Prooemium:
Musenanrufung
1
Mousawn
Elikwniadwn arcwmeq aeidein,
ai
q ElikwnoV ecousin oroV mega te zaqeon te
kai
te peri krhnhn ioeidea poss apaloisin
orceuntai
kai bwmon erisqeneoV KroniwnoV
kai
te loessamenai terena croa Permhssoio
h
Ippou krhnhV h Olmeiou zaqeoio.
Musen
am Helikon, ihr, von euch beginn ich zu singen,
Die
des Helikon Höhe, die heilige, große, bewohnen
Und
um die bläuliche Quelle mit zartgeschmeidigen Füßen
Tanzen
und um den Altar des kampferprobten Kronion,
Wenn
sie den zarten Leib sich im Permessos gereinigt
Oder
am Roßquell oder der heiligen Flut des Olmeios.
7
akrotatwi
Helikwni corouV enepoihsanto
kalouV,
imeroentaV: eperrwsanto de possin.
Herrliche
Reigen schlingen sie auf des Helikon Gipfel,
Anmutsvolle,
und schwingen im Tanze rührig die Füße.
9
enqen
apornumenai, kekalummenai heri pollhi,
ennuciai
steicon perikallea ossan ieisai,
umneusai
Dia t aigiocon kai potnian Hrhn
Argeihn,
cruseoisi pediloiV embebauian,
Dann
von dort sich wendend, in dichtem Nebel geborgen,
Wandern
sie in der Nacht und senden köstliche Kunde,
Preisend
den Herrn der Aigis, den Zeus, und die mächtige Hera,
Argos
Göttin, die schreitet dahin auf goldnen Sandalen,
13
kourhn
t aigiocoio DioV glaukwpin Aqhnhn
foibon
t Apollwna kai Artemin ioceairan
hde
Poseidawna gehocon, ennosigaion,
kai
Qemin aidoihn elikoblefaron t Afrodithn,
Auch
des gewaltigen Zeus blauäugige Tochter Athene,
Phoibos
Apollon dazu und Artemis, pfeilebeseligt,
Und
auch den Erderschüttrer, den Länderumschlinger Poseidon,
Themis,
die würdige, und mit leuchtendem Blick Aphrodite,
17
Hbhn
te crusostefanon kalhn te Diwnhn
Lhtw
t Iapeton te ide Kronon agkulomhthn
Hw
t Helion te megan lampran te Selhnhn
Gaian
t wkeanon te megan kai Nukta melainan
allwn
t aqanatwn ieron genoV aien eontwn.
Hebe,
die goldbekränzte, und auch die schöne Dione,
Leto,
Iapetos auch, dazu den verschlagenen Kronos,
Eos,
des Helios Macht und die leuchtende Göttin Selene
Und
die finstere Nacht, den großen Okeanos, Gaia
Und
die geheiligte Sippe der anderen, ewigen Götter.
22
ai
nu poq Hsiodon kalhn edidaxan aoidhn,
arnaV
poimainonq HelikwnoV upo zaqeoio
tonde
de me prwtista qeai proV muqon eeipon,
Mousai
OlumpiadeV, kourai DioV aigiocoio:
Jene
nun lehrten auch den Hesiodos edle Gesänge,
Wie
er Lämmer betreut an des heiligen Helikon Hängen.
So
begannen zu mir zuerst die olympischen, hehren
Musen
zu reden, die Töchter des aigisschwingenden Gottes:
26
poimeneV
agrauloi, kak elencea, gasteres oion,
idmen
yeudea polla legein etumoisin omoia,
idmen
d, eut eqelwmen, alhqea ghrusasqai.
»Hirten
vom Lande, ihr Lumpengesindel und lediglich Bäuche,
Seht,
wir reden viel Trug, auch wenn es wie Wirklichkeit klänge,
Seht
aber, wenn wir gewillt, verkünden wir lautere Wahrheit.«
29
wV
efasan kourai megalou DioV artiepeiai:
kai
moi skhptron edon dafnhV eriqhleos ozon
dreyasai,
qhhton: enepneusan de moi audhn
qespin,
ina kleioimi ta t essomena pro t eonta
kai
m ekelonq umnein makarwn genoV aien eontwn,
sfaV
d autaV prwton te kai ustaton aien aeidein.
