Rudolf Steiner : Theosophie
: Wieder verkörperung des Geistes und Schicksal (Reinkarnation und
Karma)
Rudolf
Steiner:
Theosophie
WIEDERVERKÖRPERUNG DES GEISTES UND SCHICKSAL
(Reinkarnation und Karma)
In der Mitte zwischen Leib und Geist lebt die Seele.
Die Eindrücke, die ihr durch den Leib zukommen, sind vorübergehend.
Sie sind nur so lange vorhanden, als der Leib seine Organe den Dingen der
Außenwelt öffnet. Mein Auge empfindet die Farbe an der Rose
nur so lange, als die Rose ihm gegenübersteht und es selbst geöffnet
ist. Die Gegenwart sowohl des Dinges in der Außenwelt wie
auch diejenige des leiblichen Organs sind notwendig, damit ein Eindruck,
eine Empfindung oder Wahrnehmung zustande kommen können. Was ich aber
im Geiste als Wahrheit über die Rose erkannt habe, das geht
mit der Gegenwart nicht vorüber. Und es ist in seiner Wahrheit auch
ganz und gar nicht von mir abhängig. Es wäre wahr, auch wenn
ich niemals der Rose gegenübergetreten wäre. Was ich durch den
Geist erkenne, ist in einem Elemente des Seelenlebens gegründet, durch
das die Seele mit einem Weltinhalt zusammenhängt, der in ihr sich
unabhängig von ihren vergänglichen Leibesgrundlagen offenbart.
Es kommt nicht darauf an, ob das sich Offenbarende selbst überall
ein Unvergängliches ist, sondern darauf, ob die Offenbarung für
die Seele so geschieht, daß dabei nicht ihre vergängliche
Leibesgrundlage in Betracht kommt, sondern dasjenige, was in ihr von diesem
Vergänglichen unabhängig ist. Das Dauernde in der Seele ist
in dem Augenblicke in die Beobachtung gestellt, in dem man gewahr wird,
daß Erlebnisse da sind, die nicht durch ihr Vergängliches begrenzt
sind. Auch darum handelt es sich nicht, ob diese Erlebnisse zunächst
durch vergängliche Verrichtungen der Leibesorganisation bewußt
werden, sondern darum, daß sie etwas enthalten, was zwar in
der Seele lebt, aber doch in seiner Wahrheit unabhängig ist von dem
vergänglichen Vorgange der Wahrnehmung. Zwischen Gegenwart und Dauer
ist die Seele gestellt, indem sie die Mitte hält zwischen Leib und
Geist. Aber sie vermittelt auch Gegenwart und Dauer. Sie bewahrt
das Gegenwärtige für die Erinnerung. Dadurch entreißt
sie es der Vergänglichkeit und nimmt es in die Dauer ihres Geistigen
auf. Auch prägt sie das Dauernde dem Zeitlich-Vergänglichen ein,
indem sie in ihrem Leben sich nicht nur den vorübergehenden Reizen
hingibt, sondern von sich aus die Dinge bestimmt, ihnen ihr Wesen in den
Handlungen einverleibt, die sie verrichtet. Durch die Erinnerung bewahrt
die Seele das Gestern; durch die Handlung bereitet sie das Morgen vor.
Meine Seele müßte das Rot der Rose immer
von neuem wahrnehmen, um es im Bewußtsein zu haben, wenn sie es nicht
durch die Erinnerung behalten könnte. Das, was nach dem äußeren
Eindruck zurückbleibt, was von der Seele behalten werden kann, kann
unabhängig von dem äußeren Eindrucke wieder Vorstellung
werden. Durch diese Gabe macht die Seele die Außenwelt so zu
ihrer eigenen Innenwelt, daß sie diese dann durch das Gedächtnis
– für die Erinnerung – behalten und unabhängig von den gewonnenen
Eindrücken mit ihr weiter ein eigenes Leben führen kann. Das
Seelenleben wird so zur dauernden Wirkung der vergänglichen
Eindrücke der Außenwelt.
Aber auch die
Handlung erhält Dauer, wenn sie einmal der Außenwelt aufgeprägt
ist. Schneide ich einen Zweig von einem Baume, so ist durch meine Seele
etwas geschehen, was den Lauf der Ereignisse in der Außenwelt vollkommen
ändert. Es wäre mit dem Zweige an dem Baume etwas ganz anderes
geschehen, wenn ich nicht handelnd eingegriffen hätte. Ich habe eine
Reihe von Wirkungen ins Leben gerufen, die ohne mein Dasein nicht vorhanden
gewesen wären. Was ich heute getan habe, bleibt für morgen
bestehen. Es wird dauernd durch die Tat, wie meine Eindrücke
von gestern für meine Seele dauernd geworden sind durch das Gedächtnis.
Für dieses Dauerndwerden durch die Tat bildet
man im gewöhnlichen Bewußtsein nicht in der gleichen Art eine
Vorstellung aus, wie diejenige ist, die man für «Gedächtnis»
hat, für das Dauerndwerden eines Erlebnisses, das auf Grund einer
Wahrnehmung erfolgt. Aber wird nicht das «Ich» des Menschen
mit der in der Welt erfolgten Veränderung durch seine Tat ebenso verbunden
wie mit der aus einem Eindruck erfolgenden Erinnerung? Das «Ich»
urteilt über neue Eindrücke anders, je nachdem es die eine oder
die andere Erinnerung hat oder nicht. Aber es ist auch als «Ich»
in eine andere Verbindung zur Welt getreten, je nachdem es die eine oder
die andere Tat verrichtet hat oder nicht. Ob ich auf einen andern Menschen
einen Eindruck gemacht habe durch eine Tat oder nicht, davon hängt
es ab, ob etwas in dem Verhältnisse der Welt zu meinem «Ich»
vorhanden ist oder nicht. Ich bin in meinem Verhältnis zur Welt ein
anderer, nachdem ich auf meine Umgebung einen Eindruck gemacht habe. Daß
man, was hier gemeint ist, nicht so bemerkt wie die Veränderung des
«Ich» durch Erwerb einer Erinnerung, das rührt allein
davon her, daß die Erinnerung sich sogleich bei ihrer Bildung verbindet
mit dem Seelenleben, das man schon immer als das seipige empfunden hat;
die äußere Wirkung der Tat aber verläuft, losgelöst
von diesem Seelenleben, in Folgen, die noch etwas anderes sind, als was
man davon in der Erinnerung behält. Dessenungeachtet aber sollte man
zugeben, daß, nach einer vollbrachten Tat, etwas in der Welt ist,
dem sein Charakter durch das «Ich» aufgeprägt ist. Man
wird, wenn man das hier in Betracht Kommende wirklich durchdenkt, zu der
Frage kommen: Könnte es nicht sein, daß die Folgen einer vollbrachten
Tat, denen ihr Wesen durch das «Ich» aufgeprägt ist, eine
Tendenz erhalten, zu dem Ich wieder hinzuzutreten, wie ein im Gedächtnis
bewahrter Eindruck wieder auflebt, wenn sich dazu eine äußere
Veranlassung ergibt? Das im Gedächtnis Bewahrte wartet auf eine solche
Veranlassung. Könnte nicht das in der Außenwelt mit dem Ich-Charakter
Bewahrte ebenso warten, um so von außen an die Menschenseele
heranzutreten, wie die Erinnerung von innen an diese Seele bei gegebener
Veranlassung herantritt? Hier wird diese Sache nur als Frage hingestellt:
denn, gewiß, es könnte sein, daß sich die Veranlassung
niemals ergäbe, daß die mit dem Ich-Charakter behafteten Folgen
einer Tat die Menschenseele treffen könnten. Aber daß sie als
solche vorhanden sind und daß sie in ihrem Vorhandensein das
Verhältnis der Welt zu dem Ich bestimmen, das erscheint sofort als
eine mögliche Vorstellung, wenn man, was vorliegt, denkend verfolgt.
