têi de dê pêdêsei
tês kardias en têi tôn deinôn prosdokiai
kai têi tou thumou egersei,
progignôskontes
hoti dia puros hê toiautê pasa emellen
oidêsis gignesthai tôn thumoumenôn,
epikourian autêi mêchanômenoi
tên tou pleumonos idean enephuteusan,
prôton men malakên kai anaimon, eita
sêrangas entos echousan hoion spongou katatetrêmenas,
hina to te pneuma kai to pôma dechomenê,
[70d] psuchousa, anapnoên kai rhaistônên en tôi
kaumati parechoi:
Aber gegen das Klopfen des
Herzens, bei Erwartung schrecklicher Ereignisse,
und gegen das Erwachen des
Zornes ersannen sie,
da sie voraus erkannten,
jedes solche Anschwellen der Leidenschaft werde eine Wirkung des Feuers
sein,
ein Hilfsmittel, indem sie
das Geflecht der Lunge einpflanzten,
welche erstens blutlos und
weich, ferner aber auch, wie ein Schwamm, mit Öffnungen durchzogen
ist,
damit sie, den Atem und
den Trank in sich aufnehmend, die Glut durch Abkühlung milder und
erträglicher mache.
diho dê tês artêrias ochetous
epi ton pleumona etemon, kai peri tên kardian auton periestêsan
hoion malagma,
hin' ho thumos hênika en autêi
akmazoi, pêdôsa eis hupeikon
kai anapsuchomenê, ponousa hêtton,
mallon tôi logôi meta thumou dunaito
hupêretein.
Darum öffneten sie
die Kanäle der Luftröhre nach der Lunge und legten sie wie ein
Polster um das Herz,
damit es, wenn der Mut in
demselben auflodere, gegen ein Nachgebendes anschlagend
und so abgekühlt, minder
bewegt, eher mit dem Mut verbunden der Vernunft sich zu fügen vermöge.
[32.
Ansiedlung des begierigen Teils der Seele im Bauch. Beschaffenheit und
Aufgabe von Leber und Milz]
to de dê sitôn te kai potôn
epithumêtikon tês psuchês
kai hosôn endeian dia tên tou sômatos
ischei phusin,
touto [70e] eis to metaxu tôn te phrenôn
kai tou pros ton omphalon horou katôikisan,
hoion phatnên en hapanti toutôi
tôi topôi têi tou sômatos
trophêi tektênamenoi:
kai katedêsan dê to toiouton entautha
hôs thremma agrion,
trephein de sunêmmenon anankaion,
eiper ti melloi pote thnêton esesthai genos.
Dem nach Speise und Trank
begierigen Teil unserer Seele
und nach dem, wonach er
sonst vermöge der Natur des Körpers ein Bedürfnis bekommt,
dem wiesen sie seinen Wohnsitz
zwischen dem Zwerchfell und der in der Gegend des Nabels gezogenen Grenze
an,
indem sie in diesem ganzen
Raume eine Art von Krippe für die Ernährung des Körpers
herrichteten,
und fesselten an diese Stelle
den so beschaffenen Teil, wie ein wildes Tier,
das aber doch, fest mit
uns verbunden, ernährt werden müsse,
wenn irgend das sterbliche
Geschlecht bestehen solle.
hin' oun aei nemomenon pros phatnêi
kai hoti porrôtatô tou bouleuomenou katoikoun,
thorubon kai boên hôs elachistên
parechon,
[71a] to kratiston kath' hêsuchian peri
tou pasi koinêi kai idiai sumpherontos eôi
bouleuesthai,
dia tauta entauth' edosan autôi
tên taxin.
Damit es also nun, stets
an der Krippe sich nährend und so weit wie möglich von dem Waltenden
entfernt,
Lärm und Geschrei so
wenig wie möglich erhebe
und den besten Teil in
Ruhe das für alle Ersprießliche
bedenken lasse,
darum wiesen sie ihm hier
seine Stelle an.
eidotes de auto hôs logou men oute sunêsein
emellen,
ei te pêi kai metalambanoi tinos
autôn aisthêseôs,
ouk emphuton autôi to melein
tinôn esoito logôn,
hupo de eidôlôn kai phantasmatôn
nuktos te kai meth' hêmeran malista psuchagôgêsoito,
toutôi dê theos epibouleusas
autôi tên hêpatos [71b] idean sunestêse
kai ethêken eis tên ekeinou katoikêsin,
puknon kai leion kai lampron kai gluku
kai pikrotêta echon mêchanêsamenos,
Da sie es aber kannten,
daß es Vernunftgründen nicht zugänglich
und, sollte je davon etwas
irgendwie an dasselbe gelangen,
seine Natur nicht so beschaffen
sei, um irgend um Vernunftgründe sich zu kümmern,
sondern daß es bei
Tag und bei Nacht stets durch Trugbilder und Schattengestalten sich leiten
lasse
– indem also der Gott hierauf
achtgab, verband er demselben das Gefüge der Leber,
verlegte sie in dieselbe
Gegend des Leibes und gestaltete sie dicht, glatt, glänzend, mild,
doch mit einem Zusatze von
Bitterkeit,
hina en autôi tôn dianoêmatôn
hê ek tou nou pheromenê dunamis,
hoion en katoptrôi dechomenôi
tupous kai katidein eidôla parechonti, phoboi men auto,
hopote merei tês pikrotêtos chrômenê
sungenei, chalepê prosenechtheisa apeilêi,
kata pan hupomeignusa oxeôs to hêpar,
cholôdê chrômata emphainoi,
sunagousa te pan rhuson kai trachu poioi,
[71c] lobon de kai dochas pulas te to men ex
orthou katakamptousa kai suspôsa,
ta de emphrattousa sunkleiousa te, lupas kai
asas parechoi,
damit die vom Verstande
herabdringende in ihm sich regende Kraft der Gedanken,
wie in einem Spiegel, der
Gestalten in sich aufnimmt und Abbilder erblicken läßt, ihm
Furcht errege,
wenn diese Seelenkraft mit
Anwendung der der Leber eigentümlichen Bitterkeit,
mit drohender Strenge und
schnell die ganze Leber damit durchdringend,
gallige Farben zeige und
alles durch Zusammenziehen runzelig und rauh gestalte,
den Leberlappen aber, die
Gefäße und Zugänge teils aus der richtigen Lage bringe
und zusammenzwänge,
teils verdämme und
abschließe und so Mißbehagen und Ekel erzeuge;
kai hot' au
tanantia phantasmata apozôgraphoi praiotêtos
tis ek dianoias epipnoia,
tês men pikrotêtos hêsuchian
parechousa
tôi mête kinein mête
prosaptesthai tês enantias heautêi phuseôs
ethelein,
glukutêti de têi kat'
ekeino sumphutôi pros auto chrômenê
kai panta [71d] ortha kai leia autou kai eleuthera
apeuthunousa,
hileôn te kai euêmeron poioi tên
peri to hêpar psuchês moiran katôikismenên,
en te têi nukti diagôgên
echousan metrian, manteiai chrômenên kath' hupnon,
epeidê logou kai phronêseôs
ou meteiche.
damit sie ferner,
wenn dagegen ein durch Nachdenken
erzeugter Anhauch die entgegengesetzten Bilder der Milde hervorrufe,
vor der Bitterkeit dadurch
Ruhe gewähre,
daß sie das ihr widerstrebende
Wesen weder aufregen noch mit ihr in Berührung kommen wolle,
sondern die ihr innewohnende
Süßigkeit gegen jenes Organ in Anwendung bringe,
alle Teile desselben ebenmäßig,
glatt und frei gestalte
und, indem sie den um die
Leber herum heimischen Teil der Seele mild und heiter mache,
ihn während der Nacht
in einem ziemlich ruhigen Zustande beim Schlafen die Sehergabe,
als der Vernunft und Einsicht
nicht teilhaftig, üben lasse.
memnêmenoi gar tês tou patros epistolês
hoi sustêsantes hêmas,
hote to thnêton epestellen genos hôs
ariston eis dunamin poiein,
houtô dê katorthountes kai to phaulon
[71e] hêmôn, hina alêtheias pêi prosaptoito,
katestêsan en toutôi to
manteion.
Denn die Götter, welche
uns gestalteten, veredelten, des Befehles ihres Vaters eingedenk,
der ihnen den sterblichen
Teil nach ihrem Vermögen auf das beste zu bilden anbefahl,
auch den mangelhafteren
Teil unserer selbst und wiesen, damit er irgendwie mit der Wahrheit in
Berührung komme,
der Seherkraft an dieser
Stelle ihren Sitz an.
hikanon de sêmeion hôs mantikên
aphrosunêi theos anthrôpinêi dedôken:
oudeis gar ennous ephaptetai mantikês entheou
kai alêthous,
all' ê kath' hupnon tên tês
phronêseôs pedêtheis dunamin
ê dia noson, ê dia tina enthousiasmon
parallaxas.
