Hans
Zimmermann, Görlitz
: philosophische Lyrik : Einsstern
*
Einsstern
* Zweistern *
Dreistern * Vierstern
* Fünfstern *
Sechsstern * Siebenstern
* Achtstern
EINSSTERN
1 Gott!
* 2 Unermeßlich weit ist das Land * 3
Ich tauche ein * 4 Am Anfang war das Erwachen des Nichts
5 Ist
der schnellste Weg der * 6 Fanfare schleudert dich
* 7 Dich such ich Reinheit * 8 Was ist der
Klang
9 Musik
die meine Glieder * 10 The Inner Mounting Flame *
11 Dsjiüuuoooah * 12 Unsäglich
klingt nach
13 Die
Meeresflut drängt Schlinggewächs * 14 Nirgends
ein Beginn * 15 Du Körper meiner Sinne * 16
Komet
17 Was
wollte ich in mir selbst verlieren * 18 Nur mein Blick
* 19 Stimmengeflecht * 20 Jede Silbe
1
GOTT! Wer kann Dich preisen,
wer Deine Unendlichkeit besingen,
wer Deine Unbeschreiblichkeit
beschreiben!
Wer vermag Deiner Allgegenwart
einen Weg zu bahnen,
wer vermag Dein Licht zu
erhellen!
Denn was ich Dir geben mag,
das bist Du schon selbst,
und alle Versuche, Dich
zu begreifen, setzen Dich notwendig voraus,
Du, Dein eigener Beweis, Deine
eigene Erfahrung,
Dein eigenes Licht, Dein
eigenes Sein!
GOTT! Grenzenloses Sein,
in Dir verliert sich alles Werden,
in Dir gewinnt alles Leben
alles Leben!
Vollständigkeit, Ganzheit,
restlos! Restlos verliert sich alles Werden in Dir
Wer vermag Dich zu leben, wer
vermag Dich nicht zu leben,
Wer bist Du? Doch wer bist
Du nicht? Der Du alles erfüllst, der Du alles innewirst,
der Du alles bist, Du volle
Liebe!
GOTT! Botschaft kosmischer
Gesten, aufblühende Bewegung, erster Tänzer,
Musik, Instrument, Spieler,
Du bist alles in Einem! Klanglaut, Sprachform, Inhalt,
Du bist Wunsch, Frucht, Genießer
in Einem, Keimsaat, Entfaltung und Ernte,
Seins-Bewußtheit-Glückseligkeit,
Du bist die ganze Welt in Einem!
Du Vor-der-Welt, Du In-der-Welt, Du Aus-aller-Welt,
Du bist die eine letzte
Wirklichkeit!
GOTT! Diese Welt in Dir,
Deine Bewegung, oh Unbeweglicher! Deine Gestalt, oh Körperloser!
Dein Wort, oh Stiller!
Dein Spiegel, oh Licht!
Dein Gesicht, Dein Blick, Dein
Ausdruck, Dein Witz!
Dein Spielzeug, Dein Spiel,
Dein Einsatz, Deine Würfel!
Dein Atem, Dein Blut, Dein
Körper, Dein Kleid!
Dein Pulsschlag, Deine
Speise, Dein Tun, Dein Erleben!
Deine Freudenflammen, Deine
Tränentropfen, Deine Liederwellen, Dein Sonnenwind,
Dein Licht, Dein Leben,
Deine Wohnung, Dein Stoff!
GOTT! Deine Weltmusik,
sie ist der Überfluß Deiner Fülle,
sie ist der Kanal Deiner
überfließenden Fülle, Dein Überfluß!
Saft Deiner Seligkeit, geschleust
durch den Kanal der Zeit,
Musik melkt Deine Seligkeit
Durch den Kanal der Zeit hindurch,
Du Zeitloser!
Sie fließt vom Jetzt
zur Ewigkeit, Milch und Honig in Deinem Strom!
Der Saft des Universums fließt
von hier nach hier, von Dir zu Dir,
die angeregte Welle Überfluß
in Deinem Ozean!
GOTT! Du Liebe strömst
im raschen Sog der Seligkeit, von Ewigkeit
durch dieses Jetzt zur
Ewigkeit, in allen Formen und Möglichkeiten!