Es soll in den nachfolgenden Betrachtungen untersucht werden, ob es im
Menschenleben etwas gibt, das von dieser «möglichen» Vorstellung
aus auf eine Wirklichkeit deutet.
*
Es sei nun erst das Gedächtnis betrachtet.
Wie kommt es zustande? Offenbar auf ganz andere Art als die Empfindung
oder Wahrnehmung. Ohne Auge kann ich nicht die Empfindung des «Blau»
haben. Aber durch das Auge habe ich noch keineswegs die Erinnerung an das
«Blau». Soll mir das Auge jetzt diese Empfindung geben, so
muß ihm ein blaues Ding gegenübertreten. Die Leiblichkeit würde
alle Eindrücke immer wieder in Nichts zurücksinken lassen, wenn
nicht, indem durch den Wahrnehmungsakt die gegenwärtige Vorstellung
sich bildet, zugleich in dem Verhältnisse zwischen Außenwelt
und Seele sich etwas abspielte, was in dem Menschen eine solche Folge hat,
daß er später durch Vorgänge in sich wieder eine
Vorstellung von dem haben kann, was früher eine Vorstellung von außen
her bewirkt hat. Wer sich Übung für seelisches Beobachten
erworben hat, wird finden können, daß der Ausdruck ganz schief
ist, der von der Meinung ausgeht: man habe heute eine Vorstellung und morgen
trete durch das Gedächtnis diese Vorstellung wieder auf, nachdem
sie sich inzwischen irgendwo im Menschen aufgehalten hat. Nein, die
Vorstellung, die ich jetzt habe, ist eine Erscheinung, die mit
dem «jetzt» vorübergeht. Tritt Erinnerung ein, so findet
in mir ein Vorgang statt, der die Folge von etwas ist, das außer
dem Hervorrufen der gegenwärtigen Vorstellung in dem Verhältnis
zwischen Außenwelt und mir stattgefunden hat. Die durch die Erinnerung
hervorgerufene Vorstellung ist eine neue und nicht die aufbewahrte
alte. Erinnerung besteht darin, daß wieder vorgestellt werden
kann, nicht, daß eine Vorstellung wieder aufleben kann. Was wieder
eintritt, ist etwas anderes als die Vorstellung selbst. (Diese Anmerkung
wird hier gemacht, weil auf geisteswissenschaftlichem Gebiete notwendig
ist, daß man sich über gewisse Dinge genauere Vorstellungen
macht als im gewöhnlichen Leben und sogar auch in der gewöhnlichen
Wissenschaft.) – Ich erinnere mich, das heißt: ich erlebe etwas,
was selbst nicht mehr da ist. Ich verbinde ein vergangenes Erlebnis mit
meinem gegenwärtigen Leben. Es ist so bei jeder Erinnerung. Man nehme
an, ich treffe einen Menschen und erkenne ihn wieder, weil ich ihn gestern
getroffen habe. Er wäre für mich ein völlig Unbekannter,
wenn ich nicht das Bild, das ich mir gestern durch die Wahrnehmung gemacht
habe, mit meinem heutigen Eindruck von ihm verbinden könnte. Das heutige
Bild gibt mir die Wahrnehmung, das heißt meine Sinnesorganisation.
Wer aber zaubert das gestrige in meine Seele herein? Es ist dasselbe Wesen
in mir, das gestern bei meinem Erlebnis dabei war und das auch bei dem
heutigen dabei ist. Seele ist es in den vorhergehenden Ausführungen
genannt worden. Ohne diese treue Bewahrerin des Vergangenen wäre jeder
äußere Eindruck für den Menschen immer wieder neu. Gewiß
ist, daß die Seele den Vorgang, durch welchen etwas Erinnerung wird,
dem Leibe wie durch ein Zeichen einprägt; doch muß eben die
Seele diese Einprägung machen und dann ihre eigene Einprägung
wahrnehmen, wie sie etwas Äußeres wahrnimmt. So ist sie die
Bewahrerin der Erinnerung.
Als Bewahrerin des Vergangenen sammelt die Seele
fortwährend Schätze für den Geist auf. Daß ich das
Richtige von dem Unrichtigen unterscheiden kann, das hängt davon ab,
daß ich als Mensch ein denkendes Wesen bin, das die Wahrheit im Geiste
zu ergreifen vermag. Die Wahrheit ist ewig; und sie könnte sich mir
immer wieder an den Dingen offenbaren, auch wenn ich das Vergangene immer
wieder aus dem Auge verlöre und jeder Eindruck für mich ein neuer
wäre. Aber der Geist in mir ist nicht allein auf die Eindrücke
der Gegenwart beschränkt; die Seele erweitert seinen Gesichtskreis
über die Vergangenheit hin. Und je mehr sie aus der Vergangenheit
zu ihm hinzuzufügen vermag, desto reicher macht sie ihn. So gibt die
Seele an den Geist weiter, was sie vom Leibe erhalten hat. – Der Geist
des Menschen trägt dadurch in jedem Augenblicke seines Lebens zweierlei
in sich. Erstens die ewigen Gesetze des Wahren und Guten und zweitens die
Erinnerung an die Erlebnisse der Vergangenheit. Was er tut, das vollbringt
er unter dem Einflusse dieser beiden Faktoren. Wollen wir einen Menschengeist
verstehen, so müssen wir deshalb auch zweierlei von ihm wissen: erstens,
wieviel von dem Ewigen sich ihm offenbart hat, und zweitens, wieviel Schätze
aus der Vergangenheit in ihm liegen.
Diese Schätze bleiben dem Geiste keineswegs
in unveränderter Gestalt. Die Eindrücke, die der Mensch aus den
Erlebnissen gewinnt, schwinden dem Gedächtnisse allmählich dahin.
Nicht aber ihre Früchte. Man erinnert sich nicht aller Erlebnisse,
die man in der Kindheit durchgemacht hat, während man sich die Kunst
des Lesens und des Schreibens angeeignet hat. Aber man könnte nicht
lesen und schreiben, wenn man diese Erlebnisse nicht gehabt hätte
und ihre Früchte nicht bewahrt geblieben wären in Form von Fähigkeiten.
Und das ist die Umwandlung, die der Geist mit den Gedächtnisschätzen
vornimmt. Er überläßt, was zu Bildern der einzelnen Erlebnisse
führen kann, seinem Schicksale und entnimmt ihm nur die Kraft zu einer
Erhöhung seiner Fähigkeiten. So geht gewiß kein Erlebnis
ungenützt vorüber: die Seele bewahrt es als Erinnerung, und der
Geist saugt aus ihm dasjenige, was seine Fähigkeiten, seinen Lebensgehalt
bereichern kann. Der Menschengeist wächst durch die verarbeiteten
Erlebnisse. – Kann man also auch die vergangenen Erlebnisse im Geiste nicht
wie in einer Sammelkammer aufbewahrt finden, man findet ihre Wirkungen
in den Fähigkeiten, die sich der Mensch erworben hat.