Daß nämlich Gott
dem menschlichen Unverstande die Seherkraft verlieh, dafür dient zu
einem ausreichenden Belege,
daß niemand mit Überlegung
die gottbegeisterte und wahrhafte Seherkraft übt,
sondem entweder, indem der
Schlaf die Kraft seines Nachdenkens fesselt,
oder vermöge eines
Fiebers oder einer durch Verzückung erzeugten Umwandlung.
alla sunnoêsai men emphronos ta te rhêthenta
anamnêsthenta onar ê hupar
hupo tês mantikês te kai enthousiastikês
phuseôs,
kai hosa an phantasmata [72a] ophthêi,
panta logismôi dielesthai
hopêi ti sêmainei kai
hotôi mellontos ê parelthontos ê parontos
kakou ê agathou:
Vielmehr kommt es dem Verständigen
zu, die Aussagen seiner Sehergabe und göttlicher Begeisterung
im Wachen oder im Schlafe
sich in das Gedächtnis zurückzurufen
und wohl zu erwägen
und alle gehabten Erscheinungen durch Nachdenken genau zu unterscheiden,
in welcher Weise und wem
das ein Bevorstehendes oder Vergangenes oder Gegenwärtiges,
Gutes oder Übles, vorbedeute.
tou de manentos eti te en toutôi
menontos ouk ergon
ta phanenta kai phônêthenta huph'
heautou krinein,
all' eu kai palai legetai
to prattein kai gnônai ta te hautou kai
heauton sôphroni monôi prosêkein.
Dem Verzückten und
noch in diesem Zustande Verharrenden aber ziemt es nicht,
über seine Gesichte
und eigenen Aussprüche ein Urteil zu fällen,
sondern mit Recht und von
jeher behauptet man,
nur des Besonnenen Sache
sei es, das ihm Obliegende zu tun, und es, so wie sich selbst, zu erkennen.
hothen dê kai to tôn prophêtôn
genos epi [72b] tais entheois manteiais kritas epikathistanai nomos:
hous manteis autous onomazousin tines, to pan
êgnoêkotes
hoti tês di' ainigmôn houtoi phêmês
kai phantaseôs hupokritai, kai outi manteis,
prophêtai de manteuomenôn dikaiotata
onomazoint' an.
Darum bestelle auch das
Gesetz die Gilde der Wahrsager zu Richtern über gottbegeisterte Weissagungen,
welche selbst einige Weissager
nennen, denen es ganz unbekannt blieb,
daß dieselben Dolmetscher,
nicht aber Urheber eines göttlichen Gesichtes oder Wortes sind
und mit dem größten
Rechte wohl Verkünder des Vorhergesehenen genannt werden dürften.
hê men oun phusis hêpatos dia tauta
toiautê te
kai en topôi hôi
legomen pephuke,
charin mantikês:
Deswegen also ist die Natur
der Leber so beschaffen
und nimmt ihrer Natur nach
die von uns beschriebene Stelle ein,
behufs der Seherkraft nämlich.
kai eti men dê zôntos hekastou to
toiouton sêmeia enargestera echei,
sterêthen de tou zên gegone tuphlon
kai ta manteia amudrotera [72c] eschen tou ti
saphes sêmainein.
Und solange ein jegliches
noch lebt, sind die Vorbedeutungen dieses Organs noch erkennbarer;
ist es aber des Lebens beraubt,
dann verlieren sie diese Erkennbarkeit,
und die Merkmale verschwimmen
für eine deutliche Vorbedeutung in größeres Dunkel.
hê d' au tou geitonos autôi
sustasis
kai hedra splanchnou gegonen ex aristeras charin
ekeinou,
tou parechein auto lampron aei kai katharon,
hoion katoptrôi pareskeuasmenon
kai hetoimon aei parakeimenon ekmageion.
Die Zusammenfügung
des der Leber benachbarten Eingeweides
und seine Stelle zur Linken
entstand um der Leber willen,
um sie stets glänzend
und rein zu erhalten, wie für einen Spiegel,
ein dazu eingerichteter
und stets neben ihm in Bereitschaft gehaltener Schwamm.
diho dê kai hotan tines akatharsiai gignôntai
dia nosous sômatos peri to hêpar,
panta hê splênos kathairousa auta
dechetai manotês, hate koilou kai anaimou huphanthentos:
[72d] hothen plêroumenos tôn apokathairomenôn
megas kai hupoulos auxanetai,
kai palin, hotan katharthêi
to sôma, tapeinoumenos eis tauton sunizei.
Wenn daher durch Krankheiten
des Körpers gewisse Unreinigkeiten um die Leber herum sich häufen,
dann nimmt die lockere Milz,
deren Gewebe hohl und blutleer ist, sie reinigend in sich auf;
demnach schwillt sie, von
diesen Ausscheidungen erfüllt, an, wird groß und schwärig
und sinkt dann, nach einer
Reinigung des Körpers, zu geringerem Umfang wieder in sich selbst
zusammen.
[33.
Unterleib und Gedärme. Mark, Knochen, Fleisch und Sehnen. Verteilung
des Fleisches. Haut, Haare und Nägel]
ta men oun peri psuchês, hoson thnêton
echei kai hoson theion,
kai hopêi kai meth' hôn
kai di' ha chôris ôikisthê,
to men alêthes hôs eirêtai,
theou sumphêsantos tot' an houtôs monôs diischurizoimetha:
to ge mên eikos hêmin eirêsthai,
kai nun kai eti mallon anaskopousi diakinduneuteon
to phanai kai pephasthô.
Das sind unsere Ansichten
über die Seele, was sie Sterbliches und was sie Göttliches enthält,
und wie, mit welchen Teilen
verbunden und aus welchen Gründen beides besondere Stellen angewiesen
erhielt.
Die Richtigkeit derselben
ließ sich aber wohl nur dann, wie gesagt, behaupten, wenn ein Gott
ihnen beistimmte.
Daß unsere Aussage
aber das Wahrscheinliche enthalte,
das können wir, sowohl
jetzt als nach genauerer Erwägung der Sache, zu behaupten wagen und
wagen es.
[72e] to d' hexês dê toutoisin kata
tauta metadiôkteon:
ên de to tou sômatos epiloipon hêi
gegonen.
ek dê logismou toioude sunistasthai malist'
an auto pantôn prepoi.
In derselben Weise müssen
wir dem nun Folgenden nachforschen.
Es war aber dies, wie der
Rest des Körpers entstand.
Dieser dürfte wohl
am wahrscheinlichsten nach folgenden Erwägungen zusammengefügt
sein.
tên esomenên en hêmin potôn
kai edestôn akolasian
êidesan hoi suntithentes hêmôn
to genos,
kai hoti tou metriou kai anankaiou dia margotêta
pollôi chrêsoimetha pleoni:
Diejenigen, welche unser
Geschlecht bildeten, wußten,
welche Unmäßigkeit
im Essen und Trinken bei uns stattfinden werde
und daß wir aus Schlemmerei
das rechte und notwendige Maß bei weitem überschreiten würden.
hin' oun mê phthora dia nosous oxeia gignoito
kai ateles to genos euthus [73a] to thnêton
teleutôi,
tauta proorômenoi têi
tou perigenêsomenou pômatos edesmatos te hexei
tên onomazomenên katô koilian
hupodochên ethesan,
heilixan te perix tên tôn enterôn
genesin,
hopôs mê tachu diekperôsa hê
trophê tachu palin trophês heteras deisthai to sôma anankazoi,
kai parechousa aplêstian, dia gastrimargian
aphilosophon kai amouson pan apoteloi to genos,
anupêkoon tou theiotatou tôn par'
hêmin.
Damit nun nicht durch Krankheiten
ein schnelles Dahinsterben eintrete
und das sterbliche Geschlecht
alsbald, vor seiner Entwicklung, untergehe,
diesem vorzubeugen, bereiteten
sie den sogenannten Unterleib durch seine Einrichtung
zur Aufnahme des von den
Speisen und Getränken Auszuscheidenden vor
und umwanden denselben mit
dem Erzeugnis der ineinander verschlungenen Gedärme,
damit nicht der Nahrungsmittel
schneller Durchgang für den Körper einen schnellen Ersatz derselben
nötig
und, durch eine aus Unersättlichkeit
hervorgehende Gefräßigkeit,
die ganze Gattung zu einer
dem Weisheitsstreben und den Musen abholden mache,
ungehorsam dem göttlichsten
Teile unseres Selbst.
[73b] to de ostôn kai sarkôn kai
tês toiautês phuseôs peri pasês hôde eschen.
toutois sumpasin archê men hê tou
muelou genesis:
hoi gar tou biou desmoi, tês psuchês
tôi sômati sundoumenês,
en toutôi diadoumenoi katerrizoun
to thnêton genos:
autos de ho muelos gegonen ex allôn.
Hinsichtlich der Knochen,
des Fleisches und alles Derartigen verhielt es sich aber so.
