nicht dir sing
ich ein lied
du weiszest nicht mein lied
nicht milli jonas
hörern
sing ichs me lancho lieme lancho lied
nicht dir die mich
nicht liest
du welt im dunst und diest
du pu blick dich
nicht umkum
sing ichs me lancho lieme lancho lied
nicht richters
kritti cry
sing ichs als lulleby
nicht dichters
werther leiden
sing ichs me lancho lieme lancho lied
nicht mal euch
lieben ihr
sing ichs ja nicht mal mir – –
mond neinzi kaaaaaaa
– den schwestern!
sing ichs me lancho lieme lancho lied
901. bayern
sind kreuz geprägt
902. orpheus
903. spock
904. szeins
fischen
905. dialektik
hegel hatte einen kinder lachmond
nein – eine martinslaterne? doch flacher
– gelber – –
mit der konnte er reden: mit der sonne von
angesicht zu angesicht er selber
rund weit ernst strahlt ihm ihr schweigen
entgegen
nein wider nein so muss in ihr er lesen:
jeder these von seiner seite wider
spricht ihr schweigen anti par en thesen
906. leser
innen lied
natürlich zeige ich dir nicht
wie du mich überrascht mit deinem
wort
du hast ja niemals mir gezeigt
wie du mich siehst so blind warst
du für mich
was soll ich sehn von dir im brief
was lese ich von dir in deinem wort?
zwar liest mit meinem mund in mir
dein mund mir vor – du sprich: ich
lese dich
was kannst du sehn von ihr die liest
wies hier dein auge liest in ihrem
wort?
ich les mit deinen augen hier
was ich dir schreibe wenn ich schreib
für dich
907. teezeit
im nachgeschmack vom tee liegt ruhe
von blumen pfeilen amors schmerz
durchbohrt: die narbe färbt nur
dein vergessen
mit lächelnder verachtung für
triumph
mehr nicht – nur bitternis des wassers
das nüchtern kühlt den brand im
märz
du schreibst dir lichte farben ins
vergessen
all gottes schreiberohr wächst
hoch im sumpf
dein feder kiel durchteilt das wasser
der schwarzen tasten kleine terz
von drei zu zwei und zwei zu drei
– vergessen?
du penta tonic water loser schlumpf
908. partisanen
909. flotus
lotus (sonett)
syn chrono modisch einverleibt dem engen
kleid
der saxo phonisch glueck verglucksten
streiche
schluepft jode lelle lull die floeten
weiche
bass bari toni maenner traum waid wunde maid
leit hindin schmollmund breit rund reit
bereit – so glei
chen floh und fliegen maden igel neider
dem zecken foeten fehde handschuh
beider
symmetrisch aufgespreizten fluegel rohrschach
zei
chen an den mene thekel maekeln deiner bei
den asymmetrisch melodeinen mai
bau mai no leimau beino weinau mei o mei
der krokus hokus pokus praeser vati wei
chen flotus lotus leichen leime pussie
der virtuos an ruehrend reichen reime tussie
910. helden
cry wine tea gern gleich
sieben
lieder aus dem zweistern:
911. vergessens
knick
wenn ich in der straszenbahn sitze
hinter einem rückenfragment
kleidmuster verklingen konkret
die verzierung ist der gegenstand
wenn ich aus der haustür trete
ist diesmal alles fremd bis ich in
die rasenlandschaft spucke
dich kenn ich doch
kuschelnester habe ich in meiner haut
warme verstecke für wohliges
behagen voll sätte aber
das betäubt mich so und das alles
schlägt mich nieder in den schlaf
den straszenreiniger der mich wegfegt
über den vergessens
knick mache ich alles neu
912. in diese
kurve
913. tangere
tango tetigi tactum
und du kannst nicht auffinden die weisze
zarte
schleier rausch braut im ton klein hacker
apparat
die pirouetten achse deiner spiral echo
rotations maschine
die sssierrrang biouwa sprudelquelle
deiner gedankenblasen
und doch füllst du so eine ganze kleine
zelle
raum illusion luft schaum lust luft
in deinem schlammschloss überquillt
in meiner traumerweckung sanft
überkippst du ins über all
rund erträumst du den drüber drall
den hyper hall in das hin über
passiert sein
und verkriechst dich immer tiefer
in dein konserven zellen nest
blech kammer schnecke
in dein mich hinein
in den rest
unaufhörlich
aber kehr doch besser um und trompete
dich schmerzfleischknoten raus
aus der windung!
in den gähnenden räumen über
allen himmeln
dehnen sich sonnen
in den morgen
sieh mit solcher macht
entschleudert sich zum tag
klein salomes hall falten tango tanz
verknackster senderwellen rausch und glanz
klingt kundrys tétigi takt so
wird parsentor verdacht zerlacht
ja mit solcher macht
entfaltet sich zum tag
der tutu rosetten stern
um das keimkorn ihrer nacht
914. einzug
915. kreide
916. zerrspiegelzwilling
1
917. zerrspiegelzwilling
2
* * *
* * *
*
918.
jäger horn rufe
919.
etin visi bilium
920.
nero hoert so nette nachrichten
vier lieder aus dem dreistern:
921.
