en schmäher terzen
de delta lein teilen
doch in der ferne ins
kleinste gestirn hinein eilen
131.
anthropologen-tratsch
pythe caramba vom
tau-sand-watt
die schlaue verschlamperte
schlingelin in den
tuben kanälen und
venen der stadt
der veneren cupidinen
sehnen und süchte satt
doc don tabasco antarcticus
den traf sie da war
er schon silberrücken
aufgesteiltester rectissimus
ja der hatte was an
sich vom australo-pithecus
fand sie den fallst-aff
im giebel-ast
des abstammungs-baumes?
sie fing beim spagat mit der
gabel der beine ihn ein
- nahm ihn fast
in den schlund ihres
bauches zurück - trug seine last
gleichsam geschwängert
schon in ihrem schosz
er blieb aber nicht
- denn er schlüpfte hinaus
kehrte zurück kam
heraus ganz grosz
sowohl in ihr als
aus ihr schenkte er sich als sauce
pythe tabasca sie
zog nun hinauf
umpolte den scheitel
der schädligen kugel
rief down town under doc
komm doch herauf
doch er liebt ihren
sündsüszen süden - das ist der lauf
erdiger mütter
sie kurven o rund
die strudel der zeiten
verwinden die stränge
ihn speit die zukunft
aus pythias mund
aber sie wachte auf
aus alt-meschikos untergrund
die in schnörkelndem
kitsch meine strahlen-geraden erblickt
die verschleiert von
asche und rauch sich als flammenbraut weisz
unterm schalk meiner
fabel verschwiegnes entdeckt - schlieszt den kreis
wenn mein schlechter
versuch ihre suchende schlichtheit entzückt
ich erinnere mich
wie ich lachte vor schreck als mein freund
diesen spruch losliesz:
noch durch das verlogenste lied -
ja so sprach er -
selbst in dem schlager da hinten noch glüht
jene sehnsucht der
seraphim die dein vergehen beweint
übers wassergeplänkel
vom fühlinger see spielte hell
ein akkordeon-echo
verschluckt von der ferne um dann
um so heimlicher heimtückisch
heimzukehren - begann
wieder neu sein altes
milchmädchen terz karussell
als ein hornstosz
tritonisch schief die quarte zerbiss
und die dreiklangs-quinte
drückte zu neidischer wut
wie die quietschende
kelter die trauben gequetscht und das blut
meines heiligen zorns
mir die kranzgefäsze zerriss
ob auch höllisch
hallte der tag bis zum tierkreis der nacht
da begriff ich den
unbegreiflich bescheuerten schmalz
da verstand ich den
schmerz und schmeckte das trockne salz
da geweint ich den
wein seines spotts seiner tränen gelacht
wange an wange geschmiegt
liegen
schreibt dein nagel in
meine
zunge an zunge von
lippen ein
wechselndes wort das umfaltet
und
stratigraphen-geschichte
- das eine liegt über dem andern
blond sand witches
geklemmt zwischen die meister die selbst
mitten im hexmex die schleimigen
austern mit western verwechseln
marmor mit grün-travertin
soft ware sophen mit saft
farbe von welkem mond
dessen schalk die beschämung empfände
starrte im auge des
eis eiklar weisz quallen glas
lupen rein in die
stadt hinter häfen und was für ein turm steigt
treppengestuft dort
an schiebt seine schubladen-brust
fruchtstand steil synthetic
designed als hotel an der küste
eingeschmiegt in die
bucht zwischen zerbrochnen fels
durch die schattigen ritzen
schlüpft ein saurier-krake
alien hacker ton cher
knirps ein verkappter gigant
patscht nach platzenden
wellenkammbläschen der schnaubenden rosse
wiehert und lacht
wenn er sich spiegelt als perlen-planet
sucht er den rauschenden
beifall der brandet heran immer wieder
kinder plantschen
im schlamm gischten ins sandloch am strand
klatschen dem hundert-händler
im kleister den rossigen meister
reiszt man den dino
am schwanz wird der zum fröschlein entmannt
sie schrieb mit henna
ihren namen auf den arm
von rechts nach links
unlesbar auf die rückenseite
so dass im bad vorm
spiegel er die hand noch warm
von ihrem mund zu
schmecken sich nicht scheute
er je dass ers gelernt
zu lesen ihre zeichen
indem er die berührung
ins gedächtnis schrieb
von ihrem finger der
mit kühlem strich die gleichen
figuren in die weich
massierten häute trieb
war ihm zu merken
suchen finden und zu staunen
was er sich merkte
suchte wiederfand erkannte
und schmeckte hörte
spürte wie der sirupbraune
gesang-sog ihres namens
ihn durchrann
der morgen malte den
tag bis zur neige
des farbtopfs hat
dann die wolken bekleckert
kickte die leere dose
da schepperte
prallte von hippen
ziegen der schweizer
zwischen die hörner
der mattern geschmettert
knallte ins heiter durchbläute
gewetter
fiel elegant kaskadent
als monade
um den melonen-planeten
der wale
fiel um die perlende mutter
der fahle
hacker habens ausgeheckt
was in deiner schnecke
steckt
haben sich dort eingecheckt
waren ziemlich aufgeweckt
bohrten sich durch
den kanal
bis zum weiszwein
deiner wahl
fanden kristallin
den gral
stumm den dummen parzival
stiegen dir ins hirn
empor
zirbeldrüsen
ichdertor
düsten durch
dein innenohr
klinkten ein in klingonschor
ach verfallen sind
sie schnell
deinem zauber im schastell
liegen tierisch weich
im fell
bei den blumen leicht
und hell
willst du wissen was
in sagen wir achthundert jahren
menschen dazugelernt
haben werden dann lerne du selber
was man in achthundert
jahren begreift mit erfahrung erfahren
um zu verstehn was
sie wissen die wissenden - wert zu bewahren
lerne es jetzt - deine
vorstellungskraft deine schaffende liebe
zeichnet gewächse
von logischer gliederung triebe aus samen
winde die flüstern
was jeden zum lächeln bringt singen die namen
die dort zusammenrauschen
im sternkreis horizont rahmen
neues zu sehn das
frisch und kaum schon geahnt immer neu ist
neuer - zuvor kaum
erlebt - ja zu tun erst - zu tun dem der frei ist
was aber unterscheidet
die zukunft wenn du schon dabei bist
da aus dem jetzt in
das jetzt du keimst der du weiszt dass du frei bist?