Dieses alles hatte in der
Entstehung des Markes seinen Ursprung;
denn die Leib und Seele
verknüpfenden Bande des Lebens gaben,
in ihm sich vereinigend,
dem sterblichen Geschlecht eine feste Wurzel,
das Mark selbst aber ging
aus anderen Bestandteilen hervor.
tôn gar trigônôn
hosa prôta astrabê kai leia onta
pur te kai hudôr kai aera kai gên di' akribeias malista ên
paraschein dunata,
tauta ho theos apo tôn heautôn hekasta
genôn chôris [73c] apokrinôn, meignus de allêlois
summetra,
panspermian panti thnêtôi
genei mêchanômenos, ton muelon ex autôn apêrgasato,
Denn indem der Gott von
den ursprünglichen Dreiecken diejenigen,
welche, als unbeeinflußt
und glatt, geeignet waren, Feuer, Wasser, Luft und Erde auf das genaueste
zu erzeugen,
jegliche von den ihnen eigentümlichen
Gattungen aussonderte und nach richtigen Verhältnissen sie verband,
bildete er aus allen, auf
eine Verbindung aller Samen für das gesamte sterbliche Geschlecht
bedacht, das Mark.
kai meta tauta dê phuteuôn en autôi
katedei ta tôn psuchôn genê,
schêmatôn te hosa emellen au schêsein
hoia te kath' hekasta eidê, ton muelon auton
tosauta kai toiauta diêireito
schêmata euthus en têi dianomêi
têi kat' archas.
An dieses knüpfte er
darauf die ihm eingepflanzten Gattungen der Seelen
und ordnete sogleich bei
der ursprünglichen Verteilung die Zahl und Beschaffenheit der Gestaltungen
des Markes
nach der Zahl und Beschaffenheit,
die diese ihren einzelnen Arten nach zu erhalten bestimmt waren.
kai tên men to theion sperma hoion arouran
mellousan hexein
en hautêi peripherê pantachêi
plasas epônomasen tou muelou [73d] tautên tên moiran
enkephalon,
hôs apotelesthentos hekastou zôiou
to peri tout' angeion kephalên genêsomenon:
Und denjenigen Teil des
Markes, der, gleich einem Saatfeld, den göttlichen Samen in sich enthalten
sollte,
nannte er, indem er allerwärts
in sich zurücklaufend ihn gestaltete, das Hauptmark [Gehirn],
weil nach Vollendung jedes
Lebenden das Haupt zum Gefäß für dasselbe bestimmt war;
ho d' au to loipon kai thnêton tês
psuchês emelle kathexein,
hama strongula kai promêkê diêireito
schêmata, muelon de panta epephêmisen,
kai kathaper ex ankurôn ballomenos ek toutôn
pasês psuchês desmous peri touto sumpan
êdê to sôma hêmôn
apêrgazeto, stegasma men autôi prôton sumpêgnus
peri [73e] holon osteinon.
aber das den übrigen,
sterblichen Teil unserer Seele in sich zu fassen Bestimmte,
diesem teilte er zugleich
runde und längliche Gestaltungen zu, nannte das alles Mark
und umzog es, indem er wie
Ankertaue die Bande unserer ganzen Seele daran knüpfte,
zunächst schirmend
mit einer knöchernen Decke, um welche er unseren ganzen Körper
vollendete.
to de ostoun sunistêsin hôde.
gên diattêsas katharan kai leian
ephurase kai edeusen muelôi,
kai meta touto eis pur auto entithêsin,
met' ekeino de eis hudôr baptei,
palin de eis pur, authis te eis hudôr:
metapherôn d' houtô pollakis eis
hekateron hup' amphoin atêkton apêrgasato.
Die Knochen fügte er
aber in folgender Weise zusammen.
Er siebte reine und feine
Erde aus, feuchtete mit dem Marke sie an und vermengte sie mit demselben;
dann legte er dieses Gemengsel
in das Feuer, tauchte es hierauf in das Wasser,
dann wieder in Feuer und
noch einmal in Wasser
und machte es, durch ein
solches oft wiederholtes Versetzen aus dem einen in das andere, unauflösbar
für beides.
katachrômenos dê toutôi
peri men ton enkephalon autou sphairan perietorneusen osteïnên,
tautêi de stenên diexodon
[74a] kateleipeto:
Mit Benutzung dieser Masse
wölbte er um das Gehirn des Lebewesens eine knöcherne Kugel,
bei welcher er einen engen
Zugang offen ließ.
kai peri ton diauchenion hama kai nôtiaion
muelon ex autou sphondulous plasas hupeteinen
hoion strophingas, arxamenos apo tês kephalês,
dia pantos tou kutous.
Weiter bildete er aus ihr,
vom Kopfe ausgehend und durch den ganzen Körper sie hindurchführend,
das Hals- und Rückenmark
umschließende, wie auf Zapfen bewegliche Wirbel;
kai to pan dê sperma diasôizôn
houtôs lithoeidei peribolôi sunephraxen,
empoiôn arthra, têi thaterou
proschrômenos en autois hôs mesêi enistamenêi
dunamei,
kinêseôs kai kampseôs heneka.
so umgab er schirmend den
ganzen Samen mit einem steinartigen Gehäuse,
welches er, behufs der Beweglichkeit
und Biegsamkeit, mit Gelenken versah
und dabei die unter ihnen
mitteninne liegende Kraft des Verschiedenen in Anwendung brachte.
tên d' au tês osteïnês
phuseôs hexin hêgêsamenos [74b] tou deontos krauroteran
einai kai akamptoteran,
diapuron t' au gignomenên kai palin psuchomenên
sphakelisasan tachu diaphtherein to sperma entos
hautês,
dia tauta houtô to tôn neurôn
kai to tês sarkos genos emêchanato,
hina tôi men panta ta melê
sundêsas
epiteinomenôi kai aniemenôi
peri tous strophingas kamptomenon to sôma kai ekteinomenon parechoi,
In der Meinung ferner, daß
die Beschaffenheit des Knöchernen zu spröde und unbeugsam sei
und daß, wenn es erhitzt
werde und wieder erkalte,
es zerfressen und den in
ihm enthaltenen Samen verderben werde,
ersann er deshalb die Gattung
des Fleisches und der Sehnen,
damit er durch diese alle
Glieder verbinde und dem Körper,
vermittels ihrer An- und
Abspannung um jene Zapfen, sich zu biegen und auszudehnen gestatte;
tên de sarka probolên men kaumatôn,
problêma de cheimônôn, eti de ptômatôn hoion
ta pilêta esesthai ktêmata,
[74c] sômasin malakôs kai praiôs
hupeikousan,
thermên de notida entos heautês echousan
therous men anidiousan kai notizomenên
exôthen psuchos kata pan to sôma
parexein oikeion,
dia cheimônos de palin au toutôi
tôi puri ton prospheromenon
exôthen kai periistamenon pagon amuneisthai
metriôs.
das Fleisch aber, damit
es zu einem Schirm gegen Hitze, einem Schutz gegen Kälte sowie auch
gegen Hinfallen werde,
da es, wie filzige Umhüllungen,
den Körpern sanft und weich nachgebe
und im Sommer, durch Ausschwitzen
einer in ihm enthaltenen warmen Feuchtigkeit,
eine von ihm herrührende
Kühlung über den ganzen Körper verbreite,
dagegen wieder im Winter,
durch eben dieses innere Feuer,
den andringenden und es
umgebenden Frost so ziemlich abhalte.
tauta hêmôn dianoêtheis ho
kêroplastês,
hudati men kai puri kai gêi
summeixas kai sunarmosas,
ex oxeos kai halmurou suntheis [74d] zumôma
hupomeixas autois,
sarka enchumon kai malakên sunestêsen:
Indem unser Bildner dies
bedachte, fügte er das saftreiche, weiche Fleisch zusammen,
welches er aus Wasser, Feuer
und Erde,
mit einer Beimischung des
aus Saurem und Salzigem entstandenen Gärungsstoffes,
zu einer Mischung und dem
richtigen Verhältnisse vereinigte.
tên de tôn neurôn phusin ex
ostou kai sarkos azumou kraseôs
mian ex amphoin mesên dunamei sunekerasato,
xanthôi chrômati proschrômenos.
Die Natur der Sehnen aber
verband er aus einer keiner Gärung unterworfenen Mischung des Fleisches
und der Knochen
zu einer zwischen beiden
die Mitte haltenden Kraft,
indem er ihm eine gelbe
Farbe gab.
hothen suntonôteran men kai glischroteran
sarkôn,
malakôteran de ostôn hugroteran te
ektêsato dunamin neura:
Darum sind die Sehnen von
gespannterer und zäherer Beschaffenheit als das Fleisch,
aber von weicherer und biegsamerer
als die Knochen.
hois sumperilabôn ho theos osta kai muelon,
dêsas pros allêla neurois,
meta tauta sarxin [74e] panta auta kateskiasen
anôthen.
