FEIRE FIZ : lapsit exillis : Gral : Chretien de Troyes / Wolfram von Eschenbach : Perceval / Parzival : Trevrizentbuch, Erklärung des Grals
Perceval (Perchevax)
Parzivâl +
et li preudom
– 
Trevrizent (1): 
Erklärung des Grals
 durch FEIRE FIZ
zur "Funktion der Gralssuche im Parzival" * "lapsit exillis" – "lapis exilis": die Namensvarianten des Grals
.
indem man die Titel hier unten anklickt, gelangt man
zu den einzelnen Abschnitten 
der Gralsburgszene 
und der Sigune-Begegnung 
in 
Wolfram, Buch 5 (cap. 224 – 255) 
gemäß Chrétien (2976 – 3690): 
 
Die Wunde schließt der Speer nur, der sie schlug
und 
zu den erklärenden Ausführungen 
durch den Einsiedler Trevrizent 
in 
Wolfram, Buch 9 (cap. 446 – 502) 
gemäß Chrétien (6217 – 6518): 
 
die Karfreitags-Pilger 
Begegnung mit dem Einsiedler  Aufnahme beim Einsiedler 
die Beichte: Gottes "Untreue"  der Tor, der die Frage nicht stellte 
Parzival nennt seinen Namen 
die Blutschuld an Ither 
zweite Schuld: Tod der Mutter  Heilungsversuche:  Kräutermahlzeit zu Mittag 
Parzivals Bekenntnis  die 25 Jungfrauen 
Trevrizents Ritterleben 
die Geschenke: Mantel und Schwert 
Mahnung zur Orthodoxie 
Absolution
 
Synopse der Beichte Parzivâls beim Einsiedler Trevrizent
in
Wolfram von Eschenbach: Parzivâl Neuntes Buch, 469 f: Trevrizents Erklärung des Grals
nach der Ausgabe von Karl Lachmann
 
Varianten der Handschriften zum Namen des Grals
G = Münchner Ms.; D = St.Gallener Ms.
- unten weitere Anklänge -
 
lapsit (GDg) 
(unkorrekte Aktiv-Perfekt-Form statt Deponens)
~ er fiel exillis (GD) 
erillis (G) 
exilis (g)
aus jenen 
~ des Herrn 
klein, dürftig
iaspis (gg) 
lapis (d) 
Genesis 28,11;18 
Jesaja 28,16 
Apokalypse 2,17; 
4,3 und 21,11 
1 Petrus 2,4 f
Jaspis 
Stein  
Psalm 118,22 
=Mt 21,42 
=Mk 12,10 
=Lk 20,17 
=Apg 4,11 
=1 Petrus 2,7
exilis (g) 
  
exillix (g) 
exilix (dg)
klein, dürftig  
  
~ aus Kiesel 
(unkorr.: ex silex 
statt ex silice?)
lapis 
  lapsus 
ein Stein 
  gefallen 
in Mekka
exulis 
exilii 
excelis 
excelsis
des Verbannten 
des Exils 
aus Himmeln 
in den Höhen
 
zum Phönix siehe:
Ovid, Met 15: Pythagoras
& "Physiologus"
 
Wer ist der Gral?
    469 
Dâ wont ein werlîchiu schar.  
ich will iu künden umbe ir nar.  
 
si lebent von einem steine:   
des geslähte ist vil reine.   
hât ir des niht erkennet,   
der wirt iu hie genennet.   
er heizet lapsit exillîs.   
von des steines craft der fênîs  
verbrinnet, daz er ze aschen wirt:  
diu asche im aber leben birt.  
sus rêrt der fênîs mûze sîn  
unt gît dar nâch vil liehten schîn,  
daz er schoene wirt als ê.  
ouch wart nie menschen sô wê,   
swelhes tages ez den stein gesiht,   
die wochen mac ez sterben niht,   
diu aller schierest dar nâch gestêt.   
sîn varwe im nimmer ouch zergêt:   
man muoz im sölher varwe jehen,   
dâ mit ez hât den stein gesehen,   
ez sî maget oder man,   
als dô sîn bestiu zît huop an,   
saeh ez den stein zwei hundert jâr,   
um enwurde denne grâ sîn hâr.   
selhe craft dem menschen gît der stein,   
daz im vleisch unde bein   
jugent enpfaehet al sunder twâl.   
der stein ist ouch genant der grâl.   
   