Also
sprachen beredsam die Töchter des großen Kronion,
Ließen
mich dann zum Stabe den Zweig eines blühenden Lorbeers
Schneiden,
ein Wunder zu schaun, auch hauchten göttliche Stimme
Sie
mir ein, zu künden von Künftigem und von Gewesnem,
Hießen
mich preisen die Sippe der ewigen, seligen Götter,
Und
sie selber immer zuerst und zuletzt zu besingen.
35
alla
ti h moi tauta peri drun h peri petrhn;
tunh,
Mousawn arcwmeqa, tai Dii patri
umneusai
terpousi megan noon entoV Olumpou,
Aber
wie käm es mir zu, vom Fels und der Eiche zu sprechen
Auf!
beginnen wir nun von den Musen, die droben im Himmel
Singend
den hehren Sinn des göttlichen Vaters erfreuen;
38
eireusai
ta t eonta ta t essomena pro t eonta,
fwnhi
omhreusai: twn d akamatos reei audh
ek
stomatwn hdeia: gelai de te dwmata patros
ZhnoV
erigdoupoio qean opi leirioesshi
skidnamenhi:
hcei de karh nifoentos Olumpou
dwmata
t aqanatwn. ai d ambroton ossan ieisai
qewn
genoV aidoion prwton kleiousin aoidhi
ex
archV, ouV Gaia kai OuranoV euruV etikten,
oi
t ek twn egenonto qeoi, dwthreV eawn.
Künden
doch alle Vergangnes, die Gegenwart und auch die Zukunft
Einig
im Liede. Da strömt von unermüdlichen Lippen
Ihnen
der süße Gesang, es lacht die Behausung des Vaters
Zeus,
des Donnerers, wenn sich der Göttinnen liebliche Stimme
Weit
ergießt. Da hallen das Haupt des beschneiten Olympos
Und
der Seligen Häuser. Im Klang der unsterblichen Stimme
Preisen
sie zuerst die hehre Sippe der Götter,
Die
zu Beginn mit der Erde der weite Himmel erzeugte,
Welche
Götter daraus entstammten, die Spender des Guten.
47
deuteron
aute Zhna, qewn pater hde kai andrwn,
arcomenai
q umneusi kai eklhgousai aoidhV,
osson
fertatoV esti qewn kratei te megistoV.
autiV
d anqrwpwn te genoV kraterwn te Gigantwn
umneusai
terpousi DioV noon entoV Olumpou
Mousai
OlumpiadeV, kourai DioV aigiocoio.
Dann
beginnen von Zeus, dem Vater der Götter und Menschen,
Singend
die göttlichen Frauen am Anfang und Ende des Liedes,
Wie
er der höchste der Götter und auch an Stärke der erste;
Ferner
der Menschen Geschlecht und das der wilden Giganten
Feiern
die Musen, den Sinn des olympischen Zeus zu ergötzen,
Sie,
die olympischen Töchter des aigisschüttelnden Vaters.
53
taV
en Pierihi Kronidhi teke patri migeisa
Mnhmosunh,
gounoisin EleuqhroV medeousa,
lhsmosunhn
te kakwn ampauma te mermhrawn.
ennea
gar oi nuktoV emisgeto mhtieta ZeuV
nosfin
ap aqanatwn ieron lecoV eisanabainwn:
Diese
gebar Mnemosyne einst dem Vater Kronion
In
Pierien, wo sie Eleuthers Hänge betreute,
Daß
man der Übel vergäße und jegliche Sorge zerstreue.
Volle
neun Nächte einte sich ihr der Berater Kronion;
Fern
von den anderen Göttern bestieg er ihr heiliges Lager.
58
all
ote dh r eniautoV ehn, peri d etrapon wrai
mhnwn
fqinontwn, peri d hmata poll etelesqh,
h
d etek ennea kouraV omofronaV, hisin aoidh
membletai
en sthqessin, akhdea qumon ecousaiV,
tutqon
ap akrotathV korufhV nifoentoV Olumpou.
