Feire Fiz / Elischa Beth / Wolfram / Cuillaut : ... noch einen Tannhäuser schuldig : Zwiebelgold : Die verbrannten Briefe 1-3
... noch
          einen
        TANNHÄUSER
                               schuldig
oder
ZWIEBELGOLD
oder
DIE VERBRANNTEN BRIEFE
 .
- ein Roman um die Reisen Hendriks des Tannhäusers
skizziert von Elischa Beth 1983,
.
Fragmente aus dem Französischen, Koptischen und Arabischen
ins Deutsche übertragen und lyrisch überarbeitet
von Cuillaut & Wolfram 1993/94
.
nach nunmehr sieben Jahren
für die Freunde im Netz veröffentlicht
durch Feire Fiz zu Weihnachten 2000
....
Wolfgang von Ohnsorge gewidmet
....
hinab zum Inhaltsverzeichnis (links zu allen Kapiteln)
 
Wie du weißt,...............................
brauchst du einen Scheinfahrschein,.
um in unserem Spielscheinspiel...........
mitzufahren........................
 
          
      Buchstaben – Nächte in den Tag geprägt 
      Damit die Tage ihren Sinn erblicken 
      Der Blinde trägt den Lahmen auf dem Rücken 
      Bedeutungsarm ist was Bedeutung trägt 
       
      Wenngleich das Opfer größer ist: zu tragen 
      Und der Bedeutung Glanz vor dem verglimmt 
      Was schöpferischer Wahn zu sein bestimmt 
      Und aller Selberdeutung zu entsagen 
       
      Den größten Reichtum trägt Geröll und Sand 
      Gekräusel auch im Schaum poröser Rinden 
      Kannst du die Schrift die Ornamente finden 
      Die Salomon versiegelt mit Verstand 
       
      Doch ärmer bin der Gärtner ich: Geblendet 
      Wie mir die Blüten durch die Sinne brennen 
      So liebe ich sie die sich selbst nicht kennen 
      Bis ihre Anmut allen Reiz vollendet 
       
      
     
    1. Prolegomena zu einer jeden Metaphysik etc.     
        
    Ja, der war schon ein Rätsel für sich, dieser Heinrich Tannhäuser, mein Freund Hendrik. Du kanntest ihn auch, Cuillaut, nicht wahr? Der Musiker, richtig. Das war einer, der das Experiment liebte. Er ritt sein Düsenjetspinett zuschanden, zerriß unsere Drahtseilnerven, schmetterte seine Harfe in die Sterne und lauschte den Echowellen in der galaktischen Brandung nach – aber das genügte ihm nicht: Eines Tages behauptete er, unter Wasser atmen zu können, und tauchte ab. Selbst ist das Experiment.   

    Eben, Cuillaut, das ist es ja: Was sind wir lebensdurstigen Zeitgeschöpfe allesamt denn anderes – als ein Drahtseilakt auf der Nervenharfe, ein einziger gefährlich-offener Versuch?   

    Tja, wenn das nicht zweideutig wäre: Es fragt sich doch, wer oder was sich da an uns erfahren will. Ist da denn nicht ein kleiner Unterschied, ob wir ein Fraß des Minotauros in den chemischen und überlebensstrategischen Labyrinthen der Natur sind, – oder ob wir uns selbst in die Versuchung führen? Stell dir vor, irgendwo äonentief in unseren Nervengeweben lägen die verborgenen Meister, Geister, Götter, Spötter auf der Lauer, die sich in unserem Ich selbst bemeistern, begeistern, vergotten, verspotten wollten. – Jaja, das letzte wärst du, alter Spion, aber jetzt halt mal still, sonst gerät das hier ins Protokoll und deine Tarnung fliegt auf! -   

    Ich erinnere mich noch gut daran, wie Hendrik zu mir kam und mir dieses Schwellenrätsel aufgab. Das heißt, Rätsel ist zu viel gesagt; zuerst war das nur eine Art rhetorischer Frage.   

    "Ist es nicht ein Wunder", so begann er, "daß die Natur in ihrer Entfaltung, in der Evolution, den Menschen dahin bringt, daß er eines Tages den Schlüssel findet, der ihm die Pforten der Wahrnehmung öffnet, und er sieht dann sie selbst, die Quelle allen Fragens, aus der eben diese Frage selbst hervorgeht? Macht hoch die Tür, öffnet die Pforten der Wahrnehmung, daß der König der Ehren ziehe ein! Wer ist der Ehren König?", so sprang er durchs Zimmer, sang und dirigierte in der Luft herum, als habe er eben den Messias empfangen. Und in dem Schneegebirge, da fließt ein Brünnlein kalt und so weiter.   

