Hans
Zimmermann, Görlitz
(HAN SHAN SZI ) : aktuelle Rundbriefe
5.
Rundbrief 2005: der Stein
6.
Rundbrief 2005: Anselm von Canterbury: Monologion
7.
Rundbrief 2005: Novalis: Klingsohrs Märchen von Fabel und Eros
8.
Rundbrief 2005: Apuleius: Märchen von Cupido (Amor) und Psyche
9.
Rundbrief 2005: Anselms Monologion nun auch auf Deutsch; Erzählung
aus Sa'dis Rosengarten
10.
Rundbrief 2005: Geburtstag
11.
Rundbrief 2005: Kunst aus dem Venusberg
12.
Rundbrief 2005: And the Web is a Female in embrio
13.
Rundbrief 2005: daß hât mich ie gegen Indiâ gewîset
14.
Rundbrief 2005: Der Sängerkrieg auf der Wartburg
15.
Rundbrief 2005: Wagners Tannhäuser
16.
Rundbrief 2005: alles neu sortiert
17.
Rundbrief 2005: frühe Würfe
18.
Rundbrief 2005: Sohn des Zimmermanns
19.
Rundbrief 2005: Felix Mendelssohn-Bartoldy: Elias
20.
Rundbrief 2005: Protoevangelium des Jakobus, Chagall
21.
Rundbrief 2005: Psalmen 84, 93, 121 und 139; al-Qur'ân, die Licht-Sure
(24); Giottos Marien-Fresken
22.
Rundbrief 2005: Lichtgewebe
23.
Rundbrief 2005: Leserbrief an den Spiegel
1.
Rundbrief 2006: Hebräerbrief, Psalm 45, 1.Petrusbrief
2.
Rundbrief 2006: Jatakas
3.
Rundbrief 2006: Van Eyck: Genter Altar; Les très riches heures
4.
Rundbrief 2006: Anselm: Proslogion, ontologischer Gottesbeweis
5.
Rundbrief 2006: Maria Maggiore und Gartenbilder aus Livias Villa
6.
Rundbrief 2006: Patanjala-Yoga-Sutram 2
7.
Rundbrief 2006: Jakob Boehme, Aurora
8.
Rundbrief 2006: Yogasutras, Jesu Berufe, Mozarts Requiem
9.
Rundbrief 2006: Wo ist denn dein Freund hingegangen, o du Schönste?
10.
Rundbrief 2006: Das Hohe Lied (Lied der Lieder) Salomons
11.
Rundbrief 2006: Plutarch: Das E in Delphi; Wagner: Aether-Substanz im Parsifal
12.
Rundbrief 2006: Der Da-Vinci-Code
13.
Rundbrief 2006: drei neue alte Bildergalerien
14.
Rundbrief 2006: Anselm: Cur Deus homo
15.
Rundbrief 2006: Buddhistische Meditationsbilder (Thankas)
16.
Rundbrief 2006: Raffaels Fresken
17.
Rundbrief 2006: Goethe, Meister Eckhart und Aristoteles
18.
Rundbrief 2006: Platons Timaios
Nachklapp
zum 18. Rundbrief 2006: Platons Timaios
Leserbrief
zum Idomeneo-Streit
19.
Rundbrief 2006: Hesiod: Theogonie; Werke und Tage
20.
Rundbrief 2006: Euripides, Die Bakchen
21.
Rundbrief 2006: Upanishads des Sâmaveda; Ovid: Weltalter
22.
Rundbrief 2006: Sanskrit-Grammatik
23.
Rundbrief 2006: Offener Brief an den Erzbischof von Köln
24.
Rundbrief 2006: Pseudo-Matthäus-Evangelium
1.
Rundbrief 2007: Proklos
2.
Rundbrief 2007: Die Konstantinische Schenkung
3.
Rundbrief 2007: Apollodor
4.
Rundbrief 2007: Parmenides und Heraklit
5.
Rundbrief 2007: Pythagoras
6.
Rundbrief 2007: Blütenlegenden
7.
Rundbrief 2007: Epheserbrief und Kolosserbrief
8.
Rundbrief 2007: Philostratos; Deuterojesaja
9.
Rundbrief 2007: al-Ghazzali, Halladsch
10.
Rundbrief 2007: Deuterojesaja
11.
Rundbrief 2007: Schlüssel und Zeichen; Tannhäuser
12.
Rundbrief 2007: Tristan, Café Oriental, Leserbrief an den Spiegel
Nachklapp
zum 12. Rundbrief 2007: Rudolf Steiner
13.
Rundbrief 2007: Leonardo da Vinci, Boethius
14.
Rundbrief 2007: Das Zeichen des Jona; O Heyland reiß die Himmel auff
15.
Rundbrief 2007: Samson, Prototyp eines Nasir Elohim
16.
Rundbrief 2007: Geburt aus den Himmeln hervor
17.
Rundbrief 2007: Lalitavistara 7
1.
Rundbrief 2008: Brief an den Deutschlandfunk
2.
Rundbrief 2008: Samsons Rätsel
3.
Rundbrief 2008: Samsons chamor-Spruch
4.
Rundbrief 2008: einer nun vierstelligen Zahl von Lesern gewidmet
5.
Rundbrief 2008: Menschensohn
6.
Rundbrief 2008: die drei Rosenkreuzer-Urschriften
7.