Mit ihnen umgab der Gott
Knochen und Mark, welche er durch sie miteinander verband;
das alles überkleidete
er darauf mit Fleisch.
hosa men oun empsuchotata tôn ostôn
ên, oligistais sunephratte sarxin,
ha d' apsuchotata entos, pleistais kai puknotatais,
Um die beseeltesten Knochen
legte er nun das wenigste Fleisch,
um die im Innern seelenlosesten
aber das meiste und festeste.
kai dê kata tas sumbolas tôn ostôn,
hopêi mêtina anankên
ho logos apephainen dein autas einai, bracheian sarka ephusen,
hina mête empodôn tais kampaisin
ousai dusphora ta sômata apergazointo, hate duskinêta gignomena,
mêt' au pollai kai puknai sphodra te en
allêlais empepilêmenai, dia stereotêta anaisthêsian
empoiousai, dusmnêmoneutotera kai kôphotera ta peri tên
dianoian poioien.
Auch beim Zusammentreffen
der Knochen erzeugte er,
wo nicht die Vernunft die
Fülle desselben für notwendig erkannte, weniges Fleisch,
damit es weder durch Hemmen
der Biegungen den zu einem schwer beweglichen werdenden Körper unbeholfen
mache,
noch auch häufig fest
und sehr ineinander verwachsen, durch seine Härte Gefühllosigkeit
erzeuge
und die auf das Nachdenken
bezüglichen Teile unmerksamer und stumpfer gestalte.
diho dê to te tôn mêrôn
kai knêmôn kai [75a] to peri tên tôn ischiôn
phusin
ta te peri ta tôn brachionôn osta
kai ta tôn pêcheôn, kai hosa alla hêmôn anarthra,
hosa te entos osta di' oligotêta psuchês
en muelôi kena estin phronêseôs,
tauta panta sumpeplêrôtai sarxin:
Darum sind auch die Schenkel
und Schienbeine, die Umgebung der Hüftpfanne
sowie die Röhren der
Ober- und Unterarme und was von unsern Knochen sonst der Gelenke entbehrt
und was an Knochen im Innern
wegen der Kleinheit der Seele im Mark des Nachdenkens nicht teilhaftig
ist
– diese alle sind angefüllt
mit Fleisch;
hosa de emphrona, hêtton
-- ei mê pou tina autên kath' hautên
aisthêseôn heneka sarka houtô sunestêsen,
hoion to tês glôttês eidos
--
minder aber die mit Vernunft
begabten Teile,
es sei denn, daß er
einem aus Fleisch für sich bestehenden Gliede, wie der Zunge,
der Sinneswahrnehmung wegen
diese Einrichtung gab;
ta de pleista ekeinôs:
hê gar ex anankês gignomenê
kai [75b] suntrephomenê phusis
oudamêi prosdechetai puknon
ostoun kai sarka pollên hama te autois oxuêkoon aisthêsin.
das meiste aber richtete
er auf jene Weise ein,
da die aus Notwendigkeit
hervorgegangene und weiter ausgebildete Naturbeschaffenheit
nicht die Vereinigung starker
Knochen und häufigen Fleisches und leishöriger Sinneswahrnehmung
gestattet.
malista gar an auta pantôn eschen hê
peri tên kephalên sustasis, eiper hama sumpiptein êthelêsatên,
kai to tôn anthrôpôn genos
sarkôdê echon eph' heautôi kai neurôdê
krateran te kephalên
bion an diploun kai pollaploun kai hugieinoteron
kai alupoteron tou nun katektêsato.
Denn wenn beides sich hätte
vereinigen wollen, dann fände es sich vor allem wohl beim Bau unseres
Kopfes;
wenn das Menschengeschlecht
einen fleischigen, sehnenreichen und kräftigen Kopf zwischen den Schultern
trüge,
dann wäre seine Lebensdauer
eine zwie-, ja mehrfache und gesunder und beschwerdenloser als die des
jetzt lebenden.
nun de tois peri tên hêmeteran genesin
dêmiourgois, analogizomenois
poteron poluchroniôteron [75c] cheiron
ê brachuchroniôteron beltion apergasainto
genos,
sunedoxen tou pleionos biou, phauloterou de,
ton elattona ameinona onta panti pantôs
haireteon:
hothen dê manôi men ostôi,
sarxin de kai neurois kephalên,
hate oude kampas echousan, ou sunestegasan.
Nun aber, als die Urheber
unseres Entstehens erwogen,
ob sie unsere Gattung zu
einer dauernderen, aber schlechteren
oder zu einer minder dauernderen,
aber besseren machen sollten,
kamen sie darin überein,
dem längeren, doch schlechteren Leben
sei für jeden jedenfalls
das kürzere, aber bessere vorzuziehen;
daher bedeckten sie den
nicht einmal mit Gelenken versehenen Kopf mit schwachen Knochen,
mit Fleisch und Sehnen aber
gar nicht.
kata panta oun tauta euaisthêtotera men
kai phronimôtera,
polu de asthenestera pantos andros prosetethê
kephalê sômati.
Aus allen diesen Gründen
wurde also dem Rumpfe jedes Menschen
ein für Sinneswahrnehmung
und Nachdenken empfänglicherer, aber weit schwächlicherer Kopf
angefügt.
ta de neura dia [75d] tauta kai houtôs
ho theos ep' eschatên tên kephalên peristêsas
kuklôi peri ton trachêlon
ekollêsen homoiotêti,
kai tas siagonas akras autois sunedêsen
hupo tên phusin tou prosôpou:
ta d' alla eis hapanta ta melê diespeire,
sunaptôn arthron arthrôi.
Die Sehnen legte ferner
der Gott deshalb so am Ausgange des Kopfes
rings um den Hals und verband
sie vermöge von Ähnlichkeit;
das Äußerste
der Kinnbacken aber .verband er mit ihnen unter dem Gesicht,
die übrigen verteilte
er, ein Gelenk mit dem anderen zu verknüpfen, unter alle Glieder.
tên de dê tou stomatos hêmôn
dunamin
odousin kai glôttêi kai
cheilesin heneka tôn anankaiôn kai tôn aristôn
diekosmêsan hoi diakosmountes hêi
nun [75e] diatetaktai,
tên men eisodon tôn anankaiôn
mêchanômenoi charin, tên d' exodon tôn aristôn:
Der Tätigkeit unseres
Mundes
ordneten ferner die Ordner,
der jetzt bestehenden Einrichtung gemäß,
Zähne, Zunge und Lippen
zu behufs des Notwendigen und behufs des Besten,
darauf bedacht, daß
das Notwendige einen Eingang, das Beste einen Ausweg habe.
anankaion men gar pan hoson eiserchetai trophên
didon tôi sômati,
to de logôn nama exô rheon kai hupêretoun
phronêsei
kalliston kai ariston pantôn namatôn.
Denn notwendig ist alles,
was da eingeht, da es den Körper ernährt;
der ihm entströmende
und dem Nachdenken dienstbare Fluß der Rede aber
ist unter allen Flüssen
der schönste und beste.
tên d' au kephalên oute monon osteïnên
psilên dunaton ean ên
dia tên en tais hôrais eph' hekateron
huperbolên,
out' au suskiastheisan kôphên kai
anaisthêton
dia ton tôn sarkôn ochlon periidein
gignomenên:
tês dê [76a] sarkoeidous phuseôs
ou kataxêrainomenês
lemma meizon perigignomenon echôrizeto,
derma to nun legomenon.
touto de dia tên peri ton enkephalon notida
sunion auto pros hauto kai blastanon
kuklôi periêmphiennuen
tên kephalên:
Ferner war es nicht, wegen
der nach beiden Seiten hin das Maß überschreitenden Verschiedenheit
der Jahreszeiten,
tunlich, entweder zu gestatten,
daß der Kopf allein mit einer nackten Knochenhülle versehen
sei,
oder dagegen es geschehen
zu lassen, daß er, von des Fleisches Überfülle umgeben,
stumpf und der Sinneswahrnehmung
unzugänglich werde;
sondern es wurde von dem
fleischigen, nicht ganz dabei vertrocknenden Wesen
ein größerer,
davon zurückbleibender Überzug ausgeschieden, den man jetzt die
Haut nennt;
diese umkleidete, vermöge
der Feuchtigkeit des Gehirns in sich selbst zusammengehend und hervorsprossend,
ringsum den Kopf.
hê de notis hupo tas rhaphas aniousa êrde
kai sunekleisen auto
epi tên koruphên, hoion hamma sunagagousa,
to de tôn rhaphôn pantodapon eidos
gegone
dia tên tôn periodôn dunamin
kai tês trophês,
mallon men allêlois machomenôn toutôn
pleious,
[76b] hêtton de elattous.