    Ganz genau, Cuillaut, das gleiche habe ich ihn auch gefragt. Wir sind ja nicht blind noch taub, sollen wir offene Türen einrennen? Und überhaupt: Wer den Brunnen des Lebens erblickt, der möge bittesehr daraus trinken, oder besser: daraus schöpfen und uns einen guten Schluck abgeben!   

    Wenn das denn wirklich besser ist als Wasser.   

    "Wasser wandelt sich in Wein, wenn nur die Zunge sich löst, die flammenzarte. Sapere aude – wage zu schmecken! Und als der fünfzigste Tag erfüllt war und alle zusammen waren, erhob sich ein Brausen – "   

    Tja, Cuillaut, dein Seufzer wischt all das kosmische Gerausche mit einem Atemzug auf. Ist doch wahr, Kollege! Da setzen wir zwei Übersetzer uns über die Sprachschwelle hinweg und dürfen nun Pfingstreden entwirren. Und was ist das ganze Gestammel letzten Endes? Alles alte Metaphysik, voller Banalitäten. Jedermanns Wahrheiten.   

    Es kann sich doch nicht darum handeln, die synthetischen Urteile a priori in popmusikalischer Fassung an alle Plakatwände zu klatschen, "that we all are one" und so fort. Was hätte denn irgendwer davon, zu hören, daß die Zeit die Gestalt des Bewußtseins ist, das sich mit sich selbst befaßt? Und daß alle Welt in dieser Selbsterinnerungs-Struktur stattfindet, so daß eines jeden Ich das All umspannt?   

    Und daß wir uns ineinander verschränken, wo jedes Ich die umfaßt, die ihm begegnen? Kräfte müssen da sein, die uns voneinander treiben, Persönlichkeit, Erfahrungsdifferenz, Neigungs- und Abneigungswinkel; und Welten zwischen uns, Häutungen, Spuren vergangener, vergessener Wanderungen und Wandlungen: Woher? Wohin? Wozu?   

    Oder, daß das Denken eine Art Geburtsprozeß ist?   

    Oder, daß dieser Geburtsprozeß der Gedanken im Totenreich stattfindet, aufkeimt, wo alle Geister zuhause sind, seien sie verstorben, seien sie ungeboren, wir selbst aber sehen mit unseren Sinnen nur diese hervorgeborene, herausgestorbene Außenseite des allbegreifenden, allseienden, alles liebenden -   

    "Ja", beruhigte er sich, "des Alles, des Einen, gewiß. Aber nur nicht im Sinne der blassen Tautologie. Das ist ja gerade die Frage, was die Substanz des ganzen bunten Treibens hier ist. Wasser, ja gut, so mag man es nennen, und es ist und bleibt Wasser, aber es schmeckt dem, der hoch die Tür die Tor macht weit, wie Wein. Wer von dem Brünnlein trinket, wer diese Farben atmet, berauscht sich an Güte, an Sorgfalt, und schmeckt eine Zärtlichkeit, den Knospenmund der Blüte Zeit, wird jung und niemals alt, wird jung und niemals alt."   

    Gut und schön, habe ich ihm damals gesagt, dann setz dich auf deine vier Buchstaben und schöpfe, schaffe, gestalte das auf deine Weise aus, schreib's auf. Bring den wuchernden Silbensalat in eine wiederholbare Form, dokumentier deinen Gesang, gib deiner Binnenreederei einen klug verästelten Binnenhafen: Produktion, Werk, Niederschrift! Dann werden wir uns auch daranwagen, versprach ich ihm, und das Ding zu übersetzen versuchen. Aber zuerst einmal laß es gelten, wie es ist, ohne unsere Deutung. Eine kleine Weile muß das auch ohne einen interpretierenden Verstand auskommen. Das Rätsel sollte nicht vor der berühmten Frist von fünfzig Tagen gelöst sein. Laß dem Leben seine frische Eigenkraft, darin liegt sein Nährwert, nicht in den Bedeutungen, in die wir es dann auflösen. Musik spricht erst einmal für sich selbst.   

    Ja, so war das.   

    Nein, Cuillaut, das hat keinen interessiert. Frag mich nicht, warum, aber er hat keinen Verlag gefunden, der seine Notendichtung veröffentlicht. Einmal war ich dabei, als er ein Lied aus dem ganzen Zyklus selbst aufführte. Unter Elischas Schutz kam er damals noch einigermaßen heil aus dem Keller heraus, sonst wäre es ihm wohl übel ergangen. Das waren die Umstände, ich glaube nicht einmal, daß es an dem Lied lag. Denn das hat damals bestimmt keiner verstanden, in dem Lärm.   

    Und die Lektoren! Liktoren die! Die nahmen die Axt aus dem Rutenbündel und bewiesen ihm, daß sie ein Amt hatten. Den einen war das zu ernst, nicht leicht genug; vergnüglich müsse ein Werk sein. "Wir lesen darin ein arg angestrengtes Bemühen um einen Tiefsinn, der sich uns aber nicht erschließt." – Was ist Tiefsinn, lachte er sie an.   

