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Überhaupt ist die 144 eine zauberhafte Zahl: nicht nur die zwölfte Fibonacci-Zahl, sondern zugleich auch die zwölfte Quadratzahl. Schnittstelle der beiden Reihen.
Wer eine Flächenanordnung nach dem goldenen Schnitt sehen möchte, vergleiche einfach die Abschnitte in der Seitenaufteilung der pagina domestica des Autors. Die Tabellen dort sind in Verhältnissen von 62% : 38% der Seitenbreite (obere Tabelle), oder von 38% : 26% : 38% der Seitenbreite (bei der unteren Tabelle) gefügt.
1:1
ist das Verhältnis eines Tones zu sich selbst (also schlicht derselbe
oder der gleiche Ton),
ein Schwingungsverhältnis
von 1:2 klingt als Oktave, also
als der gleiche Ton, nur der eine hoch, der andere tief;
die Frequenzen im Verhältnis
von 2:3 klingen im Abstand einer
Quinte, also des Intervalls, das den Dreiklang umrahmt und den Anfang von
"Wie schön leucht' uns der Morgenstern" macht ("Wie schön") oder
auch den von Siegfrieds Hornmotiv im Nibelungenring;
3:4 wäre
die Quart, "Auf-auf zum fröhlichen Jagen" (oder genau andersrum im
ersten Satz der kleinen Nachtmusik), aber die kommt hier nicht vor,
sondern dem schönen
goldenen Schnitt nähert sich nun das Verhältnis 3:5
gut an, das ist die große Sext, das Intervall
zu Beginn von "Jetzt fahrn wir übern See, übern See, jetzt fahrn
wir übern See", oder auch von "Ach ich hab in meinem Herzen darinnen
einen wundersamen Schmerz" (Operettenschmalz, springt typischerweise immer
hin und her in diesem großen Sext-Intervall, weil es so süß
ist), nur ist die große Sext ein bißchen zu groß,
so versucht es als nächste
die kleine Sext, 5:8, und die
kommt unter den zwölf Intervallen, die uns in unseren abendländischen
Tonskalen zur Verfügung stehen, dem goldenen Schnitt von 1:1,618
eindeutig am nächsten (als 1:1,6)
- aber ich finde kein allgemein bekanntes Beispiel – man kann wohl eine
kleine Sext (tonikaler Moll-Einstieg) hören im Anfang von "Because",
einem Beatles-Meisterstück auf der "Abbey Road"; oder als expressiv-langgezogenes
erstes Intervall des Tristan: harmonisch spannungsvoll in der Schwebe gehaltener
Beginn des Vorspiels – a-f', sei es F-Dur, subdominantisch zu vorläufigem
C-Dur, sei es D-Moll, subdominantisch zu bestätigtem A-Moll – mit
dem berühmten sehnsüchtigen Motiv, das in den "Tristan-Akkord"
einmündet und in offener Dominante – E-Dur – zu enden scheint; die
modulierte Sequenzen-Wiederholung des Motivs variiert allerdings eben dieses
Einstiegsintervall (und die Klangverteilung zwischen Oboen und Klarinetten),
indem es nun eben dieses E-Dur – h-gis' – aufgreift; diese keimhaft
zarte Motiv-Variation wächst sich mit den Erweiterungen des dritten
Sequenzen-Schritts dann zu einer organischen Metamorphose aus.
Der Zodiakus wird gewissermaßen
in Vishnus drei Schritten periodisiert, mit denen dieser in seiner
Inkarnation als Zwerg den Weltraum ausgemessen hat.
Dieser Dreischritt ist einer
Modulationstreppe in großen Medianten durch die zwölf Tonarten
vergleichbar, einem Schreiten in großen Terzen bzw. kleinen Sexten,
in einem übermäßigen Dreiklang also, der sich allerdings
im Laufe der Jahrhunderte geringfügig verschiebt (- er ist eben "nicht
temperiert").
In den letzten Jahrhunderten
wiederholte sich dieser Dreischritt in etwa bei Stier, Jungfrau, Steinbock,
also im Erdenelement – verschob sich aber (durch geringfügige Schwankungen
im Grenzbereich der Häuser) von Mal zu Mal in den benachbarten übermäßigen
Dreiklang der Luftchiffren Zwillinge, Waage, Wassermann.