In allen Höhen und Tiefen!
Im Summen, Singen, Flöten und Pfeifen,
im Brummen, Flattern, in
plätschernden, schwankenden, wogenden,
Rollenden, weiten und vollen
Wellen, die sich aus dem Jetzt erheben
und ausgleiten im Jetzt,
im Ozean Deines Jetzt,
Im alles sättigenden,
trocknenden, lösenden und schmelzenden
Ozean Deiner Jetzt-Ewigkeit!
GOTT! Du bist noch unter
den tiefsten grollenden Donnern und über den höchsten
Himmelsgesängen die
eine Achse aller Töne, stille Substanz!
Du bist der Taktschlag gegen
alle Regeln, den wildesten Rhythmus
noch an Spannung übertreffend,
Doch jenseits aller Betonungen,
diesseits aller Pulsschläge
der ewig erste Haupttakt,
der letzte Ausgleich!
Du bist der transzendente Grund
aller Grundtöne gleichermaßen,
die Harmonie der Harmonien!
GOTT! Du bist der Ewigneue,
der fremde Klangbote,
beziehungsreich verschränkte
Zwischenweltenharmonie,
Die nie ganz auflösbare
Geheimnisquelle aller Melodien,
die Süße aller
Melodien übersteigend!
In Dich münden alle Strophen
und Sätze, alle Formen und Werke!
Um Dich kreisen alle Themen
und Inhalte!
Von Dir strahlen alle erhabenen
Gesänge, Chöre, Stimmen und Klänge aus,
in Dir allein ist die Quelle
aller Liebe, Kraft und Süße!
2
Unermeßlich weit
ist das Land, und so weißt du nicht, woher dieses Gelächter
kommt,
nur, daß irgendwo
aus dem schwankenden Horizont, wo Erde und Himmel sich treffen,
zwei Gestalten auftauchen
müssen, vielleieht sogar die Fürsten des Landes.
Denn wer sonst wäre
so ungeniert und so vertraut mit dieser Wüste,
daß sein Gesang schon
alles zum Erzittern bringt, bevor du ihn siehst;
und wer sonst könnte
mit seiner Stimme Muster in den Sand zeichnen,
wie Schauer über das
ganze Land, mit solch geheimnisvollen Melodien;
oh wie sich die Musterblumen
drehen, wie der Wind trunken tanzt,
wo findest du noch einen
Halt?
Fremde sind es nicht, die
da kommen und die Mitte des Landes,
den Zielpunkt der großen
Erwartung, die hier zuhause ist, an sich reißen.
Nun hörst du sie genauer,
kannst ihr Lied verfolgen,
und die Muster laufen auch
über deinen Rücken,
alles dreht sich, bereit
dazu, der Quelle dieser Erregung zu dienen,
dem ruhigen Fluchtpunkt
am Horizont, wo der Gesang herquillt.
Und doch ist es so, als
hätten sie dich ganz eingekreist,
von allen Seiten strömt
die Seligkeit der Harmonien auf dich ein -
oder bist etwa du selbst
die Mitte, der Zielpunkt dieser Ornamente, dieser Klangfiguren,
die vertraut wie ein uraltes
Lied mit deiner Seele zusammenklingen,
oder bist du selbst gar
die Quelle?
Halb hörst du, halb
singst du mit,
und es gibt schon keine
Trennung mehr, es gibt kein Begreifen.
