Rudolf
Steiner : Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
Vorrede 1909 : Vorrede
1914 : Nachwort 1918
Rudolf
Steiner
WIE ERLANGT MAN ERKENNTNISSE
DER HÖHEREN WELTEN?
(Berlin, 1904/1905)
VORREDE ZUR DRITTEN AUFLAGE (1909)
Es erscheinen hiermit als Buch meine Ausführungen,
welche ursprünglich als einzelne Aufsätze unter dem Titel «Wie
erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?» abgedruckt waren.
Zunächst wird dieser Band den ersten Teil bringen; ein folgender wird
die Fortsetzung enthalten. Diese Arbeit über die Entwickelung des
Menschen zum Erfassen der übersinnlichen Welten soll nicht in neuer
Gestalt vor die Welt treten ohne einige Geleitworte, welche ihr hiermit
vorgesetzt werden. Die in ihr enthaltenen Mitteilungen über die Seelenentwickelung
des Menschen möchten verschiedenen Bedürfnissen dienen. Zunächst
soll denjenigen Personen etwas gegeben werden, welche sich hingezogen fühlen
zu den Ergebnissen der Geistesforschung und welche die Frage aufwerfen
müssen: Ja, woher haben diejenigen ihr Wissen, welche behaupten, etwas
über hohe Rätselfragen des Lebens sagen zu können? Die Geisteswissenschaft
sagt über solche Rätsel etwas. Wer die Tatsachen beobachten will,
welche zu diesen Aussagen führen, der muß zu übersinnlichen
Erkenntnissen aufsteigen. Er muß den Weg gehen, welcher in dieser
Schrift zu schildern versucht wird. Doch wäre es ein Irrtum, zu glauben,
daß die Mitteilungen der Geisteswissenschaft für den wertlos
seien, der nicht Neigung oder Möglichkeit hat, diesen Weg selbst zu
gehen. Um die Tatsachen zu erforschen, muß man die Fähigkeit
haben, in die übersinnlichen Welten hineinzutreten. Sind sie aber
erforscht und werden sie mitgeteilt, so kann auch derjenige, welcher sie
nicht selber wahrnimmt, sich eine hinreichende Überzeugung von der
Wahrheit der Mitteilungen verschaffen. Ein großer Teil derselben
ist ohne weiteres dadurch zu prüfen, daß man die gesunde Urteilskraft
in wirklich unbefangener Weise auf sie anwendet. Man wird sich nur nicht
in dieser Unbefangenheit stören lassen dürfen durch alle möglichen
Vorurteile, die einmal im Menschenleben so zahlreich vorhanden sind. Es
wird zum Beispiel leicht vorkommen, daß jemand findet, dies oder
jenes vertrage sich nicht mit gewissen wissenschaftlichen Ergebnissen der
Gegenwart. In Wahrheit gibt es kein wissenschaftliches Ergebnis, welches
der geistigen Forschung widerspricht. Doch kann man leicht glauben,
daß dieses oder jenes wissenschaftliche Urteil zu den Mitteilungen
über die höheren Welten nicht stimme, wenn man nicht allseitig
und unbefangen die wissenschaftlichen Ergebnisse zu Rate zieht. Man wird
finden, daß, je unbefangener man die Geisteswissenschaft gerade mit
den positiven wissenschaftlichen Errungenschaften zusammenhält, um
so schöner die volle Übereinstirnrnung erkannt werden kann. –
Ein anderer Teil der geisteswissenschaftlichen Mitteilungen wird sich allerdings
mehr oder weniger dem bloßen Verstandesurteile entziehen. Aber es
wird unschwer derjenige ein rechtes Verhältnis auch zu diesem Teile
gewinnen können, welcher einsieht, daß nicht nur der Verstand,
sondern auch das gesunde Gefühl ein Richter über die Wahrheit
sein kann. Und wo dieses Gefühl sich nicht durch Sympathie oder Antipathie
für diese oder jene Meinung treiben läßt, sondern wirklich
unbefangen die Erkenntnisse der übersinnlichen Welten auf sich wirken
läßt, da wird sich auch ein entsprechendes Gefühlsurteil
ergeben. – Und noch manch anderen Weg gibt es zur Bewahrheitung dieser
Erkenntnisse für diejenigen Personen, welche den Pfad in die übersinnliche
Welt nicht beschreiten können und wollen. Solche Menschen können
aber gleichwohl fühlen, welchen Wert diese Erkenntnisse für das
Leben haben, auch wenn sie sie nur aus den Mitteilungen der Geistesforscher
erfahren. Ein schauender Mensch kann nicht ein jeder augenblicklich werden;
eine rechte gesunde Lebensnahrung sind aber die Erkenntnisse des schauenden
Menschen für jedermann. Denn anwenden im Leben kann sie jeder. Und
wer es tut, wird bald einsehen, was das Leben mit ihnen auf allen Gebieten
sein kann und was es entbehrt, wenn man sie ausschließt. Die Erkenntnisse
der übersinnlichen Welten erweisen sich, richtig im Leben angewendet,
nicht unpraktisch, sondern im höchsten Sinne praktisch Wenn aber auch
jemand den höheren Erkenntnispfad nicht selbst betreten will, so kann
er doch, wenn er Neigung für die auf demselben beobachteten Tatsachen
hat, fragen: Wie kommt der schauende Mensch zu diesen Tatsachen? Denjenigen
Personen, welche ein Interesse an dieser Frage haben, möchte diese