    Dann kam die Retourkutsche, man erkenne nicht so recht das Warum und Wozu, es sei – überflüssig. Voller Kuckucke. – Wiebitte? – "Sie sagen uns nichts Neues. Da sehe ich eine Terz im Nest quirliger Amseln. Und hier, um Gottes willen, das kann man ja beinahe schon singen!?" – Man nennt es Melodie, antwortete er dann. Musik ist ein Spiel, und Spiel ist nun einmal überflüssig.   

    Schließlich gab er das Schulterzucken auf und machte sich auf die Reise. Nein, das ist ja gerade das Rätsel, das er uns aufgab, wir wußten nicht genau und ausdrücklich, wo er abtauchte. Wir verloren ihn aus den Augen.   

    Eine Zeitlang noch erreichten uns seine Briefe, ein unverständliches Kauderwelsch; schließlich wurde sein Gekrakel unlesbar. Der Sinn seiner Worte versank in Musik, am Ende sandte er uns nur noch Kompositionen in einer eigentümlichen Schrift, lauter farbige Linien, die wir als Klangnotation deuteten. Elischa sammelte die Blätter, erkannte sie als Partituren und las sich in sie hinein.   

    Vieles mußte sie sich ergänzen, tat es auf ihre eigene Weise, indem sie die endlosen Sequenzen und Modulationstreppen, die sie dort fand, in Arabesken, Flechtbänder, Tapetenmuster übertrug.   

    So wuchs sein musikalisches Experiment in ihr zum Farbengeflecht, wurde ihr Werk zu einem Versuch, seinen Versuch vom Akustischen ins Optische hinüberzuspiegeln. Lauter Bilder, kalligraphische Wälder, transparente Blätter, deren Gestalten ineinanderscheinen.   

    Die Unregelmäßigkeiten der Struktur konnte sie nicht deuten, bis sie eines Tages eine Krümmung in den endlosen Flächen bemerkte. Die Landkarte der Klänge bog sich mit einem Male auf zum Relief, wurde sprechend und zeigte sich als eine mehrdimensionale Gestalt, die den Charakter von Persönlichkeit hatte, genauer: in die das Wechselspiel mehrerer Personen hineingefaltet war.   

    Und dann kam ihr die Ahnung: Diese Personen waren wir selbst, aber merkwürdig ineinandergeschoben, als wären wir eins.   

    Moment, ich zeig dir mal was.   

    Da staunst du, nicht wahr? Rat mal, was das ist.   

    Eine Zwiebel, ja, gut. Zwiebel! Lieber Kollege, das ist ein Manuskript. Rat mal, was es enthält.   

    Diese winzigen Skizzen, jawohl, das sind Elischas Notizen von Heinrichs Reisen und ästhetischen Beweisen. Natürlich kenne ich es, ich war dabei, als sie es malte.   

    Tja, da haben wir die Bescherung: Die Mappe, dieses Bündel hier, sieht aus wie ein Schmorbraten. Wollte sie so, wie du es siehst, verbrennen. Dabei habe ich ihr schon so oft gezeigt, wie man die Blätter auseinandernehmen muß, wenn man ein Flammenopfer durchführen will!   

    Nun, die Anfangs- und Endkapitel müssen wir neuschreiben, die sind hinüber. Aber hier, wenn ich das vorsichtig abhebe, siehst du – das müssen wir Blatt für Blatt ablösen, die Schriften haben sich dabei auch noch überlagert, das ist ein arg verklebtes Palimpsest, Geschichte in allen Bedeutungen der Worte. Blickst du noch durch? Ist doch nicht schwer; die Lücken ergänzen sich von allein in Analogie zu den durchscheinenden Reimen: Mein Gott, ist das be... ??? ... geb mich gleich; der Wolf hat's ... brochen, das Schaf wird schon ger..., gerächt und hingerichtet, gedacht und hinged... – komm her, Cuillot, du F..., bist du denn nicht der Meister im Entziffern solcher Schnörkel?   

    Nee, tut mir leid, mon ami, ich kann die Kringel nicht lesen; ich bin bloß der Protokollant in diesem Ding hier; der Leser bist du! Deine Arbeit ist das! Kusch, Cuillaut! Das haben wir doch noch nie anders gemacht, das ist bei uns so Brauch, und so machen wir's jetzt auch: Du entzifferst und ich übersetze. Du fragst und ich antworte, na klar, mit Gegenfragen.   

