Perceval
(– Perchevax)
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– Parzivâl + |
et li preudom
–
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Trevrizent
(1):
Erklärung des Grals |
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- „Et dont
venez vos ore einsi?“
fait Perchevax. – „Sire, de chi, d’un preudome, d’un saint hermite, qui en cele forest habite, ne ne vit, tant par est sains hom, se de la gloire de Dieu non.“ - „Por Dieu, seignor, la que feistes? Que demandastes? Que queistes?“ - „Coi, sire? fait une des dames, De nos pechiez li demandames conseil et confesse i preismes. La plus grant besoigne i feismes que nus crestiens puisse faire qui weille a Damedieu retraire.“ Ce que Perchevax oi ot
Et cil en son chemin s’en
entre,
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hinrîtet
Herzeloyde vruht.
dem riet sîn manlîchiu zuht kiusch unt erbarmunge: sît Herzeloyde diu junge in het ûf gerbet triuwe, sich huop sîns herzen riuwe. alrêrste er dô gedâhte, wer al die werlt volbrâhte, an sînen schepfaere, wie gewaltec der waere. er sprach „waz ob got helfe pfligt, diu mînem trûren an gesigt? wart aber er ie ritter holt, gediente ie ritter sînen solt, oder mac schilt unde swert sîner helfe sîn sô wert, und rehtiu manlîchiu wer, daz sîn helfe mich vor sorgen ner, ist hiut sîn helflîcher tac, sô helfe er, ob er helfen mac.“ er kêrt sich wider
dann er dâ reit.
Er sprach „ist gotes craft
sô fier
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"Der
Zimmermann",
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gein
Fontân la salvâtsche ez gienc,
dâ Orilus den eit enpfienc. der kiusche Trevrizent dâ saz, der manegen mântac übel gaz: als tet er gar die wochen. er hete gar versprochen môraz, wîn, und ouch daz brôt. sîn kiusche im dennoch mêr gebôt, der spîse het er keinen muot, vische noch vleisch, swaz trüege bluot. sus stuont sîn heileclîches leben. got het im den muopt gegeben: der hêrre sich bereite gar gein der himelischen schar. mit vaste er grôzen kumber leit: sîn kiusche gein dem tievel streit. an
dem ervert nu Parzivâl
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unt drumbe mit mir bâgte, ob ichs im niht sagte, unprîs der dran bejagte. mich bat ez helen Kyôt, wand im diu âventiure gebôt daz es immer man gedaehte, ê ez diu âventiure braehte mit worten an der maere gruoz daz man dervon doch sprechen muoz. Kyôt der meister
wol bekannt
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Flegetânîs, der an ein kalp bette als ob ez waer sîn got. we mac der tiefel selhen spot gevüegen an sô wîser diet, daz si niht scheidet oder schiet dâ von der treit die hôhsten hant unt dem elliu wunder sint bekannt? Flegetânîs
der heiden
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Kyôt der meister wîs diz maere begunde suochen in latînschen buochen, wâ gewesen waere ein volc dâ zuo gebaere daz ez des grâles pflaege unt der kiusche sich bewaege. er las der lande chrônicâ ze Britâne unt anderswâ, ze Francrîche unt in Yrlant: ze Anschouwe er diu maere vant. er las von Mazadâne mit wârheit sunder wâne: umb allez sîn geslehte stuont dâ geschriben rehte, unt anderhalp wie Tyturel unt des sun Frimutel den grâl braehte ûf Amfortas, des swester Herzeloyde was, bî der Gahmuret ein kint gewan, des disiu maere sint. |
Et quant il vint a l’ermitage,
si descent et si se desarme, son cheval atache a un charme, puis si s’en entre chiés l’ermite. En une chapele petite
Et li bons hom li comanda
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der rîtet nu ûf
die niuwen slâ,
die gein im kom der ritter grâ. er erkande ein stat, swie laege der snê dâ liehte bluomen stuonden ê. daz was vor eins gebirges want, aldâ sîn manlîchiu hant vroun Jeschûten die hulde erwarp, unt dâ Orilus zorn verdarp. 456