3
Ich tauche ein in einer
Luft
die ich vergessen habe
und
unerwartet in mich fließen
lasse
Ich versinke in einem Lächeln
voll von Erstaunen über
mich –
Oh meine Welt - Ich bin
ein Wunder
Das Geheimnis entfaltet
seine Flügel
zum Flug noch weit hinter
die Augen
der Blick sieht sich selbst
und bricht geblendet
Erst dann - wenn du dich
findest
und das Nichts entdeckst
auf dem Grunde des Schlafs
dann wird die Blüte
zur Knospe
die Knospe zur namenlosen
Mutter
Wo ist sie -
4
Am Anfang war das Erwachen
des Nichts
in der Ewigkeit ohne Gegensatz
und das war der große
Schrecken
vor der eigenen Leere
vor dem Fall in
das bodenlose haltlose
Lebensterben
Fülle gewachsen aus
Fatamorgana
gesichert durch das Spiralnetz
in Form einer Zielscheibe
ohne Ziel
vielleicht Freiheit zerflossen
in Pandoras Geschenke oder
der Brief
auf den das Bewußtsein
geschrieben
das Wissen gebannt ist
in
unbekannte Zeichen
Im Anfang dadrin ist der
Schlüssel
der Code der sich selbst
aufschließt
Nimm und lies -
"Alles Fremde löst
sich in Liebe"
"Die Nacht stülpt
sich aus zum Tag"
5
Ist der schnellste Weg
der
Ist der schnellste Weg
ein
Ist zu leben der Weg der
Ist zu leben der Weg ein
Ist Ichbin der Weg der
Ist Ichbin der Weg ein
6
Fanfare schleudert dich
ins Firmament
Die heiße Mittagssonne
gleißt
den weißen Himmel
scharf
Dein Gesicht zerfällt
in brechendes
Gelächter aus der
vollen
Wirklichkeit
Deine Augen doppeln und
zerlaufen
und rrrrrng deine Zähne
reihen sich Reigen
Du Ozean erblühst
in vielen Jas
in tausend blauen Falten
Klängen Musik
Deine Wellen säumen
den Strand
mit fein verrieselten Träumen
da versanden wir blind
Sag mir wer dreht den Mühlenwind
Wer wird
den eingeschmolzenen Melodien
Gehör verschaffen
Rhythmus
Still still mit Flöten
und Harfengetön
schmelzt der Wind unsre
Ohren
Und unsre Seele zieht ein
süßer Sog
Wie Sehnsuchtstropfen zum
Strome schwillt
keimen wir Stimmen im Munde
der Sirenen
7
Dich such ich: Reinheit
Frische zu allem Tun
Freiheit des Geistes
läßt in der
Einheit
keimhaft die Seele ruhn
Nichts will ich halten
wegschenken all dies Glück
ganz fort mich geben
Taten entfalten
leben den Augenblick
Baum meiner Sinne
zweigt in die Welt hinein
Dich such ich: Schöpfer
wo ich verrinne
fließe ich in dich
ein
Bleib ich in deiner
Gegenwart eingehüllt
bin ganz verloren
von deiner reinen
Seligkeit ganz erfüllt
8
Was ist der Klang den du
kaum hörst
das Tosen der zusammenrauschenden
Welt das im weiten weiten
Raum
Deines stummen Herzens
schläft?
Was ist dieser Blick in
deinen Augen
blindes Geheimnis Verstehensknospe
An der Wurzel der Träume
brütet
der Seelenvogel ein goldenes
Ei
Die Tiefe in die kein Gedankenlicht
sticht
gegen die kein Gefühl
sich wendet
die sicherste Haltlosigkeit
erfüllt - raumlos
unbegrenzt frei
dein Ich
9
Musik die meine Glieder
in den Raum verschwingt
entfalten runde Gesten einen
Blütenschirm
entspringt dem Samenkern ein
reicher Quell
dem Mund der Göttin
Liebe diese Melodie
Sie offenbart die Botschaft
ihrer Gegenwart
doch Stille ist des Lieds geheimer
Sinn
Komm dreh dich Lebensmitte
im Kaleidoskop
Rosette öffne dich die
Augen weiten sich
wenn in der Brandung ihrer
Herrlichkeit
Blauweißer Sterne
Feuerwerk zerstrahlt die Nacht
und treffen sich und kreuzen
sich im Ozean
und trennen sich und breiten
weithin aus
10
The Inner Mounting Flame
Gitarrenton bohrt sich
brutal
durch flüssig blauen
Himmelsstahl
Die Zeit gerinnt im Düsenstrahl
zu einem Regenbogen
Das lichte Äthermeer
verbrennt