Aber
sobald das Jahr verlief und im Kreise der Stunden
Monde
dahingegangen und viele Tage entschwunden,
Da
gebar sie neun gleichsinnige Töchter, die alle
Unbeschwerten
Sinnes sich dem Gesange ergeben,
Nicht
gar weit von dem Gipfel des tiefbeschneiten Olympos;
63
enqa
sfin liparoi te coroi kai dwmata kala
par
d authiV CariteV te kai ImeroV oiki ecousin
en
qalihiV: erathn de dia stoma ossan ieisai
melpontai
pantwn te nomouV kai hqea kedna
aqanatwn
kleiousin, ephraton ossan ieisai.
Dort
ist ihr schimmernder Reigen und ihre schönen Paläste
In
der Chariten Nähe und neben Himeros Häusern,
Froh
beim Feste. Dem Munde die liebliche Stimme entsendend,
Singen
sie sämtlicher Dinge Gesetz und preisen der Götter
Edle
Gesinnung und lassen der Lippen Wohllaut erklingen.
68
ai
tot isan proV Olumpon agallomenai opi kalhi,
ambrosihi
molphi: peri d iace Gaia melaina
umneusaiV,
eratoV de podwn upo doupoV orwrei
nissomenwn
pater eiV on: o d Ouranwi embasileuei,
autoV
ecwn bronthn hd aiqaloenta keraunon,
kartei
nikhsaV patera Kronon: eu de ekasta
aqanatoiV
dietaxen omwV kai epefrade timaV.
Froh
ihrer schönen Stimme, enteilten sie nun zum Olympos,
Mit
ambrosischem Lied, rings jauchzte die schwärzliche Erde
Über
ihr Singen, und dumpf erklang von den Schritten der Boden,
Als
sie sich heimgewandt zu ihrem Vater. Im Himmel
Thront
er donnergebietend und sendet die flammenden Blitze,
Seit
er den Vater Kronos gewaltig besiegte, und weislich
Hat
er den Ewigen alles geordnet und Ehren verliehen.
75
taut
ara Mousai aeidon, Olumpia dwmat ecousai,
ennea
qugatereV megalou DioV ekgegauiai,
Kleiw
t Euterph te Qaleia te Melpomeenh te
Teryicorh
t Eratw te Polumnia t Ouranih te
Kallioph
q: h de proferestath estin apasewn.
h
gar kai basileusin am aidoioisin ophdei.
So
nun sangen die Musen in ihren olympischen Häusern,
Neun
dem gewaltigen Zeus, dem Herrscher, entsprossene Töchter:
Kleio,
Melpomene auch, Polyhymnia und auch Erato
Und
Terpsichore und Urania und auch Euterpe
Nebst
Thaleia und auch Kalliope, sie ist die höchste,
Weil
sie in dem Geleit ehrwürdiger Könige schreitet.
81
on
tina timhswsi DioV kourai megaloio
geinomenon
te idwsi diotrefewn basilhwn,
twi
men epi glwsshi glukerhn ceiousin eershn,
tou
d epe ek stomatoV rei meilica: oi de te laoi
panteV
eV auton orwsi diakrinonta qemistaV
iqeihisi
dikhisin: o d asfalewV agoreuwn
aiya
ke kai mega neikoV epistamenwV katepausen:
Wen
nun die Töchter des Zeus, des mächtigen, ehren und wen sie
Huldvoll
bei der Geburt erlauchter Herrscher beschauen,
Dem
mit süßen Tau benetzen die Musen die Zunge,
Daß
seinem Munde gewinnend die Worte entströmen. Die Leute
Schauen
alle auf ihn, wenn er entscheidendes Urteil
Fällt
nach straffem Gesetz und ohne Irrtum und Fehlspruch
Rasch
gewaltigen Hader verständig und weise beendet.
88
touneka
gar basilheV ecefroneV, ouneka laoiV
blaptomenoiV
agorhfi metatropa erga teleusi
rhidiwV,
malakoisi paraifamenoi epeessin.
