Hans Zimmermann : lapsit
exillis (index) : 12
KÖRBE: Quellen zum Thema "Schöpfung" und zum Weltbild der Antike
und des Mittelalters
Materialien
und Quellen für den Unterricht : Griechisch
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Publius
Ovidius Naso : Metamorphosen XV, 259-478 : die Lehren des Pythagoras lat./dt.
Übersetzung
Erich Rösch
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zu Met XV, 60-259 : Übersetzung Johann Heinrich Voss
Publius
Ovidius Naso
43
v.Chr. – 18 n.Chr.
Metamorphôseôn
liber XV, 361-407:
(übers.
Hans Zimmermann)
Die Lehren des Pythagoras
über den Phoinix
'Haec
tamen ex aliis generis primordia ducunt,
una
est, quae reparet seque ipsa reseminet, ales:
Assyrii
Phoenica vocant; non fruge neque herbis,
sed
turis lacrimis et suco vivit amomi.
Manche
doch leiten aus anderer Quelle ab ihren Ursprung:
Einen
Vogel gibt es, der selbst sich erzeugt und erneuert.
Phoenix
nennen Assyrier ihn. Er lebt nicht von Frucht und
Kräutern,
sondern von Weihrauchtränen und Salben des Balsams.
haec
ubi quinque suae conplevit saecula vitae,
395
ilicis
in ramis tremulaeque cacumine palmae
unguibus
et puro nidum sibi construit ore,
Hat
dieser fünf Jahrhunderte seines Lebens erfüllt, dann
baut
er sich selbst mit den Klauen und reinem Schnabel ein Nest im
Eichengezweig
oder auch im Wipfel der schwankenden Palme.
quo
simul ac casias et nardi lenis aristas
quassaque
cum fulva substravit cinnama murra,
se
super inponit finitque in odoribus aevum.
400
Hat
er Casia dort und die Ähren der schmiegsamen Narde,
gelbliche
Myrrhe dazu und gestoßenen Zimt unterbreitet,
bettet
er selbst sich darauf und verraucht in Düften sein Leben.
inde
ferunt, totidem qui vivere debeat annos,
corpore
de patrio parvum phoenica renasci;
Hier,
so sagt man, entsteht aus dem Leib seines Vaters ein kleiner
Phoenix,
dem ebensoviel an Jahren zu leben bestimmt ist.
cum
dedit huic aetas vires, onerique ferendo est,
ponderibus
nidi ramos levat arboris altae
fertque
pius cunasque suas patriumque sepulcrum
405
perque
leves auras Hyperionis urbe potitus
ante fores
sacras Hyperionis aede reponit.
Hat
sein Alter diesem die Kraft es zu tragen verliehen,
löst
er des hohen Baumes Gezweig von der Last seines Nestes,
trägt
seine Wiege – und das Grab seines Vaters – er fromm, und
wenn
durch die flüchtige Luft er die Stadt Hyperions erreicht hat,
legt
er am heiligen Tor des Hyperion-Tempels es nieder.
Publius
Ovidius Naso : Metamorphosen XV, 259-478 : die Lehren des Pythagoras lat./dt.