so ging das lied das
mein meister mir sang so vor achthundert jahren
nein - ich sings aus
der zukunft von achthundert hunden geachtet
ob von den menschen
das weisz ich nicht - durch den spiegel gefahren
bin ich - alles so
neu und so jetzt - kein wird-sein - kein sie-waren
hört - mein leben
ist dies stück
vom komponisten vorgesehen
hört - sein gong
gold tutti tusch
enthält die echo-welt
in sich
denn als im jahre
fünfundfünfzig
jakobs söhne
sternkreis-zwölfer
konsonanten pünktlich
zur
geburt mir durch vokal-planeten
horoskope dem propheten
in die feder flieszen
lieszen
in die fingerspitzen
flieszen
lieszen - schauend
weit voraus
wie ich im ring-rang
sessel sitze
rechts zodiakal die
polster
voll von menschen
dieser kleinstadt
links das holz das
blech die streicher
weich wie wandelsterne
glänzend
sphären gleich
mein ohr verwöhnend -
ward vor sechzig jahren
dieses
abends partitur geschrieben
kaffee kalt ein schuss
von jazz
lateinisch flott extravagant
kommt magisch
mir und spanisch dir
vor - kommt nach vorn
heut - avant garde
reitest knabe du durch
wogen von federn
reitest jüngling
du die pfaublaue henne
dass ein ei sie dir
lege leda helenne
rollentausch vergnügt
dich wie ich dich kenne
schaust ja kaum heraus
aus den wellen von federn
schaust so jung so
klein aus so lieb - beinah bange
grinst verlegen doch
glühn dir vor eifer die wangen
kannst ihren nacken
ja kaum mit den ärmchen umfangen
suchst mit den füszen
halt in den federnden federn
suchst ihre flügel-front
- sie spreizt die schwingen
um dich fluten die
farben und flammen - sie singen
lächelnden trost:
kaum gelingt es dir in mich zu dringen
federst du mein knabe
durch felder von federn
federst du mein jüngling
durch wolken von sternen
querst mit mir die
überräumliche ferne
sei du mein schwan
- ich tausche mit dir mich so gerne
angekommen
nie nimmer fällst
du ins schlussbett
vor dem tutti-punkt reiszt
dir die general
pause was-weiszt-du-für-kreise
ins rondo den
unbenommen
bleibende nomina nahmst
du
doch benommen bleibt immer
der unverstand
von dem geleier der
mundhaare monika
brächen schluss
ak
kord hosen öffner
die lenden
zum fugato der flucht
zum verfluchtesten
still überstöhntesten
hyper verhöhntesten
blut schweisz tränend
schuh plattler hufe
die kufen
unterfütterten muttern
die kutten und
trut-handy puter asketen
polierten az
142.
die ghasele vom
heimlichen kulissenschieber
du kennst meine arbeit:
die wand stell ich hin
den spiegel symmetrisch
dem gleichgewichts-sinn
in den phantasie du
hineinträgst dein auge
du lebst was du bist
wenn du siehst was ich bin
der vorhang verschlieszt
was ich setzte vor zeiten
verschlissene teppiche
ritter von zinn
nun baun wir podeste
da bricht unser schlagzeug
durch schritte und
hämmern pur adrenalin
die rufe der richtenden
kompass-befehle
gelächter verdünnt
wie ersatz-terpentin
shri deva ma diva
erkennt ihren meister
elisabeth treibt einen
hirten-zweig grün
ich mag alle beide:
die reife natur und
die jungfrau der sublimations-medizin
wer weisz schon worin
ihren grund ich gegründet
wie bacon den shakespeare
macht mich mister bean
zum famulus-fäustling
der liszt unterlistet
der pilgrime pèlerinage
evergreen:
du schreitest durch
modulations-medianten
der ultramarinen regina
coelin
in räume die
wir dir zu füllen bereitet
dir stehn sie weit
offen tritt auf nun beginn
du grüszt widerhallend
die gröszen der halle
fünf wechselgesänge
- ich setzte sie hin
zerschmetter die harfen
im krieg auf der wartburg
ironisch gebrochen
gibt sich der gewinn
dir zuschauer gern
denn du siehst dich gespiegelt
im künstler geliebt
von der herzkönigin
frau venus erkennst
du in ihr die dich sterbend
gebiert denn sie gibt
dir ihr leben dahin
ihr schosz ist die
halle - das sternzelt der bühne
regina coelinblau
tief ultramarin
im film spiel ich
die kurtisane die als kleines kind geraubt
der prinz hat mich
entdeckt er zahlt den höchsten preis mir zum beweis
dass er allein mich
hat - ich senk den blick und leg den finger leis
auf seinen mund -
er wirft sein netz von blech brokat mir übers haupt
bringt seinen fang
ins tal wo ihn mein see umschlieszt peninsul schloss
ich stanze marmor
weisze fenster gitter sterne in die nacht
bis fischers fritz
zieht pinke panke blinke blank da ich erwacht
ob mutter so viel
butter schmalz je wie ich tränen salz vergoss
doch meine alten liesz
das drehbuch längst vergessen sein und tot
vielleicht - vielleicht
nur leichenbleich verschminkt - sie kamen nicht mehr vor
den dann mein sternensohn
als vater ehren wird - come in mein tor
durch mitleid wissend
rein - du trankst mein leid komm brich mit mir dein brot
schleuder dein lasso
orlando de paso
kicker dein nickerchen
picker bein tickerchen
reisz all die nachrichten
dichtenden dickerchen
leichter als schwerenot
seichter als beerenrot
schiesz deine tauben
du wirst nicht erlauben
wände zu weiszen
voll spermen zu scheiszen
wasch mir die flaschen
voll wärme zu heiszen
schweren die leichte
not scheren die bären tot
wisch mir den pilz
aber mach mich nicht nasser
trockne den filz und
verbrenn sieben wasser
über den himmeln
erlass dem erblasser
unter den brombeerrot-sternen
das schwere brot
was für ein spott
auf die treue der frauen
datsch mann den flieger
da senta ihn sucht
spottet des fluchs
sie den er sich geflucht
dehnt sie zu zeitschleifen-sagen
sein grauen
seht nur die kerle
sie suchen die treue
huren in rio shanghai
cochinchine
überall rum wo
die vögels verziehn
kommen nie an in dem
hafen der reue
wir sind nicht anders
wir küssen die küsten
lecken die schäume
der säume vom sand
locken den holländer
rollend ins land
nereus des alten gesalzenen
wüsten
ein schnipps scharf
am takt vorbei
gibt dir einen neuen
schlag
ins beinkleider-schienbein-bein
beim bankball im bundestag
sie luden dich luden
ein