*
Bisher sind der Geist und die Seele nur betrachtet
worden innerhalb der Grenzen, die zwischen Geburt und Tod liegen. Man kann
dabei nicht stehenbleiben. Wer das tun wollte, der gliche dem, welcher
auch den menschlichen Leib nur innerhalb derselben Grenzen betrachten wollte.
Man kann gewiß vieles innerhalb dieser Grenzen finden. Aber man kann
nimmermehr aus dem, was zwischen Geburt und Tod liegt, die menschliche
Gestalt erklären. Diese kann sich nicht aus bloßen physischen
Stoffen und Kräften unmittelbar auferbauen. Sie kann nur von einer
ihr gleichen Gestalt abstammen, die sich auf Grund dessen ergibt, was sich
fortgepflanzt hat. Die physischen Stoffe und Kräfte bauen den Leib
während des Lebens auf: die Kräfte der Fortpflanzung lassen aus
ihm einen andern hervorgehen, der seine Gestalt haben kann, also einen
solchen, der Träger desselben Lebensleibes sein kann. – Jeder Lebensleib
ist eine Wiederholung seines Vorfahren. Nur weil er dieses ist,
erscheint er nicht in jeder beliebigen Gestalt, sondern in derjenigen,
die ihm vererbt ist. Die Kräfte, die meine Menschengestalt möglich
gemacht haben, lagen in meinen Vorfahren. Aber auch der Geist des Menschen
erscheint in einer bestimmten Gestalt (wobei das Wort Gestalt natürlich
geistig gemeint ist). Und die Gestalten des Geistes sind die denkbar verschiedensten
bei den einzelnen Menschen. Nicht zwei Menschen haben die gleiche geistige
Gestalt. Man muß auf diesem Gebiete nur ebenso ruhig und sachlich
beobachten wie auf dem physischen. Man kann nicht sagen, die Verschiedenheiten
der Menschen in geistiger Beziehung rühren allein von den Verschiedenheiten
ihrer Umgebung, ihrer Erziehung und so weiter her. Nein, das ist durchaus
nicht der Fall; denn zwei Menschen entwickeln sich unter den gleichen Einflüssen
der Umgebung, der Erziehung und so weiter in ganz verschiedener Art. Deshalb
muß man zugeben, daß sie mit ganz verschiedenen Anlagen ihren
Lebensweg angetreten haben. – Hier steht man vor einer wichtigen Tatsache,
die Licht ausbreitet über die Wesenheit des Menschen, wenn man ihre
volle Tragweite erkennt. Wer seine Anschauung nur nach der Seite des materiellen
Geschehens hin richten will, der könnte allerdings sagen, die individuellen
Verschiedenheiten menschlicher Persönlichkeiten rühren von den
Verschiedenheiten in der Beschaffenheit der stofflichen Keime her. (Und
unter Berücksichtigung der von Gregor Mendel gefundenen und von andern
weitergebildeten Vererbungsgesetze kann eine solche Ansicht vieles sagen,
was ihr den Schein von Berechtigung auch vor dem wissenschaftlichen Urteil
gibt.) Ein solcher Beurteiler zeigt aber nur, daß er keine Einsicht
in das wirkliche Verhältnis des Menschen zu dessen Erleben hat. Denn
die sachgemäße Beobachtung ergibt, daß die äußeren
Umstände auf verschiedene Personen in verschiedener Art durch etwas
wirken, das gar nicht unmittelbar mit der stofflichen Entwickelung
in Wechselbeziehung tritt. Für den wirklich genauen Erforscher auf
diesem Gebiete zeigt sich, daß, was aus den stofflichen Anlagen kommt,
sich unterscheiden läßt von dem, was zwar durch Wechselwirkung
des Menschen mit den Erlebnissen entsteht, aber nur dadurch sich gestalten
kann, daß die Seele selbst diese Wechselwirkung eingeht. Die
Seele steht da deutlich mit etwas innerhalb der Außenwelt in Beziehung,
das, seinem Wesen nach, keinen Bezug zu stofflichen Keimanlagen
haben kann.
Durch ihre physische Gestalt unterscheiden sich
die Menschen von ihren tierischen Mitgeschöpfen auf der Erde. Aber
sie sind innerhalb gewisser Grenzen in bezug auf diese Gestalt untereinander
gleich. Es gibt nur eine menschliche Gattung. Wie groß auch die Unterschiede
der Rassen, Stämme, Völker und Persönlichkeiten sein mögen:
in physischer Beziehung ist die Ähnlichkeit zwischen Mensch und Mensch
größer als die zwischen dem Menschen und irgendeiner Tiergattung.
Alles, was in der menschlichen Gattung sich ausprägt, wird bedingt
durch die Vererbung von den Vorfahren auf die Nachkommen. Und die menschliche
Gestalt ist an diese Vererbung gebunden. Wie der Löwe nur durch Löwenvorfahren,
so kann der Mensch nur durch menschliche Vorfahren seine physische Gestalt
erben.
So wie die physische Ähnlichkeit der Menschen
klar vor Augen liegt, so enthüllt sich dem vorurteilslosen geistigen
Blicke die Verschiedenheit ihrer geistigen Gestalten. – Es gibt eine offen
zutage liegende Tatsache, durch welche dies zum Ausdrucke kommt. Sie besteht
in dem Vorhandensein der Biographie eines Menschen. Wäre der Mensch
bloßes Gattungswesen, so könnte es keine Biographie geben. Ein
Löwe, eine Taube nehmen das Interesse in Anspruch, insofern sie der
Löwen-, der Taubenart angehören. Man hat das Einzelwesen in allem
Wesentlichen verstanden, wenn man die Art beschrieben hat. Es kommt hier
wenig darauf an, ob man es mit Vater, Sohn oder Enkel zu tun hat. Was bei
ihnen interessiert, das haben eben Vater, Sohn und Enkel gemeinsam. Was
der Mensch bedeutet, das aber fängt erst da an, wo er nicht bloß
Art-, oder Gattungs-, sondern wo er Einzelwesen ist. Ich habe das Wesen
des Herrn Schulze in Krähwinkel durchaus nicht begriffen, wenn ich
seinen Sohn oder seinen Vater beschrieben habe. Ich muß seine eigene
Biographie kennen. Wer über das Wesen der Biographie nachdenkt, der
wird gewahr, daß in geistiger Beziehung jeder Mensch eine Gattung
lür sich ist. – Wer freilich Biographie bloß als eine äußerliche
Zusammenstellung von Lebensereignissen faßt, der mag behaupten, daß
er in demselben Sinne eine Hunde-wie eine Menschenbiographie schreiben
könne. Wer aber in der Biographie die wirkliche Eigenart eines Menschen
schildert, der begreift, daß er in ihr etwas hat, was im Tierreiche
der Beschreibung einer ganzen Art entspricht. Nicht darauf kommt es an,
daß man – was ja wirklich selbstverständlich ist – auch von
einem Tiere – besonders von einem klugen – etwas Biographieartiges sagen
kann, sondern darauf, daß die Menschenbiographie nicht dieser Tierbiographie,
sondern der Beschreibung der tierischen Art entspricht. Es wird ja immer
wieder Menschen geben, die das hier Gesagte damit werden widerlegen wollen,
daß sie sagen, Menageriebesitzer zum Beispiel wissen, wie individuell
einzelne Tiere derselben Gattung sich unterscheiden. Wer so urteilt, der
zeigt aber nur, da,ß er individuelle Verschiedenheit nicht zu unterscheiden
vermag von Verschiedenheit, die nur durch Individualität erworben
sich zeigt.
