Ja, wir begreifen solch
ein Zusammenfügen von gleichseitigen Vielecken zu Körpern, weil
wir dreidimensional anschauen; aber was
ist "der Raum" selbst? Hier, im Timaios, erste Überlegungen, erste
Konzepte: die "Amme des Werdens" -- das große Rätsel für
uns Heutige und Zukünftige, ungelöst, staunend klaffender Abgrundsmund.
Die "Flagellaten" des Sperma
sind erst durch neuzeitliche Mikroskope sichtbar geworden; aber Platons
gebildeter Naturwissenschaftler hypothetisiert bereits "vermöge
ihrer Kleinheit unsichtbare und noch unausgebildete Tierchen" (91 d), die
"in die Gebärmutter wie in eine Saatfurche" ausgestreut werden.
Die Astronomie des Timaios
bereitet die des Aristoteles vor, besonders in
den Entsprechungen, die
den Himmel als sich selbst denkenden Weltgeist und die kreisende Kugel
als Urbewegung des ewigkeitsgesättigten Jetzt-in-sich-selbst zu begreifen
lehren.
Die "johanneische"
Begrifflichkeit einiger Partien ist geradezu auffällig; vermittelnd
ist dabei natürlich der antike jüdisch-alexandrinische Philosoph
Philo, der schon die Schöpfungskapitel
der Genesis platonisch-spiritualistisch gedeutet hat, aber warum sollte
der pharisäisch-gelehrte Autor
des vierten Evangeliums (mit dem Satz-Namen: "Der Jünger, den Jesus
liebte", im Evangelium nie mit der Selbstbezeichnung "Johannes") nicht
selbst, mit eigenen Augen und eigenem Verständnis, seinen Platon,
eben den Timaios, gelesen haben?
Auf jeden Fall gibt es tiefgreifende
Entsprechungen im Konzept eines Schöpfers, der mit seiner Versenkung
in die Ideensonne des Vollkommenen, des
"agathon" hinein, diese Welt als den zeitlich-räumlichen Großorganismus
seines eigenen Leibes symphonisch hervor-entwickelt, aufblättert,
aufblühen läßt: siehe die Entfaltung der verborgenen väterlichen
Taten durch den Sohn im
5.Kapitel des Johannesevangeliums und natürlich schon im Logos-Prolog,
besonders zu Beginn und im Abschluß -- "ekeinos
ex-êgêsato", jener (der Sohn) hat ihn (den Vater) aus-geführt,
aus-gelegt, entfaltet. Wer? Der "monogenês hyios", der "einziggeborene
Sohn" -- vgl. den Schluß des Timaios, das spät nachgereichte
Subjekt des langen "Fazit"-Satzes:
Griechisch: Platons Timaios 17a-92c
spätantike Übersetzung
ins Lateinische (Timaeus) durch Calcidius (17a-52c)
vollständige Übersetzung ins Deutsche: Hieronymus
Müller, Leipzig 1857 (17a-92c)
(Vorwort: Brief des spätantiken lateinischen Übersetzers
Calcidius:)
Osio suo Calcidius
Isocrates in exhortationibus suis virtutem laudans,
cum omnium bonorum totiusque prosperitatis consistere causam penes eam
diceret, addidit solam esse quae res impossibiles redigeret ad possibilem
facilitatem.
Praeclare; quid enim generosam magnanimitatem
vel aggredi pigeat vel coeptum fatiget, ut tamquam victa difficultatibus
temperet a labore?
Eadem est, opinor, vis amicitiae parque impossibilium
paene rerum extricatio, cum alter ex amicis iubendi religione, alter parendi
voto complaciti operis adminiculentur effectui.
Conceperas animo florente omnibus studiis humanitatis
excellentique ingenio tuo dignam spem proventuri operis intemptati ad hoc
tempus eiusque usum a Graecis Latio statueras mutuandum.
Et quamquam ipse hoc cum facilius tum commodius
facere posses, credo propter admirabilem verecundiam, ei potius malueris
iniungere quem te esse alterum iudicares.
Possemne, oro te, quamvis res esset ardua, tanto
honore habito de quo ita senseras iniunctum excusare munus et, qui numquam
ne in sollemnibus quidem et usitatis voluntatibus ullum officium recusassem,
huic tanto tamque honesto desiderio contradicere, in quo declinatio speciosi
muneris excusatione ignorationis callida esset scientiae futura simulatio?