Schrift ein Bild von dem geben, was man unternehmen muß, um die übersinnliche
Welt wirklich kennenzulernen. Sie möchte den Weg in dieselbe so darstellen,
daß auch derjenige, der ihn nicht selbst geht, Vertrauen gewinnen
kann zu dem, was ein solcher sagt, der ihn gegangen ist. Man kann ja auch,
wenn man gewahr wird, was der Geistesforscher tut, dies richtig finden
und sich sagen: die Schilderung des Pfades in die höheren Welten macht
auf mich einen solchen Eindruck, daß ich verstehen kann, warum die
mitgeteilten Tatsachen mir einleuchtend erscheinen. So soll also diese
Schrift jenen dienen, welche in ihrem Wahrheitssinn und Wahrheitsgefühl
für die übersinnliche Welt eine Sfärkung und Sicherheit
wünschen. Nicht minder möchte sie aber auch denjenigen etwas
bieten, welche den Weg zu den übersinnlichen Erkenntnissen selbst
suchen. Diejenigen Personen werden die Wahrheit des hier Dargestellten
am besten erproben, welche sie in sich selbst verwirklichen. Wer solch
eine Absicht hat, wird gut tun, sich immer wieder zu sagen, daß bei
Darstellung der Seelenentwickelung mehr notwendig ist als ein solches Bekanntwerden
mit dem Inhalte, wie es bei anderen Ausführungen oftmals angestrebt
wird. Ein intimes Hineinleben in die Darstellung ist notwendig; die Voraussetzung
soll man machen, daß man die eine Sache nicht nur durch das
begreifen soll, was über sie selbst gesagt wird, sondern durch manches,
was über ganz anderes mitgeteilt wird. Man wird so die Vorstellung
erhalten, daß nicht in einer Wahrheit das Wesentliche liegt,
sondern in dem Zusammenstimmen aller. Wer Übungen ausführen will,
muß das ganz ernstlich bedenken. Eine Übung kann richtig verstanden,
auch richtig ausgeführt sein; und dennoch kann sie unrichtig wirken,
wenn nicht von dem Ausführenden ihr eine andere Übung hinzugefügt
wird, welche die Einseitigkeit der ersten zu einer Harmonie der Seele auslöst.
Wer diese Schrift intim liest, so daß ihm Lesen wie ein innerliches
Erleben wird, der wird sich nicht nur mit dem Inhalte bekannt machen, sondern
auch an dieser Stelle dieses, an einer anderen jenes Gefühl haben;
und dadurch wird er erkennen, welches Gewicht für die Seelenentwickelung
dem einen oder dem anderen zukommt. Er wird auch herausfinden, in welcher
Form er diese oder jene Übung, nach seiner besonderen Individualität,
gerade bei sich versuchen sollte. Wenn, wie hier, Beschreibungen in Betracht
kommen von Vorgängen, welche erlebt werden sollen, so erweist
sich als notwendig, daß man auf den Inhalt immer wieder zurückgreife;
denn man wird sich überzeugen, daß man manches erst dann für
sich selbst zu einem befriedigenden Verständnis bringt, wenn man es
versucht hat und nach dem Versuche gewisse Feinheiten der Sache bemerkt,
die einem früher entgehen mußten.
Auch solche Leser, welche den Weg, der vorgezeichnet
ist, nicht zu gehen beabsichtigen, werden in der Schrift manches Brauchbare
für das innere Leben finden: Lebensregeln, Hinweise, wie dies oder
jenes sich aufklärt, was rätselhaft erscheint und so weiter.
Und mancher, der durch seine Lebenserfahrung dieses
oder jenes hinter sich hat, in mancher Beziehung eine Lebenseinweihung
durchgemacht hat, wird eine gewisse Befriedigung finden können, wenn
er im Zusammenhange geklärt findet, was ihm im einzelnen vorgeschwebt
hat; was er schon wußte, ohne vielleicht dies Wissen bis zu einer
für ihn selbst hinreichenden Vorstellung gebracht zu haben.
Berlin, 12. Oktober 1909 Rudolf Steiner
VORREDE ZUR FÜNFTEN AUFLAGE (1914)
Für diese Neuauflage von «Wie erlangt
man Erkenntnisse der höheren Welten?» ist die vor mehr als zehn
Jahren niedergeschriebene Darstellung in allen Einzelheiten wieder durchgearbeitet
worden. Das Bedürfnis nach solcher Durcharbeitung entsteht naturgemäß
bei Mitteilungen über Seelenerlebnisse und Seelenwege von der Art,
wie sie in diesem Buche gegeben sind. Es kann ja keinen Teil innerhalb
des Mitgeteilten geben, mit dem die Seele des Mitteilers nicht innig verbunden
bliebe und der nicht etwas enthielte, das an dieser Seele fortdauernd arbeitet.
Es ist wohl auch kaum anders möglich, als daß mit diesem seelischen
Arbeiten sich ein Streben nach erhöhter Klarheit und Deutlichkeit
der vor Jahren gegebenen Darstellung verbindet. Diesem Streben ist entsprungen,
was ich für das Buch bei dieser Neuauflage zu tun bemüht war.
Zwar sind alle wesentlichen Glieder der Auseinandersetzungen, alle
Hauptsachen so geblieben, wie sie waren; und doch sind wichtige Änderungen
vollzogen worden. Ich konnte für eine genauere Charakterisierung
im einzelnen an vielen Stellen manches tun. Und dies schien mir wichtig.
