Feire Fiz : 12 KÖRBE: Quellen zum Thema "Schöpfung" und zum Weltbild der Antike und des Mittelalters : Wartburgkrieg : Rätselspiel
 
Der Wartburgkrieg
("Der Sängerkrieg auf der Wartburg")
wohl zwischen 1240 und 1260 (anonym) in Thüringen
 
mittelhochdeutsch, ed. und übers. von Karl Simrock 1858
Teil II: die Strophen 25-114 (in Simrocks Zählung)
 
Abhandlung des Herausgebers (Karl Simrock 1858): Handschriften und Anordnung der Strophen
 
Teil I: Fürstenlob * Teil II: Rätselspiel * Der Gral als Stein aus der Krone der Gerechtigkeit * Zabulons Buch
 
Teil II: Räthselspiel
Strophenform: Schwarzer Ton
 
Erzählung * Erstes Räthsel: Das schlafende Kind * Zweites Räthsel: Die Königstöchter
Drittes Räthsel: Die verlockten Schafe * Viertes Räthsel: Die Pfeifer * Fünftes Räthsel: Salomons Thron
Sechstes Räthsel: Der Kreuzesbaum * Siebentes Räthsel: Lucifers Erschaffung
Achtes Räthsel, Eingang zum Lohengrin: Der König im Angelreich
Neuntes Räthsel: Der Jäger * Zehntes Räthsel: Das Quater und die Dreie
 
Große Heidelberger Liederhandschrift (Manessische) 219v, untere Hälfte
 
 
 
25. Her Wolveram 
J 27  
 
Dô ma dem edelen sîn gezelt 
von Dürengen lant sluoc bî daz wazzer ûf daz velt, 
dô quam ein krâmer, den ich hôhen prîse. 
 
Sîn schîrmetuoch was baldekîn 
von der sunnen; waz mac dar inne veile sîn? 
man sach dâ niht – dar under saz der wîse. 
 
Er jach: 'Swer mit mir koufen wil, hiest weil ein vremdez kunder, 
daz man mit ougen nie gesach 
noch nimmer nie gesiht.' Der milde vürste sprach: 
'wie gîstuz mir? Ich koufez durch ein wunder.' 
*25. Erzählung  
  
  
Als man dem Fürsten sein Gezelt,  
Dem Thüringer, am Waßer aufschlug in dem Feld,  
Da kam ein Krämer, den ich höchlich preise.  
  
Sein Schirmtuch vor der Sonne Schein  
Von Bagdad wars: was mag darin zu kaufen sein?  
Man sah da nichts; darunter saß der weise.  
  
Er sprach: "Nun kaufet, hier ist feil ein seltsam Ungeheuer,  
Das noch mit Augen Niemand sah  
Und nimmer sehen wird." Der Milde sagte da:  
"Aus Neugier kauf ichs, ist es nicht zu theuer."  
 
26. Klingsôr 
M 89,  K 677, b2 
 
Ich hân gevlohten einen stranc: 
swer mir den lœst, dem wil ichs iemer wizzen danc, 
mit meisterschaft wil ich in zuo mir setzen: 
 
Wirt ein vaden von im versniten, 
wizzet, daz kumt niht von meisterlîchen siten; 
sô wil ich in an rehten künsten letzen. 
 
Er sol mir billîch siges jehen, ob er mirz niht erlœset, 
sô wil ich in sagen mat, 
daz ez die fürsten hœrent hie an dieser stat, 
daz mîn kunst ob der sînen ist gerœset. 
*26. Klingsor  
  
  
Geflochten hab ich einen Strang,  
Wer mir den löst, dem will ichs immer wißen Dank,  
Als Meister soll er mir zur Seite sitzen;  
  
Doch reißt Ein Faden ihm entzwei,  
Das wißt, so ist er meisterlichen Brauches frei,  
Ein Stümper nur an rechter Künste Witzen.  
  
Er gesteh den Sieg mir willig zu, wenn er das Band nicht löset:  
Ich ruf ihn wie im Spiele matt,  
Daß es die Fürsten hören hier an dieser Statt,  
Daß meine Kunst ob seiner ist geröset.  
 
27. 
Loh 4,  K 677 c2 
 
Swer mir nu lœset disen haft, 
der hât in sînes herzen kunst guot meisterschaft, 
und mir den sin gar eben kunde ûzrihten, 
 
Der müeste wol gelêret sîn: 
er möhte sanfter fürte vinden über Rîn, 
er wære ein meister unde kunt wol tihten. 
 
Doch wære ich gerne, und möhte ez sîn, dâ ouch ein meister wære. 
man saget von dem von Eschenbach 
und gît im prîs, daz leien munt nie baz gesprach: 
her Wolferam, der tihtet guotin mære. 
*27. Klingsor  
  
  
Soll er mit lösen diesn Haft,  
In seinem Herzen hab er Kunst und Meisterschaft,  
Die ihm den Sinn gar eben hilft zu schlichten.  
  
Ein gelehrter Mann wohl müst es sein;  
Denn leichter wär die Furt zu finden über Rhein:  
Ein Meister seis und wiße wohl zu dichten.  
  
Wohl wär ich gerne, möcht es sein, wo auch ein Meister wäre.  
Man sagt von Dem von Eschenbach,  
Und giebt ihm Preis, daß Laienmund nie beßer sprach:  
Herr Wolferam, der dichtet gute Märe.  
 Wolfram von Eschenbach (Manessische Handschrift)
 
28. Wolfram 
M 90  
 
Den sige hât Got in sîner hant. 
swem ers gan, dem wirt der meisterschaft bekannt: 
wil er mir helfen, sô fürhte ich iuch kleine. 
 
Ich entwîche in niemer einen fuoz, 
ich wil mit rehter künste in sagen mates buoz, 
jâ aht ich niht ûf iuwer drô aleine. 
 
Iuwern wâc den wate ich wol, der ist mir noch gar sîhte. 
ir grabet dan tiefer iuwern grunt 
oder ich tuon in hie vor disen fürsten kunt, 
daz mir iuwer sin ist gar ze lîhte. 
*28. Wolfram  
  
  
Den Sieg hat Gott in seiner Hand,  
Wenn Er es gönnt, der wird als Meister wohl erkannt:  
Wenn er mir hilft, was brauch ich euch zu scheuen?  
  
Ich weiche vor euch keinen Fuß,  
Mit rechter Kunst erwiedr ich eures Mattes Gruß,  
Und acht alleine nicht auf euer Dräuen.  
  
Eure Flut, die wat ich wohl, gar seicht will sie mir scheinen;  
Grabt ihr nicht tiefer euern Grund,  
So thu ichs hier vor diesen Fürsten allen kund,  
Zu leicht sei euer Sinn, um mich zu peinen.  
 
29. (Klinsôr) 
M 26,  L 1,  K 677 a1 
 
Ein vater sînem kinde rief, 
vor eines sêwes tamme lag ez unde slief: 
'nu wachâ, kint, jâ wecke ich dich durch triuwe. 
 
Disen sê den dringet wint, 
sô kumt diu naht gar vinster, wachâ, liebez kint: 
verliuse ich dich, sô wirt mîn jâmer niuwe.' 
 
Dannoch daz kint des slâfes pflac, hœrt, wie der vater tæte: 
er sleich hin nâher, dâ ez lac. 
mit sîner hant gab er im einen besmenslac: 
'nu wachâ, kint, jâ wirt ez dir ze spæte.' 
*29. Klingsor   
Erstes Räthsel: Das schlafende Kind  
  
Ein Vater seinem Kinde rief,  
An eines Sees Damme lag es da und schlief:  
"Erwache  Kind, ich wecke dich aus Treue.  
 