dein ganzes weh und ach
922. jünglings
blaulied
923. von diesem
tosen
924. theseus
in dionysischem wahn
vier lieder sind ein kreuz vier stern:
925. supersonnensohn
in meiner haut umfleckten sich
orange und rot ein angeregtes spiel
das angenehm sich fortpflanzt in
der wurzeln purpur und im grünen gras
und sasz ich eben noch vernarrt
in deiner blüte farben still vergnügt
gelehnt in diesen wurzelbrei
ten baumstamm hörte ich dir lächelnd
zu
so steh ich auf und recke mei
ne glieder jetzt in unbesiegter kraft
mein kleingeballtes lustgefühl
zerdehne ich in übermut und spott
und schleudere in weitem sprung
mich dir entgegen sonne nimm mich auf
oh seligkeit oh freundin in
das licht in deinem auge in dein herz
926. die
letzten nachrichten des tages
wir senden die letzten nachrichten des tages
und der nacht
im tag versteckt:
immer neu erglänzt die wirklichkeit
und unvergleichlich und undenkbar wirft
der augenblick
dir seine fragen vor
was gilt dir da vergangenheit
und was vermag ein plan in fremden welten
da nun der tag zu ende geht und seine letzte
antwort
der schlaf
dich sättigt und dein blindes fragen
zerträumt?
war tags er noch ein glitzertropfen
in den gedanken der berauschten dichter
ein abglanz pubertärer selbstsucht
sog nach gestern in den süszen tod
so reitet jetzt in seinem mosaik mit wein
bekränzt
dionysos als perserprinz auf einem wilden
tiger
blut und parfüm umflossen in mäandern
dem wahnsinn zu
einander durchdringendes hin und her hellblau
und rot
braungoldner kampf und sieg der jungen kraft
umgleiten stets
im alten spiel von schlinggewächs
und regenbogen schlangenhaut
dies schwarze auge nacht
glanz und stumpfer samt verborgen in dem
stolzen blick
der dich mit sanfter macht durchbohrt
und tigeraugenweich
um deine seele einen bann von traum und
staunen zieht
mit einem ring aus deinen eingeschmolznen
tagen
der sterne iris
blüht ein perlmuttkreis in bleichem
glanz
um deinen schwarzen schlaf
dein letztes glück
927. mondlied
aus braunem himmel weht ein rosa wind
und krümeln leichte wolken sich zutal
dorthin wo zaubermund das dunkel trinkt
und biegt die bäume weich in seinen
bann
der mond sucht silbern nach der schatten
schlaf
der somatropfen schweren honigsaft
wie schnee fällt weiszer schlummer
in mein herz
es summt die luft ein regenbogenlied
der telegraphenmasten surrgesang
der perlmuttmöwen schleimgeschrei erstarrt
da der polarstern fast sein auge schlieszt
der himmelsvogel pickt die sternensaat
928. der
schutzwärmespender
der schutzwärmespender
verkrümelt die nachtluft
in braunschwarze brocken
aus feuchtem gummi
dein schritt verschmiert die
rosetten lehmsterne in den
schottergrund platzt das steinkratzen
unter deinen stiefelsohlen
zerfetzen scharfe flötendissonanzen
alle harten konsonanten
ins regenweisze rauschen
zwölf
lieder aus dem fünfstern:
929. sommerduft
aus meinem lebenstraum bin ich nun aufgewacht
in eine kräftige blütenfrische
sommerluft
noch blitzen klingend kleine lichter punkte
nach
plasma tropfender schwerer süszer sommerduft
aroma fein versinkt in unvergesslichkeit
entfaltet atmosphären einer wechselwelt
voll unvergleichlich unwichtiger nichtigkeit
weit und breit kein licht das meinen sinn
erhellt
morgen zieht das gestern vor sich her durch
die zeit
verschwindet in der sätte in dem meer
der nacht
schwimmt als weiche ahnung durch die schwarze
luft
wellen spiegeln schleifen melodienschleim
plasma tropfender schwerer süszer sommerduft
klebt in deinem mund ein weicher kunststoffleim
schmeckt nach altem gummi staub planeten
stoff
schluckt der augenblick die zeit ganz unverhofft
aroma fein versinkt in unvergesslichkeit
entfaltet atmosphären einer wechselwelt
voll unvergleichlich unwichtiger nichtigkeit
von unvergleichlich unwichtiger nichtigkeit
930. ostersequenz
kaum entlud sich ein dünner strom
knisterte wie ein vertrockneter zweig
der wieder aufgrünt die spannung meiner
haut
fleckten rote blutgedanken umher
frisch und hell wie der ostermorgen
als das süsze lamm gefressen wurde
von uns wölfen und ein dennoch aufstieg
neu über allen melodien ein ewiges
beginnen
feiner als der äther sich erhob
entzündeten unsere feste die nacht
ertranken die sterne im mond
schmolzen unsere blicke im feuer
brach sprachmusik ein ornament
von feingewebtem sinn durch alles fühlen
mündeten alle wünsche ins opfer
die straszen in den markt
unser erwachen in den
gemeinsamen tag
ja über meinem seufzer glück
schimmerte eine kleine träne
dein langgestrecktes zeitprofil entlang
wuchs der quell in einen gläsernen
strom
verlor sich schon dein blick
im meer von gottes glanz
und fressen all diese hin und herflackernden
melodien
all unsere flatternden zuckenden treibenden
und lang verströmten regungen
dich immer wieder dich
ewiges beginnen
feiner als der äther
erwacht mein liebedich
in deinem süszen tod
931. es
ist einfach nichts
es ist einfach nichts oder?