als sommerloch pausenclown
zu klaun leere reden-zeit
zu füllen den
trut-kapaun
der krone beraubtes
vieh
des bartes beschnittnen
hahn
kastriertes philosophem
den ruba'iyat fasan
gemästet mit
persipan
den vogel darfst füttern
du
mit dem was an unsinn
fehlt
mit cha-cha-cha du-ba-du
dass rank schlank
wie leergetankt
von erdöl und
tageslast
der nachtblitz vom
himmel zuckt
in spasmen von spasz
gefasst
nun ist mir das backwerk
im ofen verbrannt
verkohlt sind mir
die kandierten ingwer
und birnen-schnitze
- rosinen? bekannt
als rosenkranzperlen
im weihrauchland
nur weil ich ein lied
hypnotisch gebannt
in worte kleidete
blieb in der küche
das küchlein
nackt - ich komm gerannt
zerfetz das textile
in textausend flüche
begegnung hier die
szene wechselt zum treffen dort
die knisper knusper
baracken schieben sich vor jenen ort
wo du deine kinder
fütterst zum abend schaut ihr einen film
sie gehn oder bleiben
sie? abends erträum ich dich in meinem film
wo du die lippen mir
fütterst mit lächeln ich lese das wort
in deinen augen ein
fragen ja komm nun die kinder sind fort
komm in meinen blick
glaukopis athene schau in meinen film
dich selber hinein
mit deinen augen entfalte den film
und setze die wolken
den wind und die segel ich komm schon an bord
und werf meinen ruf
in die leinwand sie bläht sich wir schieszen nach nord
der kiel durchschneidet
polwärts die datumsgrenze mylord
genau gegenüber
der grünen hexe die hänsel ermordt
der schlag der durch
die glocke schwingt
der zauber den die
alte singt
der triller den der
sprosser schlägt
der fassungslos um
fassung ringt
dein ja das mich ums
nichtsein bringt
versprechen das die
schleife schlingt
um dein geschenk an
mich um dich
denn mir schenkst
du dich unbedingt
ist blues harp sog
der mich durchklingt
mein sphären-tönern
haupt zerspringt
orgasmisch fein -
die lust zu sein
mit flatter-zungen
mich verschlingt
150.
das totenhemd-lied
der geheimdienstchefin
denn ganz genaue hinweise
hab ich
exakte daten pläne
minuten
und wo es passieren
soll weisz ich von freunden
wenn ihrs also tun
wollt dann müsst ihr euch sputen
damit eure weiber
die ganzkörper-schläuche
den mantel das kratzige
hemd euch zu stricken
nun endlich beginnen
es braucht manche jahre
bei uns ist das anders
wir fechten und zicken
mit jungs die wir
streng zu erziehen versuchen
ob aus ihrer härte
den witz wir ermeiszeln
wenn unter den armen
die armen mich kitzeln
mit lidschlägen
schlagen mit wimpern mich geiszeln
doch die sind gemein
eure bräute wie mütter
sie flechten mit nadeln
die stacheldraht-knoten
sie fädeln den
boten ins knäuel der mythen
vom wollborsten-widder
- juckt das noch die toten?
drei verschiedene
weisen zu singen hat kundry
wild atonal brennt
das durstige tier an der quelle
flieszend melodisch
zieht uns die andre in ihre
muschel-seifen-schaum-geborene
welle
dass du vergisst wie
verzackt zerrissen ihr wandel -
weiszt du wie tief
sie stürzte dem könig zu füszen
den sie mit wagnerschen
drogen berauschte so wie sie
nun den toren ent-tört
mit betörender süsze
doch das dritte der
lieder hörst du bei der quelle
wo die nacht wird
helle die schmerzen beginnen
dorthin kehrt die
kundige zauberin wieder
dienen dienen weint
sie und schweigt sich von hinnen
gute nacht mein wintertag
dämmerung umschäumt
die sterne
ich will klar sehn
in die ferne
schlag die sahne weg
den schlag
guten tag dir sommernacht
ozean ozon der augen
säuren ätzen
sich mit laugen
salza siegt pans tanzer
schlacht
guten morgen lacht
mein herz
guten abend weint
mein schläfchen
löwin schlummert
ein als schäfchen
februar wacht auf
als märz
gute nacht mein wintertag
kühle sommer
mit dir schlafen
hirtin du umpelzt
von schafen
jodelst nachtigallen-schlag
sieh nur wie er rechnet
ja er hats nun raus
unverführbar
gibt er sich um sie zu reizen
sie begehrt ihn er
wird mit begehren geizen
willst du gelten mach
dich selten bleib zuhaus
kann auch sein bedenkt
er ist schon möglich dass sie
mit mir ringt mir
spiegelrecht den spiesz umdreht
aua he das macht man
nicht das weweh weht
schmerzens sturm knickt
meinen strohhalm in dein lassi
lacht er geht zu bett
und liest ein altes buch
vom verlornen sohn
der nimmer wiederkehrt
irgendwo im bergwerk
in die grube fährt
sich mit salz umkleidet
sprödes leichentuch
weisz wie eis - doch
schmilzt der schnee das salz gelöst
wird emporgespült
der jüngling blüht narzissen
sein ins ostergelb
verliebtes weisz wills wissen
ob gold fliegen schmecken
wie sein schmelz verwest
154.
das ei des vogel
roch
kupfer zu gittern
zu stanzen gehäuse zu
treiben die fein-filigran-geometrischen
drahtverhaue - gefängnis
der dschinnen von
salomon selbst in
die lampe gebannt
teppiche fleiszig
zu knüpfen mit blutigen
händen auch garne
zu klöppeln zu brüsseler
spitzen ach nicht
einmal tuche zu weben hab
ich je gelernt hab
ich jemals gekannt
weisz nicht wie ich
an die lampe geraten die
als ich sie rieb den
dämon offenbarte ich
weisz nicht wer mir
diesen teppich gebreitet auf
dem ich nun gleite
ins sandige land
welches geheimnis
ich dann in der blechernen
wohnung des geistes
gefunden das schenk ich dir
mit diesem rätsel
- du schweigst und verbirgst jener
dschinn-flasche pfand-reim
gerührt was ich fand
so zerrissen ach zerfetzt
sind meines busens eingeweide
dass ich blute wie
des osterhasen hinde leiden leide
gib mir tupfer tempos
tampon tupper dosis gegengifte
gib dein tisch- und
taschentüchlein her ich fliesze in die seide
so verschlissen ach
benetzt von vishnus milchmeer ozeanen
soll mir glühn
des opferlämmchens bein im gräberfeld der ahnen
gib mir ginster lichte
finster dichte hanseaten hansen
gib mir brandung gischt
ja nehmt mich mit bis in die andamanen
so beschissen ach
besetzt sind all die still gechillten orte
find ich keine ruhe
keinen sessellift der weichen sorte?