Diesen See bestürmt der Wind;  
Auch kommt die finstre Nacht; erwache, liebes Kind!  
Verlör ich dich, das büßt ich stäts mit Reue."  
  
Noch fuhr das Kind zu schlafen fort; als das der Vater sahe,  
Er trat zur Stelle, wo es lag,  
Und gab mit seiner Hand ihm einen Ruthenschlag;  
Er sprach: Erwache Knd, die Nacht ist nahe.  
 
30. Klingsôr 
M 27,  L 2,  K 677 a2 
 
Dem vater wart von schulden zorn, 
ûz sînem munde erschellet er ein hellez horn, 
er sprach: 'Nu lâ dich wecken, tumber tôre!' 
 
Von rehter liebe im daz gezam, 
daz er daz kint bî sînem reiden hare nam 
und gab im einen backenslac anz ôre. 
 
Er sprach: Dîn herze ist dir vermoset, ich muoz mich dîn enziehen. 
kann dichmîn horn niht für getragen, 
und ouch der besme, dâ mit ich dich habe geslagen, 
noch hilf ich dir, wiltu dem wâge enpfliehen. 
*30. Klingsor  
  
  
Den Vater übernahm der Zorn,  
Mit seinem Munde blies er in ein helles Horn,  
Und sprach: "Du schläfst, wach endlich auf, du Dummer!"  
  
Aus rechter Liebe das geschah,  
Das Kind bei seinem krausen Haare nahm er da,  
Und gab ihm einen Backenschlag im Schlummer.  
  
Er sprach: "Das Herz ist dier versumpft, ich muß dich beßer ziehen!  
Erscholl mein Horn nicht laug genug,  
Und frommte dir die Ruthe nicht, mit der ich schlug,  
Noch helf ich dir, willst du der Flut entfliehen."  
 
31. Klingsôr 
M 28,  L 3,  K 677 b1 
 
Klinsôr ûz Ungerlant verjach: 
der vater wider zuo dem lieben kinde sach, 
mit jâmer er diu ougen gegen im wante; 
 
Dâvon wart sîn gemüete scharf, 
mit einem slegel er zuo dem lieben kinde warf, 
er sprach: 'nim war, den boten ich dir sante. 
 
Ezidemôn ein tier dîn pflac, daz was gar sunder galle: 
dâ für næm du eins luhses rât 
der dich in disen valschen slâf betrogen hât.' 
sus brach der tam unt kam der sê mit schalle. 
*31.  
  
  
Zu Wolfram fuhr da Klingsor fort:  
Der Vater sah sein liebes Kind noch schlafen dort,  
Mit Jammer er die Augen zu ihm wandte;  
  
Davon ward sein Gemüthe scharf,  
Daß er mit einem Schlegel nach dem Kinde warf,  
Er sprach: "Nimm wahr, den Boten ich dir sandte.  
  
"Dein pflag ein Thier, Edidemon, ds war gat sonder Galle;  
Da folgtest du des Luchses Rath,  
Der dich in diesen falschen Schlaf betrogen hat."  
Da brach der Damm und kam der See mit Schalle.  
 
32. Von Eschelbach 
M 29,  L 5,  K 677 d1 
 
Klinsôr, ich lœse dir den knoten: 
nu sol daz, wîser meister, dur die zwelf boten 
ob ich in dînes sinnes wâc iht schepfe: 
 
Verwirre ich mich in dînem hamen, 
dîn strafen wil ich dulden, meister, sunder schamen; 
nu lache, ob mich mîn tumpheit hie beklepfe. 
 
Ich sage dir wer dem kinde rief: Altissimus der starke. 
ein ieglich sünder ist daz kint, 
Gotes horn die wîsen meister pfaffen sint: 
sus swebt ob dîner künste sê mîn arke. 
*32. Wolfram  
  
  
Klingsor, ich löse dir den Knoten,  
Gestatt es, weiser Meister, bei den zwölf Boten,  
So schöpf ich Trank aus deines Sinnes Gründen.  
  
Ver wirr ich mich in diesen Strang,  
So duld ich gerne, Meister, deiner Strafe Zwang:  
Nun lache, muß ich meine Thorheit künden.  
  
So höre, wer dem Kinde rief: Altissimus der starke.  
Ein jeder Sünder ist das Kind,  
Gottes Horn die weisen Meisterpfaffen sind:  
So schwebt in deines Sinns See meine Barke.  
 
33. Klingsôr 
M 30  
 
Jâ meister, lœse uns baz den haft, 
daz gît der werlte maneger sælden hôhe kraft: 
swerz merken wil der lâzet manege sünde. 
 
Mîn sin was al der werlte ze tief, 
ê daz mir von Oftertingen Heinrich rief; 
nu vindestu die hœhe und auch die gründe. 
 
Driu tûsent mark in Ungerlant, die hân ich von den rîchen: 
welle ich die habe vor dir sparn, 
wilt du mit mir gein Sibenbürgen varn, 
sô müeze Got an sælden mir geswîchen. 
33. Klingsor  
  
  
Ja Meister, löse ganz den Haft,  
Das giebt der Welt zu allem Heile hohe Kraft:  
Wers merken will, der meidet manche Sünde.  
  
Mein Sinn war all der Welt zu tief,  
Eh mich von Ofterdingen Heinrich herberief;  
Nun findest du die Höh und auch die Gründe.  
  
Drei Tausende Mark in Ungerland empfang ich von den Reichen:  
Will ich die Habe vor dir sparen,  
Wenn du mit mir gen Siebenbürgen bist gefahren,  
So möge Gottes Gnade von mir weichen.  
 
34. Eschelbach 
M 30,  L 6,  K 678 a1 
 
Nu hœre ob ich iht künne spehen: 
den besmen slac Got lât an friunden dir geschehen: 
grôz herzeleit, daz ist sîn erstez strâfen. 
 
Bistu an bezzerunge schiech, 
den backenslac den merke, du wirst selber siech, 
wiltu ze lange in dînen sünden slâfen. 
 
Des slegels wurf daz ist der tôt, den er danne an dich sendet: 
riuwe unde bîchte er an dich gert; 
wirt er der beider volleclîchen niht gewert, 
dîn helle pîn ist iemer unverendet. 
*34. Wolfram  
  
  
Nun höre, ob ich weiß zu spähn:  
Den Ruthensreich läßt Gott an Freunden dir geschehn:  
Groß Herzeleid, das ist sein erstes Strafen.  
  
Versäumst du Beßerung zu lang,  
Den Backenschlag verstehe: du wirst selber krank,  
Willst du zu lang in deinen Sünden schlafen.  
  
Des Schlegels Wurf, das ist der Tod, den er dann an dich sendet,  
Womit er Beicht und Reu begehrt;  
Wird beides ihm nicht völliglich von dir gewährt,  
So harrt dein Höllenpein, die nimmer endet.  
 
35. Eschelbach 
M 31,  L 7,  K 677 d2 
 
Sint mir die sinne im herzen zam, 
sô wil ich dich bescheiden von des sêwes tam: 
daz ist diu zît, die Got dir hat gesprochen. 
 
Verwürkest aber du die zît, 
geloube mir ân aller slahte widerstrît, 
sô hâstu selbe dir den tam zerbrochen. 
 
