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Richard Wagner
 
 Parsifal
 
Ein Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen 
 
(nach dem Wortlaut der gedruckten Partitur
von 1883)
in kommentierendem Vergleich mit den 
Bezugsstellen und Entsprechungen bei 
Chrétien de Troyes
und Wolfram von Eschenbach:
Gralsburgszene und 
Trevrizentbegegnung Parzivals
sowie Robert de Borons "Gralsgeschichte"
durch Feire Fiz
 
Zweiter Aufzug 
Klingsors Zauberschloß 
 
Im inneren Verließe  
eines nach oben offenen Turmes. 
Steinstufen führen  
nach dem Zinnenrande der Turmmauer; 
Finsternis in der Tiefe,  
nach welcher es von dem Mauervorsprunge, 
den der Boden darstellt, hinabführt. 
Zauberwerkzeuge  
und nekromantische Vorrichtungen. 
Klingsor auf dem Mauervorsprunge zur Seite, 
vor einem Metallspiegel sitzend.  
 
Zu Beginn des zweiten Aufzugs sei noch einmal an die "Personen des Dramas" erinnert, wie sie vor Beginn des ersten Aufzugs aufgelistet wurden; dort wurde im Vergleich mit den gleichnamigen Personen der Parzival-Epen bereits festgestellt, daß  
   Kundry, die zwar u.a. auch die Botenfunktionen der gleichnamigen Gestalt aus dem Gralsepos übernimmt, hier nun eine ganz neuartige, tragende Rolle im gostischen Verführungsdrama Wagners bekommt; und daß  
   Klingsor gleichfalls an Bedeutung als Gegenfigur zu Amfortas und Titurel mit seiner komplementären Gegenwelt zur Gralsburg gewinnt, wo auch die "Zaubermädchen" (vgl. Wolfram, die Schastel-marveil-Aventiure Gawans 558 ff, dort auch 637 der Zauberer Clinschor als Herr über die eingeschlossenen Frauen) eigenartig süß aufblühen dürfen. 
Klingsor-Ouranos, von Kronos entmannt; Kundry-Aphrodite
KLINGSOR 
    Die Zeit ist da. - 
    Schon lockt mein Zauberschloß  
    den Toren, 
    den, kindisch jauchzend,  
    fern ich nahen seh'. - 
    Im Todesschlafe  
    hält der Fluch sie fest, 
    der ich den Krampf zu lösen weiß. - 
    Auf denn! An's Werk!
(Er steigt, der Mitte zu, etwas tiefer hinab 
und entzündet dort Räucherwerk,  
welches alsbald den Hintergrund  
mit einem bläulichen Dampfe erfüllt. 
Dann setzt er sich wieder vor die  
Zauberwerkzeuge und ruft,  
mit geheimnisvollen Gebärden, 
nach dem Abgrunde.) 
    Herauf! Herauf! Zu mir! 
    Dein Meister ruft dich Namenlose: 
    Urteufelin, Höllenrose! 
    Herodias warst du, und was noch? 
    Gundryggia dort, Kundry hier: 
    Hierher! Hierher denn! Kundry! 
    Dein Meister ruft: herauf!
(In dem bläulichen Lichte  
steigt Kundrys Gestalt herauf. 
Sie scheint schlafend. - 
Kundrys Gestalt macht die Bewegung  
einer Erwachenden. - 
Sie stößt einen gräßlichen Schrei aus.) 
    Erwachst du? Ha! 
    Meinem Banne wieder 
    verfielst heut' du zur rechten Zeit.
(Kundry läßt ein Klagegeheul, 
von größter Heftigkeit bis zu bangem  
Wimmern sich abstufend, vernehmen.) 
    Sag', wo triebst du dich wieder umher? 
    Pfui! Dort bei dem Rittergesipp', 
    wo wie ein Vieh  
    du dich halten läßt? 
    Gefällt dir's bei mir nicht besser? 
    Als ihren Meister du mir gefangen - 
    haha – den reinen Hüter des Grales - 
    was jagte dich da wieder fort?
KUNDRY 
(rauh und abgebrochen, 
wie im Versuche,  
wieder Sprache zu gewinnen) 
    Ach! – Ach! 
    Tiefe Nacht! - 
    Wahnsinn! – Oh! – Wut! - 
    Ach! – Jammer! - 
    Schlaf – Schlaf - 
    tiefer Schlaf! – Tod!
KLINGSOR 
    Da weckte dich ein andrer? He?
KUNDRY 
(wie zuvor) 
    Ja! – Mein Fluch! - 
    Oh! – Sehnen – Sehnen! -
KLINGSOR 
    Haha! -  
    dort nach den keuschen Rittern?
KUNDRY 
    Da – da – dient' ich.
KLINGSOR 
    Ja, ja! – den Schaden zu vergüten, 
    den du ihnen böslich gebracht? 
    Sie helfen dir nicht: 
    feil sind sie alle, 
    biet' ich den rechten Preis; 
    der festeste fällt, 
    sinkt er dir in die Arme; 
    und so verfällt er dem Speer, 
    den ihrem Meister selbst  
    ich entwandt. - 
     
    Den Gefährlichsten gilt's nun heut' zu besteh'n: 
    ihn schirmt der Torheit Schild.
KUNDRY 
    Ich – will nicht! Oh! – Oh!
KLINGSOR 
    Wohl willst du, denn du mußt.
KUNDRY 
    Du – kannst mich – nicht – halten. 
KLINGSOR 
    Aber dich fassen. 
KUNDRY 
    Du?
KLINGSOR 
    Dein Meister.
KUNDRY 
    Aus welcher Macht?
KLINGSOR 
    Ha! Weil einzig an mir 
    deine Macht – nichts vermag.
KUNDRY 
(grell lachend) 
    Haha! – Bist du keusch?
KLINGSOR 
    Was frägst du das, verfluchtes Weib? -
KLINGSOR 
    Furchtbare Not! - 
    So lacht nun der Teufel mein, 
    daß einst ich nach dem Heiligen rang! 
    Furchtbare Not! 
    Ungebändigten Sehnens Pein, 
    schrecklichster Triebe Höllendrang, 
    den ich zum Todesschweigen  
    mir zwang - 
    lacht und höhnt er nun laut 
    durch dich, des Teufels Braut? - 
    Hüte dich! 
    Hohn und Verachtung  
    büßte schon einer: 
    der Stolze, stark in Heiligkeit, 
    der einst mich von sich stieß, 
    sein Stamm verfiel mir, 
    unerlöst 
    soll der Heiligen Hüter mir schmachten; 
    und bald – so wähn' ich - 
    hüt' ich mir selbst den Gral. - - 
    Haha! 
    Gefiel er dir wohl,  
    Amfortas, der Held, 
    den ich zur Wonne dir gesellt? 
 KUNDRY 
    Oh! – Jammer! – Jammer! 
    Schwach auch er! – Schwach – alle! 
    Meinem Fluche mit mir 
    alle verfallen! - 
    Oh, ewiger Schlaf, 
    einziges Heil, 
    wie – wie dich gewinnen?
KLINGSOR 
    Ha! Wer dir trotzte, löste dich frei: 
    versuch's mit dem Knaben, der naht!
KUNDRY 
    Ich – will nicht!
Der "Meister" ist (mit diesem Titel) ironische Wiederspiegelung, Selbstreferenz, werkimmanente Selbstabbildung Richard Wagners und seiner bezaubernd aufblühenden Traumgestaltungen dionysischer Grundkonflikte: Musik als Evokation der das Bewußtsein verführenden Natur im harmonikalen Untergrund blühender Klangoberflächen. (Nietzsche wird Wagner deshalb einen "Psychologen" nennen, der den Hörer "überreden" will).  
  