Die an den Nähten empordringende
Feuchtigkeit netzte und vereinte sie,
wie in einen Knotenpunkt
sie zusammenziehend, am Scheitel;
aber der Nähte verschiedenartige
Gestaltung bildete sich
durch den Einfluß
der seelischen Umläufe und der Nahrung:
sie entstanden zahlreicher
bei einem stärkeren,
minder zahlreich bei einem
schwächeren Kampfe beider untereinander.
touto dê pan to derma kuklôi
katekentei puri to theion,
trêthentos de kai tês ikmados exô
di' autou pheromenês
to men hugron kai thermon hoson eilikrines apêiein,
to de meikton ex hôn kai to derma ên,
airomenon men hupo tês phoras exô
makron eteineto,
leptotêta isên echon tôi
katakentêmati,
Diese ganze Kopfhaut durchstach
der göttliche Teil im ganzen Umkreise mit Feuer,
indem aber die Feuchtigkeit
durch diese Öffnungen herausdrang,
entschwand von dem Feuchten
und Warmen dasjenige, was ohne Beimischung war;
das aus denselben Bestandteilen,
woraus auch die Haut bestand, Gemischte dagegen
dehnte sich, durch ein Drängen
nach außen getrieben,
mit einer dem Durchstich
entsprechenden Feinheit in die Länge.
dia de bradutêta apôthoumenon hupo
tou periestôtos exôthen pneumatos
palin entos hupo to derma [76c] heillomenon katerrizouto:
kai kata tauta dê ta pathê to trichôn
genos en tôi dermati pephuken,
sungenes men himantôdes on autou, sklêroteron
de kai puknoteron têi pilêsei tês psuxeôs,
hên apochôrizomenê dermatos
hekastê thrix psuchtheisa sunepilêthê.
Doch von dem Luftstrome
außen seiner langsamen Entwicklung wegen
unter die Haut zurückgedrängt,
schlug es hier, sich zusammenrollend, Wurzel,
und in der Haut bildete
sich vermöge eines solchen Hergangs das Geschlecht der Haare,
ihr verwandt, aber von fadenförmiger
Ausdehnung und durch das Verdichten des Abkühlens,
welches jedes Haar, von
der Kopfhaut getrennt, erfuhr, härter und fester.
toutôi dê lasian hêmôn
apêrgasato tên kephalên ho poiôn, chrômenos
men aitiois tois eirêmenois,
dianooumenos de anti sarkos auto dein einai stegasma
tês [76d] peri ton enkephalon heneka asphaleias
kouphon
kai therous cheimônos te hikanon skian
kai skepên parechein,
euaisthêsias de ouden diakôluma empodôn
genêsomenon.
So gestaltete, durch Anwendung
des erwähnten Verfahrens, unser Bildner den Kopf haarig,
weil er erkannte, daß
dies an Stelle des Fleisches die Bedeckung sein müsse,
um das Gehirn zu sichern,
welche leicht sei und ihm,
ohne der Empfänglichkeit
für sinnliche Eindrücke ein Hemmnis zu sein,
im Winter und Sommer ausreichenden
Schutz und Schatten gewähre.
to d' en têi peri tous daktulous
kataplokêi
tou neurou kai tou dermatos ostou te, summeichthen
ek triôn,
apoxêranthen hen koinon sumpantôn
sklêron gegonen derma,
tois men sunaitiois toutois dêmiourgêthen,
têi de aitiôtatêi
dianoiai tôn epeita esomenôn heneka eirgasmenon.
Aber die Finger und Zehen
umgebende,
aus drei Bestandteilen,
Sehnen, Haut und Knochen, zusammengesetzte Verflechtung
wurde, ausgetrocknet, zu
einer harten, aus der gemeinsamen Vereinigung dieser drei Stoffe gebildeten
Haut,
welche aus diesen Mitursachen
gewirkt,
von dem eigentlich verursachenden
Verstand zum Wohle späterer Geschlechter gebildet wurde.
hôs gar pote ex andrôn gunaikes kai
talla [76e] thêria genêsointo, êpistanto hoi sunistantes
hêmas,
kai dê kai tês tôn onuchôn
chreias hoti polla tôn thremmatôn kai epi polla deêsoito
êidesan,
hothen en anthrôpois euthus gignomenois
hupetupôsanto tên tôn onuchôn genesin.
Denn diejenigen, welche
uns zusammenfügten, wußten, aus den Männern würden
die Frauen sowie die übrigen Tiere
hervorgehen, und sahen voraus,
gar manches Vieh werde zu manchem Behuf der Nägel bedürfen;
daher ließen sie sogleich
beim Entstehen der Menschen die Anlage der Nägel sich gestalten.
toutôi dê tôi
logôi kai tais prophasesin tautais
derma trichas onuchas te ep' akrois tois kôlois
ephusan.
Das erwogen sie, und aus
solchen Gründen
erzeugten sie auf der Oberfläche
der Glieder Haut, Haare und Nägel.
[34
Die Natur der Pflanzen]
epeidê de pant' ên ta tou thnêtou
zôiou sumpephukota [77a] merê kai melê,
tên de zôên en puri kai pneumati
sunebainen ex anankês echein autôi,
kai dia tauta hupo toutôn têkomenon
kenoumenon t' ephthinen,
boêtheian autôi theoi
mêchanôntai.
Nachdem nun alle Teile und
Glieder des sterblichen Tieres unter sich naturgemäß verbunden
waren
und es auf Grund der Notwendigkeit
sich ergab, daß es im Feuer und in der Luft sein Leben vollbringen
müsse
und daß es deshalb,
durch beide aufgelöst und entleert, seinem Verderben entgegengehe,
sannen die Götter auf
Hilfe für dasselbe.
tês gar anthrôpinês sungenê
phuseôs phusin allais ideais kai aisthêsesin kerannuntes,
hôsth' heteron zôion einai,
phuteuousin:
ha dê nun hêmera dendra kai phuta
kai spermata paideuthenta hupo geôrgias tithasôs pros hêmas
eschen,
prin de ên mona ta [77b] tôn agriôn
genê, presbutera tôn hêmerôn onta.
Sie verbinden nämlich
andere Gestaltungen und Sinneswerkzeuge zu einer anderen, der menschlichen
verwandten Natur
und lassen diese zu einem
anders beschaffenen Lebenden hervorsprießen.
Aber die jetzt zahmen Bäume,
Gewächse und Saaten wurden uns, nachdem der Landbau sie veredelte,
befreundet;
denn vorher gab es nur wildwachsende
Gattungen, älteren Ursprungs als die zahmen.
pan gar oun hotiper an metaschêi
tou zên,
zôion men an en dikêi
legoito orthotata:
Alles nämlich, was
da etwa des Lebens teilhaftig ist,
darf wohl füglich und
mit dem vollsten Rechte ein Lebendes heißen.
metechei ge mên touto ho nun legomen tou
tritou psuchês eidous,
ho metaxu phrenôn omphalou te hidrusthai
logos,
hôi doxês men logismou
te kai nou metestin to mêden,
aisthêseôs de hêdeias kai algeinês
meta epithumiôn.
Gewiß aber nimmt das,
wovon wir jetzt sprechen, an der dritten Art der Seele teil,
von der wir behaupten, daß
sie zwischen Zwerchfell und Nabel ihren Sitz bekam
und welcher keine Meinung,
Erwägung und Vernunft zusteht,
aber wohl mit Begierden
verbundene schmerzliche und angenehme Empfindungen.
paschon gar diatelei panta,
straphenti d' autôi en heautôi
peri heauto,
tên [77c] men exôthen apôsamenôi
kinêsin, têi d' oikeiai chrêsamenôi,
tôn hautou ti logisasthai katidonti phusei
ou paradedôken hê genesis.
Es verharrt nämlich
fortwährend in einem leidenden Zustande,
und seiner Natur gemäß
verlieh ihm das Entstehen nicht, als selbst in sich und um sich selbst
bewegt,
mit Zurückweisen der
Bewegung von außen her und der eigenen folgend,
mit Einsicht etwas auf sich
Bezügliches zu erwägen.
diho dê zêi men estin
te ouch heteron zôiou, monimon de
kai katerrizômenon pepêgen dia to
tês huph' heautou kinêseôs esterêsthai.
Darum lebt es und ist nicht
von einem Lebenden verschieden, aber unbeweglich
und steht, der von ihm selbst
ausgehenden Bewegung entbehrend, eingewurzelt fest.
[35.
Die zwei Hauptadern und das Bewässerungssystem des Körpers]
tauta dê ta genê panta phuteusantes
hoi kreittous
tois hêttosin hêmin trophên,
to sôma auto hêmôn diôcheteusan
temnontes hoion en kêpois ochetous,
hina hôsper ek namatos epiontos ardoito.
