PE
ou mê phrenôseis m', alla desmios phugôn sôisêi tod'? ê soi palin anastrepsô dikên? DI thuoim' an autôi mallon ê thumoumenos pros kentra laktizoimi thnêtos ôn theôi. PE thusô, phonon ge thêlun, hôsper axiai, polun taraxas en Kithairônos ptuchais. DI pheuxesthe pantes: kai tod' aischron, aspidas thursoisi bakchôn ektrepein chalkêlatous PE aporôi ge tôide sumpeplegmetha xenôi, hos oute paschôn oute drôn sigêsetai. DI ô tan, et' estin eu katastêsai tade. PE ti drônta? douleuonta douleiais emais? DI egô gunaikas deur' hoplôn axô dicha. PE oimoi: tod' êdê dolion es me mêchanai. DI poion ti, sôisai s' ei thelô technais emais? PE xunethesthe koinêi tad', hina bakcheuêt' aei. DI kai mên xunethemên – touto g' esti – tôi theôi. PE ekpherete moi deur' hopla, su de pausai legôn. |
PENTHEUS:
Belehr mich nicht! Sei froh, daß dem Gefängnis du entronnen! Oder soll ich dich noch einmal strafen? DIONYSOS: Ich möchte lieber opfern als ohnmächtig mich, ein Mensch nur, gegen eines Gottes Willen sträuben! PENTHEUS: Ich werde mit dem Blut der Weiber opfern, wie sie es verdienen, in den Schluchten des Kithairon! DIONYSOS: Ihr werdet alle fliehen! Schmählich, wenn der Schild aus Erz dem Thyrsosstab der Bakchen weichen muß! PENTHEUS: Mit diesem Fremdling werden wir im Streit nicht fertig. Ob unter Druck, ob frei: er kann den Mund nicht halten! DIONYSOS: Mein Lieber, noch läßt diese Schwierigkeit sich meistern! PENTHEUS: Wodurch? Indem ich Sklave meiner Sklaven bin? DIONYSOS: Hierher will ich die Weiber bringen, ohne Kampf. PENTHEUS: Ach, damit willst du mich nur listig hintergehen! DIONYSOS: Wie das, wenn ich mit meiner Kunst dich retten will? PENTHEUS: Verschwörer ihr, wollt ewig Bakchosfeste feiern! DIONYSOS: Ja, ich verschwor mich - das ist Wahrheit! - mit dem Gott. PENTHEUS: Bringt mir die Waffen her, d u höre auf zu schwatzen! |
DI
a. boulêi sph' en oresi sunkathêmenas idein? PE malista, murion ge dous chrusou stathmon. DI ti d' eis erôta toude peptôkas megan? PE luprôs nin eisidoim' an exôinômenas. DI homôs d' idois an hêdeôs ha soi pikra? PE saph' isthi, sigêi g' hup' elatais kathêmenos. DI all' exichneusousin se, kan elthêis lathrai. PE all' emphanôs: kalôs gar exeipas tade. |
DIONYSOS:
So! Willst du die Frauen im Gebirge lagern sehen? PENTHEUS: Gewiß, ich wollte reichlich es mit Gold aufwiegen. DIONYSOS: Warum bist du auf diesen Anblick so erpicht? PENTHEUS: Es wird mir schmerzlich sein, berauscht sie zu erblicken. DIONYSOS: Trotzdem wirst gern du sehen, was dir bitter ist? PENTHEUS: Gewiß, hab ich nur einen stillen Platz im Tann! DIONYSOS: Sie werden dich entdecken, kommst du heimlich auch! PENTHEUS: Dann eben offen! Deine Mahnung ist berechtigt. |
DI
agômen oun se kapicheirêseis hodôi? PE ag' hôs tachista, tou chronou de soi phthonô. DI steilai nun amphi chrôti bussinous peplous. PE ti dê tod'? es gunaikas ex andros telô? DI mê se ktanôsin, ên anêr ophthêis ekei. PE eu g' eipas au tod': hôs tis ei palai sophos. DI Dionusos hêmas exemousôsen tade. PE pôs oun genoit' an ha su me noutheteis kalôs? DI egô stelô se dômatôn esô molôn. PE tina stolên? ê thêlun? all' aidôs m' echei. DI ouketi theatês mainadôn prothumos ei. |
DIONYSOS:
Soll ich dich führen, und willst du den Ausflug wagen? PENTHE US: Los, möglichst schnell, den Aufschub will ich dir gewähren! DIONYSOS: Dann lege dir Gewänder an aus feinem Linnen! PENTHEUS: Wozu? Soll ich, ein Mann, als Weib gerechnet werden? DIONYSOS: Sie töten dich doch, läßt du dich als Mann dort sehen! PENTHEUS: Gut rätst du, zeigst dich ja schon längst als kluger Kopf. DIONYSOS: Dionysos hat uns darüber wohl belehrt. PENTHEUS: Wie soll der Rat, den du mir gibst, sich nun erfüllen? DIONYSOS: Im Hause drinnen will ich für den Weg dich rüsten. PENTHEUS: Womit? Mit Frauenkleidern? Nein, ich schäme mich! DIONYSOS: Dann willst du nicht mehr die Mainaden dir betrachten? |
PE
stolên de tina phêis amphi chrôt' emon balein? DI komên men epi sôi krati tanaon ektenô. PE to deuteron de schêma tou kosmou ti moi? DI peploi podêreis: epi karai d' estai mitra. PE ê kai ti pros toisd' allo prosthêseis emoi? DI
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PENTHEUS:
Was für ein Kleid gedenkst du mir denn anzulegen? DIONYSOS: Lang will dein Haupthaar ich herniederwallen lassen. PENTHEUS: Woraus soll denn der nächste Teil der Tracht bestehen? DIONYSOS: Ein Kleid bis auf die Füße, um den Kopf ein Haarband. PENTHEUS: Willst du mir außerdem noch einen Schmuck verleihen? DIONYSOS: Zur Hand den Thyrsos, umgelegt ein buntes Hirschfell. PENTHEUS: Ich kann doch nicht mit Weiberkleidern mich umhüllen! DIONYSOS: Doch Blut willst du vergießen, mit den Bakchen kämpfen! PENTHEUS: Sehr richtig! Da muß ich zuerst auf Kundschaft gehen! DIONYSOS: Ja, klüger ist es, als durch Schläge – Schläge ernten! |
PE
kai pôs di' asteôs eimi Kadmeious lathôn? DI
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PENTHEUS:
Und wie durchquer ich Theben, unbemerkt vom Volk? DIONYSOS: Wir wählen stille Gassen; ich will Führer sein. PENTHEUS: Ich will nur eines nicht: der Spott der Bakchen werden! Gehn wir ins Haus – erwägen will ich den Entschluß. DIONYSOS: Wie du es wünschst. Ich steh in allem zur Verfügung. PENTHEUS: Ich gehe jetzt. Entweder werde ich, in Waffen, zum Kampfe ziehen – oder deinen Rat befolgen. |
DI
gunaikes, hanêr es bolon kathistatai, hêxei de bakchas, hou thanôn dôsei dikên. Dionuse, nun son ergon: ou gar ei prosô: teisômeth' auton. prôta d' ekstêson phrenôn, eneis elaphran lussan: hôs phronôn men eu ou mê thelêsêi thêlun endunai stolên, exô d' elaunôn tou phronein endusetai. chrêizô de nin gelôta Thêbaiois ophlein gunaikomorphon agomenon di' asteôs ek tôn apeilôn tôn prin, haisi deinos ên. all' eimi kosmon honper eis Haidou labôn apeisi mêtros ek cheroin katasphageis, Penthei prosapsôn: gnôsetai de ton Dios Dionuson, hos pephuken en telei theos, deinotatos, anthrôpoisi d' êpiôtatos. |
DIONYSOS:
Er geht ins Netz, ihr Frauen: Er wird kommen zu den Bakchen. Dort soll er im Tode Buße leisten! Dionysos, jetzt liegt's bei dir. Du weilst nicht ferne. Wir wollen ihn bestrafen. Trübe ihm den Geist durch einen leichten Wahn! Denn bleibt er bei Verstand, wird schwerlich er zur Weiberkleidung sich entschließen; nur wenn er den Verstand verloren, wird er's tun. Ich will ihn lächerlich bei den Thebanern machen, in Frauenkleidern mitten durch die Stadt ihn führen, nachdem er vorhin erst so fürchterlich gedroht. Doch auf, ich will dem Pentheus jetzt den Schmuck anlegen, mit dem er in den Hades ziehen soll, zerrissen von seiner Mutter Hand. Er soll den Sohn des Zeus, Dionysos erkennen: Der ist wahrhaft Gott, wohl furchtbar, aber gnädig auch den Sterblichen! |