Die vielen Namen Kundrys beschreiben eine Reinkarnationen-Kette; die Wurzelpersönlichkeit, von der die weiteren nur karmanische "Folgen" zu sein scheinen, ist "Herodias", die Frau des Herodes (die ihre Tochter Salome vor dem König tanzen läßt, um dann das Haupt Johannes des Täufers von ihm zu fordern), denn da muß die legendenhafte Verhöhnung des kreuztragenden Christus geschehen sein, die Kundry unten beichtet. Das ist die immer neu durch Verführungsversuche zu überwindende Schwelle ihrer Befriedigungssuche, ihres Erlösungs- und Sündendrangs in einem 
  
Zur Gestalt und Rolle Kundrys wurde bei ihrem ersten Erscheinen im ersten Aufzug (Sturz aus dem Himmel herab wie eine Windsbraut, um dem verwundeten Gralskönig eine letzte Medizin zu überbringen) bereits folgendes angemerkt:  
  
Cundrie 
surziere (Zauberin) was ir zuoname"  
 
- so heißt bei Wolfram die häßliche Frau, die (bei Chrétien noch anonym) am Artushof erscheint, kaum daß Parzival dort aus der Faszination der drei Blutstropfen im Schnee herausgerissen und in die Ritterrunde aufgenommen worden ist. Dort verflucht sie ihn im Prophetenstil und reitet dann auf ihrem Maultier weiter.  
  
Chrétien (4608 ff) und Wolfram (312) stimmen in der Beschreibung ihrer Häßlichkeit wie ihres Reittieres überein; aber sie ist bei Wolfram zugleich kostbar mit schwerer Seide gekleidet und ist zu allem Überfluß noch hochgelehrt, d.h. sie kann Latein, Arabisch und Französisch und beherrscht Logik, Geometrie und Astronomie 
  
Von ihrer äußerlichen Beschreibung sind bei Wagner nur die schwarzen Zöpfe übriggeblieben,  
 
- Chrétien (4614):  
"La damoisele fu trechie  
a deus treches tortes et noires"  
(Ihr Haar trug sie in zwei wirren schwarzen Zöpfen),  
  
- Wolfram (313):  
"über den huot ein zopf ir swanc  
unz ûf den mûl: der was sô lanc,  
swarz, herte und niht ze clâr,  
lind als eins swînes rückehâr";  
 
alles weitere bei Wagner ist originell; sie ist auch nicht der Ausbund von Häßlichkeit, wie bei den beiden Epikern, sondern (in Spanien immerhin) eine Art "Carmen", Zigeunerin mit Verführungsreiz, ein wildes Naturwesen, zauberkräftig nicht so sehr durch die Kompensation ihrer Häßlichkeit mit scharfer Klugheit, ja Prophetie (wie bei Chrétien) oder durch Gelehrtheit in den sieben freien Künsten (wie bei Wolfram), als wegen ihrer seelischen Zerrissenheit und ihres erfahrungstiefen Alters durch mehrere Inkarnationen hindurch, hier nur knapp symbolisch repräsentiert mit ihrem "Gürtel von Schlangenhäuten".  
  
Und sie, die Verführerin und Ursache der Verwundung des Königs, reicht einen Balsam "von weiter her als du denken kannst", – von jenseits des Bewußtseins – ein, wie wir erfahren werden, weit stärkerer Kompensationsdrang als bei der häßlichen Prophetin im Epos. In der Tat ist sie die tragende Figur der ganzen Handlung, Ursache und treibende Kraft.  
  
Die Kompensation ihrer hier noch verborgenen "Nachtseite" (die aber als "Schlaf" hervordrängt) beansprucht ihre Kräfte so sehr, daß sie sofort von einer unwiderstehlichen Müdigkeit überwältigt wird – mitten am Tage!  
  Diese dramatische Polarität und Spannung wird von Freud in der bekannten Weise beschrieben (z.B. in seiner "Traumdeutung"), ist aber durch die griechische Tragödie und besonders durch Wagners Bühnenwerke seit jeher ausgestaltet worden; Nietzsche, angeregt durch Schopenhauer, aber selbst Altphilologe und glühender Wagnerianer, greift das romantische Begriffspaar "dionysisch"-"apollinisch" von Creuzer und Schelling auf und bezieht es auf die spannende Polarität des dionysischen Wahns und seiner apollinischen  Bewältigung im Bewußtsein: "Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik" (1871); vgl. insbesondere zu Beginn dieser Schrift die Bildbeschreibung der "Verklärung" von Raffaelo Santi im Vatikanischen Museum, wo mit der schwebenden Christusgestalt oben die vergebliche Heilung des Besessenen durch die Jünger unten kontrastiert und die einzige Verbindung der unteren und der oberen Bildhälfte durch den Blick des "Besessenen" nach oben zur schwebenden Gestalt geknüpft wird 
Man beachte insbesondere die rätselhafte kniende Frauengestalt in der unteren Bildhälfte.  
  
Raffaelo Santi: Christi Verklärung und Heilung des besessenen Knaben, in Nietzsche: Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik Urbild der Polarität des Apollinischen und Dionysischen
  
und in Bezug auf ihren hypnotischen Schlaf:  
  
Dieses Bildmotiv der erstarrten, "leblos, wie tot" Schlafenden, die passiv aufgefunden wird, verstärkt den Charakter der Kundry-Gestalt im Parsifal als der schlechthinnigen Personifikation der Natur: Hineingezogen in den Sündenfall - bzw. in der Deutung durch Trevrizent: befleckt durch den Brudermord Kains – verliert die Erde ihre paradiesische Unschuld, bringt statt Milch und Honig Dornen und Disteln hervor, wird trocken, staubig und steinig, verliert ihre Erkenntnistransparenz: Die eigentlichen Ursachenkräfte liegen nun im Verborgenen; dem findenden Bewußtsein zeigt sich nur noch eine material erstarrte, passive Erscheinungswelt.  
  
Der "Meister" Klingsor vermag die Natur aus ihrer dionysischen Wurzel heraus zum Blühen zu bringen, eigentlich zu einem vegetativen Anschein, einer oberflächlichen Scheinblüte des eher tierischen Triebes und Treibens, dem er durch seine Selbstverschneidung ja nicht unterworfen ist. Und ausgerechnet er hält den Speer.  
  
Bezüglich Klingsors "Not" vgl. den Klingsor-Abschnitt der Titurel-Exposition durch Gurnemanz im ersten Aufzug.  
  