Will jemand das in dem Buche Mitgeteilte in dem eigenen Geistesleben anwenden,
so ist es von Bedeutung, daß er die Seelenwege, von denen die Rede
ist, in möglichst genauer Charakterisierung ins Auge zu fassen vermag.
In einem viel höheren Maße als an die Schilderung der Tatsachen
der physischen Welt können sich an diejenige innerer geistiger Vorgänge
Mißverständnisse knüpfen. Das Bewegliche des Seelenlebens,
die Notwendigkeit, diesem Leben gegenüber nie aus dem Bewußtsein
zu verlieren, wie verschieden es ist von allem Leben in der physischen
Welt, und vieles andere, machen solche Mißverständnisse möglich.
Ich habe bei dieser Neuauflage die Aufmerksamkeit darauf gerichtet, die
Stellen des Buches aufzufinden, wo solche Mißverständnisse entstehen
können; und ich habe mich bemüht, bei der Abfassung ihrem Entstehen
entgegenzuarbeiten.
Als ich die Aufsätze schrieb, aus welchen das
Buch zusammengesetzt ist, mußte über manches auch aus dem Grunde
anders gesprochen werden als gegenwärtig, weil ich auf den Inhalt
dessen, was ich in den letzten zehn Jahren über Tatsachen der Erkenntnis
geistiger Welten veröffentlicht habe, damals anders hinzudeuten hatte,
als es jetzt, nach der Veröffentlichung, zu geschehen hat. In meiner
«Geheimwissenschaft», in der «Führung des Menschen
und der Menschheit», in «Ein Weg zur Selbsterkenntnis»
und besonders in «Die Schwelle der geistigen Welt», auch in
anderen meiner Schriften sind geistige Vorgänge geschildert, auf deren
Vorhandensein dieses Buch vor mehr als zehn Jahren zwar schon hindeuten
mußte, dies aber doch mit anderen Worten, als es gegenwärtig
richtig scheint. Ich mußte damals von vielem, das in dem Buche noch
nicht geschildert wurde, sagen, es könne durch «mündliche
Mitteilung» erfahren werden. Gegenwärtig ist nun vieles von
dem veröffentlicht, was mit solchen Hinweisen gemeint war. Es waren
aber diese Hinweise, die irrtümliche Meinungen bei den Lesern vielleicht
nicht völlig ausschlossen. Man könnte etwa in dem persönlichen
Verhältnis zu diesem oder jenem Lehrer bei dem nach Geistesschulung
Strebenden etwas viel Wesentlicheres sehen, als gesehen werden soll. Ich
hoffe, daß es mir gelungen ist, in dieser neuen Auflage durch die
Art der Darstellung mancher Einzelheiten schärfer zu betonen, wie
es bei dem, der Geistesschulung sucht im Sinne der gegenwärtigen geistigen
Bedingungen, viel mehr auf ein völlig unmittelbares Verhältnis
zur objektiven Geisteswelt als auf ein Verhältnis zur Persönlichkeit
eines Lehrers ankommt. Dieser wird auch in der Geistesschulung immer mehr
die Stellung nur eines solchen Helfers annehmen, die der Lehrende, gemäß
den neueren Anschauungen, in irgendeinem anderen Wissenszweige innehat.
Ich glaube genügend darauf hingewiesen zu haben, daß des Lehrers
Autorität und der Glaube an ihn in der Geistesschulung keine andere
Rolle spielen sollten, als dies der Fall ist auf irgendeinem anderen Gebiete
des Wissens und Lebens. Mir scheint viel darauf anzukommen, daß immer
richtiger beurteilt werde gerade dieses Verhältnis des Geistesforschers
zu Menschen, die Interesse entwickeln für die Ergebnisse seines Forschens.
So glaube ich das Buch verbessert zu haben, wo ich das Verbesserungsbedürftige
nach zehn Jahren zu finden in der Lage war.
An diesen ersten Teil soll sich ein zweiter anschließen.
Dieser soll weitere Ausführungen über die Seelenverfassung bringen,
welche den Menschen zum Erleben der höheren Welten führt.
Die Neuauflage des Buches lag fertig gedruckt vor,
als der große Krieg begann, den die Menschheit gegenwärtig erlebt.
Diese Vorbemerkungen habe ich zu schreiben, während meine Seele tief
bewegt ist von dem schicksaltragenden Ereignisse.
Berlin, 7. September 1914 Rudolf Steiner
NACHWORT ZUM ACHTEN BIS ELFTEN TAUSEND (1918)
Der Weg zu übersinnlicher Erkenntnis, der in
dieser Schrift gekennzeichnet wird, führt zu einem seelischen Erleben,
demgegenüber es von ganz besonderer Wichtigkeit ist, daß, wer
es anstrebt, sich keinen Täuschungen und Mißverständnissen
über dasselbe hingibt. Und es liegt dem Menschen nahe, sich über
dasjenige zu täuschen, was hier in Betracht kommt. Eine der Täuschungen,
die besonders schwerwiegende, entsteht, wenn man das ganze Gebiet des Seelenerlebens,
von dem in wahrer Geisteswissenschaft die Rede ist, so verschiebt, daß
es in der Umgebung des Aberglaubens, des visionären Träumens,
des Mediumismus und mancher anderer Entartungen des Menschenstrebens eingereiht
erscheint. Diese Verschiebung rührt oft davon her, daß Menschen,
welche in ihrer von echtem Erkenntnisstreben abliegenden Art sich einen
Weg in die übersinnliche Wirklichkeit suchen möchten und die
dabei auf die genannten Entartungen verfallen, mit solchen verwechselt
werden, die den in dieser Schrift gezeichneten Weg gehen wollen. Was auf
dem hier gemeinten Wege von der Menschenseele durchlebt wird, das verläuft
durchaus im Felde rein geistig-seelischen Erfahrens. Es ist nur dadurch
möglich, solches zu durchleben, daß sich der Mensch auch noch
für andere innere Erfahrungen so frei und unabhängig von dem
Leibesleben machen kann, wie er im Erleben des gewöhnlichen Bewußtseins
nur ist, wenn er sich über das von außen Wahrgenommene oder
das im Innern Gewünschte, Gefühlte, Gewollte Gedanken macht,
die nicht aus dem Wahrgenommenen, Gefühlten, Gewollten selbst herrühren.