Rundbrief 2008: ICH bin, der ich BIN
8.
Rundbrief 2008: Die Jakobsleiter
9.
Rundbrief 2008: Der Hüter der Schwelle
10.
Rundbrief 2008: Zen-Tuschebilder
Korrektur
zum 10. Rundbrief 2008: Zen-Buddhismus
11.
Rundbrief 2008: Elias
12.
Rundbrief 2008: Pôpol Wûch
13.
Rundbrief 2008: Die göttlichen Zwillinge
14.
Rundbrief 2008: Sure 55
15.
Rundbrief 2008: Die Jungfrau unter dem verbotenen Baum
16.Rundbrief
2008: Chidher und die Weisen aus dem Morgenland
17.Rundbrief
2008: Der Gottgeweihte, Bestimmungen zum Nasirat
1.Rundbrief
2009: Boethius, De institutione musica
2.
Rundbrief 2009: Nikodemusevangelium
3.
Rundbrief 2009: Texte des Neuen Testaments
4.
Rundbrief 2009: Evangelien
5.
Rundbrief 2009: die vier Evangelien
6.
Rundbrief 2009: Elias, Totenerweckung
7.
Rundbrief 2009: Wo sind die Genossen der Linken?
8.
Rundbrief 2009: Noten zu den dreistimmigen Chorliedern
9.
Rundbrief 2009: Elias, das Opfer auf dem Karmel
10.
Rundbrief 2009: Stern |
16.Rundbrief
2008: Chidher und die Weisen aus dem Morgenland
17.Rundbrief
2008: Und er soll als Nasir bezeichnet werden
16.Rundbrief
2008: Chidher und die Weisen aus dem Morgenland
duaeque
voces in unum quasi coniunctae coalescunt.
In der Tat dürfen wir
den modernen Ausdruck "Frequenzen" hier einsetzen, da Boethius nicht von
den "Saitenlängen" der Kithara oder den "Luftsäulen" der Blasinstrumente
spricht (die ja absolut genau reziprok-analog zu den Frequenzen sind, so
daß es in der Tat auf das Gleiche hinausläuft), wenn er den
Intervallen natürliche Zahlenverhältnisse zugrundelegt, sondern
von "Bewegungen":
Sin
vero sint motus celeres ac spissi, acutos necesse est reddi sonos.
Wenn
die Bewegungen aber schnell und rasch sind, ergeben sich notwendigerweise
hohe Klänge.
Hat ein Ton z.B. die doppelte
Frequenz eines anderen, bildet er die Oktave eben dieses anderen Tons,
d.h. er wiederholt ihn auf höherer Ebene; die Quinte über diesem
Oktavton hat die dreifache Frequenz; von der dreifachen zur vierfachen
Frequenz des Tons, also von dem Quintton weiter hinauf zu dem zum zweiten
Mal oktavierten Ausgangston, ergibt sich eine Quart; von der vierfachen
zur fünffachen Frequenz eine große Terz, von der fünffachen
zur sechsfachen Frequenz des Tons eine kleine Terz. Diese Vielfachen nennen
wir heute "Obertöne" oder (wenn der Ausgangston mit einbezogen wird)
"Teiltöne"; sie schwingen immer mehr oder weniger stark in jedem natürlich
erzeugten Klang eines Instruments oder der menschlichen Stimme mit und
geben dem jeweiligen Klang den entsprechenden breiten oder scharfen oder
weichen usw. Charakter, man vergleiche den Klang einer Geige oder einer
Flöte oder einer Klarinette miteinander oder auch die Klangveränderung
der menschlichen Stimme bei verschiedenen Vokalen. Sinustöne (z.B.
von der Stimmgabel) sind "rein", das macht sie fast so ungenießbar
wie steriles Wasser. Die
aufgeführten Beispiele der mit jedem gesungenen oder gespielten Ton
mitgegebenen Frequenzverhältnisse, nämlich 1 : 2 : 3 : 4 : 5
: 6, bilden übrigens einen reinen, stabilen, satten Durdreiklang,
bei dem die Grundtonbasis dreifach, der Quintrahmen über dem Grundton
zweifach und das "Herz" der Terz zwischen dem zweifach nach oben oktavierten
Grundton und der oktavierten Quinte einmal vertreten ist.
Entdeckt
hat diese mathematische Grundlage der harmonischen Intervalle Pythagoras
im sechsten Jahrhundert v.Chr.; die
Geschichte dieser Entdeckung wird bei Boethius (gute 1000 Jahre später!)
geschildert, dessen
hier dargebotene Musiktheorie überhaupt die reichste Quelle für
diese Hauptlehre der pythagoreischen Schule ist, denn von
Pythagoras selbst haben wir ja nur die bei anderen zitierten Spruchsammlungen
und die zahllosen Anekdoten der Kurzbiographien-Handbücher wie z.B.