wie du weiszt brauchst du einen scheinfahrschein
um in unserem spielscheinspiel
mitzufahren
es ist ein gewisses etwas
was du willst oder? stosz dein szepter tief
verschling deinen feind du wirst
es nicht finden
es ist einfach überall
wo du hinschaust weit und breit verstreut
harter punkte glanz versprüht
sternenstoff
es ist überall alles
du drehst dich durch den weltentrichter
wächst empor und blühst
auseinander
932. roll schuh
tanz
ich bin ein gefühl so neu
das keine sprache kennt
ein säugling in der verlassenheit
schreit riesige blicke
wie fremd ist all das
und so bekannt so nah so ich selbst
ich hin ein gedanke so früh
der keinen denker kennt
die jungen vororte in die leere gebaut
die letzten winkel der straszen nach auszen
ausklang der tosenden stadt in den morgen
staub in den blauen himmel hellgrau
tanzen spielende kinder den roll schuh marsch
krach auf die strasze verschmiert
über meinen rücken regnen rieselschauer
alles vibriert füllt so gut wie er
kann
jeder die zeit die vor ihm liegt
mit unbewusster macht atmet alles
beschleunigungs rhythmen
933. der tag
es ist nicht nur der blaue himmel
der in weiszen wolken vibriert
dein geschick glänzt in allen rastern
dein blendwerk
die leichten schatten des tages
lösen sich verlegen im atem der sonne
antwort auf den heimlichen
sog des mondes
so füllt ihr spiel die wolken
die schwankenden bäume und die wogenden
felder die grün gefleckten berge
das schillernde wasser
das Meer in ebbe und flut
und um meinen satten schlaf kreist
immer wieder der wunschwirbel
tag um mein ich
934. der samthautmann
der samthautmann trinkt seinen kaffee mit
metallgeschmack
sein igelhaar erstarrt im weiszen winterwind
es klappt sein schuh auf blaues pflaster
glänzt der schwarze lack
der tod in seinem blick zerschmilzt im sommerwind
in seinem schleim und steingesicht der grüne
onyx flieszt
sein hexenmeistermund zergrinst die wirklichkeit
der schein der seine irrgestalt zu solcher
einheit schlieszt
in seinem spiel ist nicht die letzte möglichkeit
sein nylonpanzer weicht schon auf die farbe
blättert ab
da öffnet sich ein riss ein auge blinkt
hervor
und sein kadaver bäumt sich auf es
öffnet sich ein grab
der samthautmann schlüpft jung aus
seiner haut empor
sein wellenhaar elektrisch knistert durch
den frühlingswind
rast er auf einem pfeil durch seine sternenbahn
er grüszt den herbstwind und erreicht
den untergang geschwind
den schlafgebornen traum in dem sein spiel
begann
935. violinsolo
und hierher tanzt der könig sein spreizbein
zuschanden zuwillen zupacken mit kräftiger
kost koste es was es wolle
garn garantiert gerinnt gerne
brechende stolper stock undstein
über und über mark undbein
durch und hinein in die ferne
klingt nun ein möchtigern klang
und hörst du wie wind sich zurücksaugt
verlegen verbogen vergeben mit kräftiger
stimme stimmt an den gesangsteil
der klagenden luftschicht schwemmt nun
so langsam und leise davon
alle felle was wärmt mich jetzt
wenigstens ein letzter strohhalm
an den ich mich klammern kann
wäre meine rettung zu spät
gäbe meine rettung zu letzt
kein gelingen mehr her letzte lechzende
gier leckt mit flammender dursttrockenheit
reiszt meine zunge den schlund hinab
als wäre da ein kühler brunnen
als fliesze dort kaltes wasser
klare quellen entsprängen
schon der hoffnung im wunsch
936. mittag
937. impuls
938. büro
939. in
grünen plastikbändern
in grünen plastikbändern birgt
der mais die gelben zähne
das korn vom wind hinabgedrückt in
dunkelgoldnem glanz
flieszt von dem kühlen tannensaum hinauf
auf meinen fahrradweg
und hochgebauschte wolken strahlen weisz
durchs helle blau
das düsenjägerpaar durchpflügt
den dichtgedrängten raum
und aufgescheucht der spatzenschwarm hebt
zitternd sich
und tupft den eichenbaum und senkt und fliegt
und setzt sich wieder
der wind trägt mahlendes geräusch
mähdrescher aus der nähe her
und regt die birken silbern auf die flimmernden
die zarten jungen
frauen flüstern ernst und still das
klappern von dem feld das auto
summen in der ferne mischt sich in den tag
und schwillt heran
und fort im sanften wechselsang zuhause
bin ich wieder
die flimmernden die heiter zarten nymphen
flüstern ernst und still
das wispern von dem feld das autosummen
in der ferne mischen
sich den tag daraus und schwellen auf und
ab in sanftem wechsel
sang zuhause feiern wir ein fest mit lauter
lautem lärm
aus inner mounting flame und rockmusik electric
ladyland
hör wie die götter sich berauschen
an dem sonnenblenderpol
das glück der sommertage schmilzt und
rinnt in meine wangengrübchen
lächeln schmerzt milch mädchen
terzen lieblings bella donna blick
wir lauschen labern leben lachen laut verschlierter
schlamm entladung
