Feire
Fiz : philosophische
Lyrik : Einsstern
Einsstern
* Zweistern *
Dreistern * Vierstern
* Fünfstern *
Sechsstern * Siebenstern
Feire
Fiz
: EINSSTERN
Breschit
(Im Anfang war das Erwachen des Nichts)
Ist
der schnellste Weg der * Fanfare schleudert
dich * Was ist der Klang
Homo
amoebius * Komet * Nur
mein Blick * Stimmengeflecht * Jede
Silbe
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Im Anfang war das Erwachen
des Nichts
in der Ewigkeit ohne Gegensatz
und das war der große
Schrecken
vor der eigenen Leere
vor dem Fall in
das bodenlose haltlose
Lebensterben
Fülle gewachsen aus
Fatamorgana
gesichert durch das Spiralnetz
in Form einer Zielscheibe
ohne Ziel
vielleicht Freiheit zerflossen
in Pandoras Geschenke oder
der Brief
auf den das Bewußtsein
geschrieben
das Wissen gebannt ist
in
unbekannte Zeichen
dort im Zündschloß
der Schlüssel noch
dreh um gib Gas heb ab
da siehst du
alles Fremde erkennt sich
in Liebe
die Nacht stülpt sich
aus
zum Tag
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Ist der schnellste Weg
der
Ist Ichbin der Weg ein
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Fanfare schleudert dich
ins Firmament
Die heiße Mittagssonne
gleißt
den weißen Himmel
scharf
Dein Gesicht zerfällt
in brechendes
Gelächter aus der
vollen
Wirklichkeit
Deine Augen doppeln und
zerlaufen
und rrrrrng deine Zähne
reihen sich Reigen
Du Ozean erblühst
in vielen Jas
in tausend blauen Falten
Klängen Musik
Deine Wellen säumen
den Strand
mit fein verrieselten Träumen
da versanden wir blind
Sag mir wer dreht den Mühlenwind
wer wird
den eingeschmolzenen Melodien
Gehör verschaffen
Rhythmus
Still still mit Flöten
und Harfengetön
schmelzt der Wind unsre
Ohren
Und unsre Seele zieht ein
süßer Sog
Wie Sehnsuchtstropfen zum
Strome schwillt
keimen wir Stimmen im Munde
der Sirenen
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Was ist der Klang den du
kaum hörst
das Tosen der zusammenrauschenden
Welt das im weiten weiten
Raum
deines stummen Herzens
schläft
Was ist der Blick in deinen
Augen
blindes Geheimnis Verstehenskeim
An der Wurzel der Träume
brütet
der Seelenvogel ein goldenes
Ei
Die Tiefe in die kein Gedankenlicht
sticht
gegen die kein Gefühl
sich wendet
die sich-
erste
Haltlosigkeit
erfüllt
raumlos unbegrenzt
frei
dein Sonnesein
dein
Schein dein
Ich
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Du Körper meiner Sinne
wach auf
Besinne dich mit der dir
eignen Lust
zu voller Frage
Du Zentralorgan im Organismus
Selbstgeburt
du Blütenstempel Samenträger
Zeugungsquell
braust der Akkord der Zelleinheiten
orgasmisch durch die Molekularmusik
und gittert Raum die letzten
Teilchen noch
im dekadentischen Logorhythmus
so wach doch auf und sieh
wie alle Welt in höchster
Lust
sich Zungen küßt
oh grenzenlose Tiefe
durch die sich Leben saugt
und sucht
Du birgst die Antwort nicht
du bist die Antwort
So frage dich doch nur
was für ein Stoff
du bist
du wabbeliges Wechseltier
Du feinverwebtes Fleischgespinst
im eignen Saft du Farbmatsch
hautverkapselt peristaltisch
fragend
melkst aus dir die Wissensmilch
du wabbeliges Wechseltier
Was für ein Stoff
magst du wohl sein
Polymere Kraftflitsch-Flitzer
im Blechblitz durch Synthetik-Stadt-Splitter
zerreißen prickelnd
die Marshmallow-Meere
platzen weich homogenisierte
Atome
treibt dich dein Schleuderweg
Kapsel in die Leere
verstreut ins All verschlungen
ins Vakuum
stülpst du dich um
durch den Augenblickspunkt
Bewegungsreizwelle zuckst
du namenloses Gefühl
durch den Kern des Menschen
den Punkt den zeit-
gestreckten Überwältigtsein-Moment
was für ein Stoff
du bist
du wabbeliges Wechseltier
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Komet
Dein Denken geht schneller
als du denkst
Dein Gefühl reicht
tiefer als du fühlst
Dein Urteil ist genauer
als du ausrechnest
Der Komet ist der Punkt
vor dem Schweif
Der Weg ist einfacher als
dein Plan
es wahrhaben will was die
Wahrnehmung gibt
Denn alle Wirklichkeiten
sind Falten
der einzigen einfachen
Wirklichkeit
Hinter dir tief in dir
ganz du selbst
sprudelt der Brunnen weit
hinaus
in alle Richtungen in allen
Möglichkeiten
von Selbstentäußerung
immer dasselbe Wasser
Alles verbindet sich mit
jedem
Altes verbindet sich zu
Neuem
Die Fülle stößt
vor in die Fremde
Zuhause stößt
vor in den Umkreis
Ich bin die ewige Veränderung
Du bist die ewige Veränderung
Alles ist ewige Veränderung
die Wende im Ursprung auf
immer
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Nur mein Blick reicht nicht
weit genug
um die Gedanken zu verfolgen
die dort in den Horizont gleiten
in die Ferne zwischen unten
und oben
zwischen Erfahrung und Traum
zwischen mir und mir
Wie - wo? Bin doch
Wer hat mich gebrochen
und verzerrt
daß ich nur vor mir fliehe
wenn ich mich versuche zu suchen
und wer hat mich auseinandergerissen
fein verästelt und verzweigt
in die unendliche Zeit
Was - wer? - Wie
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Stimmengeflecht und Gewebe
von Rufen
Pfeifen und Zischen verschmelzen
die Welt
zu einem lärmenden
Bahnhof es kommen
und gehen die Leute und
Züge
Hallo und Adieu
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Die Sprache meiner Freunde
im Musikkaleidoskop
ist Blüte Kern und
Keim in einem Augenblick
Im rechten Winkel treffen
Konsonanten auf die Zeit
den Wachstumspunkt aus
dem sich jede Silbe biegt
Einsstern
* Zweistern * Dreistern
* Vierstern * Fünfstern
* Sechsstern
Siebenstern
* Achtstern * Neunstern
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