Hans Zimmermann : lapsit exillis (index) : 12 KÖRBE: Quellen zum Weltbild der Antike und des Mittelalters in zwölf Sprachen
Materialien und Quellen für den Unterricht : Griechisch / Latein & Ethik / Weltreligionen / Philosophie : Der Vogel Phönix (Banu, Phoinix, Phoenix)
Physiologus: Das Einhorn : Der Löwe
 
Der Vogel Phönix
FUSIOLOGOS - Physiologus 7
griechisch (transliteriert) / deutsch
 
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und weitere Quellen (griechisch / lateinisch / mittelhochdeutsch) zum Phoinix - Phoenix - fenis):
Herodot Hist.2,73 : Ovid: Met.XV, 391-407 : Mela 3,83 : Plinius Nat.10,2 : Tacitus Ann.6,28 : Isidor v. Sevilla Etym. 12,7
 Wolfram v. Eschenbach: Parzival IX,471 ff
(Übers. außer beim Ovid-Text Hans Zimmermann, Görlitz März 2003)
 
links : index
Feuerprobe
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Phusiologos - Physiologus ("Der Naturkundler", griech./dt.)
 
Um 200 n.Chr. in einheitlicher Form redigierte Sammlung von 48 symbolisch-narrativen "Tier"-Darstellungen. Bekannt sind außer dem folgenden "Phönix" vor allem auch die Stücke vom Pelikan und vom Einhorn. Alle beginnen mit einem Bibelspruch und enden oft mit der Formel "Schön hat der Physiologus gesprochen vom ...". Zahlreiche Übertragungen und umgestaltende Übernahmen aus dem Griechischen ins Lateinische (in Prosa und Versform) und in die verschiedenen Muttersprachen der antiken und mittelalterlichen Erzähler, Mirabiliensammler und Autoren weiterer Bestiarien. Von außerordentlicher Breitenwirkung in den Ikonographien von Kunst und Religion und in den "gesunkenen" Literaturen (z.B. Märchen) bis zum Ende des Mittelalters, solange solch eine symbolistisch-moralisierende Typologie noch von Bedeutung war. Neu von Interesse seit C.G. Jungs Archetypenlehre und J.K. Rowlings "Harry Potter".
 
 
Peri Phoinikos peteinou – Vom Vogel Phönix
 
Zu den im Mittelalter kursierenden lateinischen und mittelhochdeutschen Übersetzungen des Physiologus s.u.
 
siehe auch: Einhorn und Löwe im Physiologus
 
 
vgl. Ovid, die Lehren des Pythagoras: der Phönix und Heliopolis
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Hêrodotou Istôriês apodexis – Herodot, Historiae 2,73
- Herodot aus Halikarnassos, Verfasser der ersten historischen Darstellung des Abendlandes, lebte ca. 484 bis nach 430 v.Chr. -
 
über den ägyptischen Auferstehungs-Vogel, den Banu, hier: Phoinix (Phoinix)
 
Publius Ovidius Naso vgl. Herodot: Der Phönix begräbt seinen Vater in einem Ei und trägt ihn in den Sonnentempel in Heliopolis
43 v.Chr. – 18 n.Chr.
Metamorphôseôn liber XV, 391-407:
Die Lehren des Pythagoras über den Phönix

'Haec tamen ex aliis generis primordia ducunt, 
una est, quae reparet seque ipsa reseminet, ales:
Assyrii Phoenica vocant; non fruge neque herbis,
sed turis lacrimis et suco vivit amomi.
Manche doch leiten aus anderer Quelle ab ihren Ursprung:
Einen Vogel gibt es, der selbst sich erzeugt und erneuert.
Phoenix nennen Assyrier ihn. Er lebt nicht von Frucht und
Kräutern, sondern von Weihrauchtränen und Salben des Balsams.
 