Eine ferne Quelle dieses Wagnerschen Sonderguts, durch ihre Ferne vielleicht nur als Anspielung im Hintergrund, ist Hesiods Theogonie: Die Entmannung des Himmels (Ouranos) ist Ursache für die Geburt der Aphrodite. Nur der ("um des Himmelreiches willen" Matth 19,12?)  verschnittene (aber von Titurel dann gemäß Deuteronomium 23,2 ausgestoßene) Klingsor kann die Verführerin Kundry als ihr "Meister" evozieren.  
Vgl. auch die kultische Selbstkastration der Priester in der Prozession der "großen Mutter" Kybele.  
Und – nicht zu vergessen - die Verwundung des Gralskönigs selbst, die bei den Epikern ja eine Verletzung des Genitalbereichs darstellt, immer blutend, schmerzend, besonders im Winterfrost bis zur Passionszeit hin, am schärfsten, schneidendsten dann, wenn der Planet Saturn seine Wirkung hineinstrahlt: Kronos, der den Himmel mit einer gezähnten Sichel entmannt und das "abgemähte" Zeugungsorgan seines Vaters in die tosende Salzflut geworfen hat, wo dann die "Gliedliebende" aus dem Schaum geboren wird und überall, wo sie aus des Meeres und der Liebe Wellen heraus ihre Schritte an Land setzt, Blumen hervorsprießen läßt. 
KLINGSOR 
(steigt hastig auf die Turmmauer) 
    Jetzt schon erklimmt er die Burg.
KUNDRY 
    Oh! Wehe! Wehe! 
    Erwachte ich darum? 
    Muß ich? – Muß?
KLINGSOR 
(hinabblickend) 
    Ha! – Er ist schön, der Knabe!
KUNDRY 
    Oh! – Oh! – Wehe mir! -
KLINGSOR 
(stößt, nach außen gewandt, in ein Horn) 
    Ho! Ihr Wächter! Ho! Ritter! 
    Helden! – Auf! – Feinde nah! 
    Ha! Wie zur Mauer sie stürmen, 
    die betörten Eigenholde, 
    zum Schutz ihres schönen Geteufels! - 
    So! Mutig! Mutig! - 
    Haha! Der fürchtet sich nicht: - 
    dem Helden Ferris  
    entwand er die Waffe; 
    die führt er nun freislich  
    wider den Schwarm
(Kundry gerät in  
unheimliches ekstatisches Lachen 
bis zu krampfhaftem Wehegeschrei.) 
    Wie übel den Tölpeln der Eifer gedeiht! 
    Dem schlug er den Arm,  
    jenem den Schenkel. 
    Haha! – Sie weichen.
(Kundry verschwindet.) 
    Sie fliehen 
     
Ihre spröde Außenseite täuscht nicht darüber hinweg, daß Kundry selbst (gleich der vom Baum faszinierten Ischah des Paradieses) von Schönheit verführt und rettungslos verliebt ist, von Anfang an (vgl. ihr Verhalten im ersten Aufzug).  
  
Parsifal hat etwas vom Siegfried des "Rings", so jedenfalls das übermütige Motiv: unbefangenes, unschuldiges Draufgängertum; ja: beide sind Ektypoi des Naturburschen im Märchen, "der auszog, das Fürchten zu lernen". Bei Wagner ist der entsprechende Archetypos in beiden Fällen so gewichtet, daß der Held letztlich die Liebe kennenlernt, indem er sich die gebannte Braut erweckt, seine dialogisch-anamnetische "Lehrerin"
(Das bläuliche Licht ist erloschen: 
volle Finsternis in der Tiefe, 
wogegen glänzende Himmelsbläue  
über der Mauer.) 
 
    Seine Wunde trägt jeder nach heim! 
    Wie das ich euch gönne! 
    Möge denn so 
    das ganze Rittergezücht 
    unter sich selber sich würgen! 
    Ha! Wie stolz er nun steht  
    auf der Zinne! 
    Wie lachen ihm die Rosen  
    der Wangen, 
    da kindisch erstaunt 
    in den einsamen Garten er blickt!
(Er wendet sich nach der Tiefe  
des Hintergrundes um.) 
    He! Kundry! 
    Wie? Schon am Werk? - 
    Haha! Den Zauber wußt' ich wohl, 
    der immer dich wieder  
    zum Dienst mir gesellt! 
(sich wieder nach außen wendend) 
    Du da, kindischer Sproß, 
    was auch 
    Weissagung dich wies, 
    zu jung und dumm 
    fielst du in meine Gewalt: - 
    die Reinheit dir entrissen, 
    bleibst mir du zugewiesen! 
Auch hier Verdunklung der Szene wie bei der Gralsenthüllung: wie zum imaginativen Aufbau einer "anderen" Welt, Abblendung der Rahmensituation, um der imaginativen (in einer Art Meditation bildhaft aufgebauten) Welt Raum zu schaffen.  
Man möchte meinen, die ganze Szenerie wird noch einmal neu aufgerollt von dem Zeitpunkt an, wo Kundry in ihre Trance versunken ist: Nun die antithetische Parallele, die entsprechende, komplementäre "andere Seite des Berges", die untergründige Seite der Liebesglut des Grals und seiner Leibeshingabe, das Ursachenfeld der Verwundung des Gralshüters, die Magie des Schweigens Parsifals: Die Anamnese nach dem Kuß wird eine untergründige Identität beider "Verdunklungs"-Szenen erweisen.  
 
Klingsors Zaubergarten, originales Bühnenbild von 1882
 
(Er versinkt schnell  
mit dem ganzen Turme; 
zugleich steigt der Zaubergarten auf  
und erfüllt die Bühne gänzlich. 
Tropische Vegetation, üppigste Blumenpracht; 
nach dem Hintergrunde zu Abgrenzung  
durch die Zinne der Burgmauer, 
an welche sich seitwärts Vorsprünge  
des Schloßbaues selbst, 
arabischen reichen Stiles,  
mit Terrassen anlehnen.) 

(Auf der Mauer steht Parsifal,  
staunend in den Garten hinabblickend. - 
Von allen Seiten her,  
zuerst aus dem Garten, 
dann aus dem Palaste,  
stürzen wirr durcheinander,  
einzeln, dann zugleich immer mehr  
schöne Mädchen herein: 
sie sind mit flüchtig übergeworfenen,  
zartfarbigen Schleiern verhüllt, 
wie soeben aus dem Schlafe aufgeschreckt.) 
 
(Das Ensemble der "Blumenmädchen"  
besteht aus zwei Gruppen  
von je drei ersten Sängerinnen, 
sowie zwei Halbchören  
von ersten, zweiten und dritten Sopranistinnen, 
von denen jeder wiederum  
in zwei Hälften geteilt wird.) 

