(Hans
Zimmermann) : 12 KÖRBE, Quellensammlung
: Propheten : Jesaja (Jescha°ejâhû)
: O Heiland reiß die Himmel auf
Die
Jesaja-Quellen, die barocke Hauptversion und die Novalisfassung des Adventsliedes
O
Heiland reiß die Himmel auf
Jesaja 64,1
ff und 45,8;
Friedrich
von Spee und Novalis
Jescha°ejâhû
– Jesaja
hebräisch, griechisch
(Septuaginta, LXX), lateinisch (Vulgata),
deutsch (am hebräischen Text orientiert)
63,19b (64,1) - 64,3 (4):
19.b lû'-qâra°etâ
schâmajim
jâradetâ
mip-pânäjkâ hârîm nâsollû
19.b ean anoixêis ton ouranon
tromos lêmpsetai apo sou orê kai takêsontai
1. utinam disrumperes caelos
et descenderes a facie tua montes defluerent
1. Oh daß du zerrissest die Himmel, zögest
hernieder, daß vor deinem Antlitz die Berge wankten!
1. ki-qedoach 'esch hamâßîm
majim tibe°äh-'esch
hôs
kêros apo pyros têketai
kai katakausei pyr tous hypenantious
2 sicut exustio ignis tabescerent
aquae arderent igni
Wie Reisig Feuer entfacht,
die Wasser aufkocht das Feuer,
le-hôdîa°
schimekâ le-zâräjkâ
mip-pânäikâ gôjim jireggâsû
kai phaneron
estai to onoma Kyriou en tois hypenantiois apo prosopou
sou ethnê tarachthêsontai
ut notum
fieret nomen tuum inimicis tuis
a facie tua gentes turbarentur
zu offenbaren deinen Namen deinen
Widersachern,
daß vor deinem Antlitz die Heidenvölker erzittern,
2. ba-°ashôtekâ
nôrâ'ôt
lo' neqawwäh
2. hotan poiêis
ta endoxa
3 cum feceris mirabilia
non sustinebimus
2. da du tatest das Unglaubliche, das wir nicht mehr erhofften,
jâradettâ
mip-pânäjkâ hârîm nâsollû
tromos lêmpsetai
apo tou orê
descendisti
et a facie tua montes defluxerunt
da du niederzogst, daß vor
deinem Antlitz die Berge wankten!
3. û-me-°ôlâm
lo'-schâme°û
lo' hä'äsînû
3. apo tou aiônos ouk êkousamen
4 a saeculo non audierunt
neque auribus perceperunt
3. Und von Ewigkeit her hat man nicht gehört,
nicht erlauscht,
°ajin
lo'-râ'âtâh 'älohîm sûlâtekâ
ja°ashâh li-mechakkeh-lô
oude
hoi ophtalmoi hêmôn eidon theon plên sou kai ta
erga sou ha poiêseis tois hypomenousin eleon
oculus
non vidit Deus absque te
quae praeparasti expectantibus te
hat ein Auge nicht gesehen
Gottheit außer dir, der es tut für den,
der da harrt auf ihn!
8. hare°îpû
schâmajim mim-mâ°al û-
schechâqîm jisselû-
zädäq
8. euphrantêtô ho ouranos
anôthen kai hai nephelai
rhanatôsan
dikaiosynên
8. rorate
caeli desuper
et nubes
pluant
iustum
8. Träufeln sollen Himmel
von oben und Wolken
herabrinnen lassen die Bewährung,
tipettach-
'äräz we-jipperû-
jäscha° û-
zedâqâh
tazemîach jachar
anateilatô
hê gê
eleos kai dikaiosynên
anateilatô hama
aperiatur
terra et germinet
salvatorem et iustitia
oriatur simul
öffnen soll sich die Erde
und fruchten lassen das Heil,
und Wahrhaftigkeit lasse sie sprießen
zugleich:
'anî
JHWH
berâ'tîw
egô
eimi Kyrios
ho ktisas se
ego
Dominus creavi eum
ICH BIN = JHWH:
ich schuf ihn!
Friedrich von Spee
(1591-1635)
Advendslied
"Der Altväter Verlangen
nach dem Messias"
seit 1625 im Kölner "Jesuitenpsälterlein"
und später in den Gesangbüchern beider Konfessionen
O
Heyland reiß die Himmel auff,
herab,
herab vom Himmel lauff.
Reiß
ab vom Himmel Thor und Thür,
reiß
ab wo schloß und Rigel für!
O
Gott, ein Taw vom Himmel gieß,
im Taw
herab, O Heyland, fließ!
Ihr wolcken,
brecht und regnet auß
den König
über Jacobs Hauß!
O
Erd schlag auß, schlag auß O Erd,
das Berg
und Thal grün alles werd!
O Erd,
herfür dis Blümlein bring,
o Heyland,
auß der Erden Spring!
Wo
bleibstu, Trost der gantzen Welt,
darauff
sie all ihr Hoffnung stelt?
O komb,
ach kom vom höchsten Saal,
kom Tröst
vns hie im Iammerthal.
O
klare Sonn, du schöner Stern,
dich wolten
wir anschawen gern,
O Sonn,
geh auff, ohn deinen Schein
in Finsternuß
wir alle seyn.