Es gibt Menschen, die an das Vorhandensein solcher Gedanken überhaupt
nicht glauben. Diese meinen: der Mensch könne nichts denken, was er
nicht aus der Wahrnehmung oder dem leiblich bedingten Innenleben herauszieht.
Und alle Gedanken seien nur gewissermaßen Schattenbilder von Wahrnehmungen
oder von inneren Erlebnissen. Wer dieses behauptet, der tut es nur, weil
er sich niemals zu der Fähigkeit gebracht hat, mit seiner Seele das
reine, in sich beruhende Gedankenleben zu erleben. Wer aber solches erlebt
hat, für den ist es Erfahrung geworden, daß überall, wo
im Seelenleben Denken waltet, in dem Maße, als dieses Denken
andere Seelenverrichtungen durchdringt, der Mensch in einer Tätigkeit
begriffen ist, an deren Zustandekommen sein Leib unbeteiligt ist.
im gewöhnlichen Seelenleben ist ja fast immer das Denken mit anderen
Seelenverrichtungen: Wahrnehmen, Fühlen, Wollen und so weiter vermischt.
Diese anderen Verrichtungen kommen durch den Leib zustande. Aber in sie
spielt das Denken hinein. Und in dem Maße, in dem es hineinspielt,
geht in dem Menschen und durch den Menschen etwas vor sich, an dem der
Leib nicht mitbeteiligt ist. Die Menschen, welche dieses in Abrede stellen,
können nicht über die Täuschung hinauskommen, welche dadurch
entsteht, daß sie die denkerische Betätigung immer mit anderen
Verrichtungen vereinigt beobachten. Aber man kann im inneren Erleben sich
seelisch dazu aufraffen, den denkerischen Teil des Innenlebens auch abgesondert
von allem andern für sich zu erfahren. Man kann aus dem Umfange des
Seelenlebens etwas herauslösen, das nur in reinen Gedanken
besteht. In Gedanken, die in sich bestehen, aus denen alles ausgeschaltet
ist, was Wahrnehmung oder leiblich bedingtes Innenleben geben. Solche
Gedanken offenbaren sich durch sich selbst, durch das, was sie sind,
als ein geistig, ein übersinnlich Wesenhaftes. Und die Seele, die
mit solchen Gedanken sich vereinigt, indem sie während dieser Vereinigung
alles Wahrnehmen, alles Erinnern, alles sonstige Innenleben ausschließt,
weiß sich mit dem Denken selbst in einem übersinnlichen Gebiet
und erlebt sich außerhalb des Leibes. Für denjenigen, welcher
diesen ganzen Sachverhalt durchschaut, kann die Frage gar nicht mehr in
Betracht kommen: gibt es ein Erleben der Seele in einem übersinnlichen
Element außerhalb des Leibes? Denn für ihn hieße es in
Abrede stellen, was er aus der Erfahrung weiß. Für ihn gibt
es nur die Frage: was verhindert die Menschen, eine solche sichere Tatsache
anzuerkennen? Und zu dieser Frage findet er die Antwort, daß die
in Frage kommende Tatsache eine solche ist, die sich nicht offenbart, wenn
der Mensch sich nicht vorher in eine solche Seelenverfassung versetzt,
daß er die Offenbarung empfangen kann. Nun werden zunächst die
Menschen mißtrauisch, wenn sie selbst etwas erst rein seelisch tun
sollen, damit sich ihnen ein an sich von ihnen Unabhängiges offenbare.
Sie glauben da, weil sie sich vorbereiten müssen, die Offenbarung
zu empfangen, sie machen den Inhalt der Offenbarung. Sie wollen Erfahrungen,
zu denen der Mensch nichts tut, gegenüber denen er ganz passiv bleibt.