Der sê sint dîne kumden jâr, die tage daz sint die sinde, 
dîn engel ist Ezidemôn, 
der luhs den tiefel diutet, der dir sûren lôn 
wil geben: sus ich vürte in Rîne vinde. 
*35. Wolfram  
  
  
Ist mir der Sinn im Herzen zahm,  
So will ich dich bescheiden von des Sees Damm:  
Das ist die Zeit die Gott dir zugesprochen.  
  
Versäumst du aber deine Zeit,  
So glaube mir gewiss ohn allen Widerstreit,  
Daß du den Damm dir selber hast durchbrochen.  
  
Der See ist deine künftge Zeit, die Tage sind die Winde,  
Dein Engel ist Ecidemon,  
Der Luchs der Teufel, der dir wägen mag den Lohn,  
Gar schlimm: Sieh, ob ich Furt im Rheine finde.  
 
36. Klingsôr 
M 47,  J 84,  L 8 
 
Ich wil gelouben, daz den list 
Dîn engel vindet, alde der tiuvel in dir ist. 
hœr an, getriuwer Dürengen fürste rîche! 
 
Ich wilz ouch allen pfaffen klagen, 
die den übeln geisten argen willen tragen. 
her Satanas, ob ich iu hiute entwîche, 
 
Daz kann doch balde niht geschehen, swie gerne ir mich nu krenket: 
ir müezet rûmenmir daz vaz. 
welt ir in mînem wâge iht waten fürebaz, 
ich vinde noch daz iuch ze grunde senket. 
*36. Klingsor  
  
  
Nun will ich glauben, daß die List  
Dein Engel fand, wo nicht der Teufel in dir ist.  
Hör an, getreuer Landgraf sonder Gleichen!  
  
Ich will es allen Pfaffen klagen,  
Die den argen Geistern übeln Willen tragen.  
Herr Satanas, müst ich dir hier entweichen,  
  
Das kann sobald doch nicht geschehn, wie gern Ihr mich nun kränket,  
Ihr müßt mir räumen doch das Faß.  
Denkt ihr in meinem Sinn zu waten noch fürbaß,  
Ich finde wohl was euch zu Grunde senket.  
 
37. Klingsôr 
M 33 
 
Ein künic der hât liebiu kint, 
juncföuwelîn, vor jugent si niht gekrœnet sint, 
und wirt in hôhin krône doch gemezzen. 
 
Zwei mannes bilde er dâ gesach: 
ze rehter ê er in der schœnen kinde jach; 
er sprach: 'ich wil mich gegen iu niht vergezzen. 
 
Iuch und iuwer friundin ich bî zwênzec wochen krœne, 
daz ir alleine krône traget 
ûf houbten zwein.'  Swer mir diz frömde wunder saget, 
der dunket mich an meisters künsten schœne. 
37. Klingsor   
Zweites Räthsel: Die Königstöchter  
  
Ein König hat zwei Kinder lieb,  
Jungfräulein, deren Jugend ungekrönt noch blieb,  
Ward hohe Krone beiden auch gemeßen.  
  
Zwei Männer hat er dann erwählt,  
In rechter Eh den schönen Kindern anvermählt;  
Er sprach: "Ich will euch zweie nicht vergeßen.  
  
Mit euern Frauen krönen werd ich euch nach zwanzig Wochen,  
Daß ihr zusammen Kronen tragt  
Auf Häuptern zwein! Wer mir dieß fremde Wunder sagt,  
Des Meisterkunst bedünkt mich unzerbrochen.  
 
38. Klingsôr 
M 34,  B 1 
 
Der eine friunt gewan den sin, 
daz er tet der sînen schœnen friundelin 
grôz herzeleit und manege jâmers pîne: 
 
Er sluog an si mit dornen scharf; 
under sîne füeze er si vil ofte warf 
und soldes in dem pfuole bî dem swîne. 
 
Daz sach der künic zeiner zît, der in die krônen hêre 
gap: des muost im zorn gezemen. 
er sprach zehant: 'ich muoz mich iuwer beider schemen: 
mîn ougen sulnt iuch sehen niemer mêre.' 
38. Klingsor  
  
  
Der eine Mann gewann den Sinn,  
Er fügte seiner jungen Königin  
Viel Herzeleid und großen Jammers Peinen.  
  
Er schlug sie oft mit scharfem Dorn,  
Unter seine Füße warf er sie im Zorn  
Sie suhlend in dem Pfuhle bei den Schweinen.  
  
Das sah der König, der die Krone diesen Zwein verliehen;  
Gerechter Zorn ihn übermannt:  
"Ich muß mich euer schämen," sprach er allzuhand;  
"Mein Angesicht will ich euch stäts entziehen."  
 
39. 
M 35 Klingsor,  B 2 Der von Eschelbach 
 
Die ander magt leit grôze nôt 
von ir friedel: ofte ir ougen wurden rôt; 
nu merkâ, wîser meister, waz ich singe. 
 
Er warf an si gar smæhen mist; 
dar nâch erdâht er einen wunderlichen list, 
daz er si truoc zu zeines brunnen springe: 
 
Er wuosch mit guotem willen abe, swâ er si hete entreinet, 
daz im der künic günste jach. 
ûf diz selbe zimber hœrt von erz ein dach: 
ich muoz in prîsen swer mirz rehte erscheinet. 
39. Klingsor  
  
  
Die andre Magd litt große Noth  
Von ihrem Friedel: oft ward hr das Auge roth.  
Nun Meister, merkt mein Singen und mein Sagen.  
  
Er bewarfsie oft mit schnödem Mist:  
Darnach erdacht er eine wunderliche List,  
Zu einer Quelle hat er sie getragen.  
  
Und wusch ihr gütlich wieder ab, womit er sie entreinigt,  
Da ward ihm hold des Königs Herz.  
"Auf dieß Gebäude ziemte wohl ein Dach von Erz:  
Ich muß ihn preisen, wer es recht vereinigt.  
 
40. 
M 36 Der von Eschelbach,  J 78,  B 3 Her Clinsor,  
Wb a1 Eschenbach 
 
Sît ich mit erze decken sol, 
Got von himel ist der künec, sô prüeve ich wol 
zwô sêlen bî den schonen kinden beiden. 
 
Diu mannes bilde tragent wîp, 
tôtiu: von der sêle lebendic wirt ir lîp. 
si habent der krônen niht, die wîl si heiden 
 
Sint: die bringet in der touf bî zwênzec wochen glîche; 
diz tragent die vier ûf houbten zwein. 
swer mir daz wider wifet, der muoz sprechen mein. 
sus decke ich fromdez zinber meisterlîche. 
40. Wolfram  
  
 
  
Da ich mit Erz dir decken soll,  
Der König ist Gott selber: so erkenn ich wohl  
Zwo Seelen in den schönen Kindern beiden.  
  
Die jungen Männer sind ihr Leib;  
Noch todt, bis ihnen Leben giebt die Seel, ihr Weib.  
Der Krone noch entbehren sie als Heiden:  
  
Nach zwanzig Wochen bringet sie die Taufe dann mit Freude;  
Die tragen sie auf Häuptern zwein.  
Wer mir das verwerfen wollte, spräche Mein:  
So deck ich meisterlich ein fremd Gebäude.  
 
41. 
M 37 Eschelbach,  J 79,  B 4 Her Clinsor,  Wb a2 Clinsor 
 
Nu merke ein man und sælic wîp 
wie nu die sêle pînen kann ein valscher lîp. 
unkiuschiu wort ich prüeve gein den dornen. 
 