und Liebe schmelzt das
Firmament
wird dem der Gottes Spielkraft
kennt
das Leben durchgebogen
Beginn und Ende werden
eins
Die Stille überbraust
den Schein
Die Brandung durch das
Meer des Seins
wird von ihr aufgesogen
Entspannungslust befreit
das Ich
Geschöpf und Schöpfer
einen sich
durch Ewigkeiten inniglich
wie mit dem Meer die Wogen
11
Dsjiüuuoooah diesooah
dieser Schleudertropfenklang
tanzt geschmeidig daher
ein indischer Gott
und blüht einen seligen
Gruß des Herzens
mit seinen Händen
aus und gibt
mit lächelnden Augen
mir den sanften
Glanz der schwarzen schwarzen
Nacht
und gleitet davon auf den
weiten Schwingen
des mächtigen Adlers
der Sehnsucht
den machtgeworfnen Schleifen
Hendrix
deiner stolzen chewing-Gesten
durch deren elastisch ästhetischen
Stoff
verlockender Zauberworte
Sogsubstanz
bohrt sich der rote Wawa-Wurm
der herzgeborene herznagende
posaunenorgelflötenweiche
schlängelzuckend wandlungsreiche
Gummiton in dessen sanfter
Spitze
Er der Zeitveredler wohnt
und uns belauscht
12
Unsäglich klingt nach
die zarte
aufblühende Erwartung
und drängende Gewalt
im Gipfel scharf vom Blitz
schneidiger Fanfaren
hell durchzuckt
wird sanft und weich
so nah
noch aufgelöst und
liebevoll geschmolzen
von deinen weitgeöffneten
Augen
Erfahrungsschmerzes tiefer
Wissensgrund
wird Seligkeit
von deiner
unsrer
Liebe
still durchglüht
und
weinend schwimme
schwebe
ich
in
dich beredtes Schweigen
und
trinke sprachlos
blauvertrautes
goldenes
Erstaunen
13
Die
Meeresflut drängt Schlinggewächs und Tang
in
Sog und Gabe hohen Wogen zu
und
aus der dunklen Spannung stiller Tiefen
in
keimendem Gemurmel unersättlich
wächst
stimmenstranggezogen reiche Antwort
zu
einem und noch einem größren Schwall
hinan
zu überreicher Klanggebirge
Gesang
hochaufgetürmten Lobes voll
wo
jauchzend tanzt die weiße Meerestochter
lustvoll
auf hoher Wogen Glückesspitze
dahin
bis sonnengleißendes Getöse
den
gischtgesäumten Kamm erfüllend bricht
und
seufzend sie noch voll von diesen Freuden
ins
weichere Erinnern sich versenkt
und
Windes Atem füllt sich friedvoll wieder
mit
einem stillen nachgesungnen Lied
in
dessen leisen Strudeln sich der Rausch
der
Ozeangewalten wiederspiegelt
so
wie der Sonne Kraft im milden Mond
des
Blitzes grelles Schwert sich wiederfindet
hineinverzaubert
in den wachen Glanz
den
Lebensstern in deinem hellen Blick
14
Nirgends ein Beginn von
dem ich anfangen kann
Nirgends ein Ende wo ich
anknüpfen kann
Nirgends eine Mitte die
dein Wesen kundgibt
Nach allen Seiten
durch alle Zeiten
bricht deine Botschaft
hervor
dem der dich liebt
der sich in deine namenlose
Fülle verlor
Wo ich mag beginnen bist
du vorher schon da
Wo ich mich beende folgt
dein Schweigen noch nach
Wo ich dich besinge füllst
du Sänger und Lied
Zwischen den Zeilen
willst du entkeimen
und schwellen in brausendem
Chor
dem der dich liebt
der sich in deine namenlose
Fülle verlor
Ständiges Beginnen
das mir meine Hoffnung nährt
Ständiges Vollenden
das mich deine Fülle lehrt
Ständig deine Herrlichkeit
mein Leben durchblüht
Ohne Verweilen
dich mitzuteilen
wächst du allmächtig
empor
dem der dich liebt
der sich in deine namenlose
Fülle verlor
Unfaßlich bleibt
dein allererstes Tun
Unfaßlich mag dein
Ende in dir nur ruhn
Unfaßbar deine Gegenwart
die niemand sieht
Nur dein geheimes
stilles und feines
Lächeln füllt
Auge und Ohr
dem der dich liebt
der sich in deine namenlose
Fülle verlor
15
Du Körper meiner Sinne
wach auf!
Besinne dich mit der dir
eignen Lust
zu voller Frage!