Diogenes Laertios. Natürlich findet sich dieser Grundgedanke
von der Mathematik der harmonischen Intervalle allüberall, in
Platons
Timaios ebenso wie bei Aristoteles,
in Ciceros Somnium Scipionis
ebenso wie bei Martianus
Capella; und bei all diesen bildet er eine Einheit
mit der Astronomie, nämlich mit der Lehre von dem Planetenakkord
der Sphären, und diese vier
Ströme nähren das Weltbild
des Mittelalters. Aber genau dargelegt finde ich die mathematische
Musiktheorie des Pythagoras nur
eben hier bei Boethius, und allein durch diesen Kanal, diese Pforte,
wird sie so konzentriert wie ausführlich ans Mittelalter weiter-geschleust,
weitergeleitet. Wie ist es da zu verstehen, daß es zu diesem Schlüsselwerk
keine greifbare Übersetzung gibt? Lesen die Musikwissenschaftler und
Historiker dieses Hauptwerk immer nur im Original?
Nun
doch, ja, jetzt gibt es eine Übersetzung, wenn auch nur mit den (immerhin)
wichtigen Passagen des ersten Buchs über die Entdeckungen des Pythagoras
und das Problem einer sauberen Ableitung der beiden Halbtonschritte in
den "modalen" Tonleitern.
Anfang des Jahres, als Vorarbeit
zum Boethius, habe ich das
Musik-Kapitel aus den "Etymologiae" bzw. "Origines" des Isidor von Sevilla
netzediert und übersetzt. Dieses wortorientierte Sammelwerk enthält
allerdings mehr zur antiken Instrumentenkunde als zum Musik-Mathematismus
des Pythagoras und des Boethius, obwohl es die Musik natürlich als
Fach des Quadriviums, also nach der Arithmetik und Geometrie und vor der
Astronomie, behandelt. Der frühmittelalterliche Isidor (gut 100 Jahre
nach Boethius) reiht alles untersuchungslos auf der Oberfläche der
scheinbaren Wortähnlichkeiten aneinander, während der hochgebildete
Polyhistor Boethius immer argumentiert, berechnet, Probleme herausstreicht,
Systeme baut und formelhaft konzentrierte Abstraktionen nicht scheut. Es
sind die griechischen Wissenschaften, die erst mit dem Zusammenbruch der
römischen Kultur latinisiert werden.
grusz,
hansz
2.
Rundbrief 2009: Nikodemusevangelium
Liebe Freunde,
das
apokryphe Nikodemusevangelium ist nun auf Griechisch und (von mir möglichst
textnah neuübersetzt) auf Deutsch im Netz. Wie am anderen Ende,
gewissermaßen vor dem Anfang der Evangelien, das Jakobus-Apokryphon
für die Marienlegende
und die Weihnachtsszenerie
die wesentlichen Bilder und Motive liefert, so erzählen die sogenannten
Pilatusakten, für die sich wegen der Bedeutung, die der alte Ratsherr
Nikodemus darin hat, der Name "Nikodemusevangelium" durchgesetzt hat, den
Prozeß vor dem Richterstuhl des Statthalters und (in einem selbständigen
Anhang) die Höllenfahrt
Jesu, in der die Vorväter aus dem Hades befreit werden.
Trotz der zahlreichen Anleihen
aus den vier
kanonischen Evangelien hat man bei diesem spätantiken Text eher
den Eindruck eines Dramas, und zwar durch die Wechselreden, in die das
Ganze aufgelöst erscheint: ein Ur-Passionsspiel zeigt sich hier, der
Prototyp der mittelalterlichen szenischen Darstellungen, wo Jesus die Tore
des Todes durchbricht und den Vorvätern im Totenreich wie eine Morgensonne
aufstrahlt; dieser königliche Einzug des menschgewordenen
ewigen Geburtsprozesses in das irdisch umkammerte Todesreich orientiert
sich an Psalm
24. So kennen wir es ja auch aus Händels Messias, wo vor dem österlichen
"Halleluja" die
Wechselrede zwischen den Torhütern des Hades und den Herolden des
"Königs der Ehren", also eben der Psalm 24, vorhergeht.
Dieser
Anhang von der Höllenfahrt
ist ein wahrer Karsamstag-Text, dem die Nikodemuslegende zwar in der Kapitelanordnung
vorausgeht, aber zeitlich und inhaltlich eher nachfolgt, -- und so auch
deren griechische Fassung und Neuübersetzung, soweit ich dazu komme,
-- (und heute, am Vorabend zum österlichen Aufbruch, ist ja
auch der "erste Tag"
der Chymischen Hochzeit Christiani Rosencreutz); doch nun zur tiefen
Nacht, wo die Glocken draußen läuten, schon einmal
ein
erster österlicher
grusz,
hansz
3.
Rundbrief 2009: Texte des Neuen Testaments
Liebe Freunde,
nicht viel Neues trotz der
zeitaufwendigen, Wort für Wort durchgeführten Klein-Klein-Arbeit:
Nicht nur der griechische Text des Nikodemus-Apokryphons,
sondern auch die griechischen Grundschichten all der Teile des Neuen Testaments
und der "flankierenden" Apokryphen, die ich in den letzten Jahren dreisprachig
(griechisches Original, lateinische Vulgata, Luthers deutsche Übersetzung
unredigiert in der Fassung von 1545) ins Netz gestellt habe, werden nun
(außer den vier Evangelien, die erst noch entsprechend verwandelt
werden müssen) in lateinischer Umschrift dargeboten: Man kann sich
aussuchen, ob man die Texte in der Symbolschrift (d.i. griechische Schrift,
aber ohne Akzente und Spiritus) lesen möchte, was aber leider nicht
mehr auf allen Rechnern und mit allen Browsern möglich ist, oder in
Times New Roman, was natürlich allen unmittelbar zugänglich ist.
