Hans Zimmermann, Görlitz
: Indien : Buddha
: Lalitavistara 7 : Empfängnis und Geburt des Buddha
grham/
Index * Buddha
(Sâmañña-Phala Sutta) * Buddhas
Geburt * Jâtakas * Wandbilder
in den Höhlenklöstern in Ajanta
Tibetische
Meditationsbilder (Thankas) * Das
Fünfer-System der "Tathâgatas" im Mahayâna und Vajrayâna
* Zen-Kunst
grham/
Index * Indienreise
* Samskrt * Rgveda
* Vedânta * Yogasûtra
* Mahâbhârata * Râmâyana
Meister
Eckhart: unio mystica * ICH
BIN der ICH BIN (Exodus 3) * Meditation
und Mantren
vgl.
auch: ASHVAGHOSHA : BUDDHACARITA 1,8-24 : Die Geburt des Buddha
LALITAVISTARA
7
janma-parivartah
saptamah
:
Die
Empfängnis und Geburt des Buddha
Sanskrit-Text, übersetzt
ins Deutsche und ins Netz gestellt durch Hans Zimmermann, Görlitz,
Weihnachten 2007
retroflexe ("cerebrale")
Konsonanten und Visargas unterstrichen (statt suppungiert)
Der Lalitavistara
ist eine poetisch recht üppig ausblühende und legendengesättigte
Buddha-Biographie (wie auch das "Buddhacarita",
das kaum jüngere Buddha-Epos des Ashvagosha) etwa aus der Zeitenwende,
auf der Schwelle vom im Kern atheistischen, philosophisch auf die Lehrtexte
bezogenen Hinayana zum mehr religiösen, bildhaften Mahayana,
wo der übergöttliche Buddha in fünffacher Ausgestaltung
("Tathâgatas") mitsamt
seinen weiblichen Weisheitsspiegeln die Himmel besetzt, Hierarchien von
Göttern, Engeln und Dämonen diesen Himmeln zugeordnet sind und
Gnade, Erlösung und Hilfe von oben der Frömmigkeit der Laien,
der Nichtmönche, der alltagsgebundenen Menschen, heilsam, wohltuend
und seelennährend entgegenkommen.
Daraus hier nur der "Auszug
der Königin Mâyâ zum Lumbinî-Hain". "Mâyâ"
ist in der Hindu-Philosophie (vor allem im Vedânta)
Bezeichnung für die traumhafte Erscheinungswelt, die sinnliche Verhüllung
des rein geistigen All-Ein-Seienden.
atha khalu
bhikshavo mâya-devî
catur-ashîtyâ
haya-ratha-sahasraih sarvâlamkâra-vibhûshitaih
parivrtâ
catur-ashîtyâ
gaja-ratha-sahasraih savâlamkâra-vibhûshitaih
catur-ashîtyâ
patti-sahasraih shûrair-vîrair
varânga-rûpibhih
susamnaddhadrda-varma-kavacitair
anuparigrhîtâ
Da ist nun, Ihr Bettelmönche, Mâyâ-Devî
von vierundachtzigtausend mit allem Schmuck ausstaffierten Pferdewagen
umgeben,
und von vierundachtzigtausend mit allem Schmuck ausstaffierten Elephantenwagen,
und ist von vierundachtzigtausend Fußsoldaten, Mannsbildern,
Helden,
wohlgestaltet, ansehnlich, mit gut gebundenen, festen Panzerjacken,
umschart;
shashtyâ
ca shâkya-kanyâ-sahasraih puraskrtâ
catvârimshatâ
ca sahasrai râjñah
shuddhodanasya jñâti-kula-prabhûtaih
shâkyaih
vrddha-dahara-madhyamaih
samrakshitâ
shashtyâ
ca sahasrai râjñah
shuddhodanasyântah-purena
gîta-vâdya-samyak-tûrya-tâdâvacara-samgîti-sampravâditena
parivrtâ
und ist von sechzigtausend Shâkya-Mädchen vorneweg-begleitet,
ist von vierzigtausend des Königs Shuddhodana, geboren in der
Shâkya-Familie,
reifen, jungen und mittleren Alters, in Hut genommen,
und ist von sechzigtausend aus des Königs Shuddhodana inneren
Palastgemächern,
die mit Gesängen, Instrumenten, gemeinsamem Tûrya-Schlag
im Herabschreiten Samgîtis rezitieren, umgeben,
catur-ashîtyâ
ca deva-kanyâ-sahasraih parivrtâ
catur-ashîtyâ
ca nâga-kanyâ-sahasraih
catur-ashîtyâ
ca gandharva-kanyâ-sahasraih
catur-ashîtyâ
ca kinnara-kanyâ-sahasraih
catur-ashîtyâ
câsura-kanyâ-sahasraih
nânâ-vyûhâlamkârâlamkrtâbhih
nânâ-gîta-vâdya-varna-mâpinîbhir
anugamyamânâ
niryâti sma.