gib mir heidi dein
gejodel gib im echo mein wie deine
hundsgemeine weine-melodie
- nie fehlten dir die worte
so zerbissen ach verletzt
sind häute lippen ektoplasmen
kusspolypen knoten
knospen virginale end-orgasmen
gib mir organisten
organismen limonaden maden
lass mich massen messen
lesen zu mänaden orgiasmen
sich zu vergleichen
mit anderen geifern
süchtiger kenner
zu sein und zu eifern
den feind zu zersingen
ist einfach nur kacke
entfeder die schwingen
entweder die oder
immer nur eitle metaphern
zu schleimen
altbackne bilder mit
reim zu verleimen
reicht nicht mal zum
düngen
ist nicht einmal kot
entfeder die schwingen
entweder die oder
schuld zu verhehlen
in traurigen tiefen
peinlichkeit fortgesetzt
im ferner-liefen
durchbohrt dich wie
klingen
verströmst du
die weisze
entfeder die schwingen
entweder die oder
157.
das buschbaby im
2001 film
was für ein wurf
in den jimpansen bruder
rein zieht
meiner löwin
mähnen schwester
sehnsucht
gott zu erwägen
symmetrisch im dimensionen-kreuz
der hyperbeln
plus woher unendlich
gleich minus wohin
die achse
durchbrachst du
wort loser rätsel
witz
der erde lehm aschen
creme
du hirn
dich wissend
fremd er
kennt ni
s
die dritte frag sprach
der rektor
sag mir bald - wie
oder wo ran
sich das
mittel
der welt halt - ulenspiegel
antwort das
ist
hie
das stoht recht mitten
in der welt
und dass es wahr sei
so lont es messen mit einer schnur
und wa es fehlt um
ein stroh halm
so will ich unrecht
han
nennt mich ishmael
den sohn des hagerweibs
in weite wüsten
gezogen wo aus gläsernen
schluchten leviathan
auftauchen wird öltrunken
schmerzbegabt
alisohn vergatterter
göttinnen
gattungs-knäblein
das letzte
frühlingslied
das aus dem todesbauch
dem schon jonas
jung sich entsang
hervorgeboren wird - aus ihr
der schwarzen mamba
schlauch tiamat bläst
dick robben robe mobby
die qual
der
wal
kennedy posthum gedächtnis
geist liesz einen
und den andern
(doch nicht den da
oben) übern
mond beton zu schutt
verwandern
houston hört
ihr uns wir husten
euch was in die ohrenschnecken
in der feinsten windung
wandelt
unser wort euch zu
verstecken
zu verstecken wandelt
unser
wort die wendelung
der windung
dort in euch - kapiert?
sagt einfach
roger das vertieft
die bindung
sind wir kreaturen
eurer
trainingslager und
befehle
phantasie phantome
leere
hüllen puppen
ohne seele
so exakt als fakt
gefakt so
gut gelenkt von dem
was housten
sagt - so sagts was
diesen youstern
wir in rogers ohren
phhhhhhusten
"gebacken für
dich" - persönlich nett
demnächst les
ich auf meinem lamm-kotelett
gleich über dem
strichcode ein smile etikett:
"zerteile mich sanft
- kau zärtlich mich
ich bin ja mit freuden
gestorben für dich"
spielen wollen die
tierischen jungs mit mir ja
beiszen in mein fersenleder
die weichen
brüter otterngezücht
das kitzelt die sohle
mir mit witzen vor
denen die jungfern erbleichen
fleiszig malt die
klassensprecherin krista
lline römische
zwei smi llohir rochmani
linien in ihre rechenkästchen
die schwestern
ziehn lineal-parallele
rachimi der rani
und die jungs packen
ein und sitzen zur sitzung
karneval treiben sie
werfen kamelle so large
schlagen den mädels
ihr zahl zahn paar in die nacken
elferrat sind sie
lateinisches duo klatsch marsch
werfen die bälle
einander zu ihre testes
sechs-besessen - gegessen
vergiss es - vergebens
leeres papier nix
drauf auszer licht der erleuchtung
reines satori samadhi
der jux ihres lebens
karikaturen geheimnisse
leicht ins weisze
blatt geschossen genau
auf den garpunkt schäufle
lehrerin ranis unterwäsche
kann lichter
kaum wohl sein als
der dänischen heiden geteufle
nicht blosze rosen
räder treiben die welten
in gotischen west
fassaden kreisen des dichters
per-multiversen -
essenzen aus seiner küche
entfalten die falten
im antlitz des gläsernen richters
total transparent
das toteis der zahlen das ist der
gestaltete stoff das
farblose nichts ihrer fülle
die leben zu leben
die taten zu tun in die zukunft
hinein gebohrt wie
brunnen zu wassern der stille
so füttern wir
menschen gedanken und küssen das baby
der logik mit süszeren
zitzen - die sätze sie sitzen
durchfetzt von sinn
- dessen witz zertrümmerte letztlich
ein absolut unableitbarer
stromschlag zu blitzen
vollfüllt zum
finalen fanal
der sternhagel heer
general
distanzlose tautologien
mit polymer-hypertrophien
zerfächelst du
mich duft zu luft
und folgst wie gerufen
dem schuft
der mich ohn gebissen
gewissen
grad aus deinem bett
hat geschmissen
trompeten zerbrachen
die wand
von jerichos mauer
die stand
zur steinzeit schon
hoch über flüssen
die schluchten in
wüsten gerissen
so ist nun mein moppel
erlegt
das mich so gepflegt
und erregt
das durch meine büsche
gehoppelt
uns zweisam die lust
hat verdoppelt
so ist nun mein mücklein
zerpflückt
das mich so durchjuckt
und entzückt
das füchslein
mit spitzigem mäulchen
das küsste und
biss mir ins keulchen
du leugnest hart neckisch
die stunts
vom schneckenhausloch
bis zum schwanz
du lügst tautologischen
mist
als wäre ich
dich die du bist
als wärest du
mich der ich bin
hab ich dein ich bin
dich im sinn
so hab ich mein mädel
durchschaut
das brausende nacht
mir gebraut
so bist du mein schäfchen
gebaut
das tausendein schläfchen
mir klaut
wie bist du mein liebchen
versaut
das tausendein nächte
mir braut
schau bin ich nicht
ein haifischmaul
von geiler unbescheidenheit
spuck reste von gefressnen
phrasen
bildern meiner selbst
hervor
wie eine hindukuh
verleimte
fetzen des plakats
hervorwürgt
um den schmalz der
hindifilme
wiederkäuend
zu verwandeln
mutter kamaduch versüszt
den
schleim zu milch mit
kardamom
aishvarya rai schlingt
sharuk khan
die wunschkuh leckt
dich aus dem eis
so zeig ich mein gebiss
gewiss
zerreisz ich mir das
maul das ist
so grosz dass es sich
selbst nicht packt
es klafft so säge-zahn-verzackt
166.