II. UND III. M.        Hier! Hier war das Tosen! 
2. UND 3. M.        Hier! Hier war das Tosen! 
1. UND I. M.         Waffen! 
3. UND II. M.        Ja, wir hörten sein Horn! 
3. UND III. M.       Wehe! 
1. UND I. M.        Wer ist der Frevler? 
2.,3.,II.,III.M.        Wo ist der Frevler? 
1. HALBCHOR     Wilde Rüfe! 
2. HALBCHOR     Wer ist der Frevler? 
ALLE                  Auf zur Rache! 
1. M.                   Mein Geliebter verwundet! 
I. M.                    Wo find' ich den meinen? 
II. M.                   Ich erwachte alleine! 
ALLE                  Wohin entfloh'n sie? 
I. M.                   Wo ist mein Geliebter? 
3. M.                  Wo find' ich den meinen? 
II. M.                  Ich erwachte alleine! 
1. M.                  Oh! Weh, ach,wehe! 
I. M.                   Wehe! Wehe! 
ALLE      Wo sind uns're Lieben? 
              Drinnen im Saale! 
              Wir sah'n sie mit blutender Wunde. 
              Auf, ihnen zur Hilfe! 
              Wer (wo) ist der (unser) Feind? 
III. M.      Da steht er! 
CHOR     Seht ihn dort! Da steht er! Dort! 
1. M.       Meines Ferris Schwert  
                         in seiner Hand! 
2. M.       Meines Liebsten Blut  
                         hab ich erkannt! 
ALLE       Ich sah's! Der stürmte die Burg! 
III.M.                  Ich hörte des Meisters Horn. 
3. UND II. M.      Ja, wir hörten sein Horn! 
1., 4., III. M.       Mein Held lief herzu. 
2. UND 3. M.     Sie kamen alle herzu. 
 
ALLE      Weh! Weh ihm, der sie uns schlug! 
 
2. HALBCHOR   Sie kamen alle, doch jeden 
(Altstimmen)      empfing seine Wehr. 
2. M.                 Der schlug meinen Liebsten. 
1. M.                 Mir traf er den Freund. 
II. M.                 Noch blutet die Waffe. 
I. M.                  Meines Liebsten Feind! 
ALLE      Weh! Du dort! Ach wehe  
              Was schufst du uns solche Not? 
              Verwünscht, verwünscht  
                        sollst du sein! 
 
(Parsifal springt tiefer in den Garten herab, 
die Mädchen weichen jäh zurück.) 

ALLE M.           Ha, Kühner! 
1., I./ II. M.        Wagst du zu nahen? 
2., 3., III. M.      Was schlugst du  
                        uns're Geliebten? 

PARSIFAL 
(voll Verwunderung anhaltend) 

    Ihr schönen Kinder,  
    mußt' ich sie nicht schlagen? 
    Zu euch, ihr Holden, ja  
    wehrten sie mir den Weg. 
I. M.                Zu uns wolltest du? 
1. M.               Sah'st du uns schon? 

PARSIFAL 

    Noch nie sah ich  
    solch' zieres Geschlecht: 
    nenn' ich euch schön,  
    dünkt euch das recht? 
2. M.   So willst du uns wohl nicht schlagen? 
I. M.    Willst uns nicht schlagen? 
 
PARSIFAL 
    Das möcht' ich nicht.
I. M.                 Doch Schaden schufst du  
                                     so vielen. 
2., 3., II./III.M.   Großen und vielen! 
1. UND I. M.     Du schlugest  
                                     uns're Gespielen! 
ALLE M.          Wer spielt nun mit uns? 

(Die Mädchen, von Verwunderung  
in Heiterkeit übergegangen, 
brechen jetzt in ein lustiges Gelächter aus. 
Während Parsifal immer näher  
zu den aufgeregten Gruppen tritt, 
entweichen unmerklich die Mädchen  
der ersten Gruppe und des ersten Chors  
hinter die Blumenhäge, 
um ihren Blumenschmuck zu vollenden.) 

PARSIFAL 

    Das tu' ich gern.
SOLI UND CHOR DER 2. GRUPPE 
    Bist du uns hold, so bleib' nicht fern!
I. M.           Und willst du uns nicht schelten - 
II. M.          wir werden dir's entgelten. 
I. M.           Wir spielen nicht um Gold. 
III. M.         Wir spielen nicht um Gold. 
II. M.          Wir spielen nicht um Gold. 
I. M.           Wir spielen um Minne's Sold. 
II. M.          Willst auf Trost du uns sinnen - 
I. M.           sollst den du uns abgewinnen! 

(Die Mädchen der ersten Gruppe  
und des ersten Chors 
kommen mit dem Folgenden,  
ganz in ihren Blumengewändern,  
selbst Blumen scheinend, zurück 
und stürzen sich sofort auf Parsifal.) 

2. M.              Lasset den Knaben! 
1. M.              Er gehöret mir! 
3. M.              Nein! 
1. M.              Nein! 
1. GRUPPE    Nein, mir! 

(Während die Zurückgekommenen sich  
um Parsifal drängen, 
verlassen die Mädchen der zweiten Gruppe 
und des zweiten Chors hastig die Szene, 
um sich ebenfalls zu schmücken.) 

SOLI UND CHOR DER 2. GRUPPE 

    Ha, die Falschen! 
    Sie schmückten heimlich sich!  
           
 
(Während des Folgenden  
drehen sich die Mädchen, 
wie in anmutigem Kinderspiele, um Parsifal, 
sanft ihm Wange und Kinn streichelnd.) 

DIE M. DER 1. GRUPPE  
                          Komm, komm,  
                          holder Knabe! 
1. M.                   Komm, o holder Knabe! 
DIE ÜBRIGEN M. Laß mich dir blühen!  
                          Dir zu Wonn und Labe 
                          gilt mein minniges Mühen. 
1. M.                   Komm, holder Knabe! 
DIE ÜBRIGEN M. Komm, holder Knabe! 
 
(Die zweite Gruppe  
und der zweite Chor kommen, 
ebenfalls geschmückt, zurück  
und gesellen sich dem Spiele.) 
 
1. UND I. M.        Laß mich dir erblühen! 
ALLE M.             Dir zu Wonn' und Labe 
                          gilt mein minniges Mühen! 
  
PARSIFAL 
(heiter, ruhig in der Mitte der Mädchen) 

    Wie duftet ihr hold! 
    Seid ihr denn Blumen?
1. M.               Des Gartens Zier - 
I. M.                und duftende Geister! 
1. UND I. M.     Im Lenz pflückt uns  
                                         der Meister. 
2. UND lI. M.    Wir wachsen hier - 
1. UND 1. M.    in Sommer und Sonne - 
1.2., I., II. M.     für dich erblühend in Wonne! 
3. UND III. M.    Nun sei uns freund und hold! 
2. UND II. M.     Nicht karge den Blumen 
                                         den Sold! 
1. HALBCHOR  Sei freund uns und hold! 
2. HALBCHOR  Nicht karge den Sold! 
  
ALLE MÄDCHEN  
     Kannst du uns nicht lieben und minnen, 
     wir welken und sterben dahinnen. 

I. M.              An deinen Busen nimm mich! 
CHOR           Komm, holder Knabe! 
1. M.             Die Stirn laß mich dir kühlen! 
CHOR           Laß mich dir erblühen! 
2. M.             Laß mich die Wange dir fühlen! 
II. M.             Den Mund laß mich dir küssen! 
1. M.             Nein, ich! Die Schönste bin ich! 
2. M.             Nein! Ich bin die Schönste! 
1.,3., II. M.             Ich bin schöner! 
4. M.             Nein! Ich dufte süßer! 
1. UND 2. M. Nein, ich! 
3., II., III. M.           Ich! 
CHOR                   Ich! Ja, ich! 
 
PARSIFAL 
(ihrer anmutigen Zudringlichkeit sanft wehrend) 

    Ihr wild holdes Blumengedränge, 
    soll ich mit euch spielen,  
    entlaßt mich der Enge!
I. M.    Was zankest du? 
 