Fontâne la salvâtsche hiez ein wesen, dar sîn reise gienc. er vant den wirt, der in enpfienc. der einsidel ze im sprach
Parzivâl der wîgant
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dô sprach aber der guote man „ich bin râtes iuwer wer. nu sagt mir wer iuch wîste her.“ „hêr, ûf dem walt mir widergienc ein grâ man, der mich wol enpfienc: als tet sîn massenîe. der selbe valsches vrîe hât mich zuo ze iu her gesant: ich reit sîn slâ, unz ich iuch vant.“ der wirt sprach „das was Kahenîs: der ist werdeclîcher vuore al wîs. der vürste ist ein Punturteis: der rîche künec von Kâreis sîne swester hât ze wîbe. nie kuscher vruht von lîbe wart geborn dan sîn selbes kint, diu iu dâ widergangen sint. der vürste ist von küneges art. alle jâr ist zuo mir her sîn vart.“ Parzivâl zem wirte
sprach
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sô trüege ich vluht noch magetuom. mîn herze enpfienc noch nie den cranc daz ich von wer getaete wanc. bî mîner werlîchen zît, ich was ein ritter als ir sît, der ouch nâch hôher minne ranc. etswenne ich sündebaern gedanc gein der kiusche parrierte. mîn leben ich dar ûf zierte, daz mir genâde taete ein wîp. des hât vergezzen nu mîn lîp. gebt mir den zoum in mîne hant. dort under jenes velses want sol iuwer ors durch ruowe stên. bî einer wîle sul wir beide gên und brechen im grazzach unde varm: anders vuoters bin ich arm. wir sulenz doch harte wol ernern.“ Parzivâl sich wolde wern, daz er des zoumes enpfienge niht. „iuwer zuht iu des niht giht, daz ir strîtet wider dheinen wirt, ob unvuoge iuwer zuht verbirt.“ alsus sprach der guote man. dem wirte wart der zoum verlân. der zôch daz ors undern stein, dâ selten sunne hin erschein. daz was ein wilder marstal: dâ durch gienc eins brunnen val. 459
ez taete eim cranken manne wê, ob er harnasch trüege da der vrost sus an in slüege. der wirt in vuorte in eine gruft, dar selten kom des windes luft. dâ lâgen, glüendige koln: die mohte der gast vil gerne doln. ein kerzen zunde des wirtes hant: do entwâpent sich der wîgant. under im lac ramschoup unde varm. al sîne lide im wurden warm, sô daz sîn vel gap liehten schîn. er moht wol waltmüede sîn: wand er het der strâzen wênc geriten, âne dach die naht des tages erbiten: als hete er manege ander. getriuwen wirt dâ vand er. da lac ein roc: den lêch
im an
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sprach „hêrre, dirre kefsen schîn erkenne ich, wande ich drûffe swuor ze einen zîten do ich hie vür si vuor. ein gemâlt sper derbî ich vant: hêr, daz nam al hie mîn hant: dâ mit ich prîs bejagte, als man mir sider sagte. ich verdâht mich an mîn selbes wîp sô daz von witzen kom mîn lîp. zwuo rîche tjoste dermit ich reit: unwizzende ich die bêde streit. dannoch hete ich êre: nu hân ich sorgen mêre denn ir an manne ie wart gesehen. durch iuwer zuht sult ir des jehen, wie lanc ist von der zîte her, hêr, daz ich hie nam daz sper?“ dô sprach aber der
guote man
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ich trage der riuwe swaeren soum. hêrre, ich tuon iu mêr noch kunt. swâ kirchen oder münster stuont, dâ man gotes êre sprach, kein ouge mich dâ nie gesach sît den selben zîten: ichn suochte niht wan strîten. ouch trage ich hazzes vil gein gote: wand er ist mîner sorgen tote. die hât er alze hôhe erhaben: mîn vröude ist legendec begraben. kunde gotes craft mit helfe sîn, waz ankers waer diu vröude mîn? diu sinket durch der riuwe grunt. ist mîn manlîch herze wunt, oder mag ez dâ vor wesen ganz, daz diu riuwe ir scharpfen cranz mir setzet ûf werdekeit die schildes ambet mir erstreit gein werlîchen handen, des gihe ich dem ze schanden, der aller helfe hât gewalt, ist sîn helfe helfe balt, daz er mir denne hilfet niht, sô vil man im der hilfe giht.“ der wirt ersiufte unt
sach an in.