und ist von vierundachtzigtausend Götter-Mädchen umgeben,
und von vierundachtzigtausend Schlangengeister-Mädchen,
und von vierundachtzigtausend Elfen-Mädchen,
und von vierundachtzigtausend himmlischen Musikanten-Mädchen,
und von vierundachtzigtausend Sonnengeister-Mädchen,
in vielfältiger Aufstellung, mit Schmuck ausgeschmückt,
mit vielfältigen Gesängen, Instrumenten, Klang-Zusammenstellungen,
von all diesen als ihrem Gefolge begleitet tritt sie aus dem Palast.
sarvam ca lumbinî-vanam gandhodakasiktam
divya-pushpâbhikîrnî-krtam abhût
sarva-vrkshâsh ca tasmin
vana-vare akâla-patra-pushpa-phalâni dadanti sma
devaish ca tathâ tad vanam samalamkrtam
abhût
tad yathâpi nâma mishrakâ-vanam
devânâm samalamkrtam.
Der gesamte Lumbinî-Hain, mit Duftwasser besprengt, war von göttlichen
Blüten überstreut worden,
und alle Bäume in diesem Wunsch-Wald bringen nun zeitunabhängig
ihre Blätter, Blüten und Früchte hervor;
und von den Göttern war gleichfalls dieser Hain geschmückt
worden,
eben so, wie der sogenannte "Mischungs"-Hain ein Schmuckwerk der Götter
ist.
atha khalu mâyâdevî lumbinî-vanam
anupravishya tasmâd ratha-varâd avatîrya
nar-amaru-kanyâ-parivrtâ
vrkshena vrksham
paryatantî vanâd vanam camkramyamânâ
drumâd drumam nirîkshamânâ
anupûrvena yenâsau plaksho
Da nun, sobald Mâyâ-Devî den Lumbinî-Hain betreten
hat und von ihrem Wunsch-Wagen herabgestiegen ist,
von Menschen- und Götter-Mädchen umgeben,
indem sie von Baum zu Baum herumwandert, von Hain zu Hain wandelt,
von Gehölz zu Gehölz alles genau besieht, vom einen zum andern
bis zu jenem Plakschabaum hin:
mahâ-druma-ratna-vara-pravarah suvibhakta-shâkhah
sama-patra-manjarî-dharo divya-mânushya-nânâ-pushpa-sampushpato
vara-pravara-surabhi-gandhi nânâ-ranga-vastrâbhi-pralambito
vividha-mani-vicitra-prabhoj-jvalitah
ein großes, wertvolles Wunsch-Juwel von
einem Gehölz, mit harmonisch gegliederten Ästen,
zugleich Blätter und Blütenknospen
tragend, von der Götter und Menschen vielfältigen Blüten
durchblüht,
mit wertvollem Wunsch-Parfume-Duft, mit vielfältigen
Farben-Schleiern umkleidet,
in vielgestaltiger Edelsteine reichgebrochener
Brillianz aufglühend,
sarva-ratna-mûla-danda-shâkâ-patra-samalamkrtah
suvibhakta-vistîrna-shâkah
karatala-nibhe bhûmi-bhâge
suvibhakta-vistîrna-nîla-trna-mayûra-grivâ-samnibhe
kâcilindika-sukha-samsparshe
gänzlich mit Juwelen auf Wurzel, Stamm, Ästen und Blättern
ausgeschmückt,
mit harmonisch gegliederten und wohlverteilten Ästen,
auf einer Handflächen-gleichen Erdenstelle,
die mit harmonisch gegliedertem und wohlverteiltem dunklem Gras dem