superman geschleuderter kometen gummi flöten
regen
pop maché zerplatzter blitz verplop
titsch pärr majongg gitarren
940. südstadt
köln
bahnhof brücken bogen strahlen
stahlgezähn wächst rundgespreizt
graugebraute brühe ölt die
wellenbraunen klatschgeräusche
glänzend ein so traumvertraut
und traurig rollt ein kahngetrudel
durch die kühlen luftgestrudel
durch die haare hier auf meinem
unterarm ich spüre rieche
rieselregens leis gespreche
und ich breche bimssteinschwämme
recht und schlecht zu mondgestein
das spröde feinkanalgewächs
verrauscht verrinnt und unter meinen
trocknen schritten schläft der rest
zu staubgeruch und teergespei
im feuchten laub der weisze pilz
belauert meine mitternacht
und bin zum tode ich erwacht
durchdringt er mich und trinkt geheimer
lebenssäfte süszen seim
und bittergrünes weingeschleim
und saugt mich rausch und rhein in sich
so gierig tief hinein
und saugt mich rausch und rhein in sich
so gierig tief hinein in sich
so gierig tief hinein in sich
so gierig tief hinein
941. abraxas
wohligmüde dreht abraxas an dem alten
radio
zwischen funksalat und pfeifen hört
er seine liebe tochter
metexio malin treplora cin cinatto sin lipora
sen cenzento lipp tadora lumpine kash cento
lah
singt die kleine exuai seth wie wild von
drachenblut berauscht
ihres auges stolze blitze töten dich
mit starkstromschlag
kaum dass du die weiszen zähne sahst
in ihrem groszen mund
lüstern ihre zunge schnalzend sucht
sie sich ein neues opfer
leise wie ein schmetterling knall bunt daher
geflattert setzt sie
sich auf deine lippen und saugt dir die
spucke weg und dann erst
frisst sie dich mit haut und haar und kreischend
hat sie dich zerfleischt
auf dein hirn und knochenmark ist sie so
höllischölli scharf
hat sie dich dann einverleibt zerstampft
sie deine knochenreste
in dem wilden teufelstanz dies hübsche
schwarze hexenbiest
tanzt vor lust und lacht und weint so dass
du dich nachträglich auf
geilst ihr deinen stoff zu schenken dich
woraus ihr lied entsteht
welche freude! so von ihrem grellen wahn
verdaut zu werden
wanke erde unter ihren tritten himmel birst
entzwei!
sonne strahle liebestoll ja dass der mond
vor scham verglüht
sterne regnet glitzerschmuck braust sie
auf eurer bahn dahin!
wohligmüde dreht abraxas sich auf seinem
lager um
ringelt seinen schuppenschwanz und hört
ihr lächelnd zubbi du
metexio malin treplora ihm allein gebührt
der grusz
cin cinatto sin lipora er allein versteht
den spruch
sen cenzento lipp tadora ihn entzückt
das zauberliedchen
und so singt er leise mit il lumpine kash
cento lah
* *
* * * *
*
942. die woche
943. gesang
der kleinen meerjungfrau
die arktis schmilzt die küsten ertrinken
mill ionen metro polen versinken
verschlucken sich winken
hansz grusz mit der linken
antarktis gletscher kalben
seek you dee quallend halben
keine träume von schwalben
erwachen den sommernden alben
keine matrosen
mit flatterpatt latterlatt hosen
ziehn dich aus der tosen
den gischt dich frech zu verkosen
keine piloten
reiszen misan tropische zoten
keinem kain ists verboten
sünd fluten blut auszuloten
944. o tempora
945. der
justizmord von buy bayon
946. prägung
947. für padme
948. brandneu
949. die
kunst der telepathie
950. übungen
in levitation
951. saft
frisch gepresst
vibriert es in wellen unter den fingern
das summt wie die bassgeige die mit dem
sax
wie hiesz noch mal marilyn? – sugar das
war die
sam leikitott saint jolie kulls yukulele
entmelkst du den saft apfelsinnlichen brüsten
den treber wirf nass auf den ameisen haufen
der alien stadt: unter componpo nisten
orange corazón cocon kulls yukulele
karaffen gefüllt mit der süsze
der kugeln
der liebsten gepresst die so fleiszig zur
nacht noch
mich treibt in den hypno hype hypopo etisch
zur kuppel high jack jolie kulls yukulele
952. ich
kann gar nicht klavierspielen
wildes gehucke pack stur ostinato
und immer den gleichen akkord schlag auf
e
gitarren oder mit deiner linken
hand ins klavier? wirst du lieber nicht
aufm flügel der bühne im theater
den abitu runturi rentenen eltern
um die oh ren haun – du wirst
mit deiner rechten die basis verdecken
(wie eine alte schuld oder eine
peinlichkeit) ach deine dummi dumm dummheit
kaschierst du leicht mit erzählenden
läufen
mit witzigen schlenkern in kuckluger kuckunst
953. grave
newtons geist hat die schwerkraft erfunden
der masse gleich die so träge sich
zeigt
identisch sind diese beharrlichkeit und
jene
sehnsucht der masse nach anderen massen
newtons geist konnt identisch sie fassen
die unbegreiflichen ixenti täten
in unbegreiflicher identi tät denn
wer
tät schon erklärn wie planeten
um runden
sonnen und wie diese sonnen runden
toul monde planeten kugeln umkugeln?