Drum
sind Könige auch besonnen, weil sie den Leuten
Für
erlittenen Schaden Ersatz auf dem Markte verschaffen
Zwanglos
durch Überredung mit freundlich gewinnenden Worten.
91
ercomenon
d an agwna qeon wV ilaskontai
aidoi
meilicihi, meta de prepei agromenoisin:
toih
Mousawn ierh dosiV anqrwpoisin.
Geht
er zum Markte, verehren sie ihn wie einen der Götter
Mit
umschmeichelnder Scheu, er gilt als der erste im Rate.
Solcherlei
heilige Gaben gewähren die Musen den Menschen,
94
ek
gar toi Mousewn kai ekhbolou ApollwnoV
andreV
aoidoi easin epi cqona kai kiqaristai,
ek
de DioV basilheV: o d olbioV, on tina Mousai
filwntai:
glukerh oi apo stomatoV reei audh.
Denn
von der Musen Geschlecht und von dem Schützen Apollon
Stammen
die Sänger auf Erden, die saitenspielenden Männer,
Könige
aber von Zeus. Doch wen die Musen betreuen,
Der
ist gesegnet und süß, entströmt seinen Lippen die Stimme.
98
ei
gar tiV kai penqoV ecwn neokhdei qumwi
azhtai
kradihn akachmenoV, autar aoidoV
Mousawn
qerapwn kleea proterwn anqrwpwn
umnhshi
makaraV te qeouV, oi Olumpon ecousin,
aiy
o ge dusfrosunewn epilhqetai oude ti khdewn
memnhtai:
tacewV de paretrape dwra qeawn.
Denn
wenn einem erst jüngst ein Gram die Seele verwundet,
Und
er siecht voll Kummer dahin, dann aber vernimmt er,
Wie
ein Diener der Musen, ein Sänger, frührer Geschlechter
Rühmliche
Taten besingt und die seligen Götter im Himmel,
Dann
vergißt er sogleich sein Leid und achtet nicht länger
Seiner
Sorgen, es heilten ihn rasch der Göttinnen Gaben.
104
cairete,
tekna DioV, dote d imeroessan aoidhn.
kleiete
d aqanatwn ieron genoV aien eontwn,
oi
GhV t exegenonto kai Ouranou asteroentoV,
NuktoV
te dnoferhV, ouV q almuroV etrefe PontoV.
Heil
euch, Töchter des Zeus, beglückt mich mit lieblichen Liedern,
Preiset
die heilige Sippe der ewigen, seligen Götter,
Die
der Erde entsproßten und auch dem sternigen Himmel
Und
der finsteren Nacht und die Kinder der salzigen Fluten.
108
eipate
d, wV ta prwta qeoi kai Gaia genonto
kai
potamoi kai PontoV apeiritoV, oidmati quiwn,
astra
te lampetownta kai OuranoV euruV uperqen
[oi
t ek twn egenonto qeoi, dwthreV eawn ]
wV
t afenoV dassanto kai wV timaV dielonto
hde
kai wV ta prwta poluptucon escon Olumpon.
Kündet
mir, wie zuerst die Götter und Erde entstanden,
Ströme
dazu, das endlose Meer und die brausende Brandung,
Leuchtende
Sterne und droben des Himmels unendliche Weite,
Welche
Götter daraus entstanden, die Spender des Guten,
Wie
sie die Macht verteilten und Ämter und Ehren erlosten
Und
auch wie sie zuerst die olympischen Schluchten bewohnten.
114
tauta
moi espete Mousai, Olumpia dwmat ecousai
ex
archV, kai eipaq, o ti prwton genet autwn.
Dies
verkündet mir, Musen, Bewohner der himmlischen Häuser,
Alles
von Anbeginn und was als erstes entstanden.
Urschöpfung:
Himmel und Erde, Titanen
116
h
toi men prwtista CaoV genet, autar epeita
Gai
eurusternoV, pantwn edoV asfaleV aiei
[aqanatwn,
oi ecousi karh nifoentoV Olumpou]
Tartara
t heroenta mucwi cqonos euruodeihV,
hd
EroV, oV kallistoV en aqanatoisi qeoisi,
lusimelhV,
pantwn de qewn pantwn t anqrwpwn
damnatai
en sthqessi noon kai epifrona boulhn.