Itaque parui certus non sine divino instinctu
id mihi a te munus iniungi proptereaque alacriore mente speque confirmatiore
primas partes Timaei Platonis aggressus non solum transtuli sed etiam partis
eiusdem commentarium feci putans reconditae rei simulacrum sine interpretationis
explanatione aliquanto obscurius ipso exemplo futurum.
Causa vero in partes dividendi libri fuit operis
prolixitas, simul quia cautius videbatur esse, si tamquam libamen aliquod
ad degustandum auribus atque animo tuo mitterem;
quod cum non displicuisse rescriberetur, faceret
audendi maiorem fiduciam.
GLIEDERUNG (bei Hieronymus Müller)
A. Einleitung:
B. Hauptteil: Die Rede des Timaios über das Entstehen der Welt.
I. Das nach Vernunft Geschaffene
1. Sein und Werden. Die Welt als Abbild.
2. Leib und Seele der Welt.
3. Die Zeit und die Planeten.
4. Die lebenden Wesen.
5. Der Mensch.
II. Das aus Notwendigkeit Vorhandene
1. Die Aufnehmerin des Werdens.
2. Die vier Grundstoffe.
3. Arten der Grundstoffe.
4. Die Wahrnehmungen.
a) Erklärung
der Beschaffenheiten
warm
und kalt, hart und weich, schwer und leicht, rauh und glatt (26. Kap.,
61 c 3 – 64 a 1);
b) Wahrnehmbare
und nicht wahrnehmbare Eindrücke.
Die
Lust- und Schmerzgefühle (27. Kap., 64 a 2 – 65 b 3);
c) Die
Entstehung der Geschmacksempfindungen:
scharf
und herb, ätzend und salzig, sauer und süß (28. Kap., 65
b 4 – 66 c 7);
d) Geruchswahrnehmung
und Gehör (29. Kap., 66 d 1 - 67 c 3);
e) Die
Gesichtswahrnehmung. Erklärung der Farben (30. Kap., 67 c 4 – 69 a
5).
III. Aus Vernunft und Notwendigkeit zusammen Erzeugtes
Pars prima Timaei Platonis
Socrates Timaeus Hermocrates Critias
SOKRATES, TIMAIOS, KRITIAS, HERMOKRATES
[1. Wiederholung
der Hauptpunkte einer von Sokrates durchgeführten Rede über den
besten Staat]
[17a] SÔ:
heis, duo, treis:
ho de dê
tetartos hêmin, ô phile Timaie, pou tôn chthes men daitumonôn,
S. Unus duo tres;
quartum e numero, Timaee, vestro requiro, ut,
qui hesterni quidem epuli convivae fueritis,
hodierni praebitores invitatoresque ex condicto
resideatis.
SOKRATES: Einer, zwei, drei!
Wo aber, lieber Timaios, blieb uns der vierte der gestrigen Gäste
TI: astheneia
tis autôi sunepesen, ô Sôkrates:
ou gar an
hekôn têsde apeleipeto tês sunousias.
T. Languor eum repente, ut fit, ortus moratur.
Nec enim sponte se tali coetu tantaeque rei tractatu
et communicatione fraudaret.
TIMAIOS: Ein Unwohlsein befiel ihn, Sokrates;
denn aus freiem Entschluß blieb er wohl nicht von der heutigen
Zusammenkunft zurück.
SÔ:
oukoun son tônde te ergon
kai to huper
tou apontos anaplêroun meros;
S. Ergo tui et item horum erit officii
complere id quod deest participis absentia.
SOKRATES: Hast nun nicht du mit diesen Freunden da die Obliegenheit,
auch den Teil des Abwesenden zu erfüllen?
[17b] TI:
panu men oun, kai kata dunamin ge ouden elleipsomen:
oude gar an
eiê dikaion, chthes hupo sou xenisthentas hois ên prepon xeniois,
mê ou
prothumôs se tous loipous hêmôn antaphestian.
T. Aequum postulas. Denique enitemur omnes pro
viribus;
neque enim fas est laute acceptos heri
minoris tibi apparatus repraesentare convivium.