sie beugen den raum durch schwere zum punkt
hin
verbeulen geraden zu rund bis sie passen
954. feld linien
955. wir sind
stolz
956. wies
geschrieben steht
und gingen die dinge aus taten hervor
so sängen die absicht sie schössen
ins ziel
durch gittera tomole kühl killer cool
dueller show down katt der strophen vers
vier
und gingen die taten aus plänen hervor
so könntest du lesen der weg sei das
ziel
durch wunder und zeichen fürn parsen
fool
bein reineraus tormann to reador chear
und gingen auch pläne aus dingen hervor
auf straszen kartierten alleen zum ziel
zerschmiss der gesetzer den table gods tool
mosaisch zu pool mosaiken vorm tier
957. sommer
im himmel ist ein schwimmbad
apolls delphine kachelten das blau
sie glitten durch die ligne
sie schnitten puzzlerändern gleich
sie weich
geschrei von nackten babies
da gartenzwerg der backenbart apart
die brut im whirl pool becken
aus junos blubber düsen mund
gepoolt
julie springt vom fünfmeter
die looping schleifen lemniskaten
acht
im goldnen schnitt im süsz noch
verschlossnen schritt schläft
der nur mit ihr mit
der von dem siebten himmel
kopfüber sich hinabwirft mitten
in
den blüten narben kuss wo
sein pollenschlauch hinaufwächst
in ihr herz
958. modernen
hasser
959. zu
reden wie gedruckt
960. substanz
961. °arum
962. kompo
sitz haufen
tomaten balkone privater piraten
sind greuel syphone geknäul ballon
klone
wenns stopf ei vom dünneren strahl
schuss geballer
den wurzeln vom nervenbaum purzel boing
knaller
mehr widerstand leis tete amarant geis teet
a tee tätern täte trompee trötern
tröte
teds kaffee befreite aus rostaro maten
differma mentierte shiraz mit zieraten
misch perma frost zonen mal mitten mal ohne
bald binnen bereimt bald vernagelt kalt
leimte
verdünnt nur viskose verträgt
die dem trägen
heut blumen freund eppiche streut auf den
wegen
mach halblang lass latschin den sessel dich
fallen
lass kompo sitz haufen sichs selber besorgen
der blattläuse zucker wird ameisen
reizen
zerschmetter lingt raupen zu puppen zu beizen
963. tiresias
hörst durch die grüsze des nachbarn
du was er die letzte nacht
geträumt hat er hat es vergessen
nun färbt es den stimmen klang
die satz melo die seiner worte
verkündet dir bohrende schuld
magneten der karmischen zukunft
verlocken ihn busze zu tun
zu tränken den durst nach vergebung
zu nähren den hunger auf sein
sucht leid zu erfahren der junge
erfahrung zu leiden – die sucht
und hört in dem stimm klang orakel
im euch zu geworfenen grusz
die zukunft der stadt – vor verkündet:
die pest nach dem tode der sphinx
964. #gluecksfoxxe
965. anna ko
luthern
966. freude all
so
die freude vom erkennen ist unbeschreiblich
unbeschreiblich das erkennen nie
es besteht aus beschreiben
des unbeschreiblichen
der freude all so
967. im garten
968. lie biedo
freud meint junge männer träumten
immer das eine
ältere auch immerzu
träumten und träumten sie dies
eine: in weibliche tiefen hinein zu dringen
zurück zur
mutter die kronos gebar
die ihm den adamas stahl
gab in die hand: dass er seinen vater auf
schlitze den himmel
in jenem paradok schock
wenn die uran bombe platzt
wenn mein orgasmus den tormund vormund voll
kann er öffnet
wenn sein orgasmus schäumt
sieh: diese sichel ist scharf
gleiten die frauen zur arbeit so träumt
es in ihnen entfremdet
rechnet der nerd im büro
daniels menschensohn aus
kabbalisiert die bilanzen: die doll metze
wird dich entlohnen
ernst du den anderen vor
erntest ein lächeln du kaum
streng schweigen ihre firmen fassaden im
film deines traumes
keiner weisz wem sie das lied
schenkt das ihr kussmund pfeift
969. rosenkranz
was schallt durch die wälder bis das
moos es erstickt?
was wächst jenem ruf entgegen der es
geweckt?
dein echo prallt vom fels der sphären
ab
der stein kristall verdichtet licht zu schall
wer prallt vom fels der sphären ab
und besucht
die wälder bis das moos ihn umkuschelt
so fromm
wie ohne moos nix los wie ohne möh
ren gibts no möhren kuss mit moos gestopft
oliv bemöster liebes perlen kranz
daktylische ave mareiken ein pater nos
terzett so said so sad von bäh bis
bett
von zahm bis zettel jam bus shuttle chat
970. sin somen
971. musikverbot
972. kosmologie
973.
ma non troppo zähn
reisz verschlus
soffen bar der
schliesz ma non
troppo zähn e
ungleicher ver
schiedener nicht
identischer ge
gen sätzlich
er dispar
ater wind sch
iefer sturm gne
ise kind greise
längs dieser
zeit die spi
ral fusz
zeh spitze
ziehst
zum vers
ch ch ch
luss du
974. des
wal
975. der
sonntag morgen
ich hänge die wäsche für
die queen auf die leine
die stopft sie abends in die waschmaschine
wenn sie aus ihrem eta bliss eg mont kommt
wo sie dem stamm der stammgast spieler diente
vielleicht sitzt sie davor schaut in dem
auge
des bullen der sie aus feu nice entführte
wie der ihr schweisz blut rauswäscht
aus dem arbeits
gewand des tablisch mangs bleibt sein geheimnis
ich schlafe schon: ich will am morgen aufstehn
die zeit die meng sie jongg von ost nach
westen
gespannt wirft einen bogen – streckt ihn
grade
zu schnurgeraden schnur den raum zu messen
vom vorhang den sie runter riss vorm fenster
zum schleier hinter dem die braut
du findest
in bettzeug überzügen schlüpfern
decken
nach tischen taschen tüchern und so
weiter
976. welt
schau spiel regisseure
977. werbe clip
dreh
978. der
engel am teich von bethesda
979. vor
dem doppelpunkt
eine bewegung
sich öffnend leicht schlieszend
wandert von den lippen zu
den augen lidern
so liest sie der alte
der neben dem bett hockt
ihr gesicht liegt auf der seite
die welle gleitet
durch schläfen und stirn
ihr im lächeln der wimpern
ihn erblickender mund
grüszt
980. fulleren
molekül
981. ungebügelter
fetzen
das taschentuch schon von der leine vorgefalzt
du bügelst es – gefaltet bügelst
dus noch mal
der klammer affe griff den schlüpfer
nass im schritt
du klappst von links und rechts die seiten
übers mit
tel drittel dieses zahn durchbrochnen spitzen
stoffs
umschlieszt im hand altar parthenou nasirat
beim tripty konkon zart sah ich im tempel
sie
von engel gamben grün genährt
ein abwärts blü
hend rosen kleid darob den knoten ihrer
frucht
grau gelb verdorrtes blatt umknistert: windel
zeug
der fetzen ihres lachmund kindes dem so
gern
ihr lächeln leuchtet liebelich dich
liebich lieb
982. schminke
werbung
du musst nicht käfer in den kaffee
bröseln
die knusper skara bähn mit zähnen
knacken
nicht schnecken wecken und nicht kröten
lecken
die knoblauch zehn von neu nacht nagel lacken
musst du nicht von lakaien füszen hacken
zerschmirgeln und mit öl und essig
binden
den farb salat dem brot laib einzubacken
mit dem sie mekkas mokka motten füttern
die voller angst in mark bein fühlern
zittern
du könntest pediküren sie dann
schinden
intelligenz aus ihnen extrahieren
substanzen finden und dich drin verlieren?