Die altbekannten URLs bzw. Seiten-Adressen eröffnen diese letztere,
neugeschaffene, allen lesbare Version in Times New Roman; über einen
auf den Seiten oben jeweils angegebenen Link kommt man zur alten Symbol-Version
(Sumbol),
wenn man will.
Folgende Texte sind nun
timesnewromanisiert:
12koerbe.de/euangeleion/praxeis1.htm
Apostelgeschichte: Himmelfahrt (griech./lat./dt.)
praxeis2.htm
Apostelgeschichte: Pfingsten (griech./lat./dt.)
1ioan.htm
1.Johannes-Brief (griech./lat./dt.)
paul-krt.htm
1.Korintherbrief des Paulus Kap.1-2, 11-15 (griech./lat./dt.)
paul-eph.htm
Epheserbrief des Paulus (griech./lat./dt.)
paul-kol.htm
Kolosserbrief des Paulus (griech./lat./dt.)
hebr.htm
Hebräerbrief: Christus als Priesterkönig (griech./lat./dt.)
stein.htm
1.Petrusbrief, Kap.2: Der Stein (griech./lat./dt.)
nikodem.htm Nikodemus-Evangelium
(Pilatusakten)
pilatus.htm
Höllenfahrt Jesu (Pilatusakten)
perle.htm
Perlenlied (Thomasakten)
iak.htm
Protoevangelium des Jokobus (apokryphe Marienlegende)
http://12koerbe.de/apokalypse/apok-0.htm
Apokalypse des Johannes (griech./lat./dt.)
Bleiben noch die vier Evangelien
in diesem Sinne zu verdoppeln.
grusz,
hansz
4.
Rundbrief 2009: Evangelien
Liebe Freunde,
es geht weiter mit der Transliteration
der griechischen Bibeltexte, und so sind nach einigen Apokryphen und den
wichtigsten Apostelbriefen und der Apokalypse nun auch drei der vier
Evangelien in lateinische Schrift umgeschrieben, so daß jeder unmittelbar
die Texte lesen kann, ohne sich eine griechische Schrift in den Rechner
laden zu müssen oder einen Buchstabensalat vorzufinden.
Folgende Texte sind nun
(über die im
letzten Rundbrief genannten hinaus) timesnewromanisiert:
http://12koerbe.de/apokalypse/apok-0.htm
Apokalypse des Johannes (griech./lat./dt.)
http://12koerbe.de/euangeleion/mark-0.htm
Markusevangelium (griech./lat./dt.)
mit allen 16 entsprechenden Kapitelseiten;
http://12koerbe.de/euangeleion/louk-0.htm
Lukasevangelium (griech./lat./dt.)
mit allen 24 entsprechenden Kapitelseiten;
http://12koerbe.de/euangeleion/ioan-0.htm
Johannesevangelium (griech./lat./dt.)
mit allen 21 entsprechenden Kapitelseiten.
Bleibt noch das Matthäusevangelium
in diesem Sinne zu verdoppeln.
grusz,
hansz
5.
Rundbrief 2009: die vier Evangelien
Liebe Freunde,
die Transliteration
der griechischen Bibeltexte, nun also aller
vier Evangelien, letztendlich des Matthäusevangeliums,
ist nun soweit durchgeführt.
Es war wie ein Abschreiben
all dieser Texte, zuerst des Johannes-
und des Hebräer-Briefs
und der ausgewählten Paulus-Briefe (Epheser,
Kolosser, Teile
aus dem 1.Korintherbrief),
dann der Apokalypse,
und nun eben der vier Evangelien; also wie ein intensives Lesen des Ganzen
in einem Zuge durch. Die Charakteristik der einzelnen Evangelien, ihre
jeweilige Sichtweise und Ausrichtung, kam dabei natürlich besonders
prägnant in den Blick, aber das sind gewiß bekannte, allzu bekannte
Bekannten, und ich trage Eulen nach Athen, wenn ich hier das Oftgesagte
wiederhole: daß im Markusevangelium
die Heilungen und Dämonenaustreibungen als Prototypen der letztendlichen
Heilung des todverfallenen Menschen durch die Passion und Auferstehung
die Substanz bilden, daß im Johannesevangelium
diese Substanz in Erkenntnis besteht, in der Selbstoffenbarung des
Sohnes, der die verborgenen Taten des Vaters in Lebenskreisen, in menschlichen
Handlungen und endlich-anfänglich im Ich-Bewußtseinskeim ent-,
aus- und wieder ein-faltet, und daß im Matthäusevangelium
-- ja, nun merke ich, daß es doch nicht so einfach ist, das jeweils
Charakteristische kurz und knapp mit einfachen Worten wiederzugeben, es
ist doch keine schlichte Wiederholung ...
Beim Lukasevangelium
hatte ich zuerst Schwierigkeiten, wegen der psalmartigen
Hymnen gleich im ersten Kapitel mit ihrer steifen Bildsprache, die
mir eher atavistisch als archaisch vorkam, und das alles in diese geradezu
anti-historischen, vielleicht aitiologischen, und dann wieder so realistisch-übergenauen
Legenden gepackt -- es kam mir vor wie ein Bühnenstück mit Gesangseinlagen
-- ja, das beruhigte mich wieder ein wenig, versöhnte mich fast: diese
altbackenen jüdischen Hymnen als Arien zwischen den Rezitativen, den
rezitierten Legenden des erzählenden Evangelisten zu identifizieren.