Nachdem jene Mächtigeren
diese Gattungen insgesamt
zu unserer, der Ohnmächtigeren,
Nahrung hervorsprießen ließen,
durchschnitten sie unseren
Körper selbst, wie einen Garten, mit Kanälen,
damit er wie durch ein darüber
sich ergießendes Bächlein angefeuchtet werde.
kai prôton men ochetous kruphaious
hupo [77d] tên sumphusin tou dermatos kai
tês sarkos duo phlebas etemon nôtiaias,
didumon hôs to sôma etunchanen dexiois
te kai aristerois on:
tautas de kathêkan para tên rhachin,
kai ton gonimon metaxu labontes muelon,
hina houtos te hoti malista thalloi, kai epi
talla eurous enteuthen
hate epi katantes hê epichusis gignomenê
parechoi tên hudreian homalên.
Und zuerst eröffneten
sie zwei Rückenadern,
unter der Verbindung der
Haut und des Fleisches verborgene Kanäle,
insofern der Körper
doppelt aus rechten und linken Teilen besteht;
diese führten sie längs
des Rückgrats herab, indem sie auch das erzeugerische Mark in die
Mitte nahmen,
damit dieses vor allem gedeihe
und damit der von dort aus nach den anderen Teilen erfolgende Erguß,
weil nach unten gehend,
ungehemmt die Bewässerung zu einer gleichförmigen mache.
meta de tauta schisantes peri tên kephalên
tas phlebas
kai di' [77e] allêlôn enantias plexantes
dieisan,
tas men ek tôn dexiôn epi taristera
tou sômatos,
tas d' ek tôn aristerôn epi ta dexia
klinantes,
hopôs desmos hama têi
kephalêi pros to sôma eiê meta tou dermatos,
epeidê neurois ouk ên kuklôi
kata koruphên perieilêmmenê,
kai dê kai to tôn aisthêseôn
pathos
hin' aph' hekaterôn tôn merôn
eis hapan to sôma eiê diadêlon.
Hierauf spalteten sie um
den Kopf herum die Adern,
verflochten sie und ließen
sie in entgegengesetzter Richtung durcheinandergehen,
indem sie die von der rechten
nach der linken Seite des Körpers umbogen,
die von der linken aber
nach der rechten Seite,
damit sie zugleich mit der
Haut zusammen ein Band zwischen Kopf und Rumpf bildeten,
da jener nicht nach dem
Scheitel zu ringsum mit Sehnen umgeben war,
und damit sie auch die Einwirkung
der Sinneseindrücke
von beiden Seiten aus über
den ganzen Körper verbreiteten.
to d' enteuthen êdê tên hudragôgian
pareskeuasan tropôi tini [78a] toiôide,
hon katopsometha rhaion prodihomologêsamenoi
to toionde,
hoti panta hosa ex elattonôn sunistatai
stegei ta meizô,
ta de ek meizonôn ta smikrotera ou dunatai,
Darauf bewirkten sie die
Wasserleitung in folgender Weise,
die wir leichter begreifen
werden, wenn wir zuvor darüber uns verständigten,
daß alles aus kleineren
Teilen Bestehende dem Größerteiligen den Durchgang wehrt,
daß aber das aus größeren
Teilen Zusammengesetzte bei dem Kleinerteiligen dieses nicht vermag.
pur de pantôn genôn smikromerestaton,
hothen di' hudatos kai gês aeros te kai
hosa ek toutôn sunistatai diachôrei
kai stegein ouden auto dunatai.
Unter allen Gattungen ist
nun das Feuer das Kleinstteilige;
daher geht es durch Erde,
Wasser, Luft und das aus diesem Zusammengefügte hindurch,
und nichts vermag den Durchgang
ihm zu wehren.
tauton dê kai peri tês par' hêmin
koilias dianoêteon,
hoti sitia men kai pota hotan eis autên
empesêi, [78b] stegei,
pneuma de kai pur smikromerestera onta tês
hautês sustaseôs
ou dunatai.
Dieselbe Vorstellung müssen
wir auch von unserer Bauchhöhle uns machen,
daß sie den in dieselbe
herabkommenden Speisen und Getränken den Durchgang wehrt,
doch bei dem aus kleineren
Bestandteilen als den sie selbst bildenden zusammengesetzten, Lufthauch
und Feuer,
das nicht vermag.
toutois oun katechrêsato ho theos eis tên
ek tês koilias epi tas phlebas hudreian,
plegma ex aeros kai puros hoion hoi kurtoi sunuphênamenos,
dipla kata tên eisodon enkurtia echon,
hôn thateron au palin dieplexen dikroun:
Dieser beiden bediente sich
also der Gott zu der von der Bauchhöhle aus in die Adern gehenden
Bewässerung,
indem er aus Luft und Feuer
ein den Fischreusen ähnliches Geflecht zusammenwob,
welches am Eingange doppelte
Nebenschläuche hat, deren einen er wieder in zwei Äste schied.
kai apo tôn enkurtiôn dê
dieteinato hoion schoinous kuklôi
dia pantos pros ta eschata tou plegmatos.
Von den Nebenschläuchen
aus aber
spannte er ringsum nach
den äußersten Teilen des Geflechts gleichsam Binsen aus.
ta men [78c] oun endon ek puros sunestêsato
tou plokanou hapanta,
ta d' enkurtia kai to kutos aeroeidê,
kai labôn auto periestêsen tôi
plasthenti zôiôi tropon toionde.
Alle inneren Teile des Flechtwerks
fügte er ferner aus Feuer zusammen,
die Nebenschläuche
und den Umfang aber aus Luft
und nahm das und verteilte
es in folgender Weise in das von ihm gebildete Lebende.
to men tôn enkurtiôn eis to stoma
methêken:
diplou de ontos autou kata men tas artêrias
eis ton pleumona kathêken thateron,
to d' eis tên koilian para tas artêrias:
to d' heteron schisas to meros hekateron kata
tous ochetous tês rhinos aphêken koinon,
hôsth' hote mê kata stoma ioi thateron,
ek toutou panta kai ta [78d] ekeinou rheumata
anaplêrousthai.
Den Teil mit den Nebenschläuchen
leitete er nach dem Munde zu;
da dieser aber ein doppelter
war, führte er den einen Nebenschlauch an den Adern nach der Lunge
herab,
den andern dagegen neben
den Adern nach der Bauchhöhle;
den ersten spaltete er und
lenkte beide Abzweigungen gemeinschaftlich nach den Kanälen der Nase,
damit, wenn der andere am
Munde nicht in Bewegung wäre,
durch ihn alle Ströme,
auch die des Mundes, aufgefüllt würden.
to de allo kutos tou kurtou peri to sôma
hoson koilon hêmôn periephusen,
kai pan dê touto tote men eis ta enkurtia
surrein malakôs, hate aera onta, epoiêsen,
tote de anarrein men ta enkurtia, to de plegma,
hôs ontos tou sômatos manou,
duesthai eisô di' autou kai palin exô,
tas de entos tou puros aktinas diadedemenas akolouthein
eph' hekatera iontos tou aeros,
kai touto, [78e] heôsper an to thnêton
sunestêkêi zôion, mê diapauesthai
gignomenon:
Die übrige Rundung
der Reuse sollte die ganze Höhlung unseres Körpers bekleiden
und alles dieses bald sich
in die Nebenschläuche ergießen, mit Sanftheit, weil sie aus
Luft bestehen,
bald sollten die Nebenschläuche
zurückströmen, das Flechtwerk aber, bei der Lockerheit des Körpers,
bald durch ihn eindringen,
bald wieder zurückweichen
und die in demselben ausgespannten
feurigen Strahlen der Luft nach beiden Richtungen folgen,
das aber zu geschehen nicht
aufhören, solange noch der Zusammenhang des Lebenden fortbestehe.
toutôi de dê tôi
genei ton tas epônumias themenon
anapnoên kai ekpnoên legomen thesthai
tounoma.
Dieser Gattung von Lebensvorrichtungen
gab nun, behaupten wir mit Fug, derjenige, welcher diese Ausdrücke
bildete,
die Namen des Einatmens
und des Ausatmens.
pan de dê to t' ergon kai to pathos touth'
hêmôn tôi sômati gegonen
ardomenôi kai anapsuchomenôi
trephesthai kai zên:
Diese gesamte Tätigkeit
und Einwirkung auf unseren Körper läßt ihn,
durch Anfeuchten und Abkühlen,
sich nähren und fortleben;
hopotan gar eisô kai exô tês
anapnoês iousês to pur entos sunêmmenon hepêtai,
diaiôroumenon de aei dia tês koilias
eiselthon ta [79a] sitia kai pota labêi,
têkei dê, kai kata smikra diairoun,
dia tôn exodôn hêiper
poreuetai diagon,
hoion ek krênês ep' ochetous epi
tas phlebas antloun auta,
rhein hôsper aulônos dia tou sômatos
ta tôn phlebôn poiei rheumata.
denn wenn dem ein- und ausströmenden
Atem das im Innern entzündete Feuer folgt
und, in fortwährender
Bewegung in die Bauchhöhle eindringend, die Speisen und Getränke
ergreift,
zersetzt es dieselben, zerlegt
sie in winzige Teilchen
und bewirkt, indem es sie
durch die sich ihm selbst bietenden Ausgänge hindurchführt
und sie, wie aus der Quelle
nach den Wassergräben, nach den Adern hinleitet,
daß die Strömungen
dieser Adern wie eine Wasserleitung durch unsern Körper sich ergießen.