Wahrlich,
zuerst entstand das Chaos und später die Erde,
Breitgebrüstet,
ein Sitz von ewiger Dauer für alle
Götter,
die des Olymps beschneite Gipfel bewohnen
Und
des Tartaros Dunkel im Abgrund der wegsamen Erde,
Eros
zugleich, er ist der schönste der ewigen Götter;
Lösend
bezwingt er den Sinn bei allen Göttern und Menschen
Tief
in der Brust und bändigt den wohlerwogenen Ratschluß.
123
ek
CaeoV d EreboV te melaina te Nux egenonto:
NuktoV
d aut Aiqhr te kai Hhmerh exegenonto,
ouV
teke kusamenh Erebei filothti migeisa.
Aus
dem Chaos entstanden die Nacht und des Erebos Dunkel;
Aber
der Nacht entstammten der leuchtende Tag und der Äther.
Schwanger
gebar sie die beiden, von Erebos Liebe befruchtet.
126
Gaia
de toi prwton men egeinato ison eauthi
Ouranon
asteroenq, ina min peri panta kaluptoi,
ofr
eih makaressi qeoiV edoV asfaleV aiei.
geinato
d Ourea makra, qewn carientaV enaulouV,
Numfewn,
ai naiousin an ourea bhsshenta.
Gaia,
die Erde, erzeugte zuerst den sternigen Himmel
Gleich
sich selber, damit er sie dann völlig umhülle,
Unverrückbar
für immer als Sitz der ewigen Götter,
Zeugte
auch hohe Gebirge, der Göttinnen holde Behausung,
Nymphen,
die da die Schluchten und Klüfte der Berge bewohnen;
131
h
de kai atrugeton pelagoV teken, oidmati quion,
Ponton,
ater filothtoV efimerou: autar epeita
Ouranwi
eunhqeisa tek wkeanon baqudinhn,
Koion
te Krion q Huperiona t Iapeton te
Qeian
te Reian te Qemin te Mnhmosunhn te
foibhn
te crusostefanon Thqun t erateinhn.
Auch
das verödete Meer, die brausende Brandung gebar sie
Ohne
beglückende Liebe, den Pontos, aber dann später
Himmelbefruchtet
gebar sie Okeanos wirbelnde Tiefe,
Koios
und Kreios dazu und Iapetos und Hyperion,
Theia
sodann und Rheia und Themis, Mnemosyne ferner,
Phoibe,
die goldbekränzte, und auch die liebliche Tethys;
137
touV
de meq oplotatoV geneto KronoV agkulomhthV,
deinotatoV
paidwn: qaleron d hcqhre tokha.
Als
der jüngste nach ihnen entstand der verschlagene Kronos,
Dieses
schrecklichste Kind, er haßte den blühenden Vater;
139
geinato
d au KuklwpaV uperbion htor econtaV,
Bronthn
te Sterophn te kai Arghn obrimoqumon,
oi
Zhni bronthn te dosan teuxan te keraunon.
Auch
die Kyklopen gebar sie, die wildüberhebenden Herzens,
Brontes
und Steropes auch und den finstergewaltigen Arges;
Diese
dann gaben dem Zeus den Donner und schufen die Blitze.
142
oi
dh toi ta men alla qeoiV enaligkioi hsan,
mounoV
d ofqalmoV messwi enekeito metwpwi.
KuklwpeV
d onom hsan epwnumon, ounek ara sfewn
kukloterhV
ofqalmoV eeiV enekeito metwpwi:
iscuV
d hde bih kai mhcanai hsan ep ergoiV.
Zwar
in allem glichen sie sonst den ewigen Göttern,
Doch
inmitten der Stirn lag ihnen ein einziges Auge,
Und
so hatte man ihnen den Namen Kyklopen gegeben,
Weil
auf der Stirn das Rund des einzigen Auges gelegen,
In
ihren Werken aber lag Stärke, Gewalt und Erfindung.