Das ist, sagte ich mir, nicht bloß zu lesen, sondern regelrecht aufzuführen,
etwa innerlich, beim zwiegesprächigen Lesen, als Imaginationsoper.
Im weiteren Verlauf war
ich wieder, wie schon früher, fasziniert von der Barmherzigkeit, Warmherzigkeit,
Menschlichkeit, die sich in den etwas längeren Gleichnissen
vor der Passion bei Lukas besonders konzentriert. Aber habe ich früher
schon den Märchencharakter
dieser Gleichnisse bemerkt? Erstaunlich, daß diese Passagen mehr
märchenartige Parabeln enthalten als die ganze römische Antike
(die Märchen als "Ammen"-Geschwätz
verachtete und deshalb nicht literarisch konservierte).
Jesus redet ja nur in
Gleichnissen, in parallel gebauten Doppelsentenzen, pointierten Wider-Sprüchen
und surrealistisch-symbolsprachlichen Apokalypsen.
Und ach, die Rätsel
werden immer größer, immer abgründiger: Was ist denn nun
diese "Königsburg der Himmel", die herandrängende, gegenwärtige,
naherwartete, großes Thema der Synoptiker gleich vom Anfang an, gleich
nach der Taufe im Jordan? Wenn die "basileia tôn ouranôn"
so, wie es die "kleinen Apokalypsen" der Synoptiker beschreiben, aus
den "Wolken des Himmels" hervorbricht, ist sie dann in der Passion
konkretisiert? Wenn doch die künftige Erscheinung des Menschensohnes
mit der Passion beginnt, sich in die Herzen der Menschen einzufügen,
und mit der Grablegung in unsere Leiber verschlossen wird, und wenn mit
der Auferstehung dann eine Dimension quer zu unserer Umkammerung durch
den Erscheinungsraum eröffnet wird, weil die
Zeit, das ewige Jetzt, -- "jetzt zu sein" -- als Dimension der Offenheit,
der Freiheit, des immer-neu-Beginnens entdeckt wird?
Vielleicht war ich früher
schon klüger und wußte Antworten auf so simple Fragen, und nun
werde ich älter und weiß immer mehr Fragen auf die alten simplen
Antworten ...
grusz,
hansz
+++
Anhang:
Ausschnitt
aus meiner Antwort auf einen Brief, wo ein Theologe mit einem knappen Schema
seinen Pfingst-Vortrag über die hebräische und die griechische
Seite des Christentums skizzierte:
...
Ich finde die Grundidee Ihres Vortrags auch sehr gut. Mir fällt dazu
noch ein, daß die Synthese der hebräischen und der griechischen
Wurzeln insbesondere bei Paulus und im Johannesevangelium vollzogen wird.
Bei Paulus ist es insbesondere die Synthese von jüdischer exoterik
und Stoizismus, bei Johannes die von Philons Platonismus mit einer persisch
angeregten Apokalyptik. Wie sehr beide sich in der Kontaktmetamorphose
(um einen geologischen Ausdruck als Metapher zu gebrauchen) zwischen der
Orthodoxie des Zwölferkreises und der hellenisierenden Gnosis befinden,
hat ja bekanntlich Albert Schweitzer herausgearbeitet, aber das ist auch
so gut erkennbar; bei Johannes etwa in der Rolle des "exoterischen" Jüngerkreises
(Maria Magdalena, Martha, Lazarus; Nikodemus, Joseph von Arimathia; und
natürlich der Autor des Evangeliums selbst, der ja kein galiläischer
Fischer, sondern ein
"mit dem hohen Priester bekannter" hochgebildeter Mann ist), bei Paulus
besonders im Epheser-
und im Kolosserbrief
mit dem dort dargelegten "kosmischen" Christus, natürlich auch
im "Geist"-Verständnis
des 1.Korintherbriefs.
Es
ist und bleibt sehr wichtig, denke ich, die griechische, gnostisch-philosophische
Seite des Christentums nicht zu vergessen; sonst werden die Gottessohnschaft
und die apokalyptische Symbolik der Evangelien unverständlich, und
es bleibt nur irgendein häretischer Rabbi Jeshua übrig, also
ein Nichts, verloren in der Bedeutungslosigkeit, in der jeder ichsüchtige
Geltungsanspruch sich durch seine endlose Ausweitung verdünnt und
auflöst. Die "Ich-bin"-Worte des Johannesevangeliums und die Rede
vom "Sohn des Menschen" bei den Synoptikern beziehen sich aber auf ein
universales, alle Bewußtseinswesen umfassendes, innerlich belebendes
und freisetzendes Ich, wie bereits die Selbstinterpretation des Gottesnamens
in Exodus 3,14b:
waj-jo'mär
koh to'mar
li-benê jisherâ'el
'ähejäh
schelâchanî 'alêkäm
kai eipen
houtôs ereis
tois huiois Israêl
HO ÔN apestalken me pros
humas
ait
sic dices
filiis Israhel
QUI EST misit me ad vos
und er sprach: So sollst du
sprechen zu den Söhnen Israels: Der ICH BIN
schickte mich zu euch!
grusz,
hansz
6.