    Hei nun, was kann ich dafür? Lischa hat mich gegen meinen Willen als Ich-Erzähler eingesetzt, obwohl es doch ihr ureigenstes Werk ist und im Grunde genommen den Freund und dessen Experiment zum Thema hat. Jedenfalls nach dem, was auf dem verkohlten Deckblatt übriggeblieben ist: ??? ... NOCH EINEN TANNHÄUSER SCHULDIG. – Sehr gelehrt. Oder verstehst du's?   

    Vielleicht hilft uns der Untertitel weiter. Schwierig. Das könnte heißen - warte mal – mmmh – "Venusberg-Akten", glaube ich – -   

    Komm, krieg dich wieder ein, Cuillaut! Meinetwegen – taufen wir diesen krausen Lusthügel und Sesamgarten um, bevor wir uns daran freuen, ihn zu öffnen. - Also, was meinst du? Zwiebelakten – nein; Goldzwiebel? Was soll's. Fangen wir an, und der richtige Titel wird sich finden. Wir müssen ja ohnehin die Schlußkapitel hinzubasteln.   

    Was, "Fälschung"? Seit wann nennst ausgerechnet du, Cuillaut, unsere Arbeit denn "Fälschung"? Meinst du etwa, ich, Wolfram von Lischas Gnaden, hätte das alles verbrochen und benutzte die Freunde, um von mir abzulenken? Aber gib's doch zu: Erfinden ist allemal besser als Finden, na? Und Interpretation ist beides, das eine durchs andere. Du bist an der Reihe, Cuillaut. Versuchen wir's?   

    Nun denn.   
       
     

        
    2. Ouvertüre   
        
        
    Er legte den Tonarm auf. Zitterndes Rauschen, bevor der Saphir die Rille fand. Das leichte Schwindelgefühl wich einer raumlosen Bequemlichkeit, als er sich aufs Bett legte. Er wickelte sich in die Decke, die Hörner hatten schon eingesetzt. Warum eigentlich diese Musik? Brave Liedmelodie; homophon, dreiklangsgebunden, weite Intervalle, Anlage zu Pathos, Advent, Choral. Kalte Kirchenbank. Er wickelte sich enger in die Wollhülle. Der Wind drückte Regenschauer ans Fenster.   

    Ah, da war es, die Entfaltung, die weiten Girlanden der Modulationsstufen, weich auf den Streichern empor in scheinbarem Hinabschreiten auf immer höheren Etagen, der dritte Schritt immer erweitert, den vierten umfassend in gütiger Auflösung, von wo es wieder weiterglitt in den Wandlungen der Wendeltreppe. Dafür hatte er die Platte aufgelegt, das wollte er hören, sich hineintragen lassen Schicht um Schicht in das tupfende Ostinato, gebt acht, die Schuh streift ab, denn diesen Ort erfüllt - hier kommt, hier ist, hier tönt die Fanfare des jüngsten Tages, der jüngsten Stunde, wir kommen, wir sind, wir tönen Fülle, Ankunft, Gericht, jünger noch die Sekunden, Berührungen der Streicher im Fall über die Jakobsleitern, die Klangsprossen scheinbar hinab in immer höhere Himmel, und der goldbeschwingten Iris Flügelschlag, leicht über die lehmigen Schritte des Herolds hinweg, über die Schwermut des Wanderers die pulsenden Seufzer der flüchtigen Botin, der lachenden Fee, doch immer das gleiche Lied, noch immer das lange Lied, komm, singe mir ein altes Lied, die Welt ist verwirrt und alle Himmel lüpfen sich.   

    Holzbläser, Hörner, fad und brav wie zu Anfang, aber die höflichen, traurigen Linien nun, sie bogen sich, wölbten sich leicht über einem Hohlraum auf, – bist du bereit? – da flirren sie herbei, aus dem duftenden Hügel schwirren sie hervor unter gleißenden Zirruswolkenstrahlen, etwas lieblich, verlockend, etwas süßlich, ein wenig bockfüßig, bemüht, schlimmer noch: sehnsüchtig, schmachtfetzig, himbeerschmalzig, mehr noch, ja mehr noch und mehr noch und und und ja ja a a ao o u -   

    Gelockt, gequirlt, gedreht, gedrechselt, barock, gebäumt, mein Bäumchen wechsel dich, hexel dich, Quecksilber Quacksalber Quocksulber mein, du wirst so noch heut mein Gefangliebter sein -   

    So schnalzen sie auf und sie wirbeln und locken und quirlen und drehen und drechseln und schwindeln und schwinden geschwinde, das windige Puttengesinde der Herrin des Hügels, das nackte Geflügel, gebürstet, geschniegelt, gebügelt, gewiegelt -   

    Und Seufzer und Atmen und Seufzer und Atmen, ein sinnloses, bodenlos-grundloses Pumpen und Steigen und ach da der Krach des gepriesenen Preises, das protzige Prachtlied strömt über und gleich, meine Güte, werden sie weinen und grölen "das Wasser im Rhein"; sie hüpfen schon, stolpern, wälzen sich durch den Pfühl, den Kissenschlamm, den fauligen Pfuhl, und die anderen dort in der Runde, ein Eichwald sie alle, die zücken die Schwerter -   

    Der Meister greift ein, noch sind wir ja nüchtern; der Modulationskünstler kommt und spricht und gliedert und stuft das Getöse und nimmt sich sachte zurück, das macht er so nebenher, tauscht nur die Rollen aus. Schämt euch, ihr Kerle, jetzt macht mal Platz für die Damen. Aber der Vorhang ist doch noch zu?   