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hêr, ir sult mich bescheiden (ruochet alrêrst sitzen), sagt mir mit kiuschen witzen, wie der zorn sich an gevienc, dâ von got iuwern haz enpfienc. durch iuwer zuht gedult vernemt von mir sîn unschult, ê daz ir mir von im iht clagt. sîn helfe ist immer unverzagt. doch ich eine leie waere, der wâren buoche maere kund ich lesen unde schrîben, wie der mensche sol belîben mit dienste gein des helfe grôz, den der staeten helfe nie verdrôz vür der sêle senken. sît getriuwe ân allez wenken, sît got selbe ein triuwe ist: dem was unmaere ie valscher list. wir suln in des geniezen lân: er hât vil durch uns getân, sî sîn edel hôher art durch uns ze menschen bilde wart. got heizt und ist diu wârheit: dem was ie valschiu vuore leit. daz sult ir gar bedenken. ern kann an niemen wenken. nu lêret iuwer gedanke, hüet iuch gein im an wanke. 463
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Irn megt
im aber erzürnen niht:
swer iuch gein im in hazze siht, der hât iuch an den witzen cranc. nu prüevet wie Lucifern gelanc unt sînen nôtgestallen. si wâren doch âne gallen: jâ hêr, wâ nâmen si den nît, dâ von ir endelôser strît zer helle enpfâhet sûren lôn? Astiroth und Belcimôn, Bêlêt und Radamant unt ander die ich dâ hân erkant, diu liehte himelische schar wart durch nît nâch helle var. dô Lucifer vuro die helevart, mit schâr ein mensche nâch im wart. got worhte ûz der erden Adâmen den werden: von Adâms verhe er Even brach, diu uns gap an daz ungemach, daz si ir schepfaere überhôrte unt unser vröude stôrte. von in zwein kom gebürte vruht: einem riet sîn ungenuht daz er durch gîteclîchen ruom sîner anen nam den magetuom. nu beginnt genuoge des gezemen, ê si diz maere vernemen, daz si vreischen wie daz möhte sîn: ez wart iedoch mit sünden schîn.“ (vgl.
Gen 4)
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Parzivâl hin ze im
dô sprach
„hêrre, ich waen daz ie geschach. vom wem sîn ane hât verlorn den magetuom, als ir mir sagt? daz möht ir gerne hân verdagt.“ der wirt sprach aber wider ze im „von dem zwîvel ich iuch nim. sag ich niht wâr die wârheit, sô lât iu sîn mîn triegen leit. diu erde Adâmes muoter was: von erden vruht Adâm genas. dannoch was diu erde ein magt: noch hân ich iu niht gesagt wer ir den magetuom benam. Kâins vater was Adâm: der sluoc Abeln umb crankez guot. dô ûf die reinen erden daz bluot viel, ir magetuom was verwarn: den nam ir Adâmes barn. dô huop sich êrst der menschen nît: alsô wert er immer sît. in der werlt doch niht
sô reines ist,
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huop sich riuwe und wünne, sît er uns sippe lougent niht, den ieslîch engel ob im siht, unt daz diu sippe ist sünden wagen, sô daz wir sünde müezen tragen. dar über erbarme sich des craft, dem erbarme gît geselleschaft, sît sîn getriuwiu mennischeit mit triuwen gein untriuwe streit. ir sult ûf in verkiesen, welt ir saelde niht verliesen. lât wandel iu vür sünde bî. sît rede und werke niht sô vrî: wan der sîn leit sô richet daz er unkiusche sprichet, von des lône tuon ich iu kunt, in urteilt sîn selbes munt. nemt altiu maer vür niuwe, ob si iuch lêren triuwe. der pareliure Plâtô sprach bî sînen zîten dô, unt Sibill diu prophêtisse, sunder fâlierens misse si sagten dâ vor manec jâr, uns solde komen al vür wâr vür die hôhsten schulde pfant. zer helle uns nam diu hôhste hant mit der gotlîchen minne: diu unkiuschen liez er dinne. 466
sagent disiu süezen maere. der ist ein durchliuhtec lieht, und wenket sîner minne niht. swem er minne erzeigen sol, dem wirt mit sîner minne wol. die selben sint geteilet: al der werlde ist geveilet bêdiu sîn minne und ouch sîn haz. nu prüevet wederz helfe baz. der schuldige âne riuwe vliuht die gotlîchen triuwe: swer aber wandelt sünden schulde, der dient nâch werder hulde. die treit der durch gedanke vert. gedanc sich sunnen blickes wert: gedanc ist âne slôz bespart vor aller crêatiure bewart: gedanc ist vinster âne schîn. diu gotheit kann lûter sîn, si glestet durch der vinster want, und hât den heleden sprunc gerant, der endiuzet noch enclinget, sô er vom herzen sringet. ez ist dehein gedanc sô snel, ê er vom herzen vür daz vel küme, ern sî versuochet: des kiuschen got geruochet. sît got gedanke speht sô sol, ôwê der broeden werke dol! 467