Rundbrief 2009: Elias, Totenerweckung
Liebe Freunde,
nun in den letzten
heißen Sommerwochen hole ich die Eliaskapitel
aus 1.Könige, Kap.17 und 18 noch nach; Kap.19
mit der "neuartigen Gotteserfahrung" des Propheten ist ja schon seit
vorigem Jahr hebräisch/griechisch/lateinisch/deutsch im Netz.
Mit ihrer archaisch-schlichten
Symbolsprache hat die Erzählung märchenhafte
Züge, wozu auch paßt, daß sie sich wie die Perlmuttschichtungen
in der Auster um Spruchkerne herumschmiegt.
Der erste
Spruch, unmittelbar aus dem Munde des Propheten statt des Gottes (wenn
auch mit einer Gottesschwureinleitung
wie später, mit gleichen Worten, bei der verwitweten Hausherrin) kündigt
die große Dürre an.
Der zweite
und dritte
Spruch, nun aus Gottes Mund, gibt dem Propheten selbst Rettung, Herberge
und Speisung zunächst bei einem Bach durch die "Raben" (recht üppig:
Brot und Fleisch),
und dann, als dieser austrocknet,
bei der genannten Witwe,
die sich mit ihrem Sohn
auf den Hungertod in der angekündigten Dürre vorbereitet, jetzt
aber durch einen vierten
Spruch selbst mit-gerettet wird, indem sie erst einmal den Propheten
nährt: Das Mehl im Topf und das Öl im Krug sollen nicht alle
werden bis zum Ende der großen Dürre.
Dann, ein
altes Märchenmotiv, auch aus den Evangelien bekannt, stirbt der
Sohn der Witwe; Elias (einzigartig für einen Menschen, prototypisch
für den Christus
des Neuen Testaments) erweckt ihn zum Leben, indem er ihn in sein Obergemach
hinaufnimmt und sich dreimal über ihm "ausmißt", so wie man
einen Maßstab anlegt.
In der Außenwelt,
wo König Achab regiert (und selbst von seiner Gattin Isabel regiert
wird), also die große Dürre, und hier, in einer umkammert-abgeschiedenen
Eigenwelt, eine
Speisung, gralshaft-autark aus dem inneren Lebensquell selbst, mit
Wasser, Mehl und Öl, für die Dreiheit von Hausherrin, Sohn und
prophetischem Gast. Ihre letzten Nahrungsvorräte soll die Witwe dem
Gast opfern, von da an füllen sich Mehltopf und Ölkrug für
die drei immer neu.
Und aus dieser ICH-Verkammerung
mit ihren spontan-spenderischen Nahrungs-Binnengefäßen, aus
dem Leibeshaus der verwitweten Mutter Natur, deren verstorbenen Sohn der
Geistsprecher wiedererweckt hat, wird der Prophet
der großen Dürre im folgenden Kapitel (18) wieder hervortreten,
hinaus ins sonnenverbrannte Hunger- und Durstland,
grusz,
hansz
7.
Rundbrief 2009: Wo
sind die Genossen der Linken?
11.Oktober
2009
Liebe Freunde,
Das große Fastenbrechen
zum Ramadan-Ende und jüdisches Neujahr, Rosch-ha-Schana, fielen dieses
Jahr auf den gleichen Tag, und so hatte ich mir vorgenommen, die Elias-Kapitel
im 1. Buch Könige (17-19) zu vervollständigen und dann auch
einige Lücken in der arabisch-deutschen
Koranedition, in der der transliterierte Text einerseits der Rückertübersetzung
andererseits gegenübersteht, zu schließen.
Mit dem Letzteren begann
ich und erweiterte gewissermaßen rückwärts die Netz-Edition,
ausgehend vom Schluß des Koran, also von den schon
zweisprachig präsenten apokalyptischen, in Kurzversen gereimten Suren
81-114, nach vorne, um den
ganzen Block der frühmekkanischen Suren, soweit sie von Rückert
übersetzt sind, hineinzunehmen.
Desweiteren wollte ich die
erzählerischen spätmekkanischen
Suren 12 (mit der uns aus dem Genesis-Buch bekannten Geschichte von Josef
und seinen Brüdern) bis
16, allerdings nur in Rückerts metrischer Übertragung (ohne
arabischen Text), darbieten. Schließlich kam noch die 27.
Sure hinzu, in der der Besuch der Königin von Saba bei Salomon
das Thema ist: Sie schürzt ihren Rock, um durch die Wasserfläche
im Palast des Königs zu waten, doch da erschrickt sie, denn sie dringt
mit den Füßen nicht in die Kühle ein, da es nur ein wasserklarer
Kristallboden ist. Diese Sure nun wieder zweisprachig: Sie ist in ihren
Versen vollständig mit den Assonanzen und Homoioteleuta der nominalen
und verbalen (2.Person) Pluralendungen auf -îna und -ûna locker
durchgereimt, und dem entspricht bei Rückert, der hier keine hundertfache
(!) Gleichförmigkeit der Klauseln erzwingen wollte, die iambische
Metrik der prosaisch-erzählenden Langverse.