PARSIFAL 
    Weil ihr euch streitet
1. M.   Wir streiten nur um dich. 
II. M.   Wir streiten nur um dich 
 
PARSIFAL 
    Das meidet!
2. M. (zum ersten)    Du laß von ihm;  
                               sieh, er will mich! 
3. M.                 Mich lieber! 
III. M.                 Nein mich! 
II. M.                  Nein, lieber will er mich! 
1. M.                  Du wehrest mich von dir? 
1. M.                  Du scheuchest mich fort? 
2., 3. UND III. M. Du wehrest mir? 
1. HALBCHOR    Wie, bist du feige  
                                   vor Frauen? 
I., II., III. M.         Magst dich nicht getrauen? 
2.HALBCHOR     Magst dich nicht getrauen? 
1. M.                  Wie schlimm bist du  
                                   Zager und Kalter! 
I. M.                   Wie schlimm bist du  
                                   Zager und Kalter! 
1. HALBCHOR    Wie schlimm! 
2. HALBCHOR    So zag? 
1. M.                  Die Blumen läßt du  
                          umbuhlen den Falter? 
CHOR                So zag und kalt! 
II. UND III. M.      Wie ist er kalt! 
1. HALBCHOR    Auf! Weichet dem Toren! 
l., 2., 3. M.          Wir geben ihn verloren. 
2. HALBCHOR    Doch sei er uns erkoren! 
1. HALBCHOR    Nein, uns! 
I., II., III. M.         Nein, mir gehört er an! 
2. HALBCHOR    Nein, uns gehöret er! 
1. HALBCHOR    Nein, uns gehöret er! 
ALLE                 Auch mir! Ja, mir! Ja, uns! 

PARSIFAL 
(halb ärgerlich die Mädchen abscheuchend) 

    Laßt ab! Ihr fangt mich nicht!  
     
kannst du uns nicht minnen – wir welken und sterben dahinnen
 
(Er will fliehen, als er aus einem Blumenhage 
Kundrys Stimme vernimmt  
und betroffen stillsteht.) 

KUNDRY 

    Parsifal! - Weile!
PARSIFAL 
    Parsifal .. .? 
    So nannte träumend  
    mich einst die Mutter.
(Die Mädchen sind bei dem Vernehmen  
der Stimme Kundrys erschrocken und haben  
sich alsbald von Parsifal zurückgehalten.) 
 
KUNDRY 
    Hier weile! Parsifal! - 
    Dich grüßet Wonne und Heil zumal. 
    Ihr kindischen Buhlen,  
    weichet von ihm; 
    früh welkende Blumen, 
    nicht euch ward er  
    zum Spiele bestellt! 
    Geht heim, pfleget der Wunden: 
    einsam erharrt euch mancher Held.
(Die Mädchen entfernen sich jetzt  
zaghaft und widerstrebend von Parsifal  
und ziehen sich, nach dem Schlosse zu, 
zurück.) 
 
I. M.                    Dich zu lassen! 
III. M.                  Dich zu meiden! 
II. M.                   Dich zu meiden! 
3. M.                   Oh, wie wehe! 
1. M.                   Oh, wehe! 
2. M.                   Oh! Wehe der Pein! 
CHOR                 Oh, wehe! 
1., 2., 3. M.         Von allen möchten gern  
                          wir scheiden, 
                          mit dir allein zu sein.  
1., II., III. M.         Mit dir allein zu sein. 
2. UND II.             Leb wohl! 
CHOR                  Leb wohl, leb wohl! 
1. UND 1. M.        Leb wohl! 
ALLE                   Leb wohl,  
                           du Holder, du Stolzer,  
                           du – Tor! 
 
(Mit dem letzten sind die Mädchen unter  
Gelächter im Schlosse verschwunden.) 

PARSIFAL 

    Dies alles – hab' ich nun geträumt?
(Er sieht sich schüchtern  
nach der Seite hin um,  
von welcher die Stimme kam. 
Dort ist jetzt,  
durch Enthüllung des Blumenhages, 
ein jugendliches Weib  
von höchster Schönheit - Kundry,  
in durchaus verwandelter Gestalt - 
auf einem Blumenlager, in leicht  
verhüllender, phantastischer Kleidung, 
annähernd arabischen Stiles -  
sichtbar geworden.)  
 
Geburt der Aphrodite aus dem Schaum: Ursache ist die Entmannung des Himmels; das Glied des Ouranos schwimmt auf dem Ozean und aus dessen Schaum wird die Gliedliebende geboren
(Parsifal noch ferne stehend.) 
    Riefest du mich Namenlosen?
KUNDRY 
    Dich nannt' ich, tör'ger Reiner, 
    «Fal parsi», 
    Dich, reinen Toren: «Parsifal». 
    So rief,  
    als in arab'schem Land er verschied, 
    dein Vater Gamuret dem Sohne zu, 
    den er, im Mutterschoß verschlossen, 
    mit diesem Namen sterbend grüßte. 
    Ihn dir zu künden,  
    harrt' ich deiner hier: 
    was zog dich her,  
    wenn nicht der Kunde Wunsch?
PARSIFAL 
    Nie sah' ich, nie träumte mir,  
    was jetzt ich schau'  
    und was mit Bangen mich erfüllt. - 
    Entblühtest du auch  
    diesem Blumenhaine?
KUNDRY 
    Nein, Parsifal, du stör'ger Reiner! 
    Fern – fern – ist meine Heimat: - 
    daß du mich fändest,  
    verweilte ich nur hier. 
    Von weither kam ich, wo ich viel ersah'. 
    Ich sah' das Kind  
    an seiner Mutter Brust, 
    sein erstes Lallen lacht mir noch im Ohr; 
    das Leid im Herzen, 
    wie lachte da auch Herzeleide, 
    als ihren Schmerzen 
    zujauchzte ihrer Augen Weide! 
    Gebettet sanft auf weichen Moosen, 
    den hold geschläfert sie mit Kosen, 
    dem, bang in Sorgen, 
    den Schlummer bewacht'  
    der Mutter Sehnen, 
    den weckt' am Morgen 
    der heiße Tau der Muttertränen. 
    Nur Weinen war sie, Schmerzgebaren 
    um deines Vaters Lieb' und Tod; 
    vor gleicher Not dich zu bewahren, 
    galt ihr als höchster Pflicht Gebot: 
    den Waffen fern,  
    der Männer Kampf und Wüten, 
    wollte sie still dich bergen und behüten. 
    Nur Sorgen war sie, ach! und Bangen: 
    nie sollte Kunde zu dir hergelangen. 
    Hör'st du nicht noch ihrer Klage Ruf, 
    wann spät und fern du geweilt? 
    Hei! Was ihr das Lust und Lachen schuf, 
    wann sie suchend dann dich ereilt! 
    Wann dann ihr Arm  
    dich wütend umschlang, 
    ward dir es wohl gar beim Küssen bang? - 
    Doch ihr Wehe du nicht vernahm'st, 
    nicht ihrer Schmerzen Toben, 
    als endlich du nicht wieder kam'st 
    und deine Spur verstoben: 
    sie harrte Nächt' und Tage, 
    bis ihr verstummt die Klage, 
    der Gram ihr zehrte den Schmerz, 
    um stillen Tod sie warb: 
    ihr brach das Leid das Herz, 
    und - Herzeleide - starb. -
PARSIFAL 
(immer ernsthafter, endlich furchtbar betroffen, 
sinkt, schmerzlich überwältigt,  
zu Kundrys Füßen nieder) 
    Wehe! Wehe! Was tat ich? Wo war ich? 
    Mutter! Süße, holde Mutter! 
    Dein Sohn, dein Sohn  
    mußte dich morden! 
    O Tor! Blöder, taumelnder Tor! 
    Wo irrtest du hin, ihrer vergessend - 
    deiner, deiner vergessend? 
    Traute, teuerste Mutter!  
     