Sind solche Menschen außerdem noch unbekannt mit den einfachsten
Anforderungen an wissenschaftliches Erfassen eines Tatbestandes, dann sehen
sie in SeelenInhalten oder Seelen-Hervorbringungen, bei denen die Seele
unter den Grad von bewußter Eigenbetätigung herabgedrückt
ist, der im Sinneswahmehmen und im willkürlichen Tun vorliegt, eine
objektive Offenbarung eines nicht sinnlichen Wesenhaften. Solche
Seelen-Inhalte sind die visionären Erlebnisse, die mediumistischen
Offenbarungen. – Was aber durch solche Offenbarungen zutage tritt, ist
keine übersinnliche, es ist eine untersinnliche Welt. Das menschliche
bewußte Wachleben verläuft nicht völlig in dem Leibe;
es verläuft vor allem der bewußte Teil dieses Lebens an
der Grenze zwischen Leib und physischer Außenwelt; so das Wahmehmungsleben,
bei dem, was in den Sinnesorganen vorgeht, ebensogut das Hineinragen eines
außerleiblichen Vorganges in den Leib ist wie ein Durchdringen dieses
Vorganges vom Leibe aus; und so das Willensleben, das auf einem Hineinstellen
des menschlichen Wesens in das Weltenwesen beruht, so daß, was im
Menschen durch seinen Willen geschieht, zugleich Glied des Weltgeschehens
ist. In diesem an der Leibesgrenze verlaufenden seelischen Erleben ist
der Mensch in hohem Grade abhängig von seiner Leibesorganisation;
aber es spielt die denkerische Betätigung in dieses Erleben hinein,
und in dem Maße, als das der Fall ist, macht sich in Sinneswahmehmung
und Wollen der Mensch vom Leibe unabhängig. Im visionären Erleben
und im mediumistischen Hervorbringen tritt der Mensch völlig in die
Abhängigkeit vom Leibe ein. Er schaltet aus seinem Seelenleben dasjenige
aus, was ihn in Wahrnehmung und Wollen vom Leibe unabhängig macht.
Und dadurch werden Seelen-Inhalte und Seelen-Hervorbringungen bloße
Offenbarungen des Leibeslebens. Visionäres Erleben und mediumistisches
Hervorbringen sind die Ergebnisse des Umstandes, daß der Mensch bei
diesem Erleben und Hervorbringen mit seiner Seele weniger vom Leibe unabhängig
ist als im gewöhnlichen Wahrnehmungs- und Willensleben. Bei dem Erleben
des Übersinnlichen, das in dieser Schrift gemeint ist, geht nun die
Entwickelung des Seelen-Erlebens gerade nach der entgegengesetzten Richtung
gegenüber der visionären oder mediumistischen. Die Seele macht
sich fortschreitend unabhängiger vom Leibe, als sie im Wahrnehmungs-
und Willeusleben ist. Sie erreicht diejenige Unabhängigkeit, die im
Erleben reiner Gedanken zu fassen ist, für eine viel breitere Seelenbetätigung.
Für die hier gemeinte übersinnliche Seelenbetätigung
ist es außerordentlich bedeutsam, in voller Klarheit das Erleben
des reinen Denkens zu durchschauen. Denn im Grunde ist dieses Erleben selbst
schon eine übersinnliche Seelenbetätigung. Nur eine solche, durch
die man noch nichts Übersinnliches schaut. Man lebt mit dem reinen
Denken im Übersinnlichen; aber man erlebt nur dieses auf eine
übersinnliche Art; man erlebt noch nichts anderes Übersinnliches.
Und das übersinnliche Erleben muß sein eine Fortsetzung desjenigen
Seelen-Erlebens, das schon im Vereinigen mit dem reinen Denken erreicht
werden kann. Deshalb ist es so bedeutungsvoll, diese Vereinigung richtig
erfahren zu können. Denn von dem Verständnisse dieser Vereinigung
aus leuchtet das Licht, das auch rechte Einsicht in das Wesen der übersinnlichen
Erkenntnis bringen kann. Sobald das Seelen-Erleben unter die Bewußtseinsklarheit,
die im Denken sich auslebt, heruntersinken würde, wäre sie für
die wahre Erkenntnis der übersinnlichen Welt auf einem Irrwege. Sie
würde erfaßt von den Leibesverrichtungen; was sie erlebt und
hervorbringt, ist dann nicht Offenbarung des Übersinnlichen durch
sie, sondern Leibesoffenbarung im Bereich der untersinnlichen Welt.
Sobald die Seele mit ihren Erlebnissen in das Feld
des Übersinnlichen eindringt, sind diese Erlebnisse von einer solchen
Art, daß sich die sprachlichen Ausdrücke für sie nicht
in so leichter Art finden lassen wie für die Erlebnisse im Bereiche
der sinnlichen Welt. Man muß oftmals bei Beschreibungen des übersinnlichen
Erlebens sich bewußt sein, daß gewissermaßen die Entfernung
des sprachlichen Ausdrucks von dem ausgedrückten wirklichen Tatbestande
eine größere ist als im physischen Erleben. Man muß sich
ein Verständnis dafür erwerben, daß mancher Ausdruck wie
eine Verbildlichung in zarter Weise auf das nur hinweist, auf das er sich
bezieht. So ist es auf Seite 22 dieser Schrift gesagt: «Ursprünglich
werden nämlich alle Regeln und Lehren der Geisteswissenschaft in einer
sinnbildlichen Zeichensprache gegeben.» Und auf Seite 56 f. mußte
von einem «bestimmten Schriftsystem» gesprochen werden. Es
kann nun leicht jemandem beikommen, solche Schrift in einer ähnlichen
Art lernen zu wollen, wie man Lautzeichen und deren Zusammenfügungen
für die Schrift einer gewöhnlichen physischen Sprache erlernt.
Nun muß allerdings gesagt werden: es hat gegeben und gibt geisteswissenschaftliche
Schulen und Vereinigungen, welche im Besitze symbolischer Zeichen sind,
durch die sie übersinnliche Tatbestände zum Ausdruck bringen.