Swenn sô daz herze tuot den mein, 
daz ez und ouch diu zunge hellent niht enein, 
sô tritestu mit süezen dûzerkornen. 
 
Alsus der lîp die sêle kann in disem pfuole unreinen, 
swenne er si in die üsnde leit 
unt niht durch weschen zuo des brunnen springe treit. 
Got schamt sich sîn, swes leben kann sô versteinen. 
41. Wolfram  
  
  
Nun merke, Mann und selig Weib,  
Wie doch die Seele martern kann ei falscher Leib:  
Unkeusche Worte gleichen jenem Dorne;  
  
Wenn Sünde dann das Herz vollbringt,  
Daß Herz und Zunge übel nur zusammenklingt,  
Mit Füßen trittst du so die Auserkorne.  
  
Wo je der Leib die Seele will im Lasterpfuhl entreinen,  
Daß er sie in die Sünde legt,  
Sie dann zum Waschen nicht zum Quell des Brunnens trägt.  
Gott schämt sich sein, der so sich kann versteinen.  
 
42. Eschelbach 
M 38 Eschelbach,  J 80,  B 5 her Clinsor,  Wb a3 
 
Der sîne Friundelinne truoc 
zes brunnen sprinc, swie grömde mirs dîn munt gewuoc, 
daz was ein man und hâte guote witze. 
 
Wir heizen sünde smæher mist; 
des brunnen sprinc ein wol gewirdet priester ist. 
swer sich nu hüeten wil vor helle hitze, 
 
Der lâze riuwe und ouch den priester sich mit strâfe recken: 
sô gît der künec im fröiden mê, 
der ime die friundelinne gap ze rehter ê. 
swer bezzer meister sî, den heizent decken. 
42. Eschenbach  
  
  
Der seine schöne Freundin trug  
Zum Born, aus deinem Munde klang es fremd genug,  
Das war ein Mann, der hatte gute Witze.  
  
Wir nennen Sünde schnöden Mist;  
Des Brunnens Quell ein würdevoller Priester ist:  
Wer sich nun hüten will vor Höllenhitze,  
  
Der laß von Reue sich und wärs mit Priesterbußen wecken:  
Bei dem König bringt es ihm Gewinn,  
Der ihm zu rechter Eh beschied die Königin.  
Wer beßrer Meister sei,den laß dir decken.  
 
43. Her Walther 
M 39,  J 81 
 
Du deckest, daz ich niht kann wern, 
des wellent mir die trehene mîniu ougen zern. 
für wâr ein wîser engel daz erdâhte, 
 
Daz Heinrich von Ofterdinc 
den kriec ie vant, dâ von sich huob des brunnen sprinc, 
und er dich, meister, her ze lande brâhte. 
 
Walther von der Vogelweide, sô bin ich genennet; 
von sange sôst mir niender kunt, 
daz sô verre suoche hœhe und ouch den grunt: 
daz hât mîn herze als einen schoub enbrennet. 
43. Walther  
  
  
Du deckst, ich weiß es nicht zu wehren,  
Daß Thränen mir die lichten Auge drum verzehren.  
Ein weiser Engel wars, der es erdachte,  
  
Daß Heinrich diesen Krieg begann,  
Durch den so klare Flut uns aus dem Brunnen rann,  
Und er dich, Meister, her zu Lande brachte.  
  
Walther von der Vogelweide, so bin ich genennet.  
Nie ward mir im Gesange kund,  
Was so die Höhe suchen möchte und den Grund:  
Mein Herz ist wie ein Schaub davon entbrennet.  
 
44. 
M 41 Wolfram,  J 118,  Wb b1 Clinsor 
 
Ez giengen schâf an einem gras, 
der huotten hirten fünf, als vil der schâfe was: 
nu hœrent frömde wunderliche tücke. 
 
Diu zwei diu sâten ûf daz gras 
vil salzes; ein hiez Tw, ich wæns ein vrouwe was, 
und truoc vil krumber stebe ûf ir rücke. 
 
Si wîsten einen trachen stark ze walde bî gevilde, 
der in diu schâf durch girde fraz. 
si locktens vür den drüzzel im durch salzes drâs: 
sus wurden si ir rehten meister wilde. 
44. Klingsor  
Drittes Räthsel: Die verlockten Schafe  
  
Einst sah man Schafe weiden gehn:  
Der Hirten waren fünf, der Schafe auch zu sehn:  
Nun höret fremde wunderliche Tücken.  
  
Ihrer zweie säten Salz der Schar 
Aufs Gras; Tw hieß die Frau, die da die andre war,  
Und trug viel krummer Stäb auf ihrem Rücken.  
  
Sie wiesen einen Drachen zum Gefilde von dem Walde,  
Daß er die Schafe schlänge dort.  
Sie zog der Salzgeruch ihm vor den Rachen fort.  
So wurden sie dem Herrn entfremdet balde.  
 
45. 
M 42 Wolfram,  J 119,  Wb b2 Clinsor 
 
Ich meine, ob in des salzes vart 
niht wird benomen, der dritte hirte ist von der art, 
daz er mit listen dar ein wazzer kêret. 
 
Zwô vrowen siht man bî in stê, 
sus sint der hirten vünfe, und ouch dicheiner mê. 
si riefens an: nû helfet unde lêret: 
 
Diu zwei die wellent uns diu schâf benemen, dast mir leide. 
diu eine zürnen niht verbirt. 
si sprach: si leckent salz, daz in ze gallen wirt. 
si sint verlorn, muoz ich mich von in scheide. 
45. Klingsor  
  
  
Wird nun des Salzes nicht gespart,  
Das jene streun, der dritte Hirt ist von der Art,  
Daß er zu ihnen Waßer listig kehret.  
  
Zwei Fraun sieht man bei ihnen stehn:  
So sind der Hirten fünf, die bei den Schafen gehn.  
Man rief sie an, nun helfet hier und lehret.  
  
Die zwei die wollen uns die Schafe nehmen uns zum Leide.  
Die Eine ihrem Zorn nicht wehrt:  
Sie sprach: Sie lecken Salz, das sich in Galle kehrt.  
Sie sind verlorn, wenn Ich von ihnen scheide.  
 
46. Clinsôr 
Wb b3 
 
Diu reine ist sô von hôher art, 
si und ir vriundelinne selbe fünfte wart; 
diu sechste stuont ir bî mit scharfer gerten. 
 
Diu schâf sie wolden dâ behaben: 
dô quam diu vrouwe hinder si mit krumben staben; 
ezn half niht umb [ein hâr swie si si berten]. 
46. Klingsor  
  
  
Die Reine ist so hoher Art,  
Selbfünfte hatte sie sich Freundinnen geschart;  
Die sechste stand ihr bei mit scharfer Gerte.  
  
Sie behielten gern die Schafe hie.  
Da kam die Frau mit krummen Stäben hinter sie:  
Es half nicht um [ein Haar, wie sie auch wehrten].  
 
47. 
J 44  
 
Swie vil ich an den sternen las, 
swenn sô diu klamenîe in vollem heider was, 
daz hât mich ie gegen Indiâ gewîset. 
 
Næm du eaz buoch in Schottenlant, 
daz sunt Brandan ûf eines ohsen zungen vant? 
nu sage mir wâr, dâvon wirstu geprîset. 
 