Pfauen-Hals ganz gleich ist
und wie Kâcilindi-Ware angenehm bei der Berührung,
dharanîtale samsthitah pûrva-jina-janetryâbhinivâsitah
[bzw. -janitrî-pratinivâsinah]
deva-samgîty-anugîtah
shubha-vimala-vishuddhah
in diesem Erdenboden gründend, den früheren Überwinder-Müttern
Wohnung gebend,
göttlichen Versen im Gesang antwortend,
schön, makellos und ganz rein,
shuddhâvâsa-deva-shata-sahasraih
prashântacitair
abhinata-jatâ-mukutâvalambitâvanata-mûrdhabhir
abhinandyamânas
tam plaksha-vrksham
upajagâma.
von des göttlichen Shuddhavâsa hundert Tausenden, deren
Gemüt mit tiefer Ruhe beseligt ist
und die ihr zugewandt sind mit haarverflochtenem Diadem-Schmuck auf
ihren geneigten Häuptern,
von all diesen also freudig begrüßt,
ist sie nun an diesen Plakscha-Baum herangetreten.
atha sa plaksha vrksho
bodhisattvasya tejo-'nubhâvenâvanamya
pranamati sma.
Da nun verbeugt sich dieser Plakscha-Baum,
vor des zukünftigen Buddha Glanz und Würde sich verneigend,
ehrfürchtig vor ihr.
atha mâyâdevî
gagana-tala-gateva vidyut drshtim
dakshinam
bâhum prasârya plaksha-shâkhâm
grhîtvâ
salîlam
gagana-talam prekshamânâ vijrmbhamâna
sthitâbhût.
Da nun, indem Mâya-Devî zu einem aus der Himmelstiefe kommenden
Blitz den Blick sandte,
den rechten Arm ausstreckte und einen Ast des Plakschabaumes ergriff,
in das Spiel in der Himmelstiefe schauend, den Mund leicht öffnend,
so blieb sie dort stehen.
atha tasmin
samaye shashty-apsarah-shata-sahasrâni kâmâvacara-devebhya
upasamkramya
mâyâdevyâ
upasthâne paricaryâ kurvanti sma.
Da nun, in diesem Moment, indem sechzig Elfen-Hunderttausende aus den
Lust-Abstiegs-Göttern
an Mâyâ-Devî herantreten, leisten sie ihr, sie umringend,
ihre Dienste.
evam rûpena khalu puna rddhi-prâtihâryena
samanvâgato
bodhisattvo mâtuh kukshigato
'sthât.
Und dergestalt, mit glücklicher Magie hindurchgedrungen,
fand der künftige Buddha, in seiner Mutter Schoß eingetreten,
eine Bleibe.
sa paripûrnânâm
dashânâm mâsânâm atyayena mâtur dakshina-pârshvân
nishkramati sma
smrtah
samprajânann-anupalipto garbha-malair
yathâ
nânyah kashcid ucyate 'nyeshâm garbha-mala iti.
Dieser, mit voller zehn Monate Reifezeit, tritt nun aus seiner Mutter
rechten Seite hervor,
wie die Tradition sagt: vollbewußt und unbefleckt von Keimlings-Makeln,
so, wie es niemals von irgendeinem anderen gesagt wird, denn es heißt
bei anderen: "Keimlings-Makel".
tasmin khalu punar bhikshavah samaye
shakro devânâm indro
brahmâ ca sahâpatih puratah
sthitâv abhûtâm
yau bodhisattvam parama-gaurava-jâtau
divya-kaushika-vastrântaritam
sarvânga-pratyangaih smrtau
samprajñau
pratigrhnâte sma.