TIMAIOS: Allerdings; und wir wollen unser Möglichstes tun, es
an nichts fehlen zu lassen.
Denn es wäre wohl nicht recht, wollten wir noch übrigen,
nachdem du gestern
mit anständigen Gastgeschenken uns empfingst, deine Gastlichkeit
nicht bereitwillig erwidern.
SÔ:
ar' oun memnêsthe
hosa humin
kai peri hôn epetaxa eipein;
S. Tenetis certe memoria
praescriptam vobis a me tractatus normulam.
SOKRATES: Ist es euch also erinnerlich,
über wie Wichtiges und über welche Gegenstände ich von
euch Auskunft begehrte?
TI: ta men
memnêmetha,
hosa de mê,
su parôn hupomnêseis:
mallon de,
ei mê ti soi chalepon, ex archês dia bracheôn palin epanelthe
auta,
hina bebaiôthêi
mallon par' hêmin.
T. Partim tenemus;
in quibus porto nutabit memoria, praesens ipse
in tempore suggeres.
immo, nisi erit molestum, breviter ab exordio
dicta demum retexe,
quo digestus ordo solidetur.
TIMAIOS: Einiges ist uns noch erinnerlich;
was uns aber entfiel, wirst du selbst uns in das Gedächtnis zurückrufen.
Oder wiederhole es uns lieber, wenn es dir nicht beschwerlich fällt,
von Anfang an, in aller Kürze,
damit es uns noch fester begründet werde.
[17c] SÔ:
taut' estai.
chthes pou
tôn hup' emou rhêthentôn logôn peri politeias ên
to kephalaion
hoia te kai
ex hoiôn andrôn aristê katephainet' an moi genesthai.
S. Ita fiet.
Cardo, nisi fallor, disputationis hesternae res
erat publica,
qualis mihi quibusque institutis et moribus civium
videretur optima.
SOKRATES: Das soll geschehen.
Der Hauptinhalt der gestern von mir gesprochenen Reden betraf wohl
den Staat:
wie mich bedünke, daß wohl der beste beschaffen sein und
aus welchen Männern er bestehen müsse.
TI: kai mala
ge hêmin, ô Sôkrates,
rhêtheisa
pasin kata noun.
T. Nobis certe qui audiebamus, o Socrate,
TIMAIOS: Und diese Darstellung war gar sehr
nach unser aller Sinne, lieber Sokrates!
SÔ:
ar' oun ou to tôn geôrgôn
hosai te allai
technai prôton en autêi
chôris
dieilometha apo tou genous tou tôn propolemêsontôn;
S. Quid illud? Nonne inter initia cultores agrorum
ceterarumque artium professores
a destinata bellicis negotiis iuventute secrevimus?
SOKRATES: Schieden wir zuerst nicht die Klasse der Ackerbauenden
oder irgend sonst eine Kunst in demselben Übenden
von dem Geschlecht der den Krieg für die andern Führenden?
TI: nai.
T. Sic factum est.
TIMAIOS: Ja.
SÔ:
kai kata phusin dê dontes to kath' hauton hekastôi
[17d] prosphoron hen monon epitêdeuma,
mian hekastôi
technên, toutous hous pro pantôn edei polemein, eipomen
hôs
ar' autous deoi phulakas einai monon tês poleôs,
eite tis exôthen
ê kai tôn endothen ioi kakourgêsôn,
dikazontas
men praiôs tois [18a] archomenois
hup' autôn kai phusei philois ousin,
chalepous
de en tais machais tois entunchanousin tôn echthrôn gignomenous.
S. Tributo nempe ceteris quod cuique eximium
a natura datum est
solis his qui pro salute omnium bella tradarent
unum hoc munus iniunximus protegendae civitatis
vel adversum externos vel adversum intestinos
ac domesticos hostes,
mitibus quidem iudiciis erga oboedientes, utpote
consanguineos naturaque amicos,
asperis autem contra armatas acies in congressionibus
Martiis,
SOKRATES: Und indem wir jedem nur eine seinen Naturanlagen angemessene
Beschäftigung, nur eine Kunst zuteilten,
erklärten wir, diejenigen, welche die Verpflichtung hätten,
für alle in den Krieg zu ziehen,
müßten demnach nichts weiter sein als Wächter des Staates.