Vier ambetman die vant er unde liez si an sulher stete: 
ez enhalf die vlêhe noch der ban 
niht den hôchgelobten werden wîsen man, 
daz von dem munde ir kein die pfîfen tete. 
47. Klingsor  
Viertes Räthsel: Die Pfeifer  
  
Was je ich in den Sternen las,  
Wenn voller Heiterkeit der Himmel nicht vergaß,  
Das hat mich stäts gen Indien gewiesen.  
  
Kennst du das Buch aus Schottenland,  
Das St. Brandan auf eines Ochsen Zunge fand?  
Nun sag mir wahr: davon wirst du gepriesen.  
  
Amtleute fand der Heilge vier und ließ sie da aufs Letzte.  
Es half sein Bitten, half der Bann  
Da nicht den hochgelobten, werthen weisen Mann,  
Daß Einer nur vom Mund die Pfeife setzte.  
 
48. 
J 45 
 
Einen brief mit sîner hant 
sunt Brandan schreip, der quam in Kriechenlant: 
daz habe wir an den sternen nâch gemezzen, 
 
Weiz umbe diu wunder sî gewant, 
daz er die spileman in Gotes tougen vant; 
mîn meisterkunst hât sich daran vergezzen. 
 
Si wâren ernesthaft gemuot und stuonden sunder lachen; 
diu schrift was mir verteleget gar: 
mit alle mînen sinnen kunde ich nie durchvar 
waz tanzes diese pfîfer wolden machen. 
48. Klingsor  
  
  
Einen Brief mit eigner Hand  
Schrieb St. Brandan davon, der kam gen Griechenland:  
Wir haben's an den Sternen nachgemeßen,  
  
Wies um die Wunder sei besandt,  
Als eer in Gottes Heimlichkeit die Pfeifer fand:  
Doch hat sich meine Kunst daran vergeßen.  
  
Sie waren ernsthaft anzuschaun und stunden sonder Lachen.  
Die Schrift erlosch mir ganz und gar:  
Mit allen Sinnen doch erforscht ich es nicht gar  
WasTanzes diese Pfeifer wollten machen.  
 
49. Wolfram 
M 91,  K 686 c2 
 
Den tanz kann ich ze rehte spehen: 
swenne Got sprichet: "blâset ûf!" sôst ez geschehen, 
der dôn dur aller menschen ôre erklinget. 
 
So erstên wir an derselben stunt 
und kumen für Gotes gerihte, der für uns wart verwunt; 
ieslîch sîn schulde ansihteclich dar bringet. 
 
Swenne der tanz ein ende hât, zwên reien siht man vüeren: 
der eine in die êwekeit, 
der ander zuo der hellen in iemer werndiu leit 
der sælden zwî si nimmer wirt berüeren. 
49. Wolfram  
  
  
Ich kann den Tanz dir wohl erspähn:  
Wenn Gott einst spricht, nun blast! alsbald ist es geschehn,  
Der Ton durch aller Menschen Ohr erklinget.  
  
Zumal dann werden wir erstehn;  
Vor sein Gericht, der für uns litt am Kreuz, zu gehn.  
Ein jeder seine Schuld dann vor ihn bringet.  
  
Bevor der Tanz zu Ende kommt, zwei Reihen sieht man führen;  
Den Einen in die Ewigkeit:  
Der andre zu der Höll in immerswährend Leid;  
Der Zweig des Heils wird sie nicht mehr berühren.  
 
50. 
J 46 
 
Ob du mich spottes niht gewers, 
Klinsôr, und durch bescheidenheit der vrâge gers, 
sî sage ucg dur wik vremede abentiure. 
 
Brandan sô lange muoste varn 
unz daz im Got sîn hôhen güete wollte enbarn. 
dô sprach der engel zuo dem man gehiure: 
 
Brandan, wes âne Goteszorn, du maht wol wider jungen; 
und merke, wâ zwei viur ûf gân, 
daz sint zwei ougen diu in eins ohsen houbte stân: 
diu reichen dir ein buoch von sîner zungen. 
50. Wolfram  
  
  
Wenn du zu spotten nicht begehrst,  
Klingsor, und gern aus Wißbegier davon erfährst,  
So will ich dir seltsame Dinge melden.  
  
Brandan durchfuhr der Erde Rund  
Bis Gott ihm seine hohe Güte machte kund.  
Da sprach der Engel zu dem Glaubenshelden:  
  
Brandan, dich meidet Gottes Zorn, er läßt dich neu erjungen.  
Zwei Feuer wirst du bald esehn,  
Zwei Augen, die in eines Ochsen Haupte stehn;  
Der reicht dir dann ein Buch von seiner Zungen.  
 
51. 
J 47 
 
Bînamen, du hâs mir wâr gesaget. 
wiltu nu hœren wie diu sælde ist dir betaget, 
daz man dir hôher meisterschefte gihet? 
 
Ein wîser engel bî dir gât, 
der dînen tiubel sô von dir gescheiden hât, 
daz er dich weder hœret noch enshet: 
 
Kartanîe leite er ane dich, dâ von dir tihten leidet. 
doch iemer an den vierden tagen 
verirret er dîn hôhez singen unde sagen 
unz daz in aber der engel von dir scheidet. 
51. Klingsor  
  
  
Gewiss, du hast mir wahr gesagt:  
Willst du nun hören, wie das Heil dir hat getagt,  
Daß man um hohe Meisterschaft dich preise?  
  
Ein weiser Engel dich umschwebt,  
Der deinen Teufel so von dir zu scheiden strebt,  
Daß er dich hör und seh in keiner Weise.  
  
Er legte Quartanie dir auf, die Dichten die verleidet,  
Und immer an den vierten Tagen  
Verirret er dein hohes Singen oder Sagen,  
Bis ihn dein Engel wieder von dir scheidet.  
 
52. 
J 48 
 
Sage ûf dîn sêle sunder wân, 
ob du des vierden tages dîn tihten müezes lân? 
des soltu mir alhie zuo sunt verjehen. 
 
Stêt dir des lougenunge bî, 
sô wil man wænen, daz ich niht ein meister sî; 
der vürste muoz mit sînen ougen sehen, 
 
Wie verre dir der tiubel gât die vier tage in der wochen. 
 
 
"ich wils vermehen ûfen eit, 
du hâs alwâr, bî mîner triuwen sicherheit." 
Dô wart geklaget, er hete sich versprochen. 
52. Klingsor  
  
  
Sprich bei der Seligkeit Verlust,  
Ob du des vierten Tags dein Singen laßen must;  
Das sollst du mir zur Stunde hier bekennen.  
  
Gestündest dus nicht klar und frei,  
So wähnte man hier wohl, daß ich kein Meister sei;  
Doch mag der Fürst wohl offenbar erkennen,  
  
Wie ferne dir der Teufel bleibt vier Tage in der Wochen. 
 
  (Wolfram:)  
"Ich wills gestehn auf meinen Eid:  
Du spraches wahr bei meiner Treue Sicherheit."  
Da ward geklagt er hätte sich versprochen.  
 
53. 
J 49 
 
Wie heldestu den engel wert; 
der dâ nâch Gotes heize dîner sælden gert 
und ouch vor argem valsche hât geleite, 
 
Dâ mite dich der tiubel lemet, 
der dich tegelîche ûf houbet sünde zemet? 
swelh vater wil sîns kindes sælde breite, 
 
Und der der volge niht enhât, der ist ein merterære. 
nu teil dîn paternôster mite 
dîm engel, er behüetet dich in vater site; 
ein ieslîch kristen merke disiu mære. 
53. Klingsor  
  
  
Wie wahrst du dir den Engel werth,  
Der deines Heils nach göttlichem Gebot begehrt,  
Geleit wir will vor arger Falschheit spenden,  
  
Womit derböse Feind dich drängt,  
Der täglich deinen Sinn zu schwerer Sünde zwängt?  
Der Vater, der des Kindes Fall will wenden,  
  
Folgt es ihm nicht, so hat er als ein Märtyrer zu leiden.  
Dein Paternoster mache dich  
Dem Engel lieb, so schützt er gern dich väterlich.  
Ein jeder Christ, der laße sich bescheiden.  
 