vergisses – nimm nur blut von meinem recken
verschwister es mit blut aus deinen möseln
die mischung unsrer blüten nektar röseln
streich auf die weichen lippen lust zu wecken
983. hiram
zimmermann
984. materien
985. der
kurzebein sparte
986. die
welt deutungs formel
*
vierzehn
lieder aus dem sechsstern
987.
winde dich empor oh lebensbaum
in die blauen weiten der seufzer
unter deren freien himmeln
meine lämmer herzvoll weiden
und das kalb der groszen mutter
lustvoll sich entlangschmeckt
an der weiszen lichtersonnenstraszen
lächelvollen milch
und frischgelabt erstrecke dich
dehne dich und recke dich
mit einem schlauen tatenlied
die zeit zu überlisten
was ist das worauf du stehst
was ist dein holz oh lebensbaum?
die zukunft deine wurzeln birgt
vergangenheit ist deine frucht
die zeit das holz zu deinem lied
der baum durch den du leben spielst
dein flötenlied – nun fasse mut
dich selbst zu übertreffen
dich selbst zu überlisten oder
dich zu überwinden – leben drehe
strebe windend dich empor
des himmels tiefen auszumelken
ich weisz – es gibt nur eine list
die freiheit zu befreien:
den mut durch alle zeit hindurch
dich ewigkeit zu sein dich jetzt
988. pfingsten
und als der fünfzigste tag erfüllt
war
flogen wir alle zusammen
durch busonis klavierstrahlgebläse
hervor aus seinem eingegeisteten mund
blähten wir uns blasen lustig auf
im wilden aroma metallischer seifenkonzerte
platzten wir in myriaden busonen myonen
sprangen wir auf gequollen geschwellt berauscht
gereift zu abendvollen
busch- und wolkengrünen sommertagen
die dankbarkeit der dunklen alleen des glücks
entlang
gebäumt in blätterrausch und bogenregen
und weiszt du noch? die sonne!
oh die sonne schwitzte uns liebe
ach die sonne weinte bunte tropfen
eisiger hitze auf unsere schmelzende haut
und noch immer
läuten unsere herzen
über
989.
marktgeschrei verliert dich flüstergetüte
brimborium leise verdorrter raschelköpfe
insektengerippe foliert haarblattfeine govindas
schmalztrockene schneckenfühler brummelt
der monadenstrecker in weichen wollen
und schaust heraus so guckelig lieber zipp
und nicht hurra nicht oweh nicht soso
sondern weniger noch wimperst du mir zu
mikado spannt sich dein stufenblick her
toronto sieben die preislisten viertens
tomato müssen gemüse genieszen
und
heiszen und gelber noch sprieszen und spreizen
potato und safran beizeiten zurücken
verdottert zirkaden limonen onaden
sieh bald sieh zen frappant maintenant
zagen und zäumen elf maden mananen
sagen und säumen ananen plant
bagen und bäumen ramana mahant
die alten alleen säumen vakant
den zaun deiner zähne
athene
990. tapete
es blättert hoch die blasenbrüste
rosa nippelblüten knospen
sprengt den steingeländerweg
in sanftem schwung hinauf
es nippelt blütenweggeländer
rosa blättert hoch die blasen
sprengt in sanftem schwung und stein
hinauf den knospenweg
rosa steingeländer schwingt in
sanften blütenknospenbrüsten
nippelt hoch die blasen sprengt
hinauf den blätterweg
in den blasenweg hinauf blüht
rosa nippelbrustgeländer
sprengt den schwungstein hoch ein riss
entblättert sanft die knospen
991.
so saszen sie in dem weiszen keller
rauchten schiete und spielten die grosze
saitenmusik
die wie der wind voll alter geschichten
dahinbraust
in auf und abflimmernden goldbunten regenschnüren
in dem schaumkamm auf den wellen grünblauer
meere
unter den oooh den ooozeanen azurner himmelstore
die sich öffnen so weit so weit weit
im daher dahin brausenden donner der melodie
im hinein hinaus gewendet gedrehten
immer nimmer neu keimenden dichterwort
durch die zeit aus dem jetzt –
das weltenlied
komm sprach die göttin hörst du
meine wunderbar
reizend gewundenen wendeltreppenwitze?