Und wer in die Bedeutung dieser Sinnbilder eingeweiht wird, der hat dadurch
ein Mittel, sein Seelen-Erleben zu den in Frage kommenden übersinnlichen
Wirklichkeiten hinzulenken. Aber ein für das übersinnliche Erleben
Wesentliches ist vielmehr, daß im Laufe eines solchen übersinnlichen
Erlebens, wie es durch die Verwirklichung des Inhaltes dieser Schrift von
der Seele erreicht werden kann, diese Seele in der Anschauung des Übersinnlichen
die Offenbarung einer solchen Schrift durch ihre eigene Erfahrung gewinnt.
Das Übersinnliche sagt der Seele etwas, das sich diese in verbildlichende
Zeichen übersetzen muß, damit sie es vollbewußt überschauen
kann. Es kann gesagt werden: was in dieser Schrift mitgeteilt ist, das
kann von jeder Seele verwirklicht werden. Und im Laufe der Verwirklichung,
den sich nach den gemachten Angaben die Seele selbst bestimmen kann, stellen
sich die Ergebnisse ein, die beschrieben sind. Man nehme doch ein solches
Buch, wie dieses ist, wie ein Gespräch, das der Verfasser mit dem
Leser führt. Wenn gesagt ist: der Geheimschüler bedürfe
der persönlichen Anweisung, so fasse man dies doch so auf, daß
das Buch selbst eine solche persönliche Anweisung ist. In früheren
Zeiten gab es Gründe, solche persönlichen Anweisungen dem mündlichen
Geheim-Unterrichte vorzubehalten; gegenwärtig sind wir auf einer Entwickelungsstufe
der Menschheit angelangt, in der das geisteswissenschaftliche Erkennen
eine viel größere Verbreitung erfahren muß als früher.
Es muß in ganz anderem Maße jedem zugänglich sein als
in alter Zeit. Da tritt eben das Buch an die Stelle der früheren mündlichen
Unterweisung. Der Glaube, daß man durchaus über das in dem Buche
Gesagte hinaus noch eine persönliche Unterweisung brauche, hat nur
eine bedingte Richtigkeit. Der eine oder der andere kann ja freilich ein
persönliches Nachhelfen brauchen, und ein solches kann ihm bedeutungsvoll
sein. Aber es führte in die Irre, wenn man meinte, es gäbe Hauptsachen,
die man im Buche nicht finde. Man findet sie, wenn man recht und namentlich
wenn man vollständig liest.
Die Schilderungen dieses Buches nehmen sich so aus,
als ob sie Anweisungen wären zum völligen Anderswerden des ganzen
Menschen. Wer sie richtig liest, wird aber finden, daß sie nichts
anderes sagen wollen, als in welcher inneren Seelenverfassung ein Mensch
sein muß in denjenigen Augenblicken seines Lebens, in denen er der
übersinnlichen Welt gegenüberstehen will. Diese Seelenverfassung
entwickelt er als eine zweite Wesenheit in sich; und die gesunde andere
Wesenheit läuft in der alten Weise ihren Gang fort. Er weiß
beide Wesenheiten in Vollbewußtheit auseinanderzuhalten; er weiß
sie in rechter Art miteinander in Wechselwirkung zu setzen. Er macht sich
nicht dadurch für das Leben unbrauchbar und untüchtig, daß
er Interesse und Geschicklichkeit für dieses verliert und «den
ganzen Tag Geistesforscher ist». Allerdings muß gesagt werden,
daß die Erlebnisweise in der übersinnlichen Welt ihr Licht auf
das ganze Wesen des Menschen ausstrahlen wird; aber dies kann nicht in
einer von dem Leben ablenkenden Art sein, sondern in einer dieses Leben
tüchtiger, fruchtbarer machenden Weise. – Daß trotzdem die Schilderung
so gehalten werden mußte, wie es der Fall ist, das rührt davon
her, daß allerdings jeder auf das Übersinnliche gerichtete Erkenntnisvorgang
den ganzen Menschen in Anspruch nimmt, so daß in dem Augenblicke,
in dem der Mensch an einen solchen Erkenntnisvorgang hingegeben ist, er
dies mit seinem ganzen Wesen sein muß. Soviel der Farbenwahmehmungsvorgang
nur die Einzelheit des Auges mit seiner Nervenfortsetzung in Anspruch
nimmt, soviel nimmt ein übersinnlicher Erkenntnisvorgang den ganzen
Menschen in Anspruch. Dieser wird «ganz Auge» oder «ganz
Ohr». Weil dies so ist, deshalb sieht es so aus, daß, wenn
man von der Bildung von übersinnlichen Erkenntnisvorgängen Mitteilung
macht, man von einer Umwandlung des Menschen spräche; man meine, der
gewöhnliche Mensch sei nichts Rechtes; er müsse etwas ganz anderes
werden.
Zu dem auf Seite 82ff. «Über einige Wirkungen
der Einweihung» Gesagten möchte ich noch etwas hinzufügen,
was – mit einiger Abänderung – auch für andere Ausführungen
dieses Buches gelten kann. – Es könnte wohl jemand auf den Gedanken
kommen: wozu solche Beschreibung von bildhaften Ausgestaltungen übersinnlichen
Erlebens; könnte man nicht dieses Erleben in Ideen ohne solche Versinnlichung
schildern? Darauf muß erwidert werden: Es kommt für das Erleben
der übersinnlichen Wirklichkeit in Betracht, daß der Mensch
sich im Übersinnlichen selbst als ein Übersinnliches weiß.