Hier die Deutung zweier Namen:  
"Parsifal" als "reiner Tor", durch Umstellung gewissermaßen doppelt genäht (in welcher Sprache aber heißt "Fal" soviel wie "Tor"? es klingt an englisch  "fool" an; "Parsi" erinnert an die altpersische Reinheits-Religion Zarathustras),  
und die hier etwas verstecktere Selbstdeutung der verwandelten "Kundry" als "Künderin" und "Kunde" - mit der feinsinnigen Doppeldeutigkeit eines genitivus subiectivus oder obiectivus: Wunsch nach Kunde oder Wunsch der personifizierten Kundry-Kunde selbst, der magischen Prophetengestalt (Cundrie) aus den Epen?  

Mit der rhetorischen Frage "Was zog dich her..." beginnt sie, aus der Deutung dieser beiden Namen ihre Verführung zu entfalten.  
Der Vatergruß (=Namengebung) bildet den Anfang, der Muttergruß (=Kuß), auf den die anamnetische Entwicklung abzielt, das Ende dieser Verführung durch Erkenntnis. Vgl. das Urbild einer Verführung durch Erkenntnis zur Erkenntnis in Genesis 3 
Verwandtschaft von erotischer Impression mit der dem Helden eigentlich unbekannten Furcht ist Grundmotiv in den vielen Varianten des Märchens vom "Einen, der auszog, das Fürchten zuu lernen"; bei Wagner außer hier noch im "Siegfried" thematisch.  
  
Wie bereits im ersten Aufzug, bei der "Aufnahme der Personalien" durch Gurnemanz, erläutert: 
  
Parsifal als reiner Tor, der nicht einmal seinen Namen kennt, da die Mutter ihn von aller Welt abgeschirmt hat: in der ersten Begegnung mit Sigune (Wolfram Abschnitt 140):  
  
ê si den knappen rîten lieze,  
si vrâgte in ê wie er hieze,  
und jach er trüege den gotes vlîz.  
 
"er trüge den Fleiß Gottes" – gemeint ist seine ansehnliche Gestalt – und er antwortet mit französischen "Anreden":  
 
"bon vîz, scher fîz, bêâ fîz,  
alsus hât mich genennet  
der mich dâ heime erkennet."  
 
Namenlosigkeit und zugleich Vielnamigkeit auch bei Kundry, jedenfalls da, wo Klingsor sie beschwört; dort aber eher Zeichen einer (allzu wach-bewußten, erfahrungsschweren) Inkarnationen-Kette, hier dagegen Merkmal kindlicher Unreife: der Junge ist noch nicht "namhaft" inkarniert.  
Kundry wird ihre Namen nicht los, sie lasten wie ein Fluch auf ihr; Parsifal "weiß ihrer keinen mehr".  
  
Die überströmende Mutterliebe Herzeloydes ist natürlich bei Wolfram (etwa von Abschnitt 111 ff an) besonders sinnenträchtig entwickelt, beginnend mit dem Verhalten der schwangeren Witwe in dem Moment, wo sie vom Tod ihres Gatten erfährt, bis zur naiven und von aller Welt abgeschlossenen Wald-Erziehung des Jungen.  
   
Zum "Tod der Mutter" wurde bereits im ersten Aufzug angemerkt:  
Meldung des Todes der Mutter - bei Chrétien innerhalb der Sigune-Begegnung; bei Wolfram erst in der Beichte bei Trevrizent (476), noch vor dem Bekenntnis Parzivâls, den König nicht nach seinem Leiden gefragt zu haben; in der entsprechenden Szene bei Chrétien erfährt Perceval vom Einsiedler, daß seine Schuld am Tod der Mutter Ursache dafür gewesen sei, daß ihm die erlösende Frage nicht in den Sinn gekommen sei. 

KUNDRY 
    War dir fremd noch der Schmerz, 
    des Trostes Süße, 
    labte nie auch dein Herz: 
    das Wehe, das dich reut, 
    die Not nun büße 
    im Trost, den Liebe dir beut! 
PARSIFAL 
(im Trübsinn immer tiefer sich sinken lassend) 
    Die Mutter, die Mutter  
    konnt' ich vergessen! 
    Ha! Was alles vergaß ich wohl noch? 
    Wes war ich je noch eingedenk? 
    Nur dumpfe Torheit lebt in mir!
KUNDRY 
(immer noch in liegender Stellung, 
beugt sich über Parsifals Haupt, 
faßt sanft seine Stirne und schlingt traulich  
ihren Arm um seinen Nacken) 
    Bekenntnis 
    wird Schuld in Reue enden,  
    Erkenntnis 
    in Sinn die Torheit wenden: 
    die Liebe lerne kennen, 
    die Gamuret umschloß, 
    als Herzeleids Entbrennen 
    ihn sengend überfloß! 
    Die Leib und Leben 
    einst dir gegeben, 
    der Tod und Torheit weichen muß, 
    sie beut' 
    dir heut' - 
    als Muttersegens letzten Gruß 
    der Liebe – ersten Kuß.
(Sie hat ihr Haupt völlig über das seinige geneigt 
und heftet nun ihre Lippen  
zu einem langen Kusse  
auf seinen Mund.) 
Es ist zu erwägen, ob Kundry nicht zugleich von sich selbst singt, wenn sie den psychoanalytischen (bzw. in älteren Kategorien: den gnostisch-erlösenden) Grundsatz zitiert, daß Schuldbekenntnisse – Verantwortungsanerkenntnisse, Erkenntnisse überhaupt – die entsprechende Schuld aufheben, in die Verantwortungs-Wurzel der Handlungen zurückgreifen, das Bewußtsein metanoetisch wenden.  
"Denn nie lügt Kundry..." (Gurnemanz im ersten Aufzug)
Enthüllung der Liebes-Wurzel allen Lebens, vgl. die Entdeckung der Venus in der Chymischen Hochzeit Christiani RosencreutzMaieutik und Anamnese (Aufhebung der Verdrängungs-Schranke): Enthüllung des Amfortas-Traumas
PARSIFAL 
(fährt plötzlich mit einer Gebärde  
des höchsten Schreckens auf: 
seine Haltung drückt eine furchtbare Veränderung aus; 
er stemmt seine Hände gewaltsam  
gegen das Herz, wie um einen  
zerreißenden Schmerz zu bewältigen) 
    Amfortas! – - 
    Die Wunde! - Die Wunde! - 
    Sie brennt in meinem Herzen. - 
    Oh, Klage! Klage! 
    Furchtbare Klage! 
    Aus tiefstem Herzen schreit sie mir auf. 
    Oh! – Oh! - 
    Elender! - 
    Jammervollster! 
    Die Wunde sah' ich bluten: - 
    nun blutet sie in mir! - 
    Hier – hier! 
    Nein! Nein! Nicht die Wunde ist es. 
    Fließe ihr Blut in Strömen dahin! 
    Hier! Hier im Herzen der Brand! 
    Das Sehnen, das furchtbare Sehnen, 
    das alle Sinne mir faßt und zwingt! 
    Oh! – Qual der Liebe! - 
    Wie alles schauert, bebt und zuckt 
    in sündigem Verlangen! ...
(während Kundry in Schrecken  
und Verwunderung auf Parsifal hinstarrt, 
gerät dieser in völlige Entrücktheit;  
schauerlich leise) 
    Es starrt der Blick  
    dumpf auf das Heilgefäß: 
    das heil'ge Blut erglüht; 
    Erlösungswonne, göttlich mild, 
    durchzittert weithin alle Seelen: 
    nur hier, im Herzen,  
    will die Qual nicht weichen. 
    Des Heilands Klage da vernehm' ich, 
    die Klage, ach! die Klage 
    um das entweihte Heiligtum: - 
    «Erlöse, rette mich 
    aus schuldbefleckten Händen!» 
    So rief die Gottesklage 
    furchtbar laut mir in die Seele. 
    Und ich? Der Tor, der Feige? 
    Zu wilden Knabentaten floh' ich hin!
(Er stürzt verzweiflungsvoll auf die Knie.) 
    Erlöser! Heiland! Herr der Huld! 
    Wie büß ich Sünder meine Schuld?  
     