Wenn nun ein Auswärtiger oder auch jemand von den Einheimischen
sich anschicke, diesem Schaden zuzufügen,
dann müßten sie ein mildes Gericht halten über die
ihnen Unterworfenen, als von Natur ihnen Befreundete,
in den Kämpfen gegen die Feinde aber, auf die sie träfen,
streng verfahren.
TI: pantapasi
men oun.
TIMAIOS: Durchaus.
SÔ:
phusin gar oimai tina tôn phulakôn tês psuchês
elegomen
hama men thumoeidê,
hama de philosophon dein einai diapherontôs,
hina pros
hekaterous dunainto orthôs praioi kai chalepoi gignesthai.
biformi siquidem natura praeditos,
in tutela patriae civiumque ferociores, porro
in pacis officiis religione sapientes
proptereaque mites suis, adversum alienigenas
feroces.
SOKRATES: Denn die Wächter, behaupteten wir, wie ich glaube, müssen
eine Seele besitzen,
die von Natur sowohl vorzüglich muterfüllt als auch weisheitliebend
ist,
um gegen die einen in geziemender Weise streng, gegen die andern mild
verfahren zu können.
TI: nai.
T. memini.
TIMAIOS: Ja.
SÔ:
ti de trophên;
ar' ou gumnastikêi
kai mousikêi mathêmasin te
hosa prosêkei
toutois, en hapasi tethraphthai;
S. Quid? Huius ipsius ancipitis naturae magisterium
et quasi quandam nutricationem
nonne in exercitio corporum gymnasiorumque luctamine;
animorum item placiditatem constituebamus
in delinimentis et affabilitate musicae ceterarumque
institutionum quasi adulescentes ingenuos scire par est?
SOKRATES: Was aber ihre Erziehung anbetrifft?
Nicht etwa, daß sie in Gymnastik, Musik
und allem ihnen angemessenen Wissen unterwiesen sein sollen?
TI: panu men
oun.
TIMAIOS: Ja, allerdings.
T. Ita.
[18b] SÔ:
tous de ge houtô traphentas elechthê pou
mête
chruson mête arguron mête allo pote mêden ktêma
heautôn
idion nomizein dein,
all'
hôs epikourous
misthon lambanontas tês phulakês para tôn sôizomenôn
hup' autôn,
hosos sôphrosin
metrios,
analiskein
te dê koinêi kai sundiaitômenous meta allêlôn
zên, epimeleian echontas aretês dia pantos,
tôn
allôn epitêdeumatôn agontas scholên.
S. At vero hac educatione altis
auri argentique et supellectilis ceterae possessionem
cuiusque propriam nullam esse aut existimari
licere praediximus
sed sola mercede
contentos,
exhibentibus quorum salutem tuerentur,
uti communiter tanta quae satis sit occupatis
erga custodiam communis salutis
et a cetera functione operis cessantibus.
SOKRATES: Nachdem sie eine solche Erziehung erhielten, wurde ja wohl
behauptet,
daß sie weder Gold noch Silber noch irgendein anderes Besitztum
als ihr Eigentum ansehen dürfen,
sondern als Helfer für ihr Wachehalten von den von ihnen Bewahrten
einen für Besonnene ausreichenden Lohn empfangen,
den sie gemeinschaftlich und zusammen lebend, stets um die Tugend bemüht
und durch andere Beschäftigungen nicht behindert, verzehren sollten.
TI: elechthê
kai tauta tautêi.
T. Dicta haec omnia in istum modum sunt.
TIMAIOS: Auch das wurde in dieser Weise behauptet.
[18c] SÔ:
kai men dê kai peri gunaikôn epemnêsthêmen,
hôs
tas phuseis tois andrasin paraplêsias eiê sunarmosteon,
kai ta epitêdeumata
panta koina kata te polemon
kai kata tên
allên diaitan doteon pasais.
S. De feminis quoque opinor habitam mentionem,
quod similes eiusdemque naturae maribus conveniat
effingi sine ulla morum differentia,
quo uterque sexus isdem
et communibus institutis regatur.
SOKRATES: Wir erwähnten doch auch hinsichtlich der Frauen,
daß ihre Naturen in ähnlicher Weise wie die der Männer
in Einklang zu bringen
und alle Beschäftigungen für den Krieg
und das übrige Leben beiden Geschlechtern gemeinsam zuzuteilen
seien.