unheimliche begegnung
der dritten art
die botschaft sang
die sendung
den sangreal der lampe
sah billig aus so
richtig spott spott billig
weils teuer aussehn sollte
unbezahlbar
licht energieverspendung
sind solche marmeladen
malbar?
ein fruchtsalat die
schüssel
der becken-breiten
schlampe
mit klunker ketten
glas bereiht reitwillig
ihr auge war mit blick-musik
bemalbar
gab sie dir schon den
schlüssel?
rührst du die
glocke an der gral-bar
baun ihren dom die
engel
herab bis an die rampe
geblendet blendend
sehn wir sonnenbrillig
den wer-wird-millionär
der sangreal-bar
die glocke pinseln pink
mit weichem schwengel
wie billig fast schon
unbezahlbar
er gott ist licht
ist licht - licht
über licht
was hüllst in
schwarz du dein gesicht?
schwarz ist dein flaggentuch
der lämmer schweigen
schrei der stille
prallt von deiner
sonnenbrille
spiegel alter spiele
fluch
soll der erbarmer
dir vergeben
ein so schwarz getünchtes
leben?
lies im namen gottes
lies
barmherzig lies erbarmer
dies
steht über deinen
sprüchen zu
beginn doch du
barmherzig
du?
barmherzig sein ist
licht sein licht
licht über licht
doch wo bist du
barmherzig?
nein das bist du nicht
barmherzigkeit dient
dir
zum spott
fremd bleibt dir
der erbarmer gott
denn fremd
dir fremd
ist dir
dein buch
168.
und nicht ihm gleich
ist einer
freiheit beweist sich
durch stürme des frühlings
frische die staunen
hervorruft entspringt dem
sprühfeinen regen
von nirgendwoher wo
spiegel sich biegen
zu farben des bogens
eines enthüllt
sich den vielen im ganzen
allen je einzeln in
jedweder weise
mag seine welt jeder
in sich entfalten
welt überwelten
im reichtum der reiche
unbegrenzt viele monaden
von göttern
sprühn feine
tropfen ins irgendwohin wo
frische dem staunen
entstammt wo entspringt die
freiheit bewährt
in den stürmen des frühlings
169.
das pretty woman
prinzip
nein ich kann nicht
mit
spielen in diesem
schundfilm
über das mundwerk
der
nacht im hotel noch
hinaus
nur ein reicher mann
dems völlig egal
dass er reich ist
des bunten scheinescheins
müde
matter glanz der plastic
chips
hier - und er reicht
seine karte
der chefin - bedient
sie gut
nein nicht mich -
sie ist hier
bedient nur sie
nur so ein mann -
dies lernte ich - gewinnt
den lieblichen leib
jener frau mit dem mund
werk
der hure mit der unbegrenz
bar baren anmut der
armut
die friedlose friedet
sofort allein
der
hat sie doch so ein
goldenes herz
im auge von wem auch
immer
dir liebeslied sing
ich ein lied
freu mich in dir denn
schön bist du
weil meiner lieben
schönheit du
entfaltest wenn in
dir geschieht
was du besingst: ros
maris blüht
im lider hüllen
kelch blatt kranz
im faltertanz im faltenglanz
des auges das in dir
sich sieht
dein seufzer der im
sturm verklingt
wie atem leicht im
kuss - wie flieht
die fremde die mein
lied umringt
hör ich wie sie
dich lesend singt
wie meine liebe sich
vollzieht
im lied - wie sie
dich lied durchdringt
sieh nur siehst du
sie? sieh wie
die sätze hinüber
- daher zu
mir ja zu allen die
wir uns
phantasie stumm sinn
simphonieren
der nervenharfe und liest
du sie
die gedankenlappen
zack zappas
die du durch den rechner
rein zirkelst in die
stadt rosetten
aufgelöster bäume
knoten
auf stabierten buchs
kraut blättern
strauszen eiern ameisen
reis
auf staubmolekül
reste photonen
radiowellen surfer fliegt
ihr
nackt auf dem bord
über bord
wogen über wogen
- nixen
retten euch lachende
jungs
vorm chaos computer klapper
schlangen jäger
der da klug
im deutsch landfunk
rumschwätzt
und recht hat: durch
all die
virtuellen kammern irrn
hirn cloud
clowns unmittelbarer
vermittlung
einbildung vorstellungs
raum ist das innere
zeiten brüche zeigen
sie dir als
hörst du die
sprung intervalle und siehst du
als
farben die radiostrahlen
schwingungen metrik impulse-bronn
sann seine
sind gleich dem nimmer
zum dulce-don dann deine
dimmer-dumm schimmernden
glimmer
singst du die welt ist
ein liedel-lied-triller
gefühl-gefüllt
zeitraum gezimmer
purpur schlieszt sich
den regenbogen
im kreis zur oktave
der wellen
doppelter schwingung impulse-bronn
sann seine
simsala binschallah
schellen
wenn alles musik ist
wie du sagst
was zieht in die folgenden
phasen die phrasen
so wie einen fluss das
gefälle zieht
die wasser gleiten
fallen rasen
doch wäre dann
ursache für das zuvor
geschehne das spätere
das du erwartest
die rückwärts
gewirkte absicht der wille
magnet zerrt die logik
womit du uns narrtest
wie sollte die mündung
die quellen verlocken
zum strom sich zu
einen und meere zu suchen?