du narr wie kannst du mein ungefähr
deutliches
leicht so dahingesagt blumiges etwas so
stufen?
geländergleich schwingen die sanften
girlanden
der schlingen die sich – fühlst du
mich? – um dich winden
in schleifen dich binden wo wirst du mich
finden?
nicht vorne nicht hinten flieh ich dir von
hinnen
und hole dich ein - willst du bei mir sein?
feiner als fein gereimter reim da stimmen
wir ein
in den wildgezackten schleuderwurfseim
der musik um uns ein und um uns herum
und zurück in uns ein immer tiefer
hinein
immer drängender komm nur komm ah du
ohh o o ta
ah ja a iiie o ou a geigenschleim
lacht laut die gitarre und jubelt empor
in die
röhrenden hirschalgen gummischlauch
düsen
hinauf durch die wilden tropengewächse
trompetenkom plexiglas pharmazeu logischer
schlagader zeugsolo schlagzeugschlag tuschota
tropfengekleckster trommelverhexter
verstexter besexter eidextropu rohita
ping rata poing rata puschota peh
ta ping raba loing ibi nibidi deng dang
da ping rada poing rada pusch ta peh
ta ping ta poing ta zisch sch sch sch
992. horizont
wo du auskickst entsteht
ein riss in der zeit
ereignisse grüszen sich
und trennen sich wie ein
reiszverschluss
düsenjets kreisen sanft
zerbiegen den raum
der himmel erglänzt so hoch
weit von uns fort schwimmt was
war es doch?
fragend öffnen sich so
verlierend den sinn
befremdende antworten
verheerende folgen
wunderbar
die erinnerung an
die mutterbrustfrucht
die erde wird aufgelöst
in nichts verliert sich der
weltenstaub
wenn du den himmel küsst
stürmen die götter
in röhrenden quirlenden
orgeltrompeten den
horizont
engelschwärmender chor
durchbraust ein akkord
den äther verführerisch
durch goldne stille zischt
silberlicht
993.
wie so eine lange verzierung flattert da
ein gedanke
von mir durch die erinnerung
irgendwo wird alles so fein und gleich als
selbst
und beugen sich lächelnd herüber
und stürzen mit dir zusammen
durch die unbekannten lüfte
und das land ohne namen
lachen sich mit dir
durch die ereignisschläuche hindurch
saugen sich zu knarrenden ballons
gestern bekam ich einen brief
die botschaft war die überbringerin
der botschaft
in einem wunsch traum düsen jet
da gleiten wir zum horizont
glätten für dich die wogen
singen für dich die gewissheit
irgendwo wird alles so fein und gleich als
selbst
und singen leise lieder luft
quirlen zigarettenrauch
gedicht aus blauen phrasen
aus dem lichten land ohne namen
da ruht der samen amen
in sandigen oasen
994.
pralinenschachtel rosen altes rot
verblättern meine komplimente tot
lebendig falten die gebärden sich
ein welkes spiel mit leeren händen
ich
ein nackter wurm kleidet sich mit bewegung
ein vogel zwitschert seine einsamkeit entzwei
der wind erweckt die luft die bäume
rauschen
im wechsel tauscht alles gesang und farbe
mein leben sickert durch ein steinern ich
löst langsam alles furcht ich rege
mich
und kaum erwacht in mir der übermut
so schleuder ich mein leben durch den tod
veränderung gleitet durch alle zellen
ein festes haus ein warmer ofen schützt
dich nicht
was haben wir das wir dir geben können?
ein nackter wurm kleidet sich mit bewegung
mein spiel ist reinstes spiel
kein kern aus ruhigem ernst
den letzten tropfen liebe
hat der wind längst weggetrocknet
mein weg ist nur ein weg
kein ziel ist mir bekannt
in stillem einverständnis
mit der zeit treib ich einher
mein lied ist nur ein lied
kein hörer hält mich aus
ein nadelspitzer wahnsinn sucht ein
körnchen von geduld
mein spiel ist reinstes spiel
dein trost ein schwacher witz
wo ist die letzte karte
auf die ich alles setzen kann?
denn kaum erwacht in mir der übermut
so schleuder ich mein leben durch den tod
mein leben sickert durch ein steinern ich
löst langsam alle furcht ich rege mich
lebendig falten die gebärden sich
ein welkes spiel mit leeren händen
ich
pralinenschachtel rosen altes rot
verblättern meine komplimente tot
995.