TI: tautêi
kai tauta elegeto.
TIMAIOS: So wurde auch das bestimmt.
SÔ:
ti de dê to peri tês paidopoiias;
ê touto
men dia tên aêtheian tôn lechthentôn
eumnêmoneuton,
hoti koina
ta tôn gamôn kai ta tôn paidôn pasin hapantôn
etithemen, mêchanômenous
hopôs
mêdeis pote to gegenêmenon autôn idiai gnôsoito,
[18d]
nomiousin
de pantes pantas autous homogeneis,
adelphas men
kai adelphous hosoiper an tês prepousês entos hêlikias
gignôntai,
tous d' emprosthen
kai anôthen goneas te kai goneôn progonous,
tous d' eis
to katôthen ekgonous paidas te ekgonôn;
Quid de procreandis sucipiendisque liberis?
An vero hoc ita ut cetera, quae praeter opinionem
hominum consuetudinemque vitae dici videntur,
memorabile
viaciorisque tenacitatis de existimandis communibus
nuptiis communique prole,
si suos quisque minime internoscat affectus
proptereaque omnes omnibus religionem consanguinitatis
exhibeant,
dum aequales quidem fratrum et sororum caritate
benivolentiaque ducantur,
maioribus vero parentum religio eorumque antiquioribus
avorum exhibeatur
atque atavorum reverentia infraque filiis et
nepotibus debita caritas atque indulgentia convalescat?
SOKRATES: Was dann aber über das Kinderzeugen?
Oder prägten sich nicht unsere dahin einschlagenden Anordnungen
leicht,
als mit dem Gewohnten im Widerspruch, dem Gedächtnisse ein,
daß wir Heiraten und Kinder zu etwas allen Gemeinsamem machten
und es dahin zu bringen suchten,
daß niemand das ihm insbesondere Geborene kenne
und alle sich untereinander als Verwandte ansehen,
als Brüder und Schwestern, soviele innerhalb des dem angemessenen
Alters entstehen,
das jüngere oder ältere Geschlecht aber als dieser Eltern
und Voreltern
und die ihnen Nachgeborenen als deren Kinder und Kindeskinder?
TI: nai, kai
tauta eumnêmoneuta hêi legeis.
T. Haec quoque facilia memoratu et a nobis retinentur
optime.
TIMAIOS: Ja; und das ist aus dem von dir angeführten Grunde leicht
zu behalten.
SÔ:
hopôs de dê kata dunamin euthus gignointo hôs aristoi
tas phuseis, ar' ou memnêmetha
hôs
tous archontas ephamen kai tas archousas dein
eis tên
tôn gamôn sunerxin lathrai [18e]
mêchanasthai klêrois tisin
hopôs
hoi kakoi chôris hoi t' agathoi tais homoiais hekateroi sullêxontai,
kai mê
tis autois echthra dia tauta gignêtai,
tuchên
hêgoumenois aitian tês sullêxeôs;
S. Quid illud, quod sine odio atque aemulatione
nubentium melioribus procis melius
moratae virgines sortito obveniant,
inferiores porro inferioribus?
Non tenetis saluberrimam sortis fraudem curantibus
in utroque sexu praefectis nuptiarum,
quo suam quisque fortunam sortis improsperam
culpet
nec praelationem doleat alterius?
SOKRATES: Blieb uns nicht auch unsere Behauptung im Gedächtnis,
damit soviel wie möglich sogleich
der möglichst beste Schlag von Menschen erzeugt werde, müssen
die Herrscher und Herrscherinnen
durch gewisse Lose für das eheliche Zusammensein insgeheim es
künstlich darauf anlegen,
daß die Schlechten sowohl als die Besten beide mit ihresgleichen
zusammengelost werden
und daß, damit jenen daraus keine Feindschaft erwachse,
diese im Zufall den Grund ihrer Zusammenlosung suchen?
TI: memnêmetha.
T. Hoc quoque memoria tenemus.
TIMAIOS: Das ist uns erinnerlich.