der ton der die sucht
der kadenzen befriedigt
war schlicht zu erwarten
der zucker im kuchen
doch trügende
schlüsse die schwellen und furten
die wechsel wirken
den ebben und fluten
die dich überraschen
mit pythias pointen
sie deuten dir scheinbare
fehler zum guten
sie öffnen die
augen du wirst sie verstehen
die leitern mit leitern
zu kreuzen: du wandelst
von tonart zu tonart den
tonika-grundton
so steigerst du ziele
zu mitteln: du handelst
du kommst rein ja
da siehst du sie schon zu dir eilen
und sie werfen sich
dir mit der frechheit zu füszen
wie sie nur mit dem
vollgummi reift da der mischling
sie als gangster attrappen
schuf sie zu erschieszen
denn sie wissen du
kennst sie denn jedem sind jene
so vertraut als die
filmsterne sänger poeten
so berühmt wie
die himmel durchfluchenden blitze
wie die mutter der
töchter im lied der proleten
doch sie dienen dir
gern und erzählen geschichten
die sie selber gespielt
und sie spielen dir vor
was du ihnen geschrieben:
gesang der propheten
ihre synchro singst
du bist ganz ohr innen chor
175.
das stratigraphische
prinzip
zerreisz die william
morris tapeten
die falsch durcheinander
gepuzzelten fetzen
lös auf ihre
böden die schichten zertreten
von suchern und sammlern
- lass sie sich setzen
im spuren-netz - lass
im tonsatz sie lesen
lass keltern die säfte
der ameisen-beeren
lass rinnen die sinne
durchs werden und wesen
lass sein lass sie
sein ohne ihnen zu wehren
die alten plakate entdeckst
du darunter
getrakl georgel von
jugendstil-schwänen
umschlungen die hälse
die schwimmhäute bunter
sieglinde küsst
siegmund in friedlosem wähnen
darüber sind
längst andre straszen zu teeren
die kriege des friedens
west-ostseiten-klima
die kontinentale verschiebung
zu mehren
atlantis tertiär
um sekunden zur prima
tanze ja flieg um
zu schweben mit mir komm im
tanze vorbei und dann
tanzt du mit deiner queen
mannequin mandarin
gel ringel natterlin
tanz ich den tangerin
marketin tänderin
tanz z z z z z ssssssssssss
weinst du: du kannst
nicht? du breitest ja spreitest schon
weit deine wimpern
im winkel der augen so
weit öffnen sich
die pupillen voll nacht gewohnt
weiter zu lesen in
meinem lied hörst du du
kannsts ts ts ts ts
ssssssssssss
dreh durch den fächer
der verse mit deinem sinn
dreh ich mit dir durch
dein lesen in dir darin
schreib ich was mit
mir du singst ringel natterlin
dreh mich ohn schleier
verdreh dir den kopf mein jo
hans s s s s s ssssssssssss
wenn krebse erfrieren
zu marmor kristallen
und buschige schläuche
zum hort der korallen
lass lodern die wetter
der meerbeben wellen
den stromschlag der
rochen die geiszel der quallen
lass platzen den tang
und die lampignon-kugeln
die wal-parasiten
die schnecken und schnallen
lass sternhaar sich
sträuben mit gänsehaut schauern
lass perlen die coloratur
nachtigallen
das klatschen der
tümmler beim bogensprung lass durch
die tropfen des schmelzenden
sonnentaus knallen
im nebel verduftet
der feigenbaum feigling
wer beiszt in die
frucht ist dem fluche verfallen
geboren sind töchter
neriden dem nereus
dem protein proteus
das fleisch von uns allen
hörst du im gebräu
kores bräutigam lallen?
schon blähn sich
die echos zu hallenden hallen
es schlug quasimodo
in london
die parlamentsglocke
zuschanden
big ben einst genannt
als
big bang wohl bekannt
(falls
dabei neue welten entstanden)
180.
captain coconuts
raumfahrt
mein schiff traf die
nuss eines hohlraumplaneten
und drang in sie ein
- so umpolte der kuss meiner
kaulquappen-kapsel
den muttermagneten
ein stromschlag durchfuhr
uns vereint sind wir keiner
geschmolzen zu nichts
sind wir nichts als nur leere
mit saugender gier
voller lust auf ein sein - nein
wir tränken gern
milchstraszen-milch - doch was wäre
die lichtflut denn
andres als werdedurst-wein? nein
wir wüchsen geborsten
zerfasert zum blumen-
tentakel-gras-frasz
der geflügelten stiere
im rachen der löwin
zu knochenbrot-krumen
zu nestern der möwenbrut
trester der tiere
mein schiff - schlüpf
hinaus aus dem schlupfloch-kometen!
ich stopf seine bilder
zurück in die blase
der fehlfarben-fahl
aufgeblähten trompeten
ich bin - ich bin
frei - ich entspringe - ich rase
181.
das wesen des menschen
sieh hin diese menschen
vom wahnsinn gepackt diese wesen
sieh hin wie sie brennen
in saugenden flammen der sucht
sieh hin - siehst
du sie? ihre hexen sie reiten die besen
des meisters vor dem
sie entfliehen dem meister der flucht
sieh nur diese menschen
verrückt in verliebtheit die wesen
sie können ja
kaum sich verbergen: verdrängtes versucht
den weg sich zu bahnen
hervor aus dem schacht und wir lesen
im blick wie wer liebe
verrät den verräter verflucht
vererbung ist heteronom
sieh nur das verbrecher-syndrom
bei neunzig prozenten
(und mehr!) der patienten
im knast: ypsilon-chromosom
zu wem gehst du wenn
du die augen schlieszt?
wer schlieszt dich
in die arme schaut und liest
in dir was du in seinen
spiegeln siehst?
ich komm zu dir du
leuchtest klug und smart
in deinem arm entspringt
mein puls so zart
als tanzte durch mein
blut die wirbelfahrt
die uns durch weite
wüsten wolken gleich
der endlich regen
bringt ins knochenreich
zur auferstehung treibt:
von fleisch so weich
umkleidet steigen
bein und becken auf
entnachtet gähnen
wir beginnt der lauf
der hochbetagten baby-täufel
tauf
mach halt genug hier
rasten wir
das gras ist gut wir
sitzen hier
die decke deckt das
heidekraut
wir spielen bräutigam
und braut
verführst du
mich mit strengem blick
und zaust mein haar
mit ungeschick
verrutscht und wild
verwickelt sind
dir tuch und hemd
du räuberkind
tauchst du mit deinem
finger ein
in meinen rücken
bis zum bein
suchst du den schatz
im lippenrund
gib deinen mir mit
deinem mund
ich dir du mir du
meins ich deins
verschmelzen wir in
unser eins
und schlafen tausendeine
nacht
bis du und ich vom
wir erwacht
ausgerastet wenn ich
raste
wo die kuh im glücksklee
graste
wenn ich mich am trog
betrüge
wie ein steiger sie
bestiege
und gezüchtigt
dies gezüchte
bis gelichtet die
gesichte
bis verdichtet der
geschichten
leichtgewicht zu sieben
wichten
blieb ich züchtig
wohlerzogen
gleichgewichtig dir
gewogen
ritt wie reinen schnee
dein wittchen
in die wellen rein
mein sittchen
manchmal singt sprache
durch die akkorde
eine spanische gitarre
plaudert
im schatten
ihrer zweige blättern
gespräche
fragend lachend dahin
zigarettenpause wieder
kommen die congas rein
metallisch schwinden
die saitenwischer weich
probleme werden gewälzt
wild im wettbewerb
pah! da knallt eine
pistole die geliebte dreht durch
ich versteh nur wenig
von ihrem spott gekreisch
die untertitel vor
pablos väterlichen gesten
les ich nicht ich
schreibe dir
deren melodie nur
'nur wer sich selber
liebt kann andre lieben'
was bin ich dieser
phrasen satt!