durch und durch
wenn alles klar ist
und freie bahn sich vor uns dehnt
weit weit hinaus
dass unsren sinnen
kein widerstand entgegensteht
und unsrem glück
und diese weite
total hinausgestülpte kraft
sich ganz vergisst
und dann die grenze
die dünngespannte haut zerreiszt
die zeit zerplatzt
und unser lachen
die dimensionen biegt und bricht
durch durch und durch
ja unser rachen
in tollem kuss sich rückwärts
stülpt
und uns auswürgt
ganz wie ein drachen
der aller tage abend bringt
sich selbst verschlingt
996. abgesang
wir haben uns die lunge aus dem mund gespuckt
so laut haben wir um etwas beifall geschrien
wir zogen mit der macht des herrn des weltalls
aus
gerädert und gekreuzigt kamen wir zurück
kein trost schlieszt unsre wunden kein erfrischungstrank
löscht unsren durst kein wasser wäscht
uns klar und rein
und keine hand die uns die starren augen
schlieszt
die umwelt schützt vor unsrem blöden
blick voll schmerz
und unerbittlich unaufhaltsam rollt das
rad
veränderung und farbenwechsel auf und
ab
die helden die der schwung einst auf die
bühne trieb
die werden nun von ihrem eignen zorn zermahlen
und jeder fetzen ihres fleisches den geburt
einst ausgespuckt hat war von hoffnung schnell
beseelt
doch kaut verzweiflung selbst ein zähes
stück geduld
verschlingt vergessen selbst den grellsten
showeffekt
ja auch den rachen dessen gier und übermut
die schmerzgebrochnen glieder der gestürzten
frisst
zerreiszt die frische wut der jungen wölfe
bald
die alle welt in ihrem spiel zerfetzen wollen
im trümmermeer der letzten verse schwimm
ich fort
versinken meine träume in dem lärm
der zeit
die bunten blasen spiegel bilder platzen
weisz
die flut der farben wogt durch alle wellenlieder
und in dem bunten schaum zerbrochner melodien
im weiszen rauschen überrollter wogen
sturz
zerschmilzt das spiel bild jeder spiegel
blasen welt
in einem stillen wort da finden wir uns
wieder
997. narziss legt echo ein lied an sich selbst in den mund:
hej hör mal
von da unten kommt das warme gesöff
herauf
mit dem sie ihre kinder einblullten und
einblubberten
kommt herauf von unten und schlägt
mir kühl entgegen
mit seiner gischt und schwemmt und fetzt
und spritzt
auch mich kleines bläschen in das schaumrauschenplatzen
mtnnngkju das ist der raffinierteste gummi
den ich je geprüft habe
subtilste substanz sublimster molekular-meerschaum
verschwindend kleiner schatten im
stumpfen glanz schrumpft
auch nur zum
titsch
wach auf wach auf mein süszer
ja siehst da siehst du im teich ja im teich
da küsst dich dein eigner dein eigener
mund
mit dem eigenen mund
wo lippe mit lippe sich lächelnd berührt
mich verführt und berührt
und augenlid augenlid spürt da du träumst
du träumst und du siehst
ja siehst du da wirbelt der stern ach der
sternstaub
hinter dir her
in deinem sog meteore
schnuppen verkräuselter trümmer
triumph
aufgerieben in weltbrandstrudeln
aus rauch und duft
deinen weg entlang
deine feinspur
und tropfst platsch hinein in das nächste
geschehnis
wenn alles zu spät ist
dann du erst
998. vitzli
so süsz kann er schmecken dass es
schon fast wieder sauer mir vorkommen kann
und auch so salzig dass es
schon fast wieder bitter mich schütteln
kann
und dann zu allen erdenklichen
momenten mich anders verzückt
das herz lacht in meiner brust
und schüttelt meine herzenslust
nach herzenslust
marmeladenbrust
gelee tropfen honig
pfropfen könig korken
une gong blang ding glang soft
pfffff sang sang ein alter luftballon
dsssssch dein rotes verschrumpeltes gummi
dlllummi pjumm huiiieä haaoum mjummi
tutz mopedgeräusch sägt durch
den raum pardon
sie seh sein saumzeug zügellos zum
salon
hinein in dein ding da du dummdreistes klei
nes rosa fieder faser fleisch schwein
du meinst wohl ich gäb all der dinger
zuviel
damit ich euch erschlagen will
in eurem wilden bilderwald
voll silberdüsenstimmen
die bringen die zeit
zum gerinnen im gleit –
und alles haben sie so schwabbelig gemacht
aber grade auf dem krummen weg gelocht
sachte sachte kracht doch
noch so ein moloch
vom dach
plomsz-tipfuoatsch
gleia-ha-rotz
psotz so ein
klingdingling
drinrin
brimmbrimm
tschlingdlangdling
njijing
ding
flog da vorbei sssmmmmm! – ein scharfes
kleines körnchen
aus zuckerkristall mit pep-peppermint-schweif
along-my-life linien-drive
express hörnchen
kneif mich nicht so sehr
durch den nervenbahnen-reizkanal-verkehr
im feuermeer
deiner meiner aller uns aller
so wahnsinnig wahrnehmungs-süchtigen
sinne du süszes
1000. nachspiel
heraus schwelle wellenkeim
in sanftem bogen quill hervor
im leisen lied der mondenfrau
im weiszen schlaf
verbirgt die nacht dein herz
wie still dein blick aufgeht!
wie träum ich mich in dich hinein
und streicht der weiche flügelschlag
der silberwolken vogelflug
durch meine haut durch ohr und haar
und weht den filigranen takt
so fort und fort den glatten puls
den jetzt auf jetzt gespannten schlag
die unsichtbare zauberin
die mutter aller knorpeligen nadelhölzer
farne moose wucherkräuter pilze moder
sie die dort ihr blasenschleimiges
geheimes süppchen kocht
verjüngt sie sich oh schau!
zu einer wunderweiszen waldesfee
sie ist es der ich diesen tanz
den wilden überschlagnen ton
den ausgespuckten freudenjubel
blase auf dem hohlen holz
und durch den dunklen flötenmund
strömt leise mein beschwörungskuss
verborgen wie geschlossner augen blick
versteckt wie des verhexten
früchtesammlers fingerspiel
und ab und zu nur glänzt ein glimmertropfenwitz
metallsignal
und zeichnet auf die tiefe flut auf runder
wogen schweren wall
ein feines netz von leichtem schaum ein
flüchtig flackernd lichterspiel
kennst du die zeichen?
schnell verfliegt die wilde schrift
doch zeitlos kennt vielleicht ein geist
der botschaft sinn und weisz sogar
den schreiber den erfinder
dessen windeshand die düstren wechsel
berge kräuselt und die zähen
braunen säfte mit dem spitzen
klang von zimt und ingwer würzt