Öffne
leise deine Hüllen, Knospe, weite dich,
daß
er wie ein Blütenstern komm hervor ans Licht!
Öffne
leise deine Augen, Mensch, in deinem Sinn
leuchtet
eine Sonne auf: Trost und Neubeginn.
Am
Grund des weiten Lüftemeers, von Sonnenlicht umspielt,
erglänzt
die Frucht in Tau gebadet, Mond um Mond gereift,
Mond
um Mond gereift.
Am
Grund des tiefen Himmelblaus, von Sternenmilch genährt,
erglänzt
im Lichte reingewaschen Erde frisch getauft,
Erde
frisch getauft.
Der
Tag beginnt zu träumen; wir tragen seinen Schein
durch
dämmerbunte Fernen mit Liedern und Laternen -
darinnen
ist es warm und hell, ein mildes Kerzenlicht.
Auch
du bist weit gewandert. Du kommst an unser Haus,
du
klopfst an unsre Türe, an meine Herzenskammer,
darinnen
ist es warm und hell, nun komme herein mein Gast,
-
tritt ein!
Und
Bäume zeichnen in die Luft
ein
feines Gitter-Ornament.
In
ihrer Rinde warten volle Knospen, die neuen Keime.
Sie
warten, daß der Frühling ruft, der ihre Namen kennt -
sie
warten, daß der Frühling ruft, der ihre Namen kennt.
Und
Vögel suchen überall
im
Staub ein kleines Krümelein.
Sieh,
wie sie flattern, sieh nur, wie sie zittern in Lust und Leiden:
Bewegung
füllt das ganze All, die Sterne blinken fein -
Bewegung
füllt das ganze All, die Sterne blinken fein.
Wann
wird es Mensch? Wann wird es Licht?
Von
Farben ist die Nacht umkränzt.
Wir
sind noch nicht, was wir am Ende werden. Die Engel warten,
daß
in der Erde Angesicht die Sonne selber glänzt -
daß
in der Erde Angesicht die Sonne selber glänzt.