Ohne das Hinblicken auf seine eigene übersinnliche Wesenheit, deren
Wirklichkeit in der hier gegebenen Schilderung der «Lotusblumen»
und des «ätherischen Leibes» vollkommen in ihrer Art zur
Offenbarung kommt, erlebte sich der Mensch im Übersinnlichen so, wie
wenn er im Sinnlichen nur so drinnen stände, daß ihm die Dinge
und Vorgänge um ihn her sich offenbarten, er aber von seinem eigenen
Leibe nichts wüßte. Was er in «Seelenleib» und «Ätherleib»
als seine übersinnliche Gestaltung schaut, das macht, daß er
seiner selbst bewußt im Übersinnlichen steht, wie er durch die
Wahrnehmung seines Sinnesleibes seiner selbst bewußt in der Sinnenwelt
steht.
Rudolf
Steiner: Chronologischer Lebensabriß
(zugleich Übersicht über die geschriebenen Werke)
1861 Am 27. Februar wird Rudolf Steiner in Kraljevec (damals Österreich-Ungarn,
heute Kroatien)
als Sohn eines Beamten der
österreichischen Südbahn geboren.
Seine Eltern stammen aus
Niederösterreich.
Er verlebt seine Kindheit
und Jugend an verschiedenen Orten Österreichs.
1872 Besuch der Realschule in Wiener-Neustadt bis zum Abitur 1879.
1879 Studium an der Wiener Technischen Hochschule: Mathematik und Naturwissenschaft,
zugleich Literatur, Philosophie
und Geschichte.
Grundlegendes Goethe-Studium.
1882 Erste schriftstellerische Tätigkeit.
1882-1897 Herausgabe von Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften
in Kürschners «Deutsche
National-Litteratur», fünf Bände.
Eine selbständige Ausgabe
der Einleitungen erschien 1925 unter dem Titel
Goethes
Naturwissenschaftliche Schriften.
1884-1890 Privatlehrer bei einer Wiener Familie.
1886 Berufung zur Mitarbeit bei der Herausgabe der großen Goethe
«Sophien-Ausgabe»
Grundlinien
einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung
1888 Herausgeber der «Deutschen Wochenschrift», Wien.
Vortrag im Wiener Goethe-Verein:
Goethe als Vater einer neuen Ästhetik.
1890-1897 Weimar. Mitarbeit am Goethe- und Schiller-Archiv.
Herausgeber von Goethes
Naturwissenschaftlichen Schriften.
1891 Promotion zum Doktor der Philosophie an der Universität Rostock.
1892 erscheint die erweiterte Dissertation:
Wahrheit und Wissenschaft. Vorspiel einer Philosophie der Freiheit.
1894 Die Philosophie der Freiheit. Grundzüge einer modernen Weltanschauung.
Seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode.
1895 Friedrich Nietzsche. Ein Kämpfer gegen seine Zeit.
1897 Goethes Weltanschauung.
Übersiedlung nach Berlin.
Herausgabe des «Magazin für Literatur» und der «Dramaturgischen
Blätter»
zusammen mit O.E. Hartleben.
Wirksamkeit in der «Freien
literarischen Gesellschaft», der «Freien dramatischen Gesellschaft»,
im «Giordano Bruno-Bund»,
im Kreis der «Kommenden» u.a.
1899-1904 Lehrtätigkeit an der von W. Liebknecht gegründeten
Berliner «Arbeiter-Bildungsschule».
1900/01 Welt- und Lebensanschauungen im 19. Jahrhundert, 1914
erweitert zu: Die Rätsel
der Philosophie.
Beginn der anthroposophischen
Vortragstätigkeit auf Einladung der Theosophischen Gesellschaft in
Berlin.
Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens.
1902-1912 Aufbau der Anthroposophie. Regelmäßige öffentliche
Vortragstätigkeit in Berlin
und ausgedehnte Vortragsreisen
in ganz Europa.
Marie von Sivers (ab 1914
Marie Steiner) wird seine ständige Mitarbeiterin.
1902 Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums.
1903 Begründung und Herausgabe der Zeitschrift «Luzifer»,
später «Lucifer-Gnosis».
1904 Theosophie. Einführung in übersinnliche
Welterkenntnis und Menschenbestimmung.
1904/05 Wie erlangt man Erkenntnisse
der höheren Welten?
Aus
der Akasha-Chronik.
Die Stufen der höheren Erkenntnis.
1910 Die Geheimwissenschaft im Umriß
1910-1913 In München werden die Vier Mysteriendramen uraufgeführt.
1911 Die geistige Führung
des Menschen und der Menschheit.
1912 Anthroposophischer Seelenkalender. Wochensprüche.
Ein
Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen.
1913 Trennung von der Theosophischen und Begründung der Anthroposophischen
Gesellschaft.
Die
Schwelle der geistigen Welt.
1913-1923 Errichtung des in Holz als Doppelkuppelbau gestalteten ersten
Goetheanum in Dornach/Schweiz.
1914-1923 Dornach und Berlin.
In Vorträgen und Kursen
in ganz Europa gibt Rudolf Steiner Anregungen für eine Erneuerung
auf vielen Lebensgebieten:
Kunst, Pädagogik, Naturwissenschaften, soziales Leben, Medizin, Theologie.
Weiterbildung der 1912 inaugurierten
neuen Bewegungskunst «Eurythmie».
1914 Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt.
1916-1918 Vom Menschenrätsel.
Von Seelenrätseln.
Goethes Geistesart in
ihrer Offenbarung durch seinen «Faust»
und durch das «Märchen von der Schlange und der Lilie».
1919 Rudolf Steiner vertritt den Gedanken einer «Dreigliederung
des sozialen Organismus»
in Aufsätzen und Vorträgen,
vor allem im süddeutschen Raum.