[19a] SÔ:
kai mên hoti ge ta men tôn agathôn threpteon ephamen
einai,
ta de tôn
kakôn eis tên allên lathrai diadoteon polin:
epauxanomenôn
de skopountas aei
tous axious
palin anagein dein,
tous de para
sphisin anaxious
eis tên
tôn epaniontôn chôran metallattein;
S. Illud etiam promulgatum puto, lectorum fetus
parentum summa cura,
utpote naturale bonitatis privilegium praeferentes,
alendos.
T. Id ipsum.
S. Ceteros alii quidam usui patriae futuros processuque
aetatis eorum nihilo remissior cura notanda pueritiae
et item adulescentiae merita,
quo tam ex secundi ordinis populo provehantur
ad primum ordinem propugnatorum qui merebuntur
quam ex his qui a parentum virtute degeneraverint
ad secundae dignitatis ordinem relegentur.
SOKRATES: Gewiß auch, daß wir behaupteten, die Nachkommenschaft
der Guten müsse man sorgfältig erziehen,
die der Schlechten aber unvermerkt im übrigen Staate verteilen;
unter den Heranwachsenden aber, die man wohl beobachte,
die Würdigen wieder zu einer höheren Klasse erheben,
die unter dieser Klasse Unwürdigen dagegen
die durch die Hinaufrückenden erledigte Stelle einnehmen lassen.
TI: houtôs.
TIMAIOS: So ist es.
SÔ:
ar' oun dê dielêluthamen êdê kathaper chthes,
hôs
en kephalaiois palin epanelthein,
ê pothoumen
eti ti tôn rhêthentôn, ô phile Timaie, hôs
apoleipomenon;
Equid ergo, Timaee, satis videtur factum recepto
cunctis partibus orationis hesternae
strictim licet compendioque decursis
an aliquid etiam vultis addi?
SOKRATES: Haben wir nun nicht ebenso wie gestern unsern Weg durchlaufen,
so daß wir seine Hauptpunkte noch einmal kurz berührten,
oder vermissen wir, lieber Timaios, noch etwas von dem Gesagten, was
wir übergingen?
[19b] TI:
oudamôs, alla auta taut' ên ta lechthenta, ô Sôkrates.
T. Nihil sane.
TIMAIOS: Keineswegs, Sokrates, sondern eben das war es, was ausgesprochen
wurde.
[2.
Wunsch des Sokrates, den von ihm entworfenen Staat auch in Bewegung und
Kampf zu sehen. Kritias über eine Kunde von alten Taten Athens]
SÔ:
akouoit' an êdê ta meta tauta peri tês politeias hên
diêlthomen, hoion ti pros autên peponthôs tunchanô.
S. Scisne igitur, quid ego de ista re publica
sentiam quodve et quantum animi desiderium feram?
SOKRATES: So hört denn nun, wie es mir mit dem Staate, den wir dargestellt
haben, ergeht.
proseoiken
de dê tini moi toiôide to pathos, hoion ei tis zôia
kala pou theasamenos,
eite hupo
graphês eirgasmena eite kai zônta alêthinôs hêsuchian
de agonta,
eis epithumian
aphikoito theasasthai kinoumena te auta
kai ti tôn
tois sômasin dokountôn [19c]
prosêkein kata tên agônian athlounta:
S. Ut si quis visis eximiae pulchrirudinis ac
venustatis animalibus
pictis vel etiam viventibus quidem sed immobiliter
quiescentibus
motus actusque
et certamen aliquod eorum spectare desideret,
Ich habe nämlich ein ähnliches Gefühl wie etwa jemand,
der irgendwo schöne Tiere,
ob nun von den Malern dar gestellte oder auch wirklich lebende, aber
im Zustand der Ruhe, sah,
den Wunsch hegen dürfte, sie in Bewegung
und einen ihrem Äußern angemessen scheinenden Kampf bestehen
zu sehen.
tauton kai
egô pepontha pros tên polin hên diêlthomen.
hêdeôs
gar an tou logôi diexiontos akousaim' an
athlous hous
polis athlei, toutous autên agônizomenên pros poleis
allas,
prepontôs
eis te polemon aphikomenên kai en tôi polemein
ta prosêkonta
apodidousan têi paideiai kai trophêi
kata te tas
en tois ergois praxeis kai kata tas en tois logois diermêneuseis
pros hekastas tôn poleôn.
sic ego nunc informatae urbis adumbratae
sermone populum agentem aliquid
cum finitimis civitatibus
in pace aut bello dignum tanta fama et educatione
magna quadam expectatione deposco.