Vgl. die Amfortas-Klage im ersten Aufzug; hintergründige Identität der beiden "verdunkelten" Szenen – Gralsburg und Zaubergarten - d.h. besonders auch der Gralsspeisung und des erweckenden Kusses. 
KUNDRY 
(deren Erstaunen in leidenschaftliche  
Bewunderung übergegangen, 
sucht schüchtern sich Parsifal zu nähern) 
    Gelobter Held! Entflieh' dem Wahn! 
    Blick' auf! Sei hold der Huldin Nah'n! 
PARSIFAL 
(immer in gebeugter Stellung,  
starr zu Kundry aufblickend, 
während diese sich zu ihm neigt  
und die liebkosenden Bewegungen ausführt,  
die er mit dem Folgenden bezeichnet) 
    Ja, diese Stimme!  
    So rief sie ihm; - 
    und diesen Blick,  
    deutlich erkenn' ich ihn - 
    auch diesen, der ihm so friedlos lachte. 
    Die Lippe, – ja – so zuckte sie ihm; - 
    so neigte sich der Nacken - 
    so hob sich kühn das Haupt; - 
    so flatterten lachend die Locken, - 
    so schlang um den Hals sich der Arm - 
    so schmeichelte weich die Wange -! 
    Mit aller Schmerzen Qual im Bunde, 
    das Heil der Seele 
    entküßte ihm der Mund! - 
    Ha! – Dieser Kuß! - 
    Verderberin! Weiche von mir! 
    Ewig – ewig – von mir!
(Parsifal hatte sich allmählich erhoben 
und stößt Kundry von sich.)  
 
Vgl. das Hirtenlied im Tannhäuser (Umdeutung der Venus im Hörselberg zur frühlingshaften Gottesmutter, nachdem Tannhäuser durch den Ausruf "Mein Heil ruht in Maria!" die Szene verwandelt hat): "Frau Holda trat aus dem Berg hervor..."
KUNDRY 
(in höchster Leidenschaft) 
    Grausamer! - 
    Fühlst du im Herzen 
    nur And'rer Schmerzen, 
    so fühle jetzt auch die meinen! 
    Bist du Erlöser, 
    was bannt dich, Böser, 
    nicht mir auch zum Heil dich zu einen? 
    Seit Ewigkeiten – harre ich deiner, 
    des Heilands, ach! so spät! 
    Den ich einst kühn geschmäht. - 
    Oh! – Kenntest du den Fluch, 
    der mich durch Schlaf und Wachen, 
    durch Tod und Leben, 
    Pein und Lachen, 
    zu neuem Leiden neu gestählt, 
    endlos durch das Dasein quält! - 
    Ich sah – Ihn – Ihn - 
    und – lachte ... 
    da traf mich Sein Blick. - 
    Nun such' ich ihn von Welt zu Welt, 
    ihm wieder zu begegnen: 
    in höchster Not - 
    wähn' ich sein Auge schon nah', 
    den Blick schon auf mir ruh'n: - 
    da kehrt mir das verfluchte Lachen wieder, - 
    ein Sünder sinkt mir in die Arme! 
    Da lach' ich – lache -, 
    kann nicht weinen: 
    nur schreien, wüten, 
    toben, rasen 
    in stets erneuter Wahnsinns Nacht, 
    aus der ich büßend kaum erwacht. - 
    Den ich ersehnt in Todesschmachten, 
    den ich erkannt, den blöd Verlachten, 
    laß mich an seinem Busen weinen, 
    nur eine Stunde mich dir vereinen, 
    und, ob mich Gott und Welt verstößt, 
    in dir entsündigt sein und erlöst!
PARSIFAL 
    Auf Ewigkeit 
    wärst du verdammt mit mir 
    für eine Stunde 
    Vergessens meiner Sendung 
    in deines Arm's Umfangen! - 
    Auch dir bin ich zum Heil gesandt, 
    bleibst du dem Sehnen abgewandt. 
    Die Labung, die dein Leiden endet, 
    beut nicht der Quell,  
    aus dem es fließt: 
    das Heil wird nimmer dir gespendet, 
    eh' jener Quell sich dir nicht schließt. 
    Ein And'res ist's – ein And'res, ach! 
    nach dem ich jammernd  
    schmachten sah, 
    die Brüder dort in grausen Nöten 
    den Leib sich quälen und ertöten. 
    Doch wer erkennt ihn klar und hell, 
    des einz'gen Heiles wahren Quell? 
    O Elend, aller Rettung Flucht! 
    O Weltenwahns Umnachten: 
    in höchsten Heiles heißer Sucht 
    nach der Verdammnis Quell  
    zu schmachten!
KUNDRY 
(in wilder Begeisterung) 
    So war es mein Kuß, 
    der welthellsichtig dich machte? 
    Mein volles Liebesumfangen 
    läßt dich dann Gottheit erlangen! 
    Die Welt erlöse, ist dies dein Amt: - 
    schuf dich zum Gott die Stunde, 
    für sie laß mich ewig dann verdammt, 
    nie heile mir die Wunde.
PARSIFAL 
    Erlösung, Frevlerin, biet' ich auch dir.
KUNDRY 
(drängend) 
    Laß mich dich Göttlichen lieben, 
    Erlösung gabst du dann auch mir.  
     