Die
Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart
und Zukunft.
Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus.
Im Herbst wird in Stuttgart
die «Freie Waldorfschule» begründet,
die Rudolf Steiner bis zu
seinem Tode leitet.
1920 Beginnend mit dem Ersten anthroposophischen Hochschulkurs
finden im noch nicht vollendeten
Goetheanum fortan regelmäßig
künstlerische und Vortragsveranstaltungen
statt.
1921 Begründung der Wochenschrift «Das Goetheanum»
mit regelmäßigen Aufsätzen und Beiträgen Rudolf Steiners.
1922 Kosmologie, Religion
und Philosophie.
In der Silvesternacht 1922/23
wird der Goetheanumbau durch Brand vernichtet.
Für einen neuen in
Beton konzipierten Bau kann Rudolf Steiner in der Folge nur noch
ein erstes Außenmodell
schaffen.
1923 Unausgesetzte Vortragstätigkeit, verbunden mit Reisen.
Zu Weihnachten 1923 Neubegründung
der «Anthroposophischen Gesellschaft» als
«Allgemeine Anthroposophische
Gesellschaft» unter der Leitung Rudolf Steiners.
1923-1925 Rudolf Steiner schreibt in wöchentlichen Folgen seine
unvollendet gebliebene Selbstbiographie
Mein
Lebensgang sowie
Anthroposophische Leitsätze,
und arbeitet mit Dr. Ita
Wegman an dem Buch
Grundlegendes für
eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen.
1924 Steigerung der Vortragstätigkeit. Daneben zahlreiche Fachkurse.
Letzte Vortragsreisen in Europa.
Am 28. September letzte
Ansprache zu den Mitgliedern.
Beginn des Krankenlagers.
1925 Am 30. März stirbt Rudolf Steiner in Dornach.
Rudolf
Steiner:
Wie erlangt man
Erkenntnisse der höheren Welten?
Vorrede 1909 : Vorrede
1914 : Nachwort 1918
Bedingungen : Innere
Ruhe
Die Stufen
der Einweihung
Die Vorbereitung : Die
Erleuchtung : Kontrolle
der Gedanken und Gefühle
Die Einweihung
Praktische Gesichtspunkte
Die Bedingungen
zur Geheimschulung
Über
einige Wirkungen der Einweihung
Veränderungen
im Traumleben des Geheimschülers
Die
Erlangung der Kontinuität des Bewußtseins
Die
Spaltung der Persönlichkeit während der Geistesschulung
Der Hüter der Schwelle
Leben und Tod : Der große
Hüter der Schwelle
*
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°
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index / links /
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-
° Rgveda,
Yoga-Sutras,
Bhagavad-Gita;
Genesis, Johannes-Evangelium
.
-
° Thomas von Aquin:
Summa
Theol. prima pars qu.2: IST Gott? Fünf
Gottesbeweise
. – ° Jakob
Böhme: Aurora oder Morgenröte im Aufgang
. – ° Joh.Val.
Andreae: Chymische Hochzeit
Christiani Rosencreutz / Fama
Frat. / Confessio
Frat.
. – ° Novalis:
Die Lehrlinge zu Sais; Schelling: Die Weltalter (Einleitung)
. – ° Wolfram
/ Chretien / Wagner: Parzival/ Parsifal und der Gral
. – ° Feuerprobe
und Lebensschrift-Chiffre: Von dem Machandelboom
Rudolf
Steiner Gesamtausgabe im Netz:
Verzeichnis
der Schriften und Lebenslauf Rudolf Steiners
Bibl.-Nr. Titel
GA 1 (Tb 649) Einleitungen
zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften (1884 - 1897)
GA 2 (Tb 629) Grundlinien
einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung mit besonderer Rücksicht
auf Schiller
GA 3 (Tb 628) Wahrheit und
Wissenschaft
GA 4 (Tb 627) Die Philosophie
der Freiheit
GA 5 (Tb 621) Friedrich Nietzsche,
ein Kämpfer gegen seine Zeit
GA 6 (Tb 625) Goethes Weltanschauung
GA 7 (Tb 623) Die Mystik im
Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis zur modernen
Weltanschauung
GA 8 (Tb 619) Das Christentum
als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums
GA 10 (Tb 600) Wie erlangt
man Erkenntnisse der höheren Welten?
GA 11 (Tb 616) Aus der Akasha
- Chronik
GA 12 (Tb 641) Die Stufen
der höheren Erkenntnis
GA 13 (Tb 601) Die Geheimwissenschaft
im Umriß.
GA 14 (Tb 607/Tb 608) Vier
Mysteriendramen
GA 15 (Tb 614) Die geistige
Führung des Menschen und der Menschheit
GA 16 (Tb 602) Ein Weg zur
Selbsterkenntnis des Menschen. In acht Meditationen
GA 17 (Tb 602) Die Schwelle
der geistigen Welt. Aphoristische Ausführungen
GA 18 (Tb 610/11) Das Rätsel
der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriss dargestellt
GA 23 (Tb 606) Die Kernpunkte
der sozialen Frage
GA 24 (Tb 667) Aufsätze
über die Dreigliederung des sozialen Organismus und zur Zeitlage 1915
- 1921
GA 25 (Tb 641) Drei Schritte
der Anthroposophie. Kosmologie, Religion und Philosophie.
GA 28 (Tb 636) Mein Lebensgang
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Rudolf
Steiner : Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?