54. 
J 50 
 
Weiz umbe die phîfer sî getân? 
vier horn die hôhen edelen an irm munde hân; 
der eine redete gegen dem wîsen manne, 
 
Und ouch der abbet sprach im zuo; 
'ir sult die phîfen balde von den munden tuo, 
daz sî geboten iu bî mînem banne. 
 
Der vrâge mag ich niht enbern, 'waz diuten die bosûne?' 
der engel sprach ân allen vâr: 
dîn bannen vorht ich niht als umb ein halbez hâr: 
wir horchen hie nâch eines wortes lûne.' 
54. Wolfram  
  
  
Wies um die Pfeifer sei bewandt?  
Vier Hörner an der Engel Mund der Heilge fand;  
Der Eine sprach da mit dem weisen Manne,  
  
Und zu dem Pfeifer drauf der Abt:  
"Setzt ab die Hörner, die ihr an dem Munde habt:  
Geboten sei es euch bei meinem Banne.  
  
Die Frage laßt euch stellen, was bedeuten die Posaunen?"  
Der Engel sprach des Truges bar:  
Vor deinem Banne fürcht ich mich kein halbes Haar:  
Wir horchen hier auf eines Wortes Launen.  
 
55. 
J 51,  K 685 d 
 
Der abbet sprach zem engel vrî: 
'durch Got, nu sage mir, wie dem mære mübe sî, 
daz ir gegen eine worte stênt bereite?' 
 
Der engel wider den abbet jach: 
dô Got daz anegenge ûz sîme munde sprach, 
dô hiez er uns mit disen hornen beite 
 
Unz daz er spræche: blâset ûf! tæt wir si von den munden, 
quæme uns daz wort denn an der zît, 
geloubet mir ân aller slahte widerstrît, 
sîn hulde wir nimmer mê gewinnen kunden. 
55. Wolfram 
  
  
Der Abt begann zum Engel frei:  
"Um Gott, nun sprich, wie es damit bewendet sei,  
Daß ihr hier stehn müßt auf ein Wort zu warten?"  
  
Der Engel sprach zum Abt sofort:  
Als Gott beim Anbeginne sprach das Werdewort,  
Schickt er uns mit dem Horne vor den Garten,  
  
Bis daß er spräche: Blaset! Setzten wir es von den Munden,  
Käm uns der Spruch dann seiner Zeit,  
Fürwahr, das glaube mir ohn allen Widerstreit,  
Auf immer wär uns seine Huld entschwunden.  
 
56. 
J 52,  K 686 a1 
 
Der abbet sprach: 'Sô wê mir, wê! 
sult ir gegen eime worte durch bescheiden stê, 
unz ellin menscheit gar ein ende gewinnet?' 
 
Der engel an den abbet sach: 
ûz sînem munde er sanfte bî dem horne sprach: 
du redes alsô der sich niht versinnet: 
 
Ein strafen heizes du den tôt, den doch diu sêle minnet? 
daz vleisch lît eine wîle nider 
tôt, daz ezzent würme, dar nâch kumt ez wider: 
sêle unde lîp dan nimmer ende gewinnet. 
56. Wolfram  
  
  
"So weh mir, weh!" rief St. Brandan,  
"Müßt ihr denn stehen bis uns soll die Strafe nahn,  
Daß alle Menschheit gar ein Ende findet?"  
  
Da sah den Abt der Engel an,  
Aus seinem Munde bei dem Horn er sanft begann:  
Du sprichst wie Einer, dem Besinnung schwindet.  
  
Dünkt eine Strafe dich der Tod, den doch die Seele minnet?  
Das Fleisch sinkt eine Weile nieder,  
Und Würmer eßens, doch am jüngsten Tag kommts wieder;  
Nie Ende Leib und Seel dan gewinnet.  
 
57. 
J 53,  K 686 a2 
 
'Ein strâfen nennet mir dîn munt: 
ob ez diu sêle minnet, daz ist mir niht kunt: 
ich hânz gemezzen ir zuo manegem leide.' 
 
Wie sprichestu? Si weiz doch wol 
daz der lîp zer erde wider werden sol; 
so gebirt in doch sîn muoter anderweide. 
 
Nu gedenkestu, wie vogele sich und vische des âses nieten, 
wie sol daz vleisch her wider komen? 
swenne diu erde hât mîns hornes dôz vernomen, 
des meres grunt müest ez her wider bieten. 
57. Wolfram  
  
  
"Die Strafe rügte mir dein Mund:  
Daß sie die Seele lieben soll, ist mir nicht kund:  
Ich zählt' es ihr zum Leid, auf meine Treue!"  
  
Wie sprichst du so? du weißt doch wohl,  
Obgleich der Leib zur Erde wieder werden soll,  
So gebiert ihn seine Mutter doch aufs Neue.  
  
Du denkst, wenn mit dem Ase Fisch und Vögel sich beriethen,  
Wie soll das Fleisch dann wiederkommen?  
Sobald die Erde meines Horns Schall hat vernommen,  
Des Meeres Grund müst es herwieder bieten.  
 
58. 
J 54,  K 686 b1 
 
'Nu sprich ûf dîne sicherheit, 
sol mich gebere mîn muoter, sage mirz, anderweit? 
sît daz dîn munt dekeine lüge sprichet; 
 
Treit si mich vierzic wochen gar 
alsam si tete, dâ mich ir reine lîp gebar?' 
der engel sprach: wîsheit an dir gebrichet. 
 
Diu erde Adâmes muoter was; ir sît ouch in der phlihte 
und werdent als ir wârent ê. 
sol ich vor dir in sorgen durch gescheiden stê, 
sô vrâge ot vürebaz, lâ dir berichte. 
58. Wolfram  
  
  
"Nun sage mir auf deinen Eid:  
Gebiert die Mutter mich aufs Neu, gieb mir Bescheid;  
Es darf dein Mund ja keine Lüge sprechen.  
  
Trägt sie mich vierzig Wochen gar,  
Wie einst sie that, da mich ihr reiner Leib gebar?"  
Der Engel sprach: Weisheit muß dir gebrechen.  
  
Die Erde Adams Mutter war: ihr seid aus gleichen Stoffen  
Und werdet wie ihr waret eh.  
Da ich in Sorgen hier, dich zu bescheiden, steh,  
So frage weiter nur, ich meld es offen.  
 
59. 
J 55,  K 686 c1 
 
Dô sprach der herre: 'Waz sol sî, 
swenn du daz horn erschellest und die selben drî, 
die gelîche gegen dir stênt in den gebæren?' 
 
Der engel sprach: Ich wil dir sagen, 
swenn sô wir Gotes zorn mit disen hornen klagen, 
die engele sturben, ob si menschen wæren. 
 
Got der newart nie keinen zwelif boten also süeze, 
gehôrten si mîns hornes schal, 
si vorhten al gelîche sînes zornes val 
und vluhen Gotes muoter vür die vüeze. 
59. Wolfram  
  
  
Da sprach der Abt: "Was wird geschehn,  
Wenn du das Horn zum Schallen bringst, und Die hier stehn  
Dir zugesellt? Das sollst du mir erklären."  
  