Wird nun die Art oder Gattung im physischen Sinne
nur verständlich, wenn man sie in ihrer Bedingtheit durch die Vererbung
begreift, so kann auch die geistige Wesenheit nur durch eine ähnliche
geistige Vererbung verstanden werden. Meine physische Menschengestalt
habe ich wegen meiner Abstammung von menschlichen Vorfahren. Woher habe
ich dasjenige, was in meiner Biographie zum Ausdrucke kommt? Als physischer
Mensch wiederhole ich die Gestalt meiner Vorfahren. Was wiederhole ich
als geistiger Mensch? Wer behaupten will: dasjenige, was in meiner Biographie
eingeschlossen ist, bedürfe keiner weiteren Erklärung, das müsse
eben hingenommen werden, der soll nur auch gleich behaupten: er habe irgendwo
einen Erdhügel gesehen, auf dem sich die Stoffklumpen ganz von selbst
zu einem lebenden Menschen zusammengeballt haben.
Als physischer Mensch stamme ich von anderen physischen
Menschen ab, denn ich habe dieselbe Gestalt wie die ganze menschliche Gattung.
Die Eigenschaften der Gattung konnten also innerhalb der Gattung durch
Vererbung erworben werden. Als geistiger Mensch habe ich meine eigene Gestalt,
wie ich meine eigene Biographie habe. Ich kann also diese Gestalt von niemand
anderm haben als von mir selbst. Und da ich nicht mit unbestimmten, sondern
mit bestimmten seelischen Anlagen in die Welt eingetreten bin, da durch
diese Anlagen mein Lebensweg, wie er in der Biographie zum Ausdruck kommt,
bestimmt ist, so kann meine Arbeit an mir nicht bei meiner Geburt begonnen
haben. Ich muß als geistiger Mensch vor meiner Geburt vorhanden gewesen
sein. In meinen Vorfahren bin ich sicher nicht vorhanden gewesen, denn
diese sind als geistige Menschen von mir verschieden. Meine Biographie
ist nicht aus der ihrigen erklärbar. Ich muß vielmehr als geistiges
Wesen die Wiederholung eines solchen sein, aus dessen Biographie die meinige
erklärbar ist. Der andere zunächst denkbare Fall wäre
der, daß ich die Ausgestaltung dessen, was Inhalt meiner Biographie
ist, nur einem geistigen Leben vor der Geburt (beziehungsweise
der Empfängnis) verdanke. Zu dieser Vorstellung hätte man aber
nur Berechtigung, wenn man annehmen wollte, daß, was auf die Menschenseele
aus dem physischen Umkreis herein wirkt, gleichartig sei mit dem, was die
Seele aus einer nur geistigen Welt hat. Eine solche Annahme widerspricht
der wirklich genauen Beobachtung. Denn was aus dieser physischen Umgebung
bestimmend für die Menschenseele ist, das ist so, daß es wirkt
wie ein später im physischen Leben Erfahrenes auf ein in gleicher
Art früher Erfahrenes. Um diese Verhältnisse richtig zu beobachten,
muß man sich den Blick dafür aneignen, wie es im Menschenleben
wirksame Eindrücke gibt, die so auf die Anlagen der Seele wirken wie
das Stehen vor einer zu verrichtenden Tat gegenüber dem, was man im
physischen Leben schon geübt hat; nur daß solche Eindrücke
eben nicht auf ein in diesem unmittelbaren Leben schon Geübtes auftreffen,
sondern auf Seelenanlagen, die sich so beeindrucken lassen wie die durch
Übung erworbenen Fähigkeiten. Wer diese Dinge durchschaut, der
kommt zu der Vorstellung von Erdenleben, die dem gegenwärtigen vorangegangen
sein müssen. Er kann denkend nicht bei rein geistigen Erlebnissen
vor diesem Erdenleben stehenbleiben. – Die physische Gestalt, die
Schiller an sich getragen hat, die hat er von seinen Vorfahren ererbt.
Sowenig aber diese physische Gestalt aus der Erde gewachsen sein kann,
sowenig kann es die geistige Wesenheit Schillers sein. Er muß die
Wiederholung einer andern geistigen Wesenheit sein, aus deren Biographie
die seinige erklärbar wird, wie die physische Menschengestalt Schillers
durch menschliche Fortpflanzung erklärbar ist. – So wie also die physische
Menschengestalt immer wieder und wieder eine Wiederholung, eine Wiederverkörperung
der menschlichen Gattungswesenheit ist, so muß der geistige Mensch
eine Wiederverkörperung desselben geistigen Menschen sein.
Denn als geistiger Mensch ist eben jeder eine eigene Gattung.
Man kann gegen das hier Gesagte einwenden: das seien
reine Gedankenausführungen; und man kann äußere Beweise
verlangen, wie man sie von der gewöhnlichen Naturwissenschaft her
gewohnt ist. Dagegen muß gesagt werden, daß die Wiederverkörperung
des geistigen Menschen doch ein Vorgang ist, der nicht dem Felde äußerer
physischer Tatsachen angehört, sondern ein solcher, der sich ganz
im geistigen Felde abspielt. Und zu diesem Felde hat keine andere unserer
gewöhnlichen Geisteskräfte Zutritt als allein das Denken.
Wer der Kraft des Denkens nicht vertrauen will, der kann sich über
höhere geistige Tatsachen eben nicht aufklären. – Für denjenigen,
dessen geistiges Auge erschlossen ist, wirken die obigen Gedankengänge
genau mit derselben Kraft, wie ein Vorgang wirkt, der sich vor seinem physischen
Auge abspielt. Wer einem sogenannten «Beweise», der nach der
Methode der gewöhnlichen naturwissenschaftlichen Erkenntnis aufgebaut
ist, mehr Überzeugungskraft zugesteht als den obigen Ausführungen
über die Bedeutung der Biographie, der mag im gewöhnlichen Wortsinn
ein großer Wissenschafter sein: von den Wegen der echt geistigen
Forschung ist er aber sehr weit entfernt.
Es gehört zu den bedenklichsten Vorurteilen,
wenn man die geistigen Eigenschaften eines Menschen durch Vererbung von
Vater oder Mutter oder anderen Vorfahren erklären will. Wer sich des
Vorurteils schuldig macht, daß zum Beispiel Goethe das, was sein
Wesen ausmacht, von Vater und Mutter ererbt habe, dem wird auch zunächst
kaum mit Gründen beizukommen sein, denn in ihm liegt eine tiefe Antipathie
gegen vorurteilslose Beobachtung. Eine materialistische Suggestion hindert
ihn, die Zusammenhänge der Erscheinungen im rechten Lichte zu sehen.