daz gotheit sich schamen muoz, wem lât den menschlîchiu zuht? war hât diu arme sêle vluht? welt ir nu gote vüegen leit, der ze bêden sîten ist bereit, zer minne und gein dem zorne, sô sît ir der verlorne. nu kêret iuwer gemüete, daz er iu danke güete.“ Parzivâl sprach ze im dô „hêrre, ich bin des immer vrô, daz ir mich von dem bescheiden hât, der nihtes ungelônet lât, der missewende noch der tugent. ich hân mit sorgen mîne jugent alsus brâht an disen tac, daz ich durch triuwe kumbers pflac.“ der wirt sprach aber wider ze im „nimts iuch niht hael, gern ich vernim waz ir kumbers unde sünden hât. ob ir mich diu prüeven lât, dar zuo gib ich iu lîhte rât, des ir selbe niht enhât.“ dô sprach aber Parzivâl „mîn hôhstiu nôt ist umbe den grâl; dâ nâch umb mîn selbes wîp: ûf erde nie schoener lîp gesouc an keiner muoter brust. nâch den beiden sent sich mîn gelust.“ 468
ir sît in rehter kumbers dol, sît ir nâch iuwer selbes wîbe sorgen pflihte gebt dem lîbe. wert ir ervunden an rehter ê, iu mac zer helle werden wê, diu nôt sol schiere ein ende hân, und wert von banden aldâ verlân mit der gotes helfe al sunder twâl. ir jeht, ir sent iuch umbe den grâl: ir tumber man, daz muoz ich clagen. jane mac den grâl nieman bejagen, wan der ze himel ist sô bekannt daz er zem grâle sî benant. des muoz ich vome grâle jehen: ich weiz ez und hânz vür wâr gesehen.“ Parzivâl sprach
„wârt ir dâ?“
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der wirt
sprach „mir ist wol bekannt,
daz wont manc werlîchiu hant ze Munsalvaesche bî dem grâl. durch âventiur die alle mâl rîtent manege reise: die selben templeise, swâ si kumber oder prîs bejagent, vür ir sünde si daz tragent. 469
ich will iu künden umbe ir nar. si lebent von einem steine: des geslähte ist vil reine. hât ir des niht erkennet, der wirt iu hie genennet. er heizet lapsit exillîs. von des steines craft der fênîs verbrinnet, daz er ze aschen wirt: diu asche im aber leben birt. sus rêrt der fênîs mûze sîn unt gît dar nâch vil liehten schîn, daz er schoene wirt als ê. ouch wart nie menschen sô wê, swelhes tages ez den stein gesiht, die wochen mac ez sterben niht, diu aller schierest dar nâch gestêt. sîn varwe im nimmer ouch zergêt: man muoz im sölher varwe jehen, dâ mit ez hât den stein gesehen, ez sî maget oder man, als dô sîn bestiu zît huop an, saeh ez den stein zwei hundert jâr, um enwurde denne grâ sîn hâr. selhe craft dem menschen gît der stein, daz im vleisch unde bein jugent enpfaehet al sunder twâl. der stein ist ouch genant der grâl. dar ûf kumt hiute ein botschaft, dar an doch lît sîn hôhste craft. 470
daz man vür wâr dâ warten mac, ein tûbe von himel swinget: ûf den stein diu bringet ein cleine wîze oblât. ûf dem steine si die lât: diu tûbe ist durchliuhtec blanc, ze himel tuot si widerwanc. immer alle karvrîtage bringet si ûf den, als ich iu sage, dâ von der stein enpfaehet swaz guotes ûf erden draehet von trinken unt von spîse, als den wunsch von pardîse: ich mein swa diu erde mac gebern. der stein si vürbaz mêr sol wern swaz wildes underm lufte lebt, ez vliege oder louffe, unt daz swebt. de ritterlîchen bruoderschaft, die pfrüende in gît des grâles craft. |
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die aber zem grâle
sint benant,
hoert wie die werdent bekannt. ze ende an des steines drum von karacten ein epitafum sagt sînen namen und sînen art, swer dar tuon sol die saelden vart. ez sî von meiden oder von knaben, die schrift darf niemen danne schaben: sô man den namen gelesen hât, vor ir ougen si zergât. 471
die nu dâ grôze liute sint. wol die muoter diu daz kint gebar daz sol ze dienste hoeren dar! der arme unt der rîche vröunt sich al gelîche, ob man ir kint eischet dar, daz siz suln senden an die schar: man holt si in manegen landen. vor sündebaeren schanden sint si immer mêr behuot, und wirt ir lôn ze himel guot. swenn in erstirbet hie daz leben, sô wirt in dort der wunsch gegeben. die newederhalp gestuonden, dô strîten begunden Lucifer unt Trinitas, swaz der selben engel was, die edelen unt die werden muosen ûf die erden zuo dem selben steine. der stein ist immer reine. ich enweiz ob got ûf si verkôs, oder ob er si vürbaz verlôs. waz daz sîn reht, er nam si wider. des steines pfligt iemer sider die got derzuo benande unt in sîn engel sande. hêr, sus stêt ez umbe den grâl.“ |