    Was willst du denn? Sind doch alles nur kleine Medianten, Grundtonwechsel am verminderten Dominantseptakkord empor geführt. Gibs zu, das ist raffiniert gemacht, durch maßlose Steigerung sich zu bescheiden, zurückzustufen, sein Maß zu finden, den Bausch und Bogen des Liedes zu schließen zum stille fortströmenden Kreis der Natur, ja dann möcht ich so gern ein Fischlein sein. Du endest nicht blind, du zeugst dich fort aus Ozeantiefen, aus neugedehnten Räumen, weichen Mutterböden, Keimgründen, Ruhepolstern.   

    Er setzte sich auf, die Decke um sich, geschlossen die Augen, ganz Ohr. Ja, nüchtern – die Silberschnur der Violine schlug Schleifen durch sein Herz, schliff Eisblumensterne aus gläsernen Meeren; Lichtfunken sprangen aus samtenen Nächten, Sehnen gespannt auf den Bogen der selbst sich gebenden Güte, Gewährung, der Rausch der Süße ein feiner Brandungssaum durch die nüchterne Gegenwart.   

    Da kann sie wieder beginnen, die Frühlingsquellende, können sie wieder springen, die Böcke, Pirouetten drehen, die Elfen und Zwölfen, ein sanfter Sog fängt sie ab, ein schwellender Sog, eine Welle, Woge über Wogen gezogen -   

    Und Seufzer und Atmen und Seufzer und Atmen, das sinnlose, bodenlos-grundlose Pumpen und Steigen des achtfach geschmachteten Ach ja und ach da der Krach des gepriesenen Preises schon wieder, das protzige Prachtlied, das motzige Machtlied, und alle noch einmal: "Gesungen laut" und Marsch und haut den bittern Wolf, der uns nicht traut, "sei nun dein Preis von mir", erbaut, versaut, erbebt, gerührt und geschüttelt, der blöde Hüpfer im Weingesang den Rhein entlang, pah – heidewitzka Loreley und Schiffbruch, täterätätä, getroffen, versoffen, mmtata und killekille, rrrmtata und Wenn das Wasser pillepille – - -  

    Sog der Strudel über den Trümmern, Sog umwirbelt Sog um Sog, die Wirbel saugen Wirbel bang, die Spur am Samenstrang entlang, du Säugetier, du Wirbeltier, was ist denn der Strudelwurm, daß du sein gedenkst, die Natternbrut, daß du sie an deinem Busen nährst? – Schlange, Schlange, wie du dich windest zwischen dem billigen Blech, durch den Schellenbaum der Kapelle, wie du dahinschleichst, zuckst und gefährlich dich spannst unter dem Topfdeckeltusch der Tutti, pschschsch – du feuergeschminkte Braut! Hörst du die Posaune, Babylon, hört ihr das Fanal, ihr Kinder Babylons, den zornigen Strahl durch eure zuckenden Tänze? – Warnung! Tollkirschen-Violett, Fliegenpilz-Orange, Krapplackrot und Scharlach, halt! - der brennende Horizont in der Abenddämmerung, Achtung, Achtung, hier spricht die Nacht!   

    Wie euch das erst reizt, wie ihr glitzert und gleißt, im Geflitter die flirrenden Fittiche spreizt, im Gefieder versteckt eure zitternde Brust, auf Zehenspitzen euch reckt, mit gestrengen Verboten – Verheißungen heimlicher Lust im Seitenblick – mit Haaren umgarnt, mit Knoten umstrickt, zum Stern mich entzückt, so süßverrückt – zusammengezogen, zur flammenden Zunge gesogen im Kuß, im zärtlichen Biß der pfirsichfarbenen Schlängelin, Botin – Iris, Blau, Rosé, Violin – der silberne Bogen der Violinistin zersichelt in sicheren Schnitten dein Herz. Sie enthüllt sich, häutet sich, wirft ihren Mantel ab. Venus Eisprinzessin.   
       