Du Zentralorgan im Organismus
Selbstschöpfung
Du Blüte allen Daseins
Samenträger Zeugungsquell
braust der Akkord der Zelleinheiten
orgasmisch durch die Molekularmusik
und eint die letzten Teilchen
noch
die Grammatik der kosmischen
Intelligenz
so wach doch auf und sieh
wie alle Welt in höchster
Lust
den Schöpfer küßt!
die absolute Ekstasis
durch die das Leben fragend
treibt
Sie birgt die Antwort nicht
Sie ist die Antwort
So frage dich doch nur
was für ein Stoff
du bist
du wabbeliges Wechseltier
Du feinverwebtes Fleischgespinst
im eignen Saft du Farbmatsch
hautverkapselt peristaltisch
fragend
melkst du Wissensmilch
du wabbeliges Wechseltier
was für ein Stoff
magst du wohl sein
Fleischgummi-Kraftflitsch-Flitzer
im Blechblitz durch Synthetics-Stadt-Splitter
prickelnd zerreißen
die Marshmallow-Meere
weich platzen homogenisierte
Atome
treibt dich dein Schleuderweg
Kapsel in die Leere
verstreut ins All verschlungen
ins Vakuum
stülpst du dich um
durch den Augenblickspunkt
Bewegungsreizwelle zuckst
du namenloses Gefühl
durch das Fleisch Gottes-der-Seinsblüte
durch den Kern des Menschen
den wesenlosen
zeitgestreckten Überwältigtsein-Moment
was für ein Stoff
du bist
du wabbeliges Wechseltier
16
Komet
Dein Denken geht schneller
als du denkst
Dein Gefühl reicht
tiefer als du fühlst
Dein Urteil ist genauer
als du ausrechnest
Der Komet ist der Punkt
vor dem Schweif
Der Weg ist einfacher als
dein Plan
es wahrhaben will was die
Wahrnehmung gibt
Denn alle Wirklichkeiten
sind Falten
der einzigen einfachen
Wirklichkeit
Hinter dir tief in dir
ganz du selbst
sprudelt der Brunnen weit
hinaus
in alle Richtungen in allen
Möglichkeiten
von Selbstentäußerung
immer dasselbe Wasser
Alles verbindet sich mit
jedem
Altes verbindet sich zu
Neuem
Die Fülle stößt
vor in die Fremde
Zuhause stößt
vor in den Umkreis
Ich bin die ewige Veränderung
Du bist die ewige Veränderung
Alles ist ewige Veränderung
die Wende im Ursprung auf
immer
17
Was wollte ich in mir selbst
verlieren
war das etwa nur der kleine
Spiegel von einer
Träne
Nirgends nirgends entlang
entlang überall überall
löse ich mich rege
mich und regne den zeitlosen Regenbogen-Wasserfall-Wirbel
hinauf ja und hinab nach
oben ab in die Zwischendimension
Verfeinere dich Tropfen
fein verkleint
verweint verwischt vertrocknet
verkitzelt im Lächeln
das nur so funkelt
im Blitzstrom
Stromblitz
Witz
18
Nur mein Blick reicht nicht
weit genug
um die Gedanken zu verfolgen
die dort in den Horizont
gleiten
in die Ferne zwischen unten
und oben
zwischen Erfahrung und
Traum
zwischen mir und mir
Wer hat mich gebrochen
und verzerrt
daß ich nur vor mir
fliehe
wenn ich mich versuche
zu suchen
und wer hat mich auseinandergerissen
fein verästelt und
verzweigt
in die unendliche Zeit
19
Stimmengeflecht und Gewebe
von Rufen
Pfeifen und Zischen verschmelzen
die Welt
zu einem lärmenden
Bahnhof es kommen
und gehen die Leute und
Züge
Hallo und Adieu
20
Die Sprache meiner Freunde
im Musikkaleidoskop
ist all ihr Tun. Ein Augenblick
drückt Alles aus
Im rechten Winkel treffen
Konsonanten auf die Zeit
den Wachstumspunkt aus
dem sich jede Silbe biegt
Einsstern
* Zweistern * Dreistern
* Vierstern * Fünfstern
* Sechsstern
Siebenstern
* Achtstern
zurück
Seitenanfang