147
alloi
d au GaihV te kai Ouranou exegenonto
treiV
paideV megaloi te kai obrimoi, ouk onomastoi,
KottoV
te BriarewV te GuhV q, uperhfana tekna.
Aber
noch andere waren von Himmel und Erde entsprossen:
Drei
ganz riesige Söhne, gewaltig, unnennbaren Namens:
Kottos,
Briareos auch und Gyes, Kinder voll Hochmut.
150
twn
ekaton men ceireV ap wmwn aissonto,
aplastoi,
kefalai de ekastwi penthkonta
ex
wmwn epefukon epi stibaroisi melessin:
iscuV
d aplhtoV kraterh megalwi epi eidei.
Hundert
Arme streckten auV ihren Schultern sich vorwärts,
Klotzig
und ungefüg, und fünfzig Köpfe entsproßten
Jedem
aus seinen Schultern auf starken, gedrungenen Gliedern.
Grausig
war Kraft und Wucht, sie glichen gewaltigen Riesen.
154
ossoi
gar GaihV te kai Ouranou exegenonto,
deinotatoi
paidwn, sfeterwi d hcqonto tokhi
ex
archV. kai twn men opwV tiV prwta genoito
pantas
apokrutaske kai eV faoV ouk anieske
GaihV
en keuqmwni, kakwi d epeterpeto ergwi
OuranoV.
h d entoV stenacizeto Gaia pelwrh
steinomenh,
dolihn de kakhn t efrassato tecnhn.
Denn
von allen, die so aus Gaia und Uranos stammten,
Waren
die schrecklichsten sie, verhaßt dem eigenen Vater
Gleich
von Anfang. Sobald von ihnen einer geboren,
Barg
er sie alle und ließ, sie nicht zum Lichte gelangen,
Tief
im Schoße der Erde, sich freuend der eigenen Untat,
Uranos.
Aber es stöhnte im Innern die riesige Erde
Grambedrückt
und sann auf böse, listige Abwehr;
161
aiya
de poihsasa genoV poliou AdamantoV
teuxe
mega drepanon kai epefrade paisi filoisi;
eipe
de qarsunousa, filon tetihmenh htor:
²PaideV
emoi kai patroV atasqalou, ai k eqelhte
peiqesqai,
patroV ke kakhn teisaimeqa lwbhn
umeterou,
proteroV gar aeikea mhsato erga.²
Und
sie formte sogleich ein graues Eisengebilde,
Eine
gewaltige Sichel, den lieben Kindern zur Lehre
Sprach
sie ermutigend so, bekümmert im eigenen Herzen:
»O
ihr Kinder von mir und dem grausigen Vater, sobald ihr
Willig,
mir zu gehorchen, so rächt an dem eignen Erzeuger
Schlimme
Schmach, zuerst hat ja er selber gefrevelt.«
167
wV
fato. touV d ara pantaV elen deoV, oude tiV autwn
fqenxato.
qarshsaV de megaV KronoV agkulomhthV
ay
autis muqoisi proshuda mhtera kednhn:
²Mhthr,
egw ken touto g uposcomenoV telesaimi
ergon.
epei patroV ge duswnumou ouk alegizw
hmeterou,
proteroV gar aeikea mhsato erga.²
Sprachs,
und alle erfaßte Entsetzen, und keiner von ihnen
Redete;
nur der große, der listenmächtige Kronos
Gab,
von Mut beseelt, der erhabenen Mutter die Antwort:
»Mutter,
so will denn ich dir dies versprechen und möchte
Gern
das Werk vollenden, denn unser verrufener Vater
Kümmert
mich wenig, zuerst hat er ja übel gehandelt.«
173
wV
fato. ghthsen de mega fresi Gaia pelwrh.
eise
de min kruyasa locwi; eneqhke de cersin
arphn
karcarodonta, dolon d upeqhkato panta.
Sprachs;
da freute im Herzen sich sehr die gewaltige Gaia,
Barg
ihn in sicherm Versteck und gab eine zahnige Sichel
Ihm
in die Hände und lehrte ihn lauter listige Schliche.