dar ûf kumt hiute ein botschaft,   
dar an doch lît sîn hôhste craft.   
    470 
Ez ist hiute der karvrîtac,   
daz man vür wâr dâ warten mac,   
ein tûbe von himel swinget:   
ûf den stein diu bringet   
ein cleine wîze oblât.   
ûf dem steine si die lât:   
diu tûbe ist durchliuhtec blanc,   
ze himel tuot si widerwanc.   
immer alle karvrîtage   
bringet si ûf den, als ich iu sage,   
dâ von der stein enpfaehet   
swaz guotes ûf erden draehet   
von trinken unt von spîse,   
als den wunsch von pardîse:   
ich mein swa diu erde mac gebern.   
der stein si vürbaz mêr sol wern   
swaz wildes underm lufte lebt,   
ez vliege oder louffe, unt daz swebt.   
de ritterlîchen bruoderschaft,   
die pfrüende in gît des grâles craft. 
 
zur Startseite (Schaltpult mit links zu den Parzival-Seiten):
Synopse Chrétien/ Wolfram: Parzival in der Gralsburg * Übersetzung ins Neuhochdeutsche
zur "Funktion der Gralssuche im Parzival" * "lapsit exillis" – "lapis exilis": die Namensvarianten des Grals
+
Richard Wagner : Parsifal : Gralsszene
+
die große Parsifal-Seite (Derrick Everett)
*+)
mittelalterliche Quellen : mediaevum.de : mittelalterliche Literatur
Chrétien de Troyes: Le conte du graal (ed. Pierre Kunstmann, Uni Ottawa)
Wolframs Parzival (vollständige Netzedition der Lachmann-Ausgabe)
 (+*
Quellen zum "Phönix"-Motiv:
Metamorphoses 15: Die Lehren des Pythagoras, Kosmologie; der Phoenix
Der Foinix (Phoinix) im FusiologoV (Physiologus), Herodot (Hist.) über den ägyptischen Banu=Phoinix,
Plinius: Naturalis historia 10,2, Tacitus Annales 6,28, Pomponius Mela 3,83, Isidor von Sevilla, Etymologiae 12,7
Rgveda 10,81: Das Selbstopfer des Vishvakarman (All-Tat) in geflügelter Gestalt
Die Phönix-Verwandlung des "kleinen Sohns" im Machandelboom-Märchen
Die Phönix-Wandlungen des "Vogels" in der Chymischen Hochzeit Christiani Rosencreutz
siehe auch: Einhorn und  Löwe im Physiologus * Dame mit Einhorn (Wandteppiche)
 
zu Flegetanis (Zabulon):
"Der Zimmermann", Stellen aus den apokryphen Kindheitsevangelien; Hiram und der Tempelbau
Die Berufe Jesu: der Zimmermann, der Arzt, der Lehrer, der König, der Dichter, der Gärtner, der Priester
"Zabulons Buch" im "Wartburgkrieg": Zabulon-Flegetanis
+
Wagner: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg, 1., 2. und 3.Aufzug * Das Lied vom Tannhäuser
Chrêtiens und Wolframs Parzival * Wagner: Parsifal * Tristan * Wolfram und Klingsôr im Wartburgkrieg:
Der Gral als Stein aus der Krone der Gerechtigkeit * Luzifers Sturz (Jes 14,12 ff) * Der "köstliche Stein" (1.Petrusbrief)
Goethe: Das Märchen / Deutung (R.Steiner) * Novalis: Klingsohrs Märchen im "Heinrich von Ofterdingen" * Novalis: Hymne
Elischa Beth: "...noch einen Tannhäuser schuldig" bzw. "Zwiebelgold" (Roman) * vgl. 7.Rundbrief 2005
*+)
Rundbriefe 2002 / 2003 / 2004 / 2005 / 2006 / 2007 / 2008 / 2009 / 2010 / 2011 / 2012
aktuelle Rundbriefe * emaille?!
 
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