wenn ich ironisch mit
mir sprech vorm spiegel
der klares eis ist
hart und glatt
verbitt ich mir die
inzucht-zärtlichkeiten
die wunsch-gebeugt
verzerrt und platt
mir beifall und bedeutung
unterjubeln
der joker trumpft
mit falschem blatt
vielleicht kann wer
den andern liebt sich lieben
da er den andern in
sich hat
ich bin das du im spiegel
meiner freundin
ihr spiel-gespiele
- nur schach-matt
die tinte meiner feder
grün
vertrocknet schnell
zu rosenweisz
wär nicht mein
schreibpapier die nacht
du sähst nicht
einen saatenwurf
nicht einen bogen
rundgesprüht
der schleifen die
ich dirigiert
und die mit schräg-schraffur
ich rasch
gefüllt türkis
das blau verbleicht
lavendel blüht
grau welkes kraut
entzündet glüht
der wolkenrand
vom nebelmond dem
ipunkt ü
ber dem café
oriental
verfehlte farbwahl
fahl verdarb
der dotter-titel überm
tor
das merkt kein gast
der vom hotel
zum bus hinab den
koffer rollt
189.
dein lied ist drehend
noch einmal william
morris - viel zu lieblich sei
das kaschmirschal
gewebe seiner gärtnerei
meinst du - du weinst?
dein uhu klappt sein monden lid
und öffnet wieder
seines auges apfel ei
noch einmal zwei drei
weitre male wiederholt
tapeten chiffern reim
epiphern einerlei
wer ist er den narkissos
sieht und wen sieht der
der dich genauso mustert:
hi identify
dein echo du dein
ich - verliebt wie echo selbst
in dich bist du dein
echo - ich? - oh i am i!
die ganze fläche
immer wieder endlos gleich
bist du dein eignes
gitterwerk gefängnisfrei
du automat der symmetrie
nach rechts wie links
wo links von links
dem rechts von rechts gleich kommt herbei
das innre sinkt nach
auszen - sag: wo ist der kern
die mitte all der
mitten der peripherei?
das ist das kühle
nass in dem der junge trinkt
den liebestrank den
tristan-tod den sui sigh
geometrie-graphie
iterativ verflacht
staubtrocken cool
kein silberfisch spräng je so high
jenseitig fast mit
der abstraktheit die sonst nur
du selbst konkret
genieszt - verstummt der letzte schrei
190.
sommernacht in
athen
kann
diese
im seltenen
verlorene gestirne
streu
kann
die sturmbö sie
aufwirbeln
die im georgel der
flöten
faune uns verpuppt
kann sie
uns
die wir kaum
mehr raupen sind
als raum
kapseln
ins all schleudern?
da schlüpfen
wir
zikaden
die kleinen universen
sind zellkernsonnen
die planeten in sich bergen
und hohlwelt kugelblasen
in deren seifenspiegeln
flächenwesen gleiten
im regenbogen ölfilm
durch gischt atomisiert
zu rastern gittern adern
die einen keimling nähren
durch dessen linse
du in meine welt hereinschaust
denn du hast raumes
tiefe
in mir entdeckt du
liest durch deinen runden apfel
in meiner landschaft karte
in dem was ich dir
spreche lächle denk und schweige
der glaskristallne
globus
enthält die wirklichkeit
zur frucht konvex gespiegelt
in ihm siehst du die zukunft
und mich durchschaust
du wenn dein blick durch ihn hindurchgeht
du engel botschaft
iris
ich will in deiner
himmel tauben blau ertrinken
versinken durch dein auge
in deinem blick als
sinn in deiner sinne lichtsinn
192.
gibt es vorherbestimmung
aus der zukunft?
du meinst durch schicksal
sei bestimmt was dir geschieht
auch festgelegt was
anderen geschieht durch dich?
das hiesze dass notwendigkeit
den lauf der zeit
durchstrahlte weil
maschinen unabänderlich
die macht an sich
gerissen hätten unbewusst
von sehnsucht lust
und zorn gesäubert logisch rein
auch ohne geltungssucht
frei von persönlichkeit
entwicklungslos und
ohne werden - pures sein!
von dieser kristallingestalt
die zufallsfremd
die individualität
nicht kennt - als zahl
kausalität in
blinden folgenreihen zeugt
wär alles schon
verursacht retro-terminal
mag sein dass arithmetisch
der atome bau
und geometrisch klar
der sonne strahlensatz
als tonika die weltenachse
grade hält
doch freiheit deines
handelns hat im nun den platz
denn du bist freiheit
- schöpferisch zu sein heiszt gott
der immer neu geboren
aus dem nun zur zeit:
sein künstlerwort
"es sei!" sprichst du seit je im jetzt
"ich mache alles neu"
durchpflügt die ewigkeit
193.
liu geschüttelt
(nicht gerührt)
wer hat den puccini
verbessert posthum
nein besser verschlimmbessert?
fischauge zoom
die stelle heran wo
die liu den ruhm
des macho vor turandot
back-slasht - ihr lest:
"der fremde der dir
alle rätsel gelöst
soll sterben vergessen
bald sein und verwest
phantom cyrano bergerac
naseweis
der hat mich verraten
drum geb ich ihn preis
er liesz mich im stich
die ihn liebte so heisz
ihr foltert mit wolfsgeheul
mich wie ein schaf
ich kanns nicht mehr
hören dies kölle alaaf
du karnevals prinz
fahr zur hölle kalaaf!"
