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Aus dem Schmerz – so sagen die Weisen
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Wüchse die Weisheit die Tochter
des Himmels
Die vor dem Vater des Weltengewimmels
Tanzte das Leben in Wirbeln und Kreisen
Nächtige Mutter verzweifeltes Sehnen
Sei ihres Vaters Spiegel gewesen
Könnten am Himmel die Spuren noch
lesen:
Perlen Planeten verschimmernde Tränen
Schleifen geschmeidige Wasser Gerölle
Springen die Felsen zu Sand und zerstäuben
Kann sich die Feine beginnen und treiben
Quellen des Lebens anmutige Wellen
Mahlet die Schwermut zu leichtem Gekörne!
Knetet mit herzlicher Wärme das
Tote!
Rührt an die Erde! Wie duftende
Brote
Nährt euch die Schönheit die
Tochter der Sterne
Fließt durch dein Schreiben als
göttliche Regung
Zeichnet sich rein und durchflügelt
die Ferne
Blüht meinem Auge und pflanzt ihre
Kerne
In meinen Sinn und keimt auf in Bewegung
Baum der
Erkenntnis
Wer wird nicht mit Gedanken in Liebe umfassen
Was in den Tiefen des aufgeschlossenen
Sinnes
Den Sohn der Kraft empfängt den
ewigen Frühling
Bis rosiges Geknospe aus staubiger Rinde
Sich langsam in die raumlos innige Bläue
Hinausstülpt: Weiß gewaschene
Apfelblüte
Kein Duft ist mir bekannt so rein wie
Schneewind
Und kein Gebräu so reich wie klares
Wasser
Die letzte Sehnsucht aller Melodien
Von ihrer Eleganz umspielt - ist Stille
Erkläre mir die Luft Brillantenschleifer!
Die Abendwolken schätze Goldverkäufer!
Des Staubes Herkunft Astronom und deine
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Verstehst du sie? – der Sterne Augenkeime
Bewußt zu sein – Genuß allein
der Frage:
Warum bist du? woher wohin und wie nur?
Das Einfachste in allen Zirkuswelten
Ist dieser Mast an dem die Himmel hängen
Die du in Frühlingssäften quillst
Des Lebens blinde Wahrheit
Dir leihe ich mein Aug und Ohr
Die Stimme und den warmen Flor
Der Farben: aller Sinne Chor
Erblüht in dir so wie du willst
Zu Todes letzter Klarheit
Den schönen Schein der dich verbirgt
Kannst du in deiner Reinheit
Nicht einmal ahnen: Dich umstellt
Die Knospenhülle meiner Welt
Und spannt ein enges Seelenzelt
Aus Traumgespinst und Nacht gewirkt
Um deine Sternenfeinheit
Zerreiße nicht zu schnell mein Herz
Wenn du von Amselliedern
Getränkt vor Wonne überfließt
Die Morgenwolken übergießt
Bis daß all deine Kraft verschießt
Und ich geblendet stumm vor Schmerz
Dir nichts mehr kann erwidern
Vielleicht wirst du dann auch für
mich
Die neue Welt durchscheinen
Wenn ich in deinen Schoß gebannt
Erkeime dunkel unerkannt
Von deiner Sinnengier umbrannt
Ein Brunnen voll von Schlaf für
dich
In dem wir uns vereinen
Intermundien
Ihr süßen Maden - Paradiese
Der Erwählten in dem Raum
Sinnverlassener Geistverliese -
Wann wacht ihr auf von dem Jenseitstraum?
Schließt du Geburt und Tod zu eines
Geistes Kreis
Des Frühlings Moder mit des Herbstes
Knospenreis
Altkluge Jugend mit dem engelschwangren
Greis
Wo dunklen Lebens Strom den lichten Tod
durchflicht
Bist schwarzes Auge du das aus der Sonne
Licht
Geboren sterbend Wollen-Wissens-Wogen
bricht
In jedem Zeitmoment
Gleich wie du stehst und fliegst
Und durch die Sonne biegst
Beschließ dein Testament!
Gesteh: Bist du es nicht
Der alte Luzifer
Und sein gesträhltes Heer
Rebell in jedem Ich?
Der bin ich ja gewiß -
Geboren immer neu
Entsprungen hell und frei
Aus einem Himmelriß
Mein Gott was bist du klug
In Verse eingeschnürt
Hast du denn nie gespürt
Der Lichter Sphärenflug?
Zerbrich den Silbenschluß
Die Spiegel deines Reims
Geburt des Sonnenkeims
Du selbst sei dir Genuß!
Der Schmerzen höchster
Glanz
Der alle Sinne füllt
Hat meine Lust gestillt
Begreift ein Mensch
das ganz?
In wildem Osterbrand
Zersprüh ich
in die Nacht
Den Göttern dargebracht
Als deines Lebens
Pfand
Rosenräder und Raketen
Feuerwerke Drachenschleifen
Die durch deinen Donner schweifen
Herr der Blitze und Kometen
Binden muß ich dich in meine Mühen
Flattergeist und deine Schwingen stutzen
So kann mir dein Wandelwesen nutzen
Mußt du auch im Selbstgenuß
verglühen
Dichtung wird verdichtet in der Härte
Arger Arbeit karger Lebensweise
Die den Menschen schleift in grade Gleise
Wo dein Stolz sich in Geduld verzehrte
Im Vergessen auch – Gedankenmeister -
Liegt Verwandlung wirken Fruchtbarkeiten
Leibgestaltung schlingt die Weltenzeiten
Individualisiert die Geister
Nein wir wissen nichts von deinen Schätzen
Ist Besitz denn größer als
Erfinden?
Ewge Macht denn mehr als Überwinden?
Alles müssen wir uns übersetzen
Sieh: Ein Gott ersteht aus unsren Nöten
Wo die stolzen Hochkulturen sterben
Reife Traditionen süß verderben
Wecken ihn die kernigen Trompeten
Mag der Wurm die Früchte der Erkenntnis
Bis auf ihre bittren Samen nagen
Magst du um verlorne Gärten klagen
Betteln um Bewundrung und Verständnis
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Muß das Feld nicht umgegraben werden?
Willst du nicht dein Werk erneuert sehen?
Stumm verwindest du der Stürme Wehen
Wenn ein Gott geboren wird auf Erden
Es ist nicht leicht zum Geiste Du zu sagen
Und es zu meinen ohne zu verkleinern
Gerechtigkeit zu einem scharfen Richter
Die Poesie des Alls zu einem Dichter
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Soll er als Herr die Schöpfung überragen?
Sein Werk will sich zur Selbstgeburt
verfeinern!
Dies Blau hat keine Häfen oder Buchten
Kann denn ein Ich durch alle Himmel fahren?
Wie kann Person Unendlichkeit durchqueren
Entblättern ihre eignen Zwiebelsphären
Wo schon Ekstasen den Verstand versuchten
Da kann sich keine Selbstbehauptung wahren
Und doch: des Raumes Tiefe will erglänzen
In sanfter Wölbung Joch - Empfindungsschleifen
Zu einer Blütenmitte hingesogen
Zu einem Sonnenvogelnest gebogen
Der Ganze will im Ganzen sich ergänzen
Er schlüpft und fliegt und kann
die Ferne streifen
Kann sich in der Geschöpfe Schwung
berühren
Im Wurf der Saat im Rausch der Fruchtbarkeiten
In Kampfeslust durch milderes Verständnis
In wildem Sturz durch tragende Erkenntnis
In uns will sich die Ewigkeit verlieren
Und zwischen uns durchkreuzen sich die
Zeiten
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