Der Engel sprach: Ich will dir sagen,  
Sobald wir Gottes Zorn mit diesem Horne klagen,  
Die Engel stürben, wenn sie Menschen wären.  
  
Nie wurde der Zwölf Boten Einem Gott so hold und süße  
Erhören sie der Hörner Schall,  
Sie fürchten allzumal von seinem Zorn den Fall  
Und fliehen Gottes Mutter vor die Füße.  
 
60. 
J 56,  K 686 d1 
 
'Waz trôstes mugen si an ir gehân, 
swenn man sô siht die goteheit in zorne stân 
und ieslîch luft gemischet wirt mit viure?' 
 
Die wilde mache ich dir wol zam: 
Gabriêl dâ ein wort von Gotes munde nam, 
daz sprach er zuo der reinen meit gehiure: 
 
Nu wis gegrüezt, der sælden kint: der dich von erden mahte, 
den kius zuo kinde in megede prîs; 
ern wil dir nimmer niht versagen in muoter wîs. 
diz ist ein süeze trôst, wiltuz betrahte. 
60. Wolfram  
  
  
"Was könnte noch zum Trost geschehn  
Durch Sie, wenn man die Gottheit sieht im Zorne stehn.  
Und alle Lust sich lösen wird in Feuer?"  
  
Ist dir das wild? Ich mach es zahm:  
Gabriel ein Wort von Gottes Munde nahm,  
Das sprach er zu der reinen Magd geheuer:  
  
"Gebenedeit du Kind des Heils! der docj vpm Erde machte,  
Der wird dein Kind, der Mägde Zier!  
Er will der Mutter nichts versagen dort noch hier."  
Das ist doch süßer Trost, wie ich erachte.  
 
61. 
J 57 
 
'Wie ofte blêstu in daz horn? 
das sage mir, lieber here, gar ân allen zorn: 
waz mac ich von dem erten schalle sprechen?' 
 
Er sprach: Wiltu umbe der horne ruoft? 
der dunre wider slêt si in der wolken luft; 
ir gegen rîz muoz muoz alle velse brechen, 
 
Sô wird ein viur dan ûz gelân, daz steine und erde brennet; 
die starken winde niht verbern, 
sie diezen, deich dich ebenunge an bergen wern 
und al diu erde gelîche wirt getennet. 
61. Wolfram  
  
  
"Wie oftmals bläst du in das Horn?  
Das sage, lieber Herr, mir noch ohn allen Zorn:  
Was mag ich von dem ersten Rufe sprechen?"  
  
Er sprach: Meinst du der Hörner Schall?  
Die Luft giebt in den Wolken donnernd Widerhall:  
Der Gegenstoß muß alle Felsen brechen.  
  
So fährt ein Feuer dann hervor, das Stein und Erde brennet,  
Die starken Winde säumen nicht,  
Sie stürmen, alle Höhn und Berge werden schlicht,  
Die ganze Erde eben wird getennet.  
 
62. 
J 58,  K 686 b3 
 
Dô sprach der herre sunder zorn: 
'torste ich dir muoten, daz du weldes in daz horn 
ein lützel schelle, daz ich den dôn vernæme? 
 
Der engel sprach mit guoten siten: 
die heiligen und die engel torsten michs niht biten, 
noch Gotes muoter ob si mit in quæme. 
 
Der engel sprach: wær ich ein mensch, daz ich ersterben kunde, 
dîn wort wær mir ein dunrslac. 
ez muoz mir immer niuwe sîn naht unde tac, 
daz ichz gehœret hân von dînem munde. 
62. Wolfram  
  
  
Der Abt sprach: "Schüf es dir nicht Zorn,  
So tät ich gerne, daß du bliesest in das Horn  
Ein wenig nur, daß man den Ton vernähme."  
  
Der Engel sprach mit guten Sitten:  
Die Heiligenund die engel dürften michs nicht bitten,  
Noch Gottes Mutter, wenn sie selber käme.  
  
Der Engel sprach: Wär ich ein Mensch, ich stürbe wohl zur Stunde,  
Dein Wort wär mir ein Donnerschlag.  
Befremden muß mich immerdar so Nacht als Tag  
Daß ichs vernommen hab aus deinem Munde.  
 
63. 
J 59,  K 686 b2 
 
Der edele von der menscheheit 
sprach: Herre, hân ich missetân, daz ist mir leit, 
und stêns vor dir in bezzerunge pîne. 
 
Der engel sprach: kann dir gezemen, 
daz du gegen dînre vrâge wilt bescheiden nemen, 
sô ist dîn kouf vil bezzer wan der mîne. 
 
Diu harfe hât vil süezen sanc, swer kreuwet ir nach prîse: 
bistu der witze niht ein kint, 
ich hân noch seiten vil, die ungerüeret sint: 
die suoche wol mit vrâge, bistu wîse. 
63. Wolfram  
  
  
Der Edle von der Sterblichkeit  
Sprach: "Herr, wenn ich gesündigt hab, es ist mir leid,  
Und will zur Buße stehn, daß ichs bescheine."  
  
Der Engel sprach: Hast du den Sinn,  
Mit Fragen zu erforschen bleibenden Gewinn,  
So ist dein Kauf viel beßer als der meine.  
  
Die Harfe hat viel süßen Klang, wer sie nur weiß zu schlagen:  
Bist du von Sinnen nicht ein Kind,  
Der Saiten zählt sie viel, die unberührt noch sind:  
Zum Tönen brächte sie bescheidnes Fragen.  
 
64. 
J 60 
 
'Waz bediutet uns daz ander mâl? 
daz wolt ich gerne wizzen rehte sunder twâl; 
ez mac wol sîn ein wunderlichiu spehe.' 
 
Der engel sprach: Du hâs al wâr, 
sage al der werlde ûf mînen orden offenbar, 
dâz ieslîch sêle ir vriedel müeze sehe. 
 
Der lîb ist ir ze rehter ê; daz hœrt man klagen die armen. 
tuot er gegen si die missetât, 
daz er vür sünde buoze noch die riuwe hât, 
Got wil sich nimmer niht über si erbarmen. 
64. Wolfram  
  
  
"Was besagt ins Horn der andre Stoß?  
Das zu vernehmen, trag ich nun Verlangen groß:  
Gewiss wird Wunderbares dann geschehen."  
  
Der Engel sprach: Du redest wahr;  
Sag all der Welt in meinem Namen offenbar,  
Daß jede Seel ihr Lieb wird wieder sehen.  
  
Der Leib ist ihr vermählt: darüber klagen nun die Armen:  
Thut er an ihr die Missethat,  
Daß er für Sünde weder Reu noch Buße hat;  
So will sich Gott nicht über ihn erbarmen.  
 
65. 
J 61 
 
Ich hân dir die ambetmân genant; 
waz Got nu vürbaz tuot, daz ist mir wol bekant: 
er kann die argen von den guoten vinden: 
 
Mit drin worten daz geschiht, 
daz man an Luciferes schar die argen siht: 
dâ fluochet manic vater sînen kinden; 
 
Diu kinder sprechent: 'wê dir vater unde muoter, beide, 
daz wir durch iuwern valschen gwin 
Gote verren unde tiubel worden sîn!' 
kein mensche niht vol sprechen kann die leide. 
65. Wolfram  
  
  
Von den Beamten sprach min Mund;  
Was Gott nun weiter thut, das ist mir auch wohl kund:  
Die Bösen wird er aus den Guten suchen.  
  