In eben diesem Moment wiederum, Ihr Bettelmönche,
waren der Götterkönig Indra
und Brahma, der mächtige Herr, schon vorher
beide hinzugetreten,
die beide den zukünftigen Buddha,
selbst als mit höchster Würde Geborene,
indem sie, der eine göttlich, der andere
von Kushika abstammend, ihn mit einem Tuch überkleiden,
mit all seinen Gliedern, all seinen Körperteilen,
wie die Tradition sagt, vollbewußt willkommen heißen.
yasmimsh ca kûtâgâre bodhisattvo
mâtuh kukshagato 'sthât
tam brahmâ sahâpatir brahmakâyikâsh
ca deva-putrâ abhyutkschipya
brahma-lokam caity-ârtham pûjârtham
copanâmayâmâsuh.
Und inmitten dieses Gewölbes stand der künftige
Buddha, aus der Mutter Schoß hervorgegangen,
und indem Brahma, der mächtige Herr, und die wie Brahma verkörperten
Göttersöhne diesen so erhoben,
brachten sie auch die Brahmawelt seiner Ankunft wegen um seiner Anbetung
willen zu tiefer Verbeugung.
aparigrhîtah khalu punar-bodhisattvah
kenacin manushya-bhûtena
atha tahi bodhisattvam devatâh prathamataram
pratigrhnanti sma.
Ungebunden ist nun der wiederum künftige
Buddha, indem er zu irgendeinem Menschen geworden
ist;
da nun heißen den zukünftigen Buddha
die Gottheiten, ihn, den ersten Überwinder, willkommen.
atha bodhisattvo jâta-mâtrah
prthivyâm avatarati sma.
Da steigt der künftige Buddha,
eben geboren, nun auf die Erde hinab.
samanantarâvatîrnasya
ca bodhisattvasya mahâ-sattvasya
mahâ-prthivîm
bhitvâ mahâ-padmam prâdur-abhût.
Und unmittelbar
auf das Absteigen des künftigen Buddha, des Groß-Wesensvollendeten,
da kam, indem
er die Groß-Erde aufbrach, ein Groß-Lotos hervor.
nandopanandau
ca nâga-râjânau
gagana-tale
'rdha-kâyau sthitvâ
shîtoshne
dve vâri-dhâre 'bhinirbhittvâ
bodhisattvam
snâpayatah sma.
Und Nanda
und Upananda, beide Schlangengeister-Könige,
aus der Himmelstiefe
halb mit ihrem Leib herabhängend,
indem sie
zwei Wasserströme, kalt und heiß, voneinander geschieden herabfließen
lassen,
baden sie
nun den zukünftigen Buddha.
shakra-brahma-lokapâlâh
pûrva-gamâsh-cânye ca bahavo
deva-putrâh shata-sahasrâ
ye bodhisattvam jâta-mâtram
nânâ-gandhodaka-mukta-kusumaih
snâpayanty abhyavakiranti sma.
Shakra (Indra) und Brahma, die Weltenhüter,
auch vorausgehend, wie auch andere, viele Göttersöhne, hunderttausend,
die, kaum daß der künftige Buddha geboren ist,
in vielfältigen Duftwässern und mit losen Blüten baden
und überstreuen sie ihn.
antarikshe ca dve câmare ratna-cchatram
ca prâdur-abhûtam.
Und aus dem Luftraum kamen zwei Wedel und auch
ein Juwelen-Schirm hervor
sa tasmin mahâ-padme sthitvâ catur-disham
avalokayati sma.
Er aber, indem er auf dem Groß-Lotos steht, schaut in die vier
Himmelsrichtungen.
[catur-disham avalokya]
simhâvalokitam mahâ-purushâvalokitam
vyavalokayati sma.