     

     
    3. Iris  
       
       
    Etwa so: Die Vermieterin klopft, "Post für Sie". Aha, von dem kleinen Musikstudenten kommt der Brief. Bevor sie ihn öffnet, hält sie in der Spannung inne und genießt die Wellen von Warm und Kalt, die durch ihren Körper pulsen. Die innere Erregung wandelt sich allmählich in Rhythmus, elegant vollführt sie eine tänzerische Drehung, federt zum Schreibtisch und klappt nun vorsichtig den bunten Umschlag auseinander, dessen helle Wachsbemalung eigenartig duftet und leicht an den Fingern klebt.  

    Die Innenseite zeigt einen bizarr durchstrahlten Himmel, sprühende Spinnensterne in weißlich verwölkter Masse. Auf dem Binnenquader zwischen den Faltungslinien ist ein weiterer Umschlag aufgeklebt, außen rosig marmoriert, ein duftig atmendes Fenster; die Blüte klappt schon von allein ihre vier Kronblätter auf, unverschlossen, und zeigt sich von innen als ein hellblaues Blatt, schwarz beschrieben in der ihr noch unbekannten Schrift.  

    Dieser Blumenbrief ist eigenartig; ganz Verehrung aus der Distanz, irgendwie rührend. So wenig er von ihr weiß, so sehr umspielt und umschwärmt seine Aufmerksamkeit ihre Stimme, ihr Lachen, ihr Gesicht. Ein phantasievoller Junge, schöne Augen macht er ihr, goldwarme Bräune – sie ist fast geschmeichelt, ein wenig verwundert über die offene Naivität, mit der er seine Seele ausbreitet.  

    Verliebt ist er in sie, ja, sie glaubt, er ist wirklich verliebt in sie! Das ist alles zu hochgespannt, um klug geplant zu sein, zu ungeschickt.  

    In allem das Gegenteil - sie genießt das Unbedingte seiner pauschalen Geste – scheint sie ihm eine Göttin zu sein, nicht ein Traumbild, nicht bloß Muse und Anreiz, sondern schlicht – alles. Was für ein Lächeln entfloh da dem Zaun deiner Zähne, Athene.  

    Ein Anflug von Belustigung huscht durch ihren Sinn. Sie erkennt auch ohne diese Offenbarungen eines Träumers, daß er gewiß üppig verwildert ist, ein weiches Gemüt. Das wird nichts, das kann nichts werden, der will ein Künstler sein.  

    Gewiß, so wird es wohl sein: Sie selbst ist diszipliniert bis ins Mark, schläft des Nachts auf dem harten Boden neben dem zu weichen Bett, biegt und knotet ihre Knochen jeden Morgen zwei Stunden in allen Variationen von Stangenarbeit und Yoga, obwohl sie seit ihrem Sturz den Eiskunstlauf nicht mehr bis an die Abgründe des Wettbewerbs und der Ruhmjagd treibt.  

    Vielleicht könnte sie für einige Zeit in die Ballettschule zurückkehren, um wenigstens in Übung zu bleiben. Die Eltern bestehen zwar zunächst auf der Ausbildung in der Bibliothek – Tanz, das wird nichts, das kann nichts werden - und dann würde sie wieder zu ihnen ziehen, nur nicht in dieser Stadt bleiben. Andererseits – der Meister hier. Und doch – sie hat schon begonnen, sich abzulösen von der immer schamloseren Aufmerksamkeit, die in ihrer Umgebung aufbricht, sich zurückzuziehen in die saubere, intim umsorgte Puppenkammer zuhause. Ihr reicht das Gezüngel, die neidischen Titel hinter ihrem Rücken, die saugenden Blicke; schon die Ausbilder versuchen ein Spielchen um Vorteil und vortastende Einvernehmlichkeit. Wenn sie sich unbeobachtet glauben, decken sie ihre Karten auf.  

    Auch dieser dunkle Wuschelkopf kennt sie kaum, was ahnt der von ihren Freunden und Helfern, dafür nimmt er sich jeden Eindruck, den er von ihr erhaschen kann, zum Fetisch. Was hat er einen Narren gefressen an der bayrisch-schwäbischen Härte ihrer Konsonanten. Thhh – ein Phonetiker, witzig. Er könnte sich selbst seinen rheinischen Singsang abgewöhnen; jede der schwankenden Stimmungen ist an der schleifenden, schleppenden Sprachmelodie zu merken. Da ist sie doch weit davon entfernt, sich solche Blößen, und noch in solch naiver Bedenkenlosigkeit, zu erlauben.  

    Nicht einmal ihren Stolz zeigt sie: Eine Spielerin, die die Erwartungen, die Wunscherfüllungen ihrer Umgebung zum Einsatz bringt. Geübt im allseitigen Lächeln ist sie sich zu stolz, ihren Stolz zu offenbaren. Doch wo Stolz nicht verletzt werden kann, verdichtet er sich zu körperlichem Glanz, gibt den Ansprüchen in der Haltung Ausdruck.  