[36.
Die Ursachen und der Vorgang des Atmens]
palin de to tês anapnoês idômen
pathos,
hais chrômenon aitiais toiouton gegonen
hoionper ta nun estin.
Richten wir noch einmal
auf die Verrichtung des Atmens,
aus welchen Ursachen sie
so, wie sie jetzt erfolgt, sich gestaltete, unsere Aufmerksamkeit.
hôd' oun.
[79b] epeidê kenon ouden estin eis ho tôn
pheromenôn dunait' an eiselthein ti,
to de pneuma pheretai par' hêmôn
exô,
to meta touto êdê panti dêlon
hôs ouk eis kenon,
alla to plêsion ek tês hedras ôthei:
So also:
Da es keinen leeren Raum
gibt, in welchen etwa ein Bewegtes einzudringen vermöchte,
unser Hauch aber von uns
nach außen sich bewegt,
so ist das, was daraus folgt,
jedem einleuchtend, daß er nicht in das Leere dringt,
sondern das ihm Nächste
aus seiner Stelle verdrängt;
to d' ôthoumenon exelaunei to plêsion
aei,
kai kata tautên tên anankên
pan perielaunomenon eis tên hedran hothen exêlthen to pneuma,
eision ekeise kai anaplêroun autên
sunepetai tôi pneumati,
kai touto hama pan [79c] hoion trochou periagomenou
gignetai dia to kenon mêden einai.
dem Verdrängten aber
weicht der ihm jedesmal Nächste,
und dieser Notwendigkeit
zufolge wird alle Luft im Kreise nach der Stelle, von wo der Hauch kam,
getrieben,
dringt da ein, erfüllt
sie und folgt dem Hauche,
und das alles erfolgt zugleich,
da es keinen leeren Raum gibt, wie das Umdrehen einer Scheibe.
diho dê to tôn stêthôn
kai to tou pleumonos exô methien to pneuma
palin hupo tou peri to sôma aeros,
eisô dia manôn tôn sarkôn
duomenou kai perielaunomenou, gignetai plêres:
authis de apotrepomenos ho aêr kai dia
tou sômatos exô iôn
eisô tên anapnoên periôthei
kata tên tou stomatos kai tên tôn muktêrôn
diodon.
Indem daher Brust und Lunge
den Hauch nach außen entlassen,
wird derselbe wieder durch
die den Körper umgebende Luft,
welche durch das lockere
Fleischgewebe eindringt und im Kreise umgetrieben wird, ersetzt,
die aber hier wieder zurückgedrängte
und durch den Körper nach außen gehende Luft
treibt den Hauch nach innen
durch die Durchgänge des Mundes und der Nasenlöcher.
tên d' aitian tês archês autôn
theteon [79d] tênde.
pan zôion hautou tantos peri
to haima kai tas phlebas thermotata echei,
hoion en heautôi pêgên
tina enousan puros:
Die Ursache des Anfangs
davon sei aber folgende.
Das Innere jedes Lebendigen
ist um das Blut und die Adern am wärmsten,
als ob es in sich eine Feuerquelle
umschließe.
ho dê kai prosêikazomen
tôi tou kurtou plegmati,
kata meson diatetamenon ek puros peplechthai
pan, ta de alla hosa exôthen, aeros.
Dieses verglichen wir dem
Geflechte einer ausgespannten Fischreuse,
deren ganze Mitte aus Feuer,
das andere nach außen zu aber aus Luft zusammengeflochten sei.
to thermon dê kata phusin eis tên
hautou chôran
exô pros to sungenes homologêteon
ienai:
Von dem Warmen müssen
wir nun annehmen, es entweiche seiner Natur gemäß nach der ihm
zukommenden Stelle
nach außen zu dem
ihm Verwandten;
duoin de toin diexodoin ousain,
tês men kata to sôma exô, tês
de au [79e] kata to stoma kai tas rhinas,
hotan men epi thatera hormêsêi,
thatera periôthei,
to de periôsthen eis to pur empipton thermainetai,
to d' exion psuchetai.
da es aber der Durchgänge
zwei gebe,
den einen durch den Körper
nach außen, den andern dagegen durch Mund und Nasenlöcher,
so treibe es, wenn es nach
der einen Gegend dringt, das an der andern Gegend herum,
das Herumgetriebene aber
werde, in das Feuer geratend, erwärmt,
das Herausdringende kühle
dagegen sich ab.
metaballousês de tês thermotêtos
kai tôn kata tên heteran exodon thermoterôn
gignomenôn
palin ekeinêi rhepon au to thermoteron
mallon, pros tên hautou phusin pheromenon,
periôthei to kata thatera:
Indem nun die Wärme
ihre Stelle wechsele
und das auf dem Wege des
andern Ausgangs sich Befindende wärmer werde,
dringe das Wärmere
wieder dorthin, dem seiner Natur Verwandten zu,
und treibe das am andern
Ausgange im Kreise herum.
to de ta auta paschon kai ta auta antapodidon
aei,
kuklon houtô saleuomenon entha kai entha
apeirgasmenon hup' amphoterôn
tên anapnoên kai ekpnoên gignesthai
parechetai.
Dadurch nun, daß dieses
stets dieselbe Einwirkung erleide und ausübe,
werde von beiden ein nach
der einen und der andern Richtung hin schwankender Kreislauf erzeugt
und so das Einatmen und
das Ausatmen bewirkt.
[37.
Den Vorgängen beim Atmen verwandte Erscheinungen]
kai dê kai ta tôn peri tas iatrikas
sikuas pathêmatôn [80a] aitia
kai ta tês kataposeôs ta te tôn
rhiptoumenôn,
hosa aphethenta meteôra kai hosa epi gês
pheretai, tautêi diôkteon,
kai hosoi phthongoi tacheis te kai bradeis oxeis
te kai bareis phainontai,
tote men anarmostoi pheromenoi di' anomoiotêta
tês en hêmin hup' autôn kinêseôs,
tote de sumphônoi di' homoiotêta.
Gewiß muß man
auch darin die Gründe der Wirkung der von den Ärzten angewendeten
Schröpfköpfe,
die des Hinabschluckens
und die des Hingeworfenen,
was da, sich selbst überlassen,
nach oben und was zur Erde strebt, suchen;
sowie auch die der Töne,
welche als schnell und langsam, hoch und tief erscheinen
und bald, wegen der Ungleichförmigkeit
der durch sie in uns hervorgebrachten Bewegung, mißtönend,
bald aber vermöge der
Gleichförmigkeit derselben wohltönend uns berühren.
tas gar tôn proterôn kai thattonôn
hoi braduteroi kinêseis
apopauomenas êdê te eis homoion elêluthuias,
[80b] hais husteron autoi prospheromenoi kinousin
ekeinas, katalambanousin,
katalambanontes de ouk allên epemballontes
anetaraxan kinêsin,
all' archên braduteras phoras kata tên
tês thattonos,
apolêgousês de, homoiotêta
prosapsantes,
mian ex oxeias kai bareias sunekerasanto pathên:
hothen hêdonên men tois aphrosin,
euphrosunên de tois emphrosin
dia tên tês theias harmonias mimêsin
en thnêtais genomenên phorais pareschon.
Denn die langsameren erreichen
die Bewegungen der früheren und schnelleren,
wenn sie nachlassen und
schon denen gleichförmig geworden sind,
mit denen die später
ankommenden langsameren sie bewegen,
bringen aber, indem sie
dieselben erreichen, keine Störung durch Veränderung der Bewegung
hervor,
sondern verknüpfen
damit den Beginn eines langsameren,
in Gleichförmigkeit
zu dem der schnelleren, die jetzt nachlassen, stehenden Fortschreitens
und erzeugen durch Vermischung
des hohen und des tiefen Tones einen gemeinsamen Eindruck,
wodurch sie dem Unverständigen
Sinneskitzel, dem Verständigen aber,
durch die Nachahmung göttlichen
Einklangs vermittels irdischer Tonschwingungen, Wohlbehagen bereiten.
kai dê kai ta tôn hudatôn panta
rheumata,
eti de [80c] ta tôn keraunôn ptômata
kai ta thaumazomena êlektrôn peri
tês helxeôs kai tôn Hêrakleiôn lithôn,
pantôn toutôn holkê men ouk
estin oudeni pote,
Ja, auch bei allen Flüssigkeitsströmungen,
ferner beim Herabfahren
des Blitzstrahls
und dem Verwunderung erregenden
Anziehen des Bernsteins und der Herakleischen Steine,
bei keinem von diesen allen
findet eine Anziehungskraft statt;
to de kenon einai mêden
periôthein te hauta tauta eis allêla,
to te diakrinomena kai sunkrinomena pros tên
hautôn diameibomena hedran hekasta ienai panta,
toutois tois pathêmasin pros allêla
sumplechtheisin tethaumatourgêmena tôi kata tropon
zêtounti phanêsetai.
vielmehr wird dem in gehöriger
Weise Nachforschenden deutlich werden, daß das Leere nicht ist
und daß diese Dinge
sich selbst im Kreise herumdrängen im Übergang von einem zum
andern,
daß jedes sich Sondernde
und sich Vereinigende alles die Stellen vertauschend nach dem ihm eigenen
Sitze geht
und daß durch die
Verflechtung dieser Einwirkungen aufeinander jene Wundererscheinungen entstehen.