Ebenso geht es mir mit dem von uns entworfenen Staate;
denn gern wohl möchte ich etwa von jemandem mir erzählen
lassen,
wie unser Staat in geziemender Weise die Wettkämpfe mit anderen
Staaten besteht
und wie er, wenn er in Krieg gerät, auch im Kriege,
sowohl im Kampfe durch die Tat als bei Verhandlungen durch das Wort,
auf eine der ihm zuteil
gewordenen Unterweisung und Erziehung würdige Weise gegen jeden
anderen Staat sich benimmt.
taut' oun,
ô Kritia kai Hermokrates, [19d]
emautou men autos kategnôka
mê pot'
an dunatos genesthai tous andras kai tên polin hikanôs enkômiasai.
Quippe fateor, o Critia et Hermocrate,
non eum esse me qui tantam indolem digne laudara
possim.
An der eigenen Kraft nun, Kritias und Hermokrates,
diese Männer und unsern Staat auf eine genügende Weise zu
preisen, muß ich fürwahr wohl verzweifeln.
kai to men
emon ouden thaumaston:
alla tên
autên doxan eilêpha kai peri tôn palai gegonotôn
kai peri tôn nun ontôn poiêtôn,
outi to poiêtikon
atimazôn genos, alla panti dêlon
hôs
to mimêtikon ethnos, hois an entraphêi,
tauta mimêsetai
rhaista kai arista,
to d' ektos
tês trophês hekastois [19e]
gignomenon chalepon men ergois,
eti de chalepôteron
logois eu mimeisthai.
Nec mirum non posse me,
quando nec veteres quidem auctores vel praesentis
saeculi poetas posse confidam,
non quo contemnam poeticam nationem, sed quod
evidens perspicuumque sit
imitandi peritos ea demum aemulari posse
perfecte quorum ab ineunte aetate habeant usum experientiamque
et in quibus propemodum sint educati,
at vero incogniti moris peregrinaeque institutionis
imitationem effictam, praesertim oratione seu versibus,
praeclaris licet praestantibusque ingeniis esse
difficilem.
Und bei mir ist das nicht zu verwundern;
aber ich habe dieselbe Meinung auch von den Dichtern sowohl alter Zeit
als den jetzt lebenden gefaßt,
ohne irgend die Dichtergilde herabsetzen zu wollen, sondern weil jeder
begreift,
daß der Nachbildenden Menge das, worin sie erzogen ward,
sehr leicht und gut nachbilden wird,
daß es aber schwierig ist, das außerhalb der gewohnten
Lebensweise eines jeden Liegende durch die Tat,
und noch schwieriger, es in Worten treffend nachzubilden.
to de tôn
sophistôn genos au pollôn men logôn kai kalôn allôn
mal' empeiron hêgêmai,
phoboumai
de mê pôs, hate planêton on kata poleis oikêseis
te idias oudamêi diôikêkos,
astochon hama
philosophôn andrôn êi kai politikôn,
hos' an hoia
te en polemôi kai machais prattontes ergôi
kai logôi
prosomilountes hekastois prattoien
kai legoien.
Sophistas quoque verborum agmine atque inundatione
sermonis beatos iudico,
vereor tamen ne, ut sunt vagi palantesque nec
certis propriisque sedibus ac domiciliis,
philosophorum mores et instituta civilis prudentiae
ne coniectura quidem assequi valeant
nec demonstrare ceteris, cuius modi esse debeant
officia pacata
et item in bellis fides provecti ad sapientiam
populi.
Die Innung der Sophisten dagegen halte ich zwar für sehr kundig
überfließender Rede und anderes Schönen,
besorge aber, daß sie, als in verschiedenen Städten umherschweifend
und des eigenen Wohnsitzes entbehrend,
in Männer, die zugleich weisheitsliebend und staatskundig sind,
sich nicht zu finden wissen,
wie Schönes und Großes diese wohl im Krieg und in der Schlacht
mit dem Schwerte
und im Verkehr mit jedem durch die Rede auszuführen und auszusprechen
vermöchten.
kataleleiptai
dê to tês humeteras hexeôs genos, [20a]
hama amphoterôn phusei kai trophêi metechon.