[Indem er in die vier Himmelsrichtungen schaut:]
Einen Löwenblick, einen Groß-Urmenschenblick
aussendend schaut er nun rings umher.
tasmin khalu punah samaye bodhisattvah
pûrva-kushala-mûla-vipâka-jenâpratihatena
divya-cakshu-prâdur-bhûtena
(bzw. divya-cakshuh prâdur-abhût)
divyena cakshushâ
sarvâvantam tri-sâhasram mahâ-sâhasram
loka-dhâtum
sanagara-nigama-[grâma]-jana-pada-râshtra-râja-dhânîm
sadeva-mânusham pashyati sma.
In eben diesem Moment sieht der künftige Buddha,
da sein aus vormaliger in Gesundheit wurzelnder Frucht geborenes, ungehemmtes,
göttliches Auge hervorgekommenen ist,
mit diesem göttlichen Auge also:
die allumfassende dreitausendumfassende großtausendumfassende
Welten-Fülle
mit ihren Städten, Marktflecken, [Dörfern,] Menschen-Völkern,
Königreichen und Königsbehausungen,
mit ihren Göttern und Menschen, die sieht er nun.
sarva-sattvânâm ca citta-caritam
ca prajânâti sma.
Und aller Wesen Bewußtsein und Wandel auch
erkennt er nun.
jñâtvâ
ca vyavalokayati sma
asti tv asau kashcit-sattvo yo mayâ sadrshah
shîlena vâ samâdhinâ
vâ prajñayâ vâ
kushala-mûla-caryayâ vâ.
Indem er dies erkennt, schaut er nun rings umher:
"Ist da derjenige, irgendein Wesen, der mit mir vergleichbar ist
an Charakter oder Versenkungstiefe oder Erkenntnis oder in Gesundheit
wurzelndem Lebenswandel?"
yadâ ca bodhisattvah tri-sâhasra-mahâ-sâhasra-loka-dhâtau
na kimcit sattvam âtmatulyam pashyati sma
atha tasmin samaye bodhisattvah simha
iva vigata-bhaya-bhairavo 'samtrastah astambhî
sucintitam smrtvâ cintayitvâ
sarva-sattvânâm citta-caritâni jñâtvâ
aparigrhîto
bodhisattvah pûrvâm disham
abhimukhah sapta padâni prakrântah
pûrvam-gamo bhavishyâmi sarveshâm
kushala-mûlânâm dharmânâm.
Und als der künftige Buddha in der dreitausendumfassenden, großtausendumfassenden
Welten-Fülle
nun nicht irgendein Wesen ihm selbst gleich sieht,
da nun, in diesem Moment, hat der künftige Buddha wie ein Löwe,
ohne Angst und Schrecken, furchtlos, freimütig,
sich seiner Wohlbedachtheit erinnert, durchdacht aller Wesen Bewußtsein
und Wandel erkannt, ungebunden
ist der künftige Buddha, sein Antlitz nach vorn orientierend,
sieben Schritte dorthin vorangeschritten:
"Der nach vorn orientiert Vorangehende werde ich sein für alle
in Gesundheit wurzelnden Lebenswegweisungen!"
tasya prakramata upary-antarîkshe
'parigrhîtam
divya-shveta-vipula-chatram câmara-shubhe
gacchantam anugacchanti sma
yatra yatra ca bodhisattvah padam utkshipati
sma
tatra tatra padmâni prâdur-bhavanti
sma.
Bei dessen Voranschreiten gehen oben im Luftraum ihm, dem Ungebundenen,
der göttliche, weiße, weitgespannte Schirm und die beiden
Wedel ihm, dem Vorangehenden, nun voraus,
und wo, ja wo überall der künftige Buddha nun seinen Fuß
hinsetzt,
dort, ja dort überall kommen nun Lotosblüten hervor.
[evam] dakshinâm disham abhimukhah
sapta padâni prakântah
dakshinîyo bhavishyâmi
deva-manushyânâm.
[So auch] ist er, sein Antlitz nach rechts gen Süden wendend,
sieben Schritte dorthin vorangeschritten:
"Der rechte Ehrwürdige (der rechts zu umwandeln ist) werde ich
sein für Götter und Menschen!"
pashcimâm disham abhimukhah sapta
padâni prakântah
saptame sthitvâ simha ivâhlâdanâtmikâm
vâcam bhâshate sma
aham loke jyeshto 'ham loke shreshtah
Sein Antlitz ins Letzte hinter sich gen Westen wendend ist er sieben
Schritte dorthin vorangeschritten;
mit dem siebten stehenbleibend läßt er wie ein Löwe
nun seine aus Erquickung bestehende Stimme ertönen:
"Ich bin in der Welt der Vorzüglichste, ich bin in der Welt der
Beste!
iyam me pashcimâ jâtih.
Dies ist meine letzte Geburt!
karishyâmi jâti-jarâ-marana-duhkhasyântam.
Vollbringen werde ich der Geburt, des Alterns, des Sterbens und des
Leidens Ende!"
uttarâm disham abhimukhah sapta
padâni prakântah
anuttaro bhavishyâmi sarva-sattvânâm.
Sein Antlitz zum Höheren gen Norden wendend ist er sieben Schritte
dorthin vorangeschritten:
"Der ohne einen Höheren über mir (Höchste) werde ich
sein unter allen Wesen!"
adhastâd disham abhimukhah sapta
padâni prakântah
nihanishyâmi mâram ca mâra-senâm
ca.
Sein Antlitz hinabwärts wendend ist er sieben Schritte dorthin
vorangeschritten:
"Niederwerfen werde ich den Tod und auch des Todes Heer!
sarva-nairayikânâm ca nirayâgni-pratighâtâya
saha dharma-megha-vrshtim varshishyâmi
yena te sukha-samarpitâ bhavishyanti
Und für alle Höllenbewohner zur Höllenfeuer-Abwehr
werde ich zugleich einen Lebenswegweisungs-Wolken-Regen hinabregnen
lassen,
durch den diese mit Glück Beschenkte sein werden."
uparishtâd disham abhimukhah
sapta padâni prakântah
ûrdhvam câvalokayati sma
ullokanîyo bhavishyâmi sarva-sattvânâm.
Sein Antlitz hinaufwärts wendend ist er sieben Schritte dorthin
vorangeschritten,
und nach oben schaut er nun auf:
"Über die Welt hinaus werde ich sein für alle Wesen!"
samanantara-bhâshitâ ceyam
bodhisattvena vâk.
Und unmittelbar ausgesprochen ertönt durch den künftigen
Buddha diese Stimme.
atha tasmin
samaye ayam trisâhasra-mahâ-sâhasra-loka-dhâtuh
svarenâbhivijñâpto
'bhût.
Da nun, in diesem Moment, war diese dreitausendumfassende großtausendumfassende
Welten-Fülle
durch deren Klang zur Erkenntnis gelangt:
iyam bodhisatvasya
karma-vipâka-jâ abhijñâ-dharmatâ.
"Dies ist
des künftigen Buddha Taten-Reifungs-geborene erkenntnisklare Lebenswegwissenschaft!"
vgl.
ASHVAGHOSHA : BUDDHACARITA 1,8-24 : Die Geburt des Buddha
zum
Pali-Kanon, Tipitaka (deutsch)
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* Buddha: Sâmañña-Phala
Sutta * Jâtakas * Wandbilder
in den Höhlenklöstern in Ajanta
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Meditationsbilder (Thankas) * Das
Fünfer-System der "Tathâgatas" im Mahayâna und Vajrayâna
* Zen-Kunst
Samskrt
* Rgveda * Vedânta
* Yogasûtra * Chândogya-
& Kena-,
Brhadâranyaka- & Îshâ-Upanishad
Mahâbhârata
* Râmâyana
* Meister
Eckhart: unio mystica * Meditation und
Mantren
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