[38.
Bildung des Bluts. Wachstum, Alter und natürlicher Tod]
[80d] kai dê kai to tês anapnoês,
hothen ho logos hôrmêsen,
kata tauta kai dia toutôn gegonen, hôsper
en tois prosthen eirêtai, temnontos men ta sitia tou puros,
aiôroumenou de entos tôi
pneumati sunepomenou,
tas phlebas te ek tês koilias têi
sunaiôrêsei plêrountos
tôi ta tetmêmena autothen
epantlein:
kai dia tauta dê kath' holon to sôma
pasin tois zôiois ta tês trophês namata houtôs
epirruta gegonen.
Auch die Verrichtung des
Atmens, von der unsere Rede ausging,
erfolgt, wie im vorigen
gesagt wurde, in derselben Weise und dadurch, daß das Feuer die Speisen
zerteilt,
dem von innen aufsteigenden
Hauche folgt
und bei diesem Mitaufsteigen
dadurch vom Unterleibe aus die Adern füllt,
daß es von dorther
das wohl Zerteilte in sie hineinpumpt;
und so durchströmen
sonach die flüssig gewordenen Speisen den ganzen Körper aller
lebenden Geschöpfe.
neotmêta de kai apo sungenôn onta,
ta men karpôn, ta de chloês, [80e]
ha theos ep' auto touth' hêmin ephuteusen, einai trophên,
pantodapa men chrômata ischei dia tên
summeixin,
hê d' eruthra pleistê peri auta chroa
diathei,
tês tou puros tomês te kai exomorxeôs
en hugrôi dedêmiourgêmenê phusis.
Aber das eben Zerteilte,
das von verwandten Stoffen herrührt,
wie Blättern und Früchten,
die eben zu unserer Nahrung der Gott erwachsen ließ,
zeigt vermöge seiner
Mischung verschiedenartige Farben,
doch die vorherrschende
ist die rote,
ein Erzeugnis des durch
das Feuer erfolgten Zerteilung und seines Widerscheins im Feuchten.
hothen tou kata to sôma rheontos to chrôma
eschen hoian opsin dielêluthamen
ho kaloumen haima, nomên sarkôn kai
sumpantos tou sômatos,
[81a] hothen hudreuomena hekasta plêroi
tên tou kenoumenou basin:
Daher stellt sich die Farbe
des den Körper Durchströmenden auf die von uns angegebene Weise
dar.
Diese Flüssigkeit nennen
wir Blut, die Nahrungsquelle des Fleisches und des gesamten Körpers,
durch welche angefeuchtet
jegliches den Untergrund des Ausscheidenden wieder ausfüllt.
ho de tropos tês plêrôseôs
apochôrêseôs te gignetai kathaper en tôi
panti pantos hê phora gegonen,
hên to sungenes pan pheretai pros heauto.
Das Ausfüllen und Ausscheiden
aber erfolgt ebenso wie die Bewegung eines jeglichen im Weltganzen,
welcher zufolge jedes Verwandte
sich nach sich selbst hinbewegt;
ta men gar dê periestôta ektos hêmas
têkei te aei
kai dianemei pros hekaston eidos to homophulon
apopemponta,
ta de enhaima au, kermatisthenta entos par' hêmin
kai perieilêmmena
hôsper hup' [81b] ouranou sunestôtos
hekastou tou zôiou,
tên tou pantos anankazetai mimeisthai phoran:
denn das von außen
uns Umgebende löst uns fortwährend auf
und führt ablösend
die einzelnen Gattungen dem Gleichartigen zu;
das Bluterfüllte dagegen
muß, in unserem Innern zerteilt und eingeschlossen,
von jedem lebenden Geschöpfe
wie von einem wohlverbundenen Himmel,
notwendig die Bewegung des
Weltalls nachbilden.
pros to sungenes oun pheromenon hekaston tôn
entos meristhentôn
to kenôthen tote palin aneplêrôsen.
So wird nun, indem jedes
der im Innern zersetzten Teilchen nach dem ihm Verwandten sich hinbewegt,
das Ausgeschiedene ersetzt.
hotan men dê pleon tou epirreontos apiêi,
phthinei pan,
hotan de elatton, auxanetai.
Geht nun also mehr fort
als hinzuströmt, dann ist alles im Dahinschwinden,
umgekehrt dagegen im Wachsen.
nea men oun sustasis tou pantos zôiou,
kaina ta trigôna hoion ek druochôn
eti echousa tôn genôn,
ischuran men tên sunkleisin autôn
pros allêla kektêtai, sumpepêgen de ho pas onkos autês
[81c] hapalos,
hat' ek muelou men neôsti gegonuias, tethrammenês
de en galakti:
Ist nun das Gefüge
des ganzen Lebendigen noch jung,
indem es die Dreiecke der
Grundstoffe neu gleichwie frisch vom Lager hat,
dann sind ihre Verbindungen
untereinander stark, und die Gesamtmasse,
als aus eben erst entstandenem
Marke bestehend und in Milch aufgenährt, ist bildsam.
ta dê perilambanomena en autêi
trigôna exôthen epeiselthonta,
ex hôn an êi ta te sitia
kai pota, tôn heautês trigônôn palaiotera onta
kai asthenestera
kainois epikratei temnousa,
kai mega apergazetai to zôion
trephousa ek pollôn homoiôn.
Die von außen her
eintretenden, in sie aufgenommenen Dreiecke aber,
aus welchen die Speisen
und Getränke bestehen, welche älter und minder kräftig als
ihre sind,
bewältigt sie durch
die eigenen, frischen,
und macht so das aus vielen
ihm ähnlichen Bestandteilen aufgenährte Geschöpf groß;
hotan d' hê rhiza tôn trigônôn
chalai dia to pollous agônas en pollôi chronôi
pros polla [81d] êgônisthai,
ta men tês trophês eisionta ouketi
dunatai
temnein eis homoiotêta heautois,
auta de hupo tôn exôthen epeisiontôn
eupetôs diaireitai:
ist jedoch die Wurzel der
Dreiecke durch die vielen in vieler Zeit gegen vieles bestandenen Kämpfe
gelockert,
dann vermögen sie nicht
mehr, die der Nahrung, welche zu ihnen eindringen,
zu einem ihnen Gleichartigen
zu zersetzen,
sondern werden selbst leicht
durch diese von außenher zu ihnen eindringenden aufgelöst.
phthinei dê pan zôion
en toutôi kratoumenon,
gêras te onomazetai to pathos.
Das ganze Geschöpf
geht daher, in diesem Zustande erliegend, seinem Untergange entgegen,
und was es erfährt,
wird das Alter genannt.
telos de, epeidan tôn peri ton muelon trigônôn
hoi sunarmosthentes
mêketi antechôsin desmoi tôi
ponôi dihistamenoi,
methiasin tous tês psuchês au desmous,
hê de lutheisa kata phusin meth' hêdonês
[81e] exeptato:
pan gar to men para phusin algeinon, to d' hêi
pephuken gignomenon hêdu.
Wenn endlich die zusammengeknüpften
Bande der zum Mark gehörenden Dreiecke
durch die lange Anstrengung
sich auflösen und keinen Widerstand mehr leisten,
dann lockern sie auch die
Bande der Seele,
und diese fliegt, in naturgemäßer
Weise ihrer Fesseln entledigt, mit Lust davon.
Denn alles Naturwidrige
ist schmerzlich, das Naturgemäße aber angenehm;
kai thanatos dê kata tauta ho men kata
nosous kai hupo traumatôn gignomenos algeinos kai biaios,
ho de meta gêrôs iôn epi telos
kata phusin
aponôtatos tôn thanatôn
kai mallon meth' hêdonês gignomenos
ê lupês.
in
derselben Weise ist auch der durch Krankheiten und Wunden erfolgte Tod
ein schmerzlicher und gewaltsamer,
aber
der vermittels des Alters naturgemäß zum Ziele führende
die
unter allen Todesarten am mindesten beschwerliche
und
eine mehr mit Freude als Schmerz verbundene.
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III. Aus Vernunft und Notwendigkeit zusammen Erzeugtes