    So wird es ihr Grundgefühl, durch alle Strategien und Spiele bewährt, eine Königin zu sein; sie ist sicher, daß jeder ihre Wünsche erkennen kann, etwa aus der Situation, oder aus hier und da eingeflochtenen Anspielungen, obwohl sie nicht einem Deut ihrer Gedanken freien Zutritt zu Mimik und Wangenfarbe gestattet. Eine dezente Prüfung derer, die sie umschmeicheln.  

    Aber ja, genau so muß es sein; ich denke, wir entziffern Lischas Skizze von den Fixierungsphantasien ihres verliebten Freundes richtig, sieh her, es geht weiter in diesem Stil:  
      
    Spiegelprobe. Streng verschließt der Mund das ovale Gesicht, die Augen fast starr in der Kontrolliertheit der Bewegungen; aber ein kaum merkliches Lächeln, ein wacher Glanz geht davon aus – ja, es gelingt auch heute – der sich in atmosphärischen Reflexen bricht, in punktuellen Blicken, Heimlichkeiten seitwärts – sie wippt auf den Zehenspitzen, schaut hart daran vorbei - und in der kunstvollen Perlenarbeit im feinen Zopfgeflecht ihrer bleichgoldenen Haare. – Ist das wichtig? – ein Phhh wie beim Federnpusten.  

    Ein Prickeln steigt in ihr hoch: Gut, spielen wir Briefwechsel. Da ist noch etwas Zeit vor den Übungen.  

    Zuerst überrascht sie ihn mit einer sofortigen Antwort, die den Wunsch nach Freundschaft mitteilt, ihre Sympathie entdeckt, ihre Bewunderung darbringt, sein Bild hänge in ihrem Fenster, der Himmel blühe auf. Wir sehen uns morgen.  

    Sie läßt sich einladen, Konversation, was liest du? Sie bannt ihn mit Hoffmanns "Elixieren", nagelt seine staunenden Augen mit strahlenden Blicken fest. Er schenkt ihr die hingefetzten Noten seiner "Letzten Lieder". Einige Tage später führt sie ihn in eine Ausstellung japanischer Tuschemalerei, nebelgebänderte Steilklüfte, das Sein ist das Nichts. Zurückhaltung, schneeleicht, schneeweiß, Licht.  

    Bemerkt er ihre Erwartung? Sie erfüllt ihn schon durch ihr Bild in ihm, Nahrung der Seelensinne, die beflügelte Tänzerin an seiner Seite, mit einer derart himmelsüßen Innigkeit, daß er in ständige Anbetung versinkt. Das sieht sie wohl und hält dennoch ihre Seufzer über dieses Ausmaß von hormonell bedingtem Wahnsinn klug zurück, läßt es noch zu, wartet ab; aber er versäumt es, die Wünsche in ihrer Seele zu lesen. Zuhause warten andere Freunde.  

    Also fährt sie zu ihren Eltern, er zu seiner Familie. Schon fliegen seine Briefe ihr nach, bunt, schwärmerisch, aufgegoren: Alles wird ihm Anbetung nun – mein Gott! -, Verehrung, Sehnsucht. Sie kann ihn nicht mehr bremsen, es läuft am Ende wohl auf Rumpelstilzchen hinaus – wer kennt schon ihren wahren Namen, aber zerreißen wird es ihn, ihn! Ein lustiger Gesprächsstoff im Kreis der Familie. Warum hat er diesen religiösen Tick? Die Briefe sind gut singbar, mit großer Geste und effektvoll versagender Stimme in der Schlußpointe: Wie es ihn hinaustreibt in die Winternacht, voll von ihrer Stimme, ihrem Gesicht – Perlengeflecht, Augen, der kleine Mund im hellen Teint – alles ist sie, alles nur sie, das All ist sie ihm. Über ihm glänzt etwas, ein Schimmern – die Milchstraße, der Schleier der Billionen Sonnen aus unendlichen Fernen.  

    Wieder zurück, wieder und wieder zu ihr. Die Dämmerfarben des frühen Winters, die häusliche Wärme, geschäftiges Gewühl in erleuchteten Straßen, das alles verschmilzt in ihm zu einer marzipanschweren Seligkeit, nicht fern von Schmerz, kaum geahnt.  

    Sie schweigt, hört ihn, läßt es zu, wartet noch ab.  

    Er läuft wie im Rausch durch die Straßen, etwas beginnt ihn zu warnen, so wie er an sie denkt und ihre konzentrierte Kraft wahrzunehmen glaubt, die kluge Gestaltung ihres klaren Zaubers, daß er selbst doch nicht nur voller Unschärfen, Untiefen, Unausgegorenheiten sei, sondern schlicht ein armer Teufel.  