In solchen Ausführungen sind die Voraussetzungen
gegeben, um die menschliche Wesenheit über Geburt und Tod hinaus zu
verfolgen. Innerhalb der durch Geburt und Tod bestimmten Grenzen gehört
der Mensch den drei Welten, der Leiblichkeit, dem Seelischen und dem Geistigen,
an. Die Seele bildet das Mittelglied zwischen Leib und Geist, indem sie
das dritte Glied des Leibes, den Seelenleib, mit der Empfindungsfähigkeit
durchdringt und indem sie das erste Glied des Geistes, das Geistselbst,
als Bewußtseinsseele durchsetzt. Sie hat dadurch während des
Lebens Anteil an dem Leibe sowohl wie an dem Geiste. Dieser Anteil kommt
in ihrem ganzen Dasein zum Ausdruck. Von der Organisation des Seelenleibes
wird es abhängen, wie die Empfindungsseele ihre Fähigkeiten entfalten
kann. Und von dem Leben der Bewußtseinsseele wird es andererseits
abhängig sein, wie weit das Geistselbst in ihr sich entwickeln kann.
Die Empfindungsseele wird einen um so besseren Verkehr mit der Außenwelt
entfalten, je wohlgebildeter der Seelenleib ist. Und das Geistselbst wird
um so reicher, machtvoller werden, je mehr ihm die Bewußtseinsseele
Nahrung zuführt. Es ist gezeigt worden, daß während des
Lebens durch die verarbeiteten Erlebnisse und die Früchte dieser Erlebnisse
dem Geistselbst diese Nahrung zugeführt wird. Denn die dargelegte
Wechselwirkung zwischen Seele und Geist kann natürlich nur da geschehen,
wo Seele und Geist ineinander befindlich, voneinander durchdrungen sind,
also innerhalb der Verbindung von «Geistselbst mit Bewußtseinsseele».
Es sei zuerst die Wechselwirkung von Seelenleib
und Empfindungsseele betrachtet. Der Seelenleib ist, wie sich ergeben hat,
zwar die feinste Ausgestaltung der Leiblichkeit, aber er gehört doch
zu dieser und ist von ihr abhängig. Physischer Körper, Ätherleib
und Seelenleib machen in gewisser Beziehung ein Ganzes aus. Daher ist auch
der Seelenleib in die Gesetze der physischen Vererbung, durch die der Leib
seine Gestalt erhält, mit einbezogen. Und da er die beweglichste,
gleichsam flüchtigste Form der Leiblichkeit ist, so muß er auch
die beweglichsten und flüchtigsten Erscheinungen der Vererbung zeigen.
Während daher der physische Leib nur nach Rassen, Völkern, Stämmen
am wenigsten verschieden ist und der Ätherleib zwar eine größere
Abweichung für die einzelnen Menschen, aber doch noch eine überwiegende
Gleichheit aufweist, ist diese Verschiedenheit beim Seelenleib schon eine
sehr große. In ihm kommt zum Ausdruck, was man schon als äußere,
persönliche Eigenart des Menschen empfindet. Er ist daher auch
der Träger dessen, was sich von dieser persönlichen Eigenart
von den Eltern, Großeltern und so weiter auf die Nachkommen vererbt.
– Zwar führt die Seele als solche, wie auseinandergesetzt worden ist,
ein vollkommenes Eigenleben; sie schließt sich mit ihren Neigungen
und Abneigungen, mit ihren Gefühlen und Leidenschaften in sich selbst
ab. Aber sie ist doch als Ganzes wirksam, und deshalb kommt auch in der
Empfindungsseele dieses Ganze zur Ausprägung. Und weil die Empfindungsseele
den Seelenleib durchdringt, gleichsam ausfüllt, so formt sich dieser
nach der Natur der Seele, und er kann dann als Vererbungsträger die
Neigungen; Leidenschaften und so weiter von den Vorfahren auf die Nachkommen
übertragen. Auf dieser Tatsache beruht, was Goethe sagt: «Vom
Vater hab' ich die Statur, des Lebens ernstes Führen; vom Mütterchen
die Frohnatur und Lust zu fabuheren.» Das Genie hat er natürlich
von beiden nicht. Auf diese Art zeigt sich uns, was der Mensch von seinen
seelischen Eigenschaften an die Linie der physischen Vererbung gleichsam
abgibt. – Die Stoffe und Kräfte des physischen Körpers sind in
gleicher Art auch in dem ganzen Umkreis der äußeren physischen
Natur. Sie werden von da fortwährend aufgenommen und an sie wieder
abgegeben. Innerhalb einiger Jahre erneuert sich die Stoffmasse, die unsern
physischen Körper zusammensetzt, vollständig. Daß diese
Stoffmasse die Form des menschlichen Körpers annimmt und daß
sie innerhalb dieses Körpers sich immer wieder erneuert, das hängt
davon ab, daß sie von dem Ätherleib zusammengehalten wird. Und
dessen Forni ist nicht allein durch die Vorgänge zwischen Geburt –
oder Empfängnis – und Tod bestimmt, sondern sie ist von den Gesetzen
der Vererbung abhängig, die über Geburt und Tod hinausreichen.
Daß auf dem Wege der Vererbung auch seelische Eigenschaften übertragen
werden können, also der Fortgang der physischen Vererbung einen seelischen
Einschlag erlangt, das hat seinen Grund darin, daß der Seelenleib
von der Empfindungsseele beeinflußt werden kann.
Wie gestaltet sich nun die Wechselwirkung zwischen
Seele und Geist? Während des Lebens ist der Geist in der oben angegebenen
Art mit der Seele verbunden. Diese empfängt von ihm die Gabe, in dem
Wahren und Guten zu leben und dadurch iii ihrem Eigenleben, in ihren Neigungen,
Trieben und Leidenschaften den Geist selbst zum Ausdruck zu bringen. Das
Geistselbst bringt dem «Ich» aus der Welt des Geistes die ewigen
Gesetze des Wahren und Guten. Diese verknüpfen sich durch die Bewußtseinsseele
mit den Erlebnissen des seelischen Eigenlebens. Diese Erlebnisse selbst
gehen vorüber. Aber ihre Früchte bleiben. Daß das Geistselbst
mit ihnen verknüpft war, macht einen bleibenden Eindruck auf dasselbe.
Tritt der menschliche Geist an ein solches Erlebnis heran, das einem andern
ähnlich ist, mit dem es schon einmal verknüpft war, so sieht
er in ihm etwas Bekanntes und weiß sich ihm gegenüber anders
zu verhalten, als wenn es zum erstenmal ihm gegenüberstände.
Darauf beruht ja alles Lernen. Und die Früchte des Lernens sind angeeignete
Fähigkeiten. – Dem ewigen Geiste werden auf diese Art Früchte
des vorübergehenden Lebens eingeprägt. – Und nehmen wir nicht
diese Früchte wahr? Worauf beruhen die Anlagen, die als das Charakteristische
des geistigen Menschen oben dargelegt worden sind? Doch nur in Fähigkeiten
zu diesem oder jenem, die der Mensch mitbringt, wenn er seinen irdischen
Lebensweg beginnt. Es gleichen in gewisser Beziehung diese Fähigkeiten
durchaus solchen, die wir uns auch während des Lebens aneignen können.