194.
die drei thesen
des gorgias
nichts ist nichts
gibts - nein nichts ist nicht
zeigs mir zeig wen
du meinst du wicht
du traum du federleichter
schaum
du kaum im wind verwehter
flaum
und wenn du wärst
- als was wär dein
bewusstsein dir bekannt?
zu sein
ein denkendes gedankending
geschlossen kurz im
kreisschlussring ...
und wärst du
und wärst du bekannt
dir selbst bewusst
ich-unterpfand
wie teiltest du dich
mir dann mit?
wo teilten wir den
selben schnitt?
kein schwein liest
was ich lesend schreib
zum samstag abend
zeitvertreib
läs ich allein
was ich hier schrieb
wärs gleich dem
wort das unterblieb
195.
lp
"Der nur über
die Schwerkraft wechselwirkende Teil der Dunklen Materie bildet eben jene
Halos, die von den Astronomen tatsächlich nachgewiesen werden. Der
andere dagegen fällt zu dünnen Scheiben zusammen, die in die
sichtbaren Galaxien eingebettet sind. Wenn Randalls Modell zutrifft, rotiert
also inmitten der Milchstrasze eine kompakte, bisher unentdeckt gebliebene
Dunkelscheibe." (Johann Grolle in Spiegel Nr.6, 6.2.2016 S.117, über
die Theorie der Astrophysikerin Lisa Randall)
leg das lied vom töpfer
auf
lass den ton der scheibe
kreisen
leg die alte platte
auf
lass uns ohrenschmäuse
speisen
durch die kugelbrust
der groszen
mutter spannt sich
diese welt
quer durchs feld der
schwerekraft die
heras milch im busen
hält
hundert milliarden
tropfen
spritzten doch aus
ihrer brust
auf des schöpfers
töpferscheibe
kreist er los kreischt
sie vor lust:
leg die schwarze platte
auf den
teller - lass durch
ihr vinyl
den saphir die rille
schürfen
lass uns slammen schlemmen
schlürfen
durch die sternenbrandung
surfen
lass die divine divinyl
sephirot die surf'n'turfen
zeit spiralen ziehn
ins ziel
196.
holozän (=
ganzleben)
tot bist du wenn nicht
mehr du
diesen leib durchblu
test den - sieh zu!
durch das gequirl
der gewür
me wir wandeln dir
mindel riss würm
die wir uns selber
verwan
deln in lichtsubstanz
blau türkis glanz
tausender flirrender
schwär
me von ungefähr
lichen - kommt her!
die von der seite
euch hold
summen was ihr wollt
fliegen schmeisz gold
nimmer schämten
sich die elfen
tausend der jungfräulich
wilden
mädels - nein
sie patschten ihren
tatschern klatschend
auf die schilde
tanzten bis die planken
barsten
königstochter
war die eine
braut - und freier
warn die hunnen
scharf wie rochen
süsz die schweine
ach sie sanken in
die klingen
ihrer stecher und
ertranken
in dem sog der lustgelenkten
küsse ohne sinn
und schranken
überschwemmten
sie mit tränen
doch die schmolzen
hin - die fluten
lösten sich in
brandungswogen
wo die herzen flammen
bluten
198.
schmetterling mit
toughern
schreib mir einen
richtig süszen
kitsch der mir das
herz umdreht ich
bin ganz hin und weg
vom weichen
hauch der mir den
schmerz verweht ich
weisz nicht was du
mit mir rummachst
musen kosen? - fällt
dir nicht mehr
ein? komm greif mir
in die vollen:
leer mit toughern
mein gedichtmeer
sprich nicht - schweig!
die stille hör ich
singen - metren klopft
dein busen
meinem ohr: dein herz
reimt sich auf
meinen schmerz - dein
stab reimt schmusen
märz reimt sich
auf scherz und faden
reimt auf - na? den
maden-laden
wo du motten-larven
kaufst - willst
du mich faltern? puppen?
baden?
in zukunft vielleicht
so nach dreitausend sonnen-runden
(ein jahr ist wenn
sieben der monde den mutter-planeten
in fünfzig tagen
umdrehn und zwölftausend stunden
den tag entfächern
- die dauern nur sieben sekunden)
gehn wir auf die suche
nach anderen wesen und wonnen
im sturz durch die
nacht cafés wo wir lachen und lesen
im teppich coronen
von explodierenden sonnen
die protuberanzen
der ejakulierenden bronnen
im düsen keimpunkt
nadelöhr sind wir kamele
wir schlüpfen
hindurch mein sohn so lang immer länger
und rollen uns auf
im tunnel zum stromkreis der seele
um wiederzukehrn durch
die pforte die ich dir verhehle
erzähl du mir
deine erlebnisse welten und wesen
die du dir erfahren
als du die geburt wiederholtest
die zeiten rund mir
zu falten vom tod zu genesen
um was du mir schreibst
schon während des schreibens zu lesen
du kennst doch - weiszt
du noch wie vom gedanken umfaltet
die scherze der jüngeren
eljen bewusst sich verbargen
als sie uns besuchten?
zum spiel war ihr leben gestaltet
sie wohnten in unserm
erinnern gedächtnis-verwaltet
die eine verliebte
sich sinnlos in dich - überspielte
mit lächelndem
ernst ihren tod - als wärst du vergessen
die andere zog mich
an sich und verschwand und ich fühlte
dass all unser spiel
im gewinn den verlust nur erzielte
ihr lied schwang sich
in den himmel in form einer feder
die schrieb mein leben
ins buch auf die seite - verblättert
verschlug der wind
das kapitel - der sturm warfs entweder
ins nichts oder auf
den cafétisch - du liest es? - jeder?
ich wills dir nicht
verraten und selbst wenn
ichs dir versuchte
zu erklären - nein
ob dus begreifst?
dann hör mich sieh mich - denn
ich weisz wie ich
ins stromnetz speise ein
mein eignes sein in
wechselnder frequenz
akkord key mono kokos
nuss triton
als fourier-synthesen-analyst
pop corn des polyphem
poth polyphon
beschleunige ich wie
ich will die fahrt
und greife in die
räder stopp und still
die spannung auszukosten
wenn der schlag
mich süsz durchzuckt
verzückung overkill
ich brauche nur mein
fernrohr umzudrehn
und finde unterm mikroskop
das ei
dem helena entschlüpfte
schlank und schlau
prinz troyes nahm
sie an paris vorbei
und wende nun mein
glas dem himmel zu
dem mond zum wohl
dem paradies zum grusz
ich bin mit dem cherub
auf du und du
und steh mit beinlos
dir auf gutem fusz