176
hlqe
de nukt epagwn megaV OuranoV, amfi de Gaihi
imeirwn
filothtoV epesceto kai r etanusqh
panth.
o d ek loceoio paiV wrexato ceiri
skaihi,
dexiterhi de pelwrion ellaben arphn
makrhn
karcarodonta, filou d apo mhdea patroV
essumenws
hmhse, palin d erriye feresqai
exopisw,
ta men ou ti etwsia ekfuge ceiroV.
Ankam
mit der Nacht der gewaltige Uranos, sehnend
Schlang
er sich voller Liebe um Gaia und dehnte sich endlos
Weit.
Da streckte der Sohn aus seinem Verstecke die linke
Hand
und griff mit der rechten die ungeheuerlich große,
Schneidende,
zahnige Sichel und mähte dem eigenen Vater
Eilig
ab die Scham und warf im Fluge sie wieder
Hinter
sich, sie entflog nicht eitel und unnütz den Händen.
183
ossai
gar raqamingeV apessuqen aimatoessai,
pasaV
dexato Gaia, periplomenwn d eniautwn
geinat
ErinuV te krateraV megalouV te GigantaV,
teucesi
lampomenouV, dolic engcea cersin econtaV,
NumfaV
q aV MeliaV kaleouV ep apeirona Gaian.
Denn
die blutigen Tropfen, so viel sie niedergeronnen,
Sammelte
alle die Erde, im Lauf der kreisenden Jahre
Schuf
sie Erinyen draus, gar starke und große Giganten,
Waffenleuchtende
Riesen, die ragende Lanze in Händen,
Nymphen
auch, melische nennt man sie auf unendlicher Erde.
Geburt
der Aphrodite
188
mhdea
d wV to prwton apotmhxaV Adamanti
kabbal
ap hpeiroio poluklustwi eni pontwi,
wV
feret am pelagoV poulun cronon, amfi de leukoV
AfroV
ap aqanatou crooV wrnuto, twi d eni Kourh
eqrefqh,
prwton de Kuqhroisin zaqeoisin
eplht,
enqen epeita perirruton iketo Kupron,
Aber
sobald er die Scham mit der stählernen Sichel geschnitten
Und
sie vom Lande geworfen hinab in das brandende Weltmeer,
Trieb
sie lange dahin durch die flutenden Wellen, da hob sich
Weißlicher
Schaum aus unsterblichem Fleisch, es wuchs eine Jungfrau
In
ihm empor, sie nahte der heiligen Insel Kythere
Erst,
doch gelangte sie dann zum ringsumflossenen Kypros.
194
ek
d ebh aidoih kalh qeoV, amfi de poih
possin
upo radinoisin aexeto. thn d Afrodithn
afrogenea
te qean kai eustefanon Kuqereian
kiklhiskousi
qeoi te kai anereV, ounek en Afrwi
qrefqh,
atar Kuqereian, oti prosekurse KuqhroiV;
Kuprogeneia
d, oti gento poluklustwi eni Kuprwi;
hde
filommhdea, oti mhdewn exefaanqh.
Aus
stieg dort die Göttin, die hehre, herrliche, Blüten
Sproßten
unter den Schritten der Füße, und Götter und Menschen
Nennen
sie nun Aphrodite, weil sie aus Afros, dem Schaume,
Aufwuchs,
auch Kythereia, weil sie Kythere sich nahte,
Schaumgeborene
Göttin und Kythereia im Kranzschmuck,
Kyprosentstandene
auch, weil entsprossen der Brandung von Kypros
Und
auch schamerfreute, weil aus der Scham sie entsprossen.
201
thi
d EroV wmarthse kai Imeros espeto kaloV
geinomenhi
ta prwta qewn t eV fulon ioushi.
tauthn
d ex archV timhn ecei hde lelongce
moiran
en anqrwpoisi kai aqanatoisi qeoisi:
parqeniouV
t oarouV meidhmata t exapataV te
teryin
te glukerhn filothta te meilicihn te.