Man nehme das Genie eines Menschen. Von Mozart ist bekannt, daß er
als Knabe ein einmal gehörtes langes musikalisches Kunstwerk aus dem
Gedächtnisse aufschreiben konnte. Er war dazu nur fähig, weil
er das Ganze auf einmal überschauen konnte. Innerhalb gewisser Grenzen
erweitert der Mensch auch während des Lebens seine Fähigkeit,
zu überschauen, Zusammenhänge zu durchdringen, so daß er
dann neue Fähigkeiten besitzt. Lessing hat doch von sich gesagt, daß
er sich durch kritische Beobachtungsgabe etwas angeeignet habe, was dem
Genie nahekommt. Will man solche Fähigkeiten, die in Anlagen begründet
sind, nicht als Wunder anstaunen, so muß man sie für Früchte
von Erlebnissen halten, die das Geistselbst durch eine Seele gehabt hat.
Sie sind diesem Geistselbst eingeprägt worden. Und da sie nicht in
diesem Leben eingepflanzt worden sind, so in einem früheren. Der menschliche
Geist ist seine eigene Gattung. Und wie der Mensch als physisches Gattungswesen
seine Eigenschaften innerhalb der Gattung vererbt, so der Geist innerhalb
seiner Gattung, das heißt innerhalb seiner selbst. In einem
Leben erscheint der menschliche Geist als Wiederholung seiner selbst mit
den Früchten seiner vorigen Erlebnisse in vorhergehenden Lebensläufen.
Dieses Leben ist somit die Wiederholung von andern und bringt mit sich,
was das Geistselbst in dem vorigen Leben sich erarbeitet hat. Wenn dieses
in sich etwas aufnimmt, was Frucht werden kann, so durchdringt es sich
mit dem Lebensgeist. Wie der Lebensleib die Form von Art zu Art wiederholt,
so der Lebensgeist die Seele vom persönlichen Dasein zu persönlichem
Dasein.
Durch die vorangehenden Betrachtungen wird die Vorstellung
in den Bereich der Gültigkeit erhoben, die den Grund für gewisse
Lebensvorgänge des Menschen in wiederholten Erdenleben sucht. Ihre
volle Bedeutung kann diese Vorstellung wohl nur erhalten durch eine Beobachtung,
die aus geistigen Einsichten entspringt, wie sie durch das Betreten des
am Schlusse dieses Buches beschriebenen Erkenntnispfades erworben werden.
Ilier sollte nur gezeigt werden, daß eine durch das Denken recht
orientierte gewöhnliche Beobachtung schon zu dieser Vorstellung führt.
Eine solche Beobachtung wird zunächst allerdings die Vorstellung gewissermaßen
silhouettenhaft lassen. Und sie wird sie nicht ganz bewahren können
vor den Einwürfen einer nicht genauen, von dem Denken nicht richtig
geleiteten Beobachtung. Aber andererseits ist richtig, daß, wer sich
eine solche Vorstellung durch gewöhnlich denkende Beobachtung erwirbt,
sich bereitmacht zur übersinnlichen Beobachtung. Er bildet gewissermaßen
etwas aus, was man haben muß vor dieser übersinnlichen Beobachtung,
wie man das Auge haben muß vor der sinnlichen Beobachtung.
Wer einwendet, daß man sich ja durch Bildung einer solchen Vorstellung
die übersinnliche Beobachtung selbst suggerieren könne, der beweist
nur, daß er nicht in freiem Denken auf die Wirklichkeit einzugehen
vermag und daß gerade er sich dadurch seine Einwände
selbst suggeriert.
*
So werden die seelischen Erlebnisse dauernd nicht
nur innerhalb der Grenzen von Geburt und Tod, sondern über den Tod
hinaus bewahrt. Aber nicht nur dem Geiste, der in ihr aufleuchtet, prägt
die Seele ihre Erlebnisse ein, sondern wie
gezeigt worden ist, auch der äußeren Welt durch die Tat.
Was der Mensch gestern verrichtet hat, ist heute noch in seiner Wirkung
vorhanden. Ein Bild des Zusammenhanges von Ursache und Wirkung in dieser
Richtung gibt das Gleichnis von Schlaf und Tod. – Oft ist der Schlaf der
jüngere Bruder des Todes genannt worden. Ich stehe des Morgens auf.
Meine fortlaufende Tätigkeit war durch die Nacht unterbrochen. Es
ist min unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht möglich,
daß ich des Morgens meine Tätigkeit in beliebiger Weise wieder
aufnehme. Ich muß an mein Tun von gestern anknüpfen, wenn Ordnung
und Zusammenhang in meinem Leben sein soll. Meine Taten von gestern sind
die Vorbedingungen derjenigen, die mir heute obliegen. Ich habe mir mit
dem, was ich gestern vollbracht habe, für heute mein Schicksal geschaffen.
Ich habe mich eine Weile von meiner Tätigkeit getrennt; aber diese
Tätigkeit gehört zu mir und sie zieht mich wieder zu sich, nachdem
ich mich eine Weile von ihr zurückgezogen habe. Meine Vergangenheit
bleibt mit mir verbunden; sie lebt in meiner Gegenwart weiter und wird
mir in meine Zukunft folgen. Nicht erwachen müßte ich
heute morgen, sondern neu, aus dem Nichts heraus geschaffen werden, wenn
die Wirkungen meiner Taten von gestern nicht mein Schicksal von heute sein
sollten. Sinnlos wäre es doch, wenn ich unter regelmäßigen
Verhältnissen ein Haus, das ich mir habe bauen lassen, nicht beziehen
würde.
Ebensowenig wie der Mensch am Morgen neu geschaffen
ist, ebensowenig ist es der Menschengeist, wenn er seinen irdischen Lebensweg
beginnt. Man versuche sich klarzumachen, was bei dem Betreten dieses Lebensweges
geschieht. Ein physischer Leib tritt auf, der seine Gestalt durch die Gesetze
der Vererbung erhält. Dieser Leib wird der Träger eines Geistes,
der ein früheres Leben in neuer Gestalt wiederholt. Zwischen beiden
steht die Seele, die ein in sich geschlossenes Eigenleben führt. Ihre
Neigungen und Abneigungen, ihre Wünsche und Begierden dienen ihr;
sie stellt das Denken in ihren Dienst. Sie empfängt als Empfindungsseele
die Eindrücke der Außenwelt; und sie trägt sie dem Geiste
zu, auf daß er die Früchte daraus sauge für die Dauer.
Sie hat gleichsam eine Vermittlerrolle, und ihre Aufgabe ist erfüllt,
wenn sie dieser Rolle genügt. Der Leib formt ihr die Eindrücke;
sie gestaltet sie zu Empfindungen um, bewahrt sie im Gedächtnisse
als Vorstellungen und gibt sie an den Geist ab, auf daß er sie durch
die Dauer trage. Die Seele ist eigentlich das, wodurch der Mensch seinem
irdischen Lebenslauf angehört. Durch seinen Leib gehört er der
physischen Menschengattung an. Durch ihn ist er ein Glied dieser
Gattung. Mit seinem Geiste lebt er in einer höheren Welt. Die Seele
bindet zeitweilig beide Welten aneinander.
Aber die physische Welt, die der Menschengeist betritt,
ist ihm kein fremder Schauplatz. In ihr sind die Spuren seiner Taten eingeprägt.