    Was ist deine ganze Kunst, Heinrich, was willst du denn wirklich? Mein Lieber – so spricht es in ihm - du vergißt, was Disziplin, was regelmäßige Übung heißt und was ihre Schmiedestätten und Walzen durchgleißt. Die süße Leichtigkeit ist ein Tarnhelm, glaub es mir, ein raffinierter Schleier, geronnenes Spinnensekret, mein Freund, aus saurem Schweiß. Wer Seide gewinnen will, muß die Raupe kochen.  

    Gefühl? Nein, Gefühl reicht da nicht hin und nicht aus, nicht einmal zu bloßem Verständnis. Und du, du weißt das nicht, du Komponistengrünling, du mit deinen roten Augen oft vom Schreiben bis tief in die Nacht?  

    Ein bißchen weißt du, ahnst du, es ist dein Anker im Gewoge der polyphonen Wirbelstraßen, Musik über Musik.  

    Wir sandten sie hernieder in der Nacht al-Qadr. Und weißt du, was ist die Nacht al-Qadr? Hingegeben ist alles, bevor es erwacht: Blüte, Fischlein, Amsel, Säugling. Ja, du auch, denn du bist ein begnadeter Wirrkopf. Hingegeben, ganz und gar hingegeben, geradezu hingerichtet! Ich weine mit deinem Aufwachen, denn ich fühle mit dir. Ich wische dir die Tränen ab, du wirst aufwachen, kein Grund zur Klage. Und dann, sage ich dir, mach dich an die Arbeit! – Die innere Stimme hat einen skurrilen Humor, verzerrt sich gelegentlich ins Sarkastische, gibt forsche Ratschläge, als sei sie nicht er selbst, seine innerste Ahnung.  

    Zur letzten Begegnung, wie immer in ihrem Zimmer – sie lädt ihn zum Abendessen ein und der herbe Salat ist schon die Hauptmahlzeit – tauschen sie Weihnachtsgeschenke aus. Einen Mandala-Kalender, Kompositionen, Gedichte vermacht er ihr, ohne Rücksicht; sie kennt ihn besser und schenkt ihm einen guten Aquarellkasten. Es muß ja nicht immer Wachs sein. Sie zeigt ihren neuen Ballettkalender, von einem älteren Gönner, erzählt von Bühne und Tanz, pflegt sein Interesse. Prokofieff will er gerne hören, ob sie Romeo und Julia zwischen ihren Ballettmusiken hat? Sie zögert kunstvoll, legt es ihm auf.  

    Sie trinken Tee, merkwürdig bitter, er wagt nicht, nach Zucker zu fragen. Schnell trinkt er ihn aus, kniet vor ihr und legt seinen Kopf auf ihren Schoß. Sie steht auf, er hält sie in seinen Armen – wie leicht sie ist, wie ihr Gesicht zu ihm aufleuchtet! Sanft küßt er ihre Wangen, versinkt in dieser lichten Leichtigkeit mit geschlossenen Augen, traumwach, – gibt ihrem Zögern Zeit – soll sie oder soll sie nicht? – - da öffnet sich ihm ihr Mund.  

    Zärtliche Mitte des Lebens, darum sich alle Flügel schließen wie Hände, schützende Häute und Knospenhüllen.  

    Und immer küßt und küßt er sie, die Zeit bleibt stehen, sein Herz verschlägt; in ihren Augen glänzt etwas, ein Schimmern – die Milchstraße, der Schleier der Billionen Sonnen aus unendlichen Fernen. "Ich liebe dich", offenbart sie ihm, "Heinrich, ich glaube, ich liebe dich wirklich."  

    Etwas in ihm stutzt, wundert sich, blindweißes Vertrauen beschneit auch das.  

    Noch vor Neujahr sendet sie ihm seinen buntgewachsten Blätterkram zurück. "Deine Briefe kann ich dir nicht schicken, weil ich sie verbrannt habe -"  
      

 
 
Fortsetzung: Kapitel 4-6
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I. Enneade   
   
1. Prolegomena   
2. Ouvertüre   
3. Iris   
    
4. House burning down 
5. Die Reise   
6. Pupille   
    
7. Rasur   
8. Das Café I   
9. Der Chemiker
II. Enneade   
   
10. Das Brot   
11. Der Kelch   
12. Wasserwüsten   

13. Die Wellentaucher 
14. Die Ersten – die Letzten 
15. Die Wellenreiter   

16. Feuermeere   
17. Die Brüder   
18. Der Wein

III. Enneade   
   
19. Die Substanzen   
20. Das Café II   
21. Eli Eli   

22. Umweg   
23. Der Garten   
24. Er kehret nicht zurück 

25. Oh du lieber Abendstern 
26. Dahin zog's mich   
27. Katalegomena

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Heinrich von Ofterdingen, Wolfram und Klingsôr im "Sängerkrieg auf der Wartburg"
 
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