haec ubi quinque suae conplevit saecula vitae,                 395
ilicis in ramis tremulaeque cacumine palmae
unguibus et puro nidum sibi construit ore,
Hat dieser fünf Jahrhunderte seines Lebens erfüllt, dann
baut er sich selbst mit den Klauen und reinem Schnabel ein Nest im
Eichengezweig oder auch im Wipfel der schwankenden Palme.
 
quo simul ac casias et nardi lenis aristas
quassaque cum fulva substravit cinnama murra,
se super inponit finitque in odoribus aevum.                     400
Hat er Casia dort und die Ähren der schmiegsamen Narde,
gelbliche Myrrhe dazu und gestoßenen Zimt unterbreitet,
bettet er selbst sich darauf und verraucht in Düften sein Leben.
 
inde ferunt, totidem qui vivere debeat annos,
corpore de patrio parvum phoenica renasci;
Hier, so sagt man, entsteht aus dem Leib seines Vaters ein kleiner
Phoenix, dem ebensoviel an Jahren zu leben bestimmt ist.
 
cum dedit huic aetas vires, onerique ferendo est,
ponderibus nidi ramos levat arboris altae
fertque pius cunasque suas patriumque sepulcrum           405
perque leves auras Hyperionis urbe potitus
ante fores sacras Hyperionis aede reponit.
Hat sein Alter diesem die Kraft es zu tragen verliehen,
löst er des hohen Baumes Gezweig von der Last seines Nestes,
trägt seine Wiege – und das Grab seines Vaters – er fromm, und
wenn durch die flüchtige Luft er die Stadt Hyperions erreicht hat,
legt er am heiligen Tor des Hyperion-Tempels es nieder.
 
 
    Da wohnt eine Schar, die sich tapfer wehrt;  
    ich will Euch künden, wovon sie sich nährt:  
       
    Sie leben von einem Stein,   
    dessen Art ist sehr rein.   
    Habt Ihr den nicht gekannt,   
    so wird der Euch hier genannt.   
    Er heißet Lapsit Exillis.   
    Von des Steines Kraft der Fenis  
    verbrennt, daß er zu Asche wird:   
    Die Asche ihm aber Leben gebiert.   
    So durchläuft der Fenis die Mauser sein  
    und gibt danach wieder hellichten Schein,  
    daß er so schön wird wie vorher.   
    Auch ward kein Mensch so krank, da er   
    wenn er den Stein sieht, von dem Tag   
    die Woche er nicht sterben mag,   
    die gleich danach kommt, – ja, sieh:   
    Seine blühende Haut verbleicht ihm nie:  
    Man muß ihm die Hautfrische zugestehn,  
    mit der er hat den Stein gesehn,   
    gleich ob Frau oder Mann,   
    mag sein, daß sein bestes Alter begann,   
    sähe er nur den Stein für zweihundert Jahr,  
    dann würde ihm nicht einmal grau sein Haar.  
    Solche Kraft gibt dem Menschen der Stein,  
    daß ihm sein Fleisch und Gebein   
    sich verjüngt immer neu von Mal zu Mal.  
    Der Stein wird auch genannt "der Gral".
Phönix im Machandelboom-MärchenPhönix und Gral im Trevrizentbuch des Parzival Wolframs von Eschenbach
Phönix und Gral im Trevrizentbuch des Parzival Wolframs von EschenbachPhönix im Machandelboom-Märchen
 
Der köstliche Stein : Jes 28,16 und Psalm 118,22 im 1.Petrusbrief
Schriftauslegung der Lebensschrift-Chiffre: Novalis: Die Lehrlinge zu Sais
Hymne : Klingsohrs Märchen von Fabel und Eros : Astralis
- - – kannst du die Schrift, die Ornamente finden / die Salomon versiegelt mit Verstand – - -
Das Lesen der Chiffernschrift nach der Feuerprobe : R. Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
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Entfaltet der Sohn die Werke des Vaters auch in der Natur?
Requiem: Dies irae
 
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