Es gehört von diesem Schauplatz etwas zu ihm. Das trägt das Gepräge
seines Wesens. Es ist verwandt mit ihm. Wie die Seele einst die Eindrücke
der Außenwelt ihm übermittelt hat, auf daß sie ihm dauernd
werden, so hat sie, als sein Organ, die ihr von ihm verliehenen Fähigkeiten
in Taten umgesetzt, die in ihren Wirkungen ebenfalls dauernd sind. Dadurch
ist die Seele in diese Taten tatsächlich eingeflossen. In den Wirkungen
seiner Taten lebt des Menschen Seele ein zweites selbständiges Leben
weiter. Dies aber kann die Veranlassung dazu geben, das Leben daraufhin
anzusehen, wie die Schicksalsvorgänge in dieses Leben eintreten. Etwas
«stößt» dem Menschen zu. Er ist wohl zunächst
geneigt, ein solch «Zustoßendes» wie ein «zufällig»
in sein Leben Eintretendes zu betrachten. Allein er kann gewahr werden,
wie er selbst das Ergebnis solcher «Zufälle» ist. Wer
sich in seinem vierzigsten Lebensjahre betrachtet und mit der Frage nach
seinem Seelenwesen nicht bei einer wesenlos abstrakten Ich-Vorstellung
stehenbleiben will, der darf sich sagen: ich bin ja gar nichts anderes,
als was ich geworden bin durch dasjenige, was mir bis heute schicksalsmäßig
«zugestoßen» ist. Wäre ich nicht ein anderes, wenn
ich zum Beispiel mit zwanzig Jahren eine bestimmte Reihe von Erlebnissen
gehabt hätte statt derjenigen, die mich getroffen haben? Er wird dann
sein «Ich» nicht nur in seinen von «innen» heraus
kommenden Entwickelungsimpulsen suchen, sondern in dem, was «von
außen» gestaltend in sein Leben eingreift. In dem, was «ihm
geschieht», wird er das eigene Ich erkennen. Gibt man sich solch
einer Erkenntnis unbefangen hin, dann ist nur ein weiterer Schritt wirklich
intimer Beobachtung des Lebens dazu nötig, um in dem, was einem durch
gewisse Schicksalserlebnisse zufließt, etwas zu sehen, was das Ich
von außen so ergreift, wie die Erinnerung von innen wirkt, um ein
vergangenes Erlebnis wieder aufleuchten zu lassen. Man kann sich so geeignet
dazu machen, in dem Schicksalserlebnis wahrzunehmen, wie eine frühere
Tat der Seele den Weg zu dem Ich nimmt, sowie in der Erinnerung ein früheres
Erlebnis den Weg zur Vorstellung nimmt, wenn eine äußere Veranlassung
dazu da ist. Es wurde früher als von einer «möglichen»
Vorstellung gesprochen, daß die Folgen der Tat die Menschenseele
wieder treffen können (vergleiche Seite 51ff). Innerhalb des einzelnen
Erdenlebens ist für gewisse Tatfolgen deshalb ein solches Treffen
ausgeschlossen, weil dieses Erdenleben dazu veranlagt war, die Tat zu vollbringen.
Da liegt in dem Vollbringen das Erleben. Eine gewisse Folge der
Tat kann da die Seele so wenig treffen, wie man sich an ein Erlebnis erinnern
kann, in dem man noch darinnen steht. Es kann sich in dieser Beziehung
nur handeln um ein Erleben von Tatfolgen, welche das «Ich»
nicht mit den Anlagen treffen, die es in dem Erdenleben hat, aus dem heraus
es die Tat verrichtet. Es kann der Blick nur auf Tatfolgen aus anderen
Erdenleben sich richten. So kann man sobald man empfindet: was als Schicksalserlebnis
scheinbar einem «zustößt», ist verbunden mit dem
Ich, wie das, was «aus dem Innern» dieses Ich selbst sich bildet
– nur denken, man habe es in einem solchen Schicksalserlebnis mit Tatfolgen
aus früheren Erdenleben zu tun. Man sieht, zu der für das gewöhnliche
Bewußtsein paradoxen Annahme, die Schicksalserlebnisse eines Erdenlebens
hängen mit den Taten vorangehender Erdenleben zusammen, wird man durch
eine intime, vom Denken geleitete Lebenserfassung geführt. Wieder
kann. diese Vorstellung nur durch die übersinnliche Erkenntnis ihren
Vollgehalt bekommen: ohne diese bleibt sie silhouettenhaft. Aber wieder
bereitet sie, aus dem gewöhnlichen Bewußtsein gewonnen, die
Seele vor, damit diese ihre Wahrheit in wirklich übersinnlicher Beobachtung
schauen kann.
Nur der eine Teil meiner Tat ist in der Außenwelt; der andere
ist in mir selbst. Man mache sich durch einen einfachen Vergleich aus der
Naturwissenschaft dieses Verhältnis von Ich und Tat klar. Tiere, die
einmal als Sehende in die Höhlen von Kentucky eingewandert sind, haben
durch das Leben in denselben ihr Sehvermögen verloren. Der Aufenthalt
im Finstern hat die Augen außer Tätigkeit gesetzt. In diesen
Augen wird dadurch nicht mehr die physische und chemische Tätigkeit
verrichtet, die während des Sehens vor sich geht. Der Strom der Nahrung,
der für diese Tätigkeit früher verwendet worden ist, fließt
nunmehr anderen Organen zu. Nun können diese Tiere nur in diesen
Höhlen leben. Sie haben durch ihre Tat, durch die Einwanderung, die
Bedingungen ihres späteren Lebens geschaffen. Die Einwanderung ist
zu einem Teil ihres Schicksals geworden. Eine Wesenheit, die einmal tätig
war, hat sich mit den Ergebnissen der Taten verknüpft. So ist es mit
dem Menschengeiste. Die Seele hat ihm gewisse Fähigkeiten nur vermitteln
können, indem sie tätig war. Und entsprechend den Taten sind
diese Fähigkeiten. Durch eine Tat, welche die Seele verrichtet hat,
lebt in ihr die krafterfüllte Anlage, eine andere Tat zu verrichten,
welche die Frucht dieser Tat ist. Die Seele trägt dieses als Notwendigkeit
in sich, bis die letztere Tat geschehen ist. Man kann auch sagen, durch
eine Tat ist der Seele die Notwendigkeit eingeprägt, die Folge dieser
Tat zu verrichten.