Das ist Kundrys Beichte; sie dürfte dieses Bekenntnis nur nicht wieder verdrängen wollen, denn ihre Entsühnung beginnt hier mit dem "Bekenntnis", mit der durch "Erkenntnis in Sinn gewendeten Torheit". 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
    
wie gut daß ich die stunde 
der sendung nicht vergaß und hörte kundrys kunde 
sie grüßte ihn mit seiner süßen mutter letztem gruß 
und sang der letzte gruß der mutter sei - der liebe erster kuß 
  
die mutter starb da warst du längst schon fort 
sie starb an deinem fortgang (muttermord?!) 
ihr brach (so schüttelt sie mit einer leisen spur von spott) 
das leid das herz und herzeleide starb du lieber gott 
  
dann küßte sie verlangend ihn mit langem langem kuß 
ihm wars der todesgruß 
wie gut daß er die stunde 
der sendung nicht vergaß und sich erinnerte: die wunde! 
  
und er erkannte daß die lust der liebe 
von klingsohr in das todesschweigen seiner eignen triebe 
hineingezwungen war - so hat der junge sich bezwungen 
(denn lernen wiederholt erinnerung) und nein gesungen 
  
ich habs gehört - ich hab den sender grad gefunden 
ich hörte wie er bohrte: wer nur eine dieser stunden 
vergäße seiner sendung wär auf ewigkeit verloren 
dies höre jeder hörer der zu hören hat die ohren 
PARSIFAL 
    Lieb' und Erlösung soll dir werden, 
    zeigest du 
    zu Amfortas mir den Weg.
KUNDRY 
(in Wut ausbrechend) 
    Nie – sollst du ihn finden! 
    Den Verfall'nen, laß ihn verderben, - 
    den Unsel'gen, 
    Schmachlüsternen, 
    den ich verlachte – lachte – lachte! 
    Haha! Ihn traf ja der eig'ne Speer!
PARSIFAL 
    Wer durft' ihn verwunden  
    mit der heil'gen Wehr? 
KUNDRY 
    Er – er - 
    der einst mein Lachen bestraft: 
    Sein Fluch – ha! – mir gibt er Kraft; 
    gegen dich selbst ruf ich die Wehr, 
    gibst du dem Sünder  
    des Mitleids Ehr'! - 
    Ha! Wahnsinn! -
(flehend) 
    Mitleid! Mitleid mit mir! 
    Nur eine Stunde mein - 
    nur eine Stunde dein -: 
    und des Weges 
    sollst du geleitet sein! 
(Sie will ihn umarmen.  
Er stößt sie heftig von sich.) 
  
PARSIFAL 
    Vergeh', unseliges Weib! 
KUNDRY 
(rafft sich mit wilden Wutrasen auf 
und ruft dem Hintergrunde zu) 
    Hilfe! Hilfe! Herbei! 
    Haltet den Frechen! Herbei! 
    Wehr't ihm die Wege! 
    Wehr't ihm die Pfade! 
    Und flöhest du von hier und fändest 
    alle Wege der Welt, 
    den Weg, den du suchst, 
    des Pfade sollst du nicht finden! 
    Denn Pfad und Wege, 
    die dich mir entführen, 
    so – verwünsch' ich sie dir: 
    Irre! Irre, - 
    mir so vertraut - 
    dich weih' ich ihm zum Geleit'!
KLINGSOR 
(ist auf der Burgmauer herausgetreten 
und schwenkt eine Lanze gegen Parsifal) 
    Halt da!  
    Dich bann' ich mit der rechten Wehr: 
    den Toren stelle mir  
    seines Meisters Speer! 
(Er schleudert auf ParsIfal den Speer, 
welcher über dessen Haupte schweben bleibt.) 
 
PARSIFAL 
(erfaßt den Speer mit der Hand 
und hält ihn über seinem Haupte) 
    Mit diesem Zeichen  
    bann' ich deinen Zauber: 
    wie die Wunde er schließe, 
    die mit ihm du schlugest, - 
    in Trauer und Trümmer 
    stürz' er die trügende Pracht! 
(Parslfal wendet sich von der Höhe 
der Mauertrümmer zu Kundry zurück.) 
    Du weißt - 
    wo du mich wiederfinden kannst! 
(Er enteilt.) 
(Kundry hat sich ein wenig erhoben 
und nach ihm geblickt.) 

(Vorhang zu.) 

Folge des (durchaus wirksamen!) Fluchs: Zuerst muß Kundry den Gral erreichen; Parsifal tritt verzichtend-resignierend hinter Kundry, hinter ihren Lebensgang und Weg zurück. Wie Theseus nur durch den Ariadne-Faden aus dem Labyrinth gelangt, so kann Parsifal nur mit Hilfe Kundrys heimgelangen. Beide bilden gewissermaßen nur ein Bewußtsein: Die zu Beginn des dritten Aufzugs musikalisch exponierte "Irrfahrt" ist das Rasen, Suchen, Resignieren beider in einem, und zwar zuerst Kundrys, dann - ihr folgend – Parsifals. 
zum dritten Aufzug (im Gebiet des Grals)
 
der Irrnis und der Leiden Pfade ...
+
Einführendes zur musikalischen Substanz des Parsifal
zurück zur ersten Hälfte des ersten Aufzugs des Parsifal
zurück zur zweiten Hälfte des ersten Aufzugs (Gralsburg)
+
die große Parsifal-Seite (Derrick Everett)
Wagner-WEB * Bayreuther Festspiele
Wagner-Seite (Kristian Evensen)
+
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Synopse Chrétien/ Wolfram: Parzival in der Gralsburg * Übersetzung ins Neuhochdeutsche
Synopse Chrétien/ Wolfram: Sigûne als Pietá * Übersetzung ins Neuhochdeutsche
Synopse Chrétien/ Wolfram: Trevrizent über den Gral * Trevrizent über Anfortas
zur "Funktion der Gralssuche im Parzival" * "lapsit exillis" – "lapis exilis": die Namensvarianten des Grals
*+)
mittelalterliche Quellen : mediaevum.de : mittelalterliche Literatur
Chrétien de Troyes: Le conte du graal (ed. Pierre Kunstmann, Uni Ottawa)
Wolframs Parzival (vollständige Netzedition der Lachmann-Ausgabe)
*+)
mittelalterliche Quellen : mediaevum.de : mittelalterliche Literatur
Chrétien de Troyes: Le conte du graal (ed. Pierre Kunstmann, Uni Ottawa)
Wolframs Parzival (vollständige Netzedition der Lachmann-Ausgabe)
 (+*
Richard Wagner: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg, 1., 2. und 3.Aufzug * Das Lied vom Tannhäuser
Chrêtiens und Wolframs Parzival * Wagner: Parsifal * Tristan * Wolfram und Klingsôr im Wartburgkrieg:
Der Gral als Stein aus der Krone der Gerechtigkeit * Luzifers Sturz (Jes 14,12 ff) * Der "köstliche Stein" (1.Petrusbrief)
Goethe: Das Märchen / Deutung (R.Steiner) * Novalis: Klingsohrs Märchen im "Heinrich von Ofterdingen" * Novalis: Hymne
Elischa Beth: "...noch einen Tannhäuser schuldig" bzw. "Zwiebelgold" (Roman) * vgl. 7.Rundbrief 2005
Nietzsche: Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik * Schopenhauer: Musik
*+)
Index * lapsitexillis (index) * hansz (Hausseite) * Meditation und Mantren * links
 
* die bisherigen Rundbriefe
emaille?! an den Autor, Übersetzer und Herausgeber (Feire Fiz)
 
Feire Fiz : lapsit exillis : Gral : Parsifal : Parsifal : 2.Akt
 
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