Hier leyden
wir die gröste noth,
vor Augen
steht der ewig Todt:
Ach, kom,
führ uns mit starcker Hand
von Elend
zu dem Vatterland.
Da wöllen
wir all dancken dir
unserm
Erlöser für und für.
Da wollen
wir all loben dich
je allzeit
jmmer und Ewiglich.
Friedrich von Hardenberg,
"Novalis"
(1772-1801)
Geistliche
Lieder (1799)
Nr. XII
Wo bleibst du Trost
der ganzen Welt?
Herberg' ist dir schon
längst bestellt,
Verlangend sieht ein
jedes dich,
Und öffnet deinem
Segen sich.
Geuß, Vater,
ihn gewaltig aus,
Gieb ihn aus deinem
Arm heraus:
Nur Unschuld, Lieb'
und süße Schaam
Hielt ihn, daß
er nicht längst schon kam.
Treib ihn von dir
in unsern Arm,
Daß er von deinem
Hauch noch warm;
In schweren Wolken
sammle ihn
Und laß ihn
so hernieder ziehn.
In kühlen Strömen
send' ihn her,
In Feuerflammen lodre
er,
In Luft und Oel, in
Klang und Thau
Durchdring' er unsrer
Erde Bau.
So wird der heil'ge
Kampf gekämpft,
So wird der Hölle
Grimm gedämpft,
Und ewig blühend
geht allhier
Das alte Paradies
herfür.
Die Erde regt sich,
grünt und lebt,
Des Geistes voll ein
jedes strebt
Den Heiland lieblich
zu empfahn
Und beut die vollen
Brüst' ihm an.
Der Winter weicht,
ein neues Jahr
Steht an der Krippe
Hochaltar.
Es ist das erste Jahr
der Welt,
Die sich dies Kind
erst selbst bestellt.
Die Augen sehn den
Heiland wohl,
Und doch sind sie
des Heilands voll,
Von Blumen wird sein
Haupt geschmückt,
Aus denen er selbst
holdselig blickt.
Er ist der Stern,
er ist die Sonn',
Er ist des ewgen Lebens
Bronn,
Aus Kraut und Stein
und Meer und Licht
Schimmert sein kinlich
Angesicht.
In allen Dingen sein
kindlich Thun.
Seine heiße
Liebe wird nimmer ruhn,
Er schmiegt sich seiner
unbewußt
Unendlich fest an
jede Brust.
Ein Gott für
uns, ein Kind für sich
Liebt er uns all'
herzinniglich,
Wird unsre Speis'
und unser Trank,
Treusinn ist ihm der
liebste Dank.
Das Elend wächst
je mehr und mehr,
Ein düstrer Gram
bedrückt uns sehr,
Laß, Vater,
den Geliebten gehn,
Mit uns wirst du ihn
wieder sehn.
Jesaja:
das
Deuterojesaja-Buch:
– Gottesknecht und Messias
(42,1-20;
43,1-2;
45,1-8;
50,4-9;
52,13-53,12;
61,1-11;
64,1-3)
Berufung
(6,1-13);
Immanuel (7,10-16;
9,1-6; 11,1-10);
Luzifers
Sturz (14,12-15);
Heilung (35);
Eckstein
(28,16)
Rundbrief
zu Jesaja
Novalis:
Klingsohrs
Märchen von Fabel und Eros
(zu Ende des ersten Teils des Heinrich von Ofterdingen)
Astralis
(Lied zu Anfang des zweiten Teils des Heinrich von Ofterdingen)
Vier Buchstaben bezeichnen mir Gott (Blüthenstaub 2)
Die
Lehrlinge zu Sais (philosophisches Romanfragment)
Abendmahlshymne
(Geistl. Lieder, Nr.VII)
Advendslied
(Geistl.Lieder, Nr.XII)
Hymnen
an die Nacht
Heinrich
von Ofterdingen (vgl.
Tannhäuser), Wolfram
und Klingsôr
im
"Sängerkrieg auf der Wartburg" (mittelhochdeutsch)
William
Blake:
Songs
of Innocence and of Experience * The
book of Thel
The
book of Urizen * The
book of Ahania * The
book of Los
Philipp
Otto Runge:
Der
Morgen : Lilie
Goethe:
Das Märchen von der grünen Schlange und der Lilie
P.
Vergilius Maro:
4.Ekloge
: 6.Ekloge : Anchises'
Lehren
Apuleius:
Das
Märchen von Cupido (Amor) und Psyche
Censorinus:
De
die natali / Der Tag der Geburt: Sphärenharmonie, Weltenjahr
und Kalender
12 KÖRBE: Quellen
zum Thema "Schöpfung":
Genesis
1-11 : Psalmen : Rgveda
: Platon : Proklos
: Cicero : Ovid
: Mar.Victorinus : J.Böhme
: Schelling
das
Lied der "Weisheit" in den Sprüchen Salomons Kap.8:
"JHWH
hat mich gehabt als Ursprung seiner Wege"
Das
Hohe Lied:
"Wo
ist denn dein Freund hingegangen, du Schönste?", "Morgenröte
im Aufgang"
Hans
Zimmermann:
Was
ist Musik? / Was ist Licht?
/ Was ist Geist? / Was
ist Zeit?
Siebenstern
(philos.Lyrik) : Das Mandala eines Tages
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