Mit seinen Taten hat der Menschengeist wirklich
sein Schicksal bereitet. An das, was er in seinem vorigen Leben getan hat,
findet er sich in einem neuen geknüpft. – Man kann ja die Frage aufwerfen:
wie kann das sein, da doch wohl der Menschengeist bei seiner Wiederverkörperung
in eine völlig andere Welt versetzt wird, als diejenige war, die er
einstens verlassen hat? Dieser Frage liegt eine sehr am Äußerlichen
des Lebens haftende Vorstellung von Schicksalsverkettung zugrunde. Wenn
ich meinen Schauplatz von Europa nach Amerika verlege, so befinde ich mich
auch in einer völlig neuen Umgebung. Und dennoch hängt mein Leben
in Amerika ganz von meinem vorhergehenden in Europa ab. Bin ich in Europa
Mechaniker geworden, so gestaltet sich mein Leben in Amerika ganz anders,
als wenn ich Bankbeamter geworden wäre. In dem einen Falle werde ich
wahrscheinlich in Amerika von Maschinen, in dem andern von Bankeinrichtungen
umgeben sein. In jedem Falle bestimmt mein Vorleben meine Umgebung; es
zieht gleichsam aus der ganzen Umwelt diejenigen Dinge an sich, die ihm
verwandt sind. So ist es mit dem Geistselbst. Es umgibt sich in einem neuen
Leben notwendig mit demjenigen, mit dem es aus den vorhergehenden Leben
verwandt ist. – Und deswegen ist der Schlaf ein brauchbares Bild für
den Tod, weil der Mensch während des Schlafes dem Schauplatz entzogen
ist, auf dem sein Schicksal ihn erwartet. Während man schläft,
laufen die Ereignisse auf diesem Schauplatz weiter. Man hat eine Zeitlang
auf diesen Lauf keinen Einfluß. Dennoch hängt unser Leben an
einem neuen Tage von den Wirkungen der Taten am vorigen Tage ab. Wirklich
verkörpert sich unsere Persönlichkeit jeden Morgen aufs neue
in unserer Tatenwelt. Was während der Nacht von uns getrennt war,
ist tagsüber gleichsam um uns gelegt. – So ist es mit den Taten der
früheren Verkörperungen des Menschen. Sie sind mit ihm als sein
Schicksal verbunden, wie das Leben in den finstern Höhlen mit den
Tieren verbunden bleibt, die durch Einwanderung in diese Höhlen das
Sehvermögen verloren haben. Wie diese Tiere nur leben können,
wenn sie sich in der Umgebung befinden, in die sie sich selbst versetzt
haben, so kann der Menschengeist nur in der Umwelt leben, die er
sich durch seine Taten selbst geschaffen hat. Daß ich am Morgen die
Lage vorfinde, die ich am vorhergehenden Tage selbst geschaffen, dafür
sorgt der unmittelbare Gang der Ereignisse. Daß ich, wenn ich mich
wieder verkörpere, eine Umwelt vorfinde, die dem Ergebnis meiner Taten
aus dem vorhergehenden Leben entspricht, dafür sorgt die Verwandtschaft
meines wieder verkörperten Geistes mit den Dingen der Umwelt. Man
kann sich danach eine Vorstellung davon bilden, wie die Seele dem
Wesen des Menschen eingegliedert ist. Der physische Leib unterliegt den
Gesetzen der Vererbung. Der Menschengeist dagegen muß sich immer
wieder und wieder verkörpern; und sein Gesetz besteht darin, daß
er die Früchte der vorigen Leben in die folgenden hinübernimmt.
Die Seele lebt in der Gegenwart. Aber dieses Leben in der Gegenwart ist
nicht unabhängig von den vorhergehenden Leben. Der sich verkörpernde
Geist bringt ja aus seinen vorigen Verkörperungen sein Schicksal mit.
Und dieses Schicksal bestimmt das Leben. Welche Eindrücke die Seele
wird haben können, welche Wünsche ihr werden befriedigt werden
können, welche Freuden und Leiden ihr erwachsen, mit welchen Menschen
sie zusammenkommen wird: das hängt davon ab, wie die Taten in den
vorhergehenden Verkörperungen des Geistes waren. Menschen, mit welchen
die Seele in einem Leben verbunden war, wird sie in einem folgenden wiederfinden
müssen, weil die Taten, welche zwischen ihnen gewesen sind, ihre Folgen
haben müssen. Wie die eine Seele, werden auch die mit dieser verbundenen
in derselben Zeit ihre Wiederverkörperung anstreben. Das Leben der
Seele ist somit ein Ergebnis des selbstgeschaffenen Schicksals des Menschengeistes.
Dreierlei bedingt den Lebenslauf eines Menschen innerhalb von Geburt und
Tod. Und dreifach ist er dadurch abhängig von Faktoren, die jenseits
von Geburt und Tod liegen. Der Leib unterliegt dem Gesetz der Vererbung;
die Seele unterliegt dem selbstgeschaffenen Schicksal. Man nennt dieses
von dem Menschen geschaffene Schicksal mit einem alten Ausdrucke sein Karma.
Und der Geist steht unter dem Gesetze der Wiederverkörperung
der wiederholten Erdenleben. – Man kann demnach das Verhältnis
von Geist, Seele und Körper auch so ausdrücken: Unvergänglich
ist der Geist; Geburt und Tod walten nach den Gesetzen der physischen Welt
in der Körperlichkeit; das Seelenleben, das dem Schicksal unterliegt,
vermittelt den Zusammenhang von beiden während eines irdischen Lebenslaufes.
Alle weiteren Erkenntnisse über das Wesen des Menschen setzen die
Bekanntschaft mit den «drei Welten» selbst voraus, denen er
angehört. Von diesen soll das Folgende handeln.
Ein Denken, welches den Erscheinungen des Lebens
sich gegenüberstellt und das sich nicht scheut, die sich aus einer
lebensvollen Betrachtung ergebenden Gedanken bis in ihre letzten Glieder
zu verfolgen, kann durch die bloße Logik zu der Vorstellung
von den wiederholten Erdenleben und dem Gesetze des Schicksals kommen.
So wahr es ist, daß dem Seher mit dem geöffneten «geistigen
Auge» die vergangenen Leben wie ein aufgeschlagenes Buch als Erlebnis
vorliegen, so wahr ist es, daß die Wahrheit von alledem
der betrachtenden Vernunft aufleuchten kann. [Man
vergleiche das hierzu am Ende des Buches unter «Einzelne Bemerkungen
und Ergänzungen» Gesagte.]
Rudolf
Steiner:
Theosophie
Einführung
in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung
Vorrede
1910 * Vorrede 1914
* Vorrede 1918
Einleitung
Das
Wesen des Menschen
I.
Die leibliche Wesenheit des Menschen
II.
Die seelische Wesenheit des Menschen
III.
Die geistige Wesenheit des Menschen
IV.
Leib, Seele und Geist
Wiederverkörperung
des Geistes und Schicksal
(Reinkarnation
und Karma)
Die drei
Welten
I.
Die Seelenwelt
II.
Die Seele in der Seelenwelt nach dem Tode
III.
Das Geisterland
IV
Der Geist im Geisterland nach dem Tode
V.
Die physische Welt und ihre Verbindung mit Seelen- und Geisterland
VI.
Von den Gedankenformen und der menschlichen Aura
Der Pfad der
Erkenntnis
Einzelne
Bemerkungen und Ergänzungen
*
* *
*
* *
*
°
pagina domestica editoris /
index / links /
lapsit exillis (index) * emaille?!
-
° Rgveda,
Yoga-Sutras,
Bhagavad-Gita;
Genesis, Johannes-Evangelium
.
- ° Thomas von Aquin:
Summa
Theol. prima pars qu.2: IST Gott? Fünf
Gottesbeweise
. – ° Jakob
Böhme: Aurora oder Morgenröte im Aufgang
: Philipp Otto Runge: Der Morgen
. – ° Joh.
Val. Andreae: Die chymische Hochzeit des Christian Rosencreutz
. – ° Novalis:
Die Lehrlinge zu Sais; Schelling:
Die Weltalter (Einleitung)
. – ° Wolfram
/ Chretien /
Wagner: Parzival/ Parsifal und
der Gral
. – ° Feuerprobe
und Lebensschrift-Chiffre: Von dem Machandelboom
. – ° Anthroposophie-links
Rudolf
Steiner : Theosophie : Wieder verkörperung des Geistes und Schicksal
(Reinkarnation und Karma)