Eros
geleitete sie, und der herrliche Himeros folgte,
Als
die soeben Geborne zur Sippe der Götter emporstieg.
Dieses
Ehrenamt und Anteil ward ihr von Anfang,
Unter
den Menschen sowohl wie unter den ewigen Göttern:
Jungfräuliches
Gekose und frohes Lachen und Arglist,
Süßes
Ergötzen und Wonne und Liebe und schmeichelnde Milde.
206
touV
de pathr TithnaV epiklhsin kaleeske
paidaV
neikeiwn megaV OuranoV, ouV teken autoV;
faske
de titainontaV atasqalihi mega rexai
ergon,
toio d epeita tisin metopisqen esesqai.
Aber
die anderen schalt der Vater mit Namen Titanen,
Söhne,
die Uranos einst, der gewaltige, selber erzeugte;
Sagte
er doch, sie hätten gestrebt nach Frevel und böse
Taten
verübt, drum würden sie später der Rache verfallen.
Nachtgeburten
211
nux
d eteken stugeron te Moron kai Khra melainan
kai
Qanaton, teke d upnon, etikte de fulon Oneirwn:
deuteron
au Mwmon kai Oizun alginoessan
Nacht
gebar das Schicksal, das grause, das finstere Ende,
Und
sie gebar den Tod, den Schlaf und die Sippe der Träume,
Momos,
den Tadler, und auch die schmerzbereitende Drangsal.
214
ou
tini koimhqeisa qea teke Nux erebennh,
HesperidaV
q, hiV mhla perhn klutou wkeanoio
crusea
kala melousi feronta te dendrea karpon.
kai
MoiraV kai KhraV egeinato nhleopoinouV,
Klwqw
te Lacesin te kai Atropon, aite brotoisi
geinomenoisi
didousin ecein agaqon te kakon te,
Keinem
gesellt gebar die finstere, nächtige Göttin
Auch
die Hesperiden, die überm Okeanosstrome
Köstliche
goldene Äpfel an fruchtbaren Bäumen betreuen.
Ferner
die Moiren und Keren, die rachestrafenden, schuf sie,
Klotho
und Lachesis und auch Atropos, die da den Menschen
Bei
der Geburt bereitV ihr Glück und Unglück bestimmen.
220
ait
andrwn te qewn te paraibasiaV efepousin:
oude
pote lhgousi qeai deinoio coloio,
prin
g apo twi dwwsi kakhn opin, oV tiV amarthi.
Ja,
die Vergehungen rächen sie bei den Menschen und Göttern;
Nie
erlahmen die Hehren in ihrem entsetzlichen Ingrimm,
Eh
sie nicht den gezüchtigt, der schwere Frevel verübte.
223
tikte
de kai Nemesin, phma qnhtoisi brotoisi,
Nux
oloh: meta thn d Apathn teke kai filothta
GhraV
t oulomenon, kai Erin teke karteroqumon.
Nemesis
auch gebar sie, die Drangsal der sterblichen Menschen,
Sie,
die verderbliche Nacht, danach Betrug und Umarmung,
Auch
das unselige Alter und Eris, die harte und starke.
226
autar
EriV stugerh teke men Ponon alginoenta
Lhqhn
te Limon te kai Algea dakruoenta
UsminaV
te MacaV te fonouV t Androktasias te
Neikea
te yeudeaV te LogouV AmfillogiaV te
Dusnomihn
t Athn te, sunhqeaV allhlhisin,
Orkon
q, oV dh pleiston epicqoniouV anqrwpouV
phmainei,
ote ken tiV ekwn epiorkon omosshi.
Aber
die düstere Eris gebar die peinvolle Mühsal,
Hunger,
Vergessenheit auch und tränenerregenden Kummer,
Schlachtgetümmel
und Tötung und Kämpfe und Männergemetzel,
Hader
und Lug und Trug und Widerrede und Rede,
Rechtsverletzung,
Verblendung, eng miteinander vereinigt,
Endlich
den Eid, der am meisten den erdbewohnenden Menschen
Schadet,
wenn voller Absicht ein Mann einen Meineid geleistet.