Mondnein (HAN SHAN SZI) : ACHTSTERN (2012/13)
 
Blütenknöpfe * Wahnsinn * Toter Käfer * Liebste * Hundert Sterne * Sonett / Spiegelsonett
Mahabharata * Ungeschrieben * Schenk mir * Mondnein * Ammonit * Drei Wünsche
Duett * Auf den Punkt * Kontra-Punkt * Umzug * Einschlafen * Guten Morgen
Der Licht-Schluchz * Beim Anprobieren * Traum vertont * Die ganze Hand * lapsit ex illis
Ins Blaue * Welt-Einfaltung / Welt-Ausfaltung * Gras * Schnee * Schaum * Impression
Glaukôpis * Ständchen * Mnemosyne * Mandala * Prüfung * Das stille Lied
Ein Gleichnis I / Ein gleiches Gleichnis II * Dir flüchtig hingeskizzt
Michschenken * Rückkehr * Frühling im Herbst * Allnacht * Sac-cid-ananda
  
 
        
        Allnacht 
         
        
      In schwarzer Allnacht glänzen Galaxien auf  
      Spiralgedrehter Dunst - wie weit von Stern zu Stern  
      Bewegt die lichte Woge sich - von fern zu fern -  
      Und um die Sonnenpunkte schwingen ihren Lauf  
         
      Planeten. Dünn gesät gewiß sind Lebenswelten  
      Der unsren ähnlich. Kurz in Jahrmilliarden bricht  
      Ein Leben auf, das sich erkennt: Gedankenlicht -  
      Ein kurzer Flackerblick der Lebenslust - so selten!  
         
      Von Mensch zu Mensch - wie weit, wie fern, ins Nichts versprüht -  
      Wie können sie einander finden? Kaum erblüht  
      Schon welken sie dahin, im Winterfrost verglüht  
         
      Und kaum daß Freundschaft du erbeten und gewährt  
      Weil du erkannt, wie sehr ich mich für Dich verzehrt  
      Entbehrt ich, die entzogen mir und mir verwehrt