Aber weit gefehlt, daß
ich das bis Ende September hätte schaffen können. Nun ist es
eine reiche Ernte für die Erntezeit geworden, ein Füllhorn apokalyptisch
wetterleuchtender frühmekkanischer Suren ("Bist
du der Wüstengeist der Religion?") für die mutig-muntere
Michaelizeit, mit viel
klein-kleinem Gefitzel im Lesen, Schreiben und Parallelsetzen
des arabischen Textes neben Rückerts unübertrefflicher Nachdichtung.
Wie gut Rückert ist, merkte ich besonders bei meinen beiden Versuchen,
bei den von ihm offengelassenen Suren
99 und 104
eigene Nachdichtungen einzufügen. Mein alter Schlüssel-Meister,
wie hoch schätze ich Dich, immer mehr, immer mehr!
Auf der Liste
aller 114 Koransuren, die ich dann auch erstellt habe, kann man gut
erkennen, wie sich die ältesten, die frühmekkanischen Suren ans
Ende des Koran drängen, wo sie, obwohl sie mehr als die Hälfte
der 114 zählen, weniger als ein Siebtel des gesamten Korantextes ausmachen.
Vor sechs Wochen, also vor
dieser ganzen verrückerten Arabeske,
ging mit einem kurzen "Pöp" meine Festplatte kaputt, einfach so, ohne
omina und prodigia, so daß ich u.a. den gesamten Briefwechsel der
letzten fünf Jahre verloren habe. Meine Seiten konnte ich natürlich
alle aus dem Netz wieder-holen, ebenso auch die Rundbriefempfängerliste,
die ja bei newsletterboy.de lagert. Aber ich habe nun von Euch, meine lieben
Freunde, nur noch die email-Adressen, sofern sie in der Liste stehen, was
ja offensichtlich für alle gilt, denen ich dies hier eben schreibe
und die übliche Abschluß-Formel zu-winke:
grusz,
hansz
8.
Rundbrief 2009: Noten zu den dreistimmigen Chorliedern
Meinen
Bogen
habe
ich gesetzt in die Wolken
(siehe
Genesis 9)
-
ein Jahreszyklus von 18 Bibelsprüchen
entfaltet
in dreistimmigen Chorsätzen -
(eine
Männer-, zwei Frauenstimmen)
Advent
* Weihnachten
und Epiphanias
Passion
und Ostern * Himmelfahrt,
Pfingsten und Johanni * Michaeli
Nun ist so etwas schwer,
eine heruntergeladene Graphik wieder zu einer gut lesbare Version zu strecken,
und mir hier fällt eben das unmittelbare saubere Ausdrucken doch leicht,
also ist es einfacher, die Noten bei mir zu ordern.
Ich drucke also gern, wenn
jemand die Noten für sich oder seinen Chor haben möchte, die
18 Lieder aus bzw. ziehe Kopien von den 24 Seiten, denn die meisten Stücke
(13) sind ein-seitig, vier sind zwei- und eines drei-seitig; und wer sie
haben möchte, der sende mir bitte einen entsprechend frankierten Umschlag
zu:
Hans Zimmermann
Elisabethstr. 35
02826 Görlitz
Und zwar sind diese 24 Blätter
in Klarsichtfolien zu einem Heft gebündelt, das knapp 200 g schwer
ist und etwa 32 x 25 cm mißt; d.h. zwei Exemplare zusammen passen
gut in einen "Großbrief" (bis 500 g), der 1,45 Euro kostet. Wer also
zwei solche Hefte zugesandt bekommen möchte, der sende einen mit 1,45
Euro frankierten großen Briefumschlag (bis 35 x 25 cm groß
darf er sein, aber bitte nicht kleiner als die 32 x 25 cm des Heftes) zu,
etwa zusammengefaltet in einem kleineren, oder per Rücksendemodus
(wenn man das bei der Post in Erfahrung bringen kann, wie das gemacht werden
kann, und mir eben so etwas Rückfrankiertes zuschickt).
Wer nun mehr als diese zwei
Exemplare haben möchte, der sende mir das entsprechend größere
und höher frankierte Verpackungsmaterial zu. Aber es ist einfacher,
sich bloß zwei Stück zusenden zu lassen und dann selbst die
gewünschte Anzahl zu kopieren, einzutüten, "zum bunten Heft zu
binden und zu bündeln": Ich bin ja der Urheber, bin keinem Verlag
verpflichtet und erlaube ausdrücklich und gerne das Kopieren auch
in größeren Mengen, solange keine Geschäfte damit getrieben
werden.
Über Mitteilungen,
wer wo wie wann was davon mit seinem
Chor oder in einem Einzelstimmen-Ensemble einüben und aufführen
möchte, bin und bleibe ich natürlich hocherfreut und tiefdankbar,
grusz,
hansz
9.