Mit dreien Worten das geschieht,  
Daß man die Argen in der Schar des Feindes sieht:  
Da wird den Kindern mancher Vater fluchen;  
  
Viel Kinder schrein: "Weh Vater dir, we Mutter, weh euch beiden,  
Daß wir um schnöden Guts Gewinn  
Verlieren Gott und mit dem Teufel fahren hin!"  
Mit Worten unaussprechlich ist ihr Leiden.  
 
66. 
J 62 
 
Die zuo der zeswen hende stân, 
nu muget ir hœren, waz die manege vreude hân. 
ir ougen sehen ouch in die himel wunne. 
 
Daz ist noch allez gar ein niht 
wan daz ir der hôhe Got ze kinde giht: 
ir ieclîch ist noch schœner wan diu sunne. 
 
Ein engel, der dîn hât gephlegen, vil manege tugende prîset, 
und sprichet: wol mich sunder wân 
daztu nâch mîner lêre ûf erden hâs getân! 
nu sich, daz ich dich rehte hân gewîset. 
66. Wolfram  
  
  
Die dann zur rechten Seite stehn,  
Vernehmt wie die so manche Freude sollen sehn:  
Ihre Augen schauen in des Himmels Wonne.  
  
Das Alles rechn ich nicht einmal,  
Da Gott sie zählen will in seiner Kinder Zahl  
Ein jeglicher wird schöner als die Sonne.  
  
Der Engel, der dir gab Geleit, wird deine Tugend preisen  
Und sprechen: Wohl dir sonder Wahn;  
Daß du nach meiner Lehr auf Erden hast gethan.  
Nun sieh, ob ich dich recht gewust zu weisen.  
 
67. Klingsôr 
M 64 
 
Nu wil ich prüeven einen tanz, 
von ritterschaft und ouch von edelen frouwen glanz, 
vil schœne megede, hœrent frömdiu mære, 
 
Dar zuo werder knappen mê: 
und ouch dâ bî ein schœniu massenîe stê, 
in prîsent sahte, meister Klingesære. 
 
Nu merke, êregernder man, ob man dich solde mieten, 
daztu gêst in des tanzes pfliht, 
tuo grôze houbet schande zuo zir angesiht, 
wan müese dir vil guotes drumbe bieten. 
67. Wolfram  
  
  
Nun will ich schildern jenen Tanz,  
Von Ritterschaft, dazu von edler Frauen Kranz,  
Viel schöner Maide, höret fremde Märe,  
  
Dazu von werther Knappenschar:  
Und wäre die Gesellschaft noch so schön und klar,  
Doch preist sie sachte, Meister "Klingesäre."  
  
Nun merke, ehrbegierger Mann: wenn man dich wollte miethen,  
In diesem Tanze mitzugehn  
Und große Sünd und Schande offen zu begehn,  
Man müste dir darum viel Gutes bieten.  
 
68. 
M 65 
 
Du bist der witze gar ein kint: 
Got und ouch sîn muoter, diu sint niender blint, 
si sehent von dem himel dur die steine: 
 
Die heiligen und der engel vil 
noch verre hôher sint danne des tanzes zil, 
vor den du tuost die houbet sünde unreine. 
 
Hâstu des gelouben niht daz si ez künnen kiesen, 
daz machet dich an sælden lam. 
wer sprichet nu dîn wort? si sint dir alle gram: 
sêle und lîp du dankes wilt verliesen. 
68. Wolfram  
  
  
Du wärst an Witzen gar ein Kind;  
Gott und seine Mutter, die sind nirgend blind,  
Sie sehen von dem Himmel durch die Steine.  
  
Die Heilgen und der Engel viel,  
Sind immer noch viel höher als des Tanzes Ziel:  
Vor denen thu unreiner Sünden keine.  
  
Hast du solchen Glauben nicht, daß sie es schauen können,  
Das macht an allem Heil dich lahm.  
Wer spricht dir nun das Wort? Sie sind dir alle gram:  
Du willst das Heil nicht Leib und Seele gönnen.  
 
 
Teil II: Räthselspiel:
 
Erzählung * Erstes Räthsel: Das schlafende Kind * Zweites Räthsel: Die Königstöchter
Drittes Räthsel: Die verlockten Schafe * Viertes Räthsel: Die Pfeifer
 
Fünftes Räthsel: Salomons Thron
Sechstes Räthsel: Der Kreuzesbaum * Siebentes Räthsel: Lucifers Erschaffung
Achtes Räthsel, Eingang zum Lohengrin: Der König im Angelreich
Neuntes Räthsel: Der Jäger * Zehntes Räthsel: Das Quater und die Dreie
 
 
Wartburgkrieg:
 
Abhandlung des Herausgebers (Karl Simrock 1858): Handschriften und Anordnung der Strophen
 
Teil I: Fürstenlob * Teil II: Rätselspiel * Der Gral als Stein aus der Krone der Gerechtigkeit * Zabulons Buch
 
 Dieser Knoten bindet folgende Stränge:
 
Der Gral als Stein aus der Krone der Gerechtigkeit * Der "köstliche Stein" (Jesaja 28,16 & Psalm 118,22) im 1.Petrusbrief
Wagner: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg, 1., 2. und 3. Aufzug * Tannhäuser-Lied * Wagner: Tristan
Novalis: Hymne * Chrêtiens und Wolframs Parzival * Wagner: Parsifal * Wolfram und Klingsôr im Wartburgkrieg:
Goethe: Das Märchen von Schlange und Lilie * Novalis: Klingsohrs Märchen im "Heinrich von Ofterdingen"
Elischa Beth: "...noch einen Tannhäuser schuldig" bzw. "Zwiebelgold" (Roman) * vgl. 7.Rundbrief 2005
zu Flegetanis: "Zabulons Buch" im "Wartburgkrieg" / Parzival: Flegetanis , "ein Heide vaterhalb"
"Der Zimmermann", apokryphe Kindheitsevangelien; AT: der "Maurer" Hiram und der Tempelbau
Die Berufe Jesu: Zimmermann, Arzt, Lehrer, König, der Dichter, der Gärtner, der Priester
Schriftauslegung der Lebensschriftchiffre: Novalis: Die Lehrlinge zu Sais: Der Stein
Astralis * al-Ghazzali: Das Gleichnis vom Schreibrohr : die Chiffernschrift
Die Lebens-Chiffernschrift nach der Feuerprobe bei Rudolf Steiner:
"Wie erlangt man  Erkenntnisse der höheren Welten?"
Islam: Koran * Moschee in Cordoba * Alhambra in Granada
Franz von Assisi: Fioretti (Blütenlegenden); Sonnengesang
Märchen von dem Machandelboom (Wacholderbaum)
J.V. Andreae: Chymische Hochzeit Chr. Rosencreutz
Fama Fraternitatis   +   Confessio Fraternitatis
Jakob Böhme: Die Morgenröte im Aufgang
Ovid: Metamorphoses XV : der Phoenix
William Blake: The book of Urizen
Philipp Otto Runge: Der Morgen
... noch einen Tannhäuser ...
Richard Wagner: Parsifal
Wolfram & Chrêtien:
Parzival  und
der  Gral
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Feire Fiz : 12 KÖRBE: Quellen zum Thema "Schöpfung" und zum Weltbild der Antike und des Mittelalters : Wartburgkrieg : Rätselspiel