Rundbrief 2009: Elias, das Opfer auf dem Karmel
Liebe Freunde,
nun geht das Mendelssohn-Bartoldy-Jahr
zuende, und so wurde es Zeit, mit Blick auf das großartige Oratorium
dieses Komponisten die Eliaskapitel
aus dem 1.Könige-Buch zu vervollständigen: Es fehlte ja noch
das große zentrale
Kapitel über das Opfer auf dem Karmel zwischen
der märchenhaften
Erzählung vom Aufenthalt des Elias bei der Witwe und ihrem Sohn
und der meditativ-stillen
Gottesberührung, die gerade die Feuer des dramatischen Brandopfers
auf dem Karmel und die
darauf folgenden Regenfluten transzendiert. Ohne dieses Durchschreiten
der elementarischen (wie in Mozarts Zauberflöte) und seelischen (wie
in Wagners Siegfried) Schwellen bliebe das Wirken des Elias eine Restauration
des Gottes Israels, ein Kampf um die geistige Führung der zwölf
Stämme, und immerhin eine Beseitigung der Verehrung des "Herrn" (das
ist die Bedeutung des Titels "Baal") durch Er-Klärung Gottes als des
Daseinsgrundes aller Ichbinheit
bzw. der Ich-Bin-Gründung
allen Daseins (JHWH).
Es ist paradox, ja absurd, daß ausgerechnet der "Herr"-Titel später
den Gottesnamen verdeckt, ersetzt und umgepolt hat, so daß das Urteil
des Volkes bei Mendelssohn dann lautet: "Der Herr ist Gott".
Wie, also doch der Baal, der "Herr", statt JHWHs, des Ichbin-Grundes allen
Daseins? Man
möchte den Kopf zwischen die Knie legen und weinen.
Aber, wer hier schon weint,
was will der tun, wenn er liest, wie Elias die
"Herren"-Priester abschlachten läßt, und wenn er im Oratorium
den mitfühlsamen Psalmvers
hört, "ob tausend
fallen zu deiner Seite und zehentausend zu deiner Rechten, so wird es doch
dich nicht treffen"? Meine Güte, das ist derartig alt, derartig
archaisch, derartig abartig -- nein, bei aller Brutalität dieser selbstherrlichen
Chöre: ich glaube dem romantischen Klassizisten von 1846 nicht, daß
er auch nur einen Funken der Feuergewalt verstehen konnte, die hier zum
Ausdruck gekommen ist, und seine protestantisch-biederen Hörer schon
gar nicht: Eingezwängt in die Kirchenbänke oder sittsam auf Konzertstühlen
sitzend, folgsame Ohren für Gehorsamsprediger oder pinguinberockte
Kapellmeister, zugleich auch zivilisationsstolze Kolonialherren über
die Wilden in Übersee, denen man den Glauben an den "Herrn" aufzäumt,
an den "Herrn" -- war das die Geistkraft
des Elias, des Elischa,
des Nazoraios Johannes?
*
* *
Zum Jahreswechsel möchte
ich (nach dem Angebot,
jedem, der es wünscht, meine 18 Chorlieder zuzuschicken, was natürlich
auch weiterhin gilt) jedem, der es wünscht, meinen
Liederzyklus "Der Wind weht wo er will" zusenden: ein atmosphärischer
Kalender in zwölf Liedern für Kinder, und zwar in zwei Fassungen,
nämlich mit Instrumentalbegleitung und dreistimmig (a capella). Wer
mir einen mit 1,45 Euro frankierten großen Briefumschlag von 35 x
25 cm zuschickt, erhält postwendend diese beiden (zusammengehefteten)
Fassungen. Aber dieses Angebot wiederhole ich noch einmal zu Beginn des
nächsten Jahres,
grusz,
hansz
10.
Rundbrief 2009: Stern
Liebe Freunde,
1. als kleinen Gruß,
Weihnachten hinterher und den Weisen aus dem Morgenland voraus (es dämmert
ja schon), hier ein kleiner Sternenhimmel aus dem Morgenland: http://12koerbe.de/bienengold/kachel.htm
2. Und noch ein kleines
Präsent, nur für Euch, die Rundbriefleser (sonst nicht öffentlich,
weil die Urheberrechtsgrenze erst in fünf Jahren erreicht wird): 16
frühe Gemälde von Piet Mondrian (Mondriaan), der ja als Fauve
in der Art von Vlaminck und Derain angefangen hat, aber einen unvergleichlich
zarten, lichten, leichten Mozart-Ton in seinen Bilder erreicht hat, wie
sonst kaum einer. Da kommt er her, aus dieser präexpressionistischen
Richtung vor dem 1. Weltkrieg, der Konstrukteur der in Erregung, Gewichtigkeit
und im Helligkeitswert ihrer Farben peinlich genau ausgewogenen Rechteckfelder
zwischen schwarzen Linien. Diese strengen Kompositionen sind ursprünglich
aus der Abstraktion einer Baumkrone in vielen analytisch-kubistischen Schritten
abgeleitet. Man sieht auch auf früheren Bildern, daß ihn die
zelluläre Blasenstruktur des winterlichen Baumgeästs fasziniert
hat.
3. Und drittens natürlich
das große, materielle, konkret umzusetzende Präsent der zwölf
Lieder des Jahreszyklus für Kinder "Der Wind weht wo er will": Jedem,
der mir mindestens die 1,45-Euro-Briefmarke und natürlich seine Adresse
zuschickt, bekommt umgehend diesen Zyklus als Doppelheft von Instrumental-Fassung
und dreistimmiger Vokal-Fassung zugesandt. Die entsprechenden Briefumschläge
habe ich selber hier.
Wer noch einmal die 18 Chorlieder
dazugelegt bekommen möchte, schreibe das bitte unbedingt dazu, an
mich: Hans Zimmermann, Elisabethstr.35, 02826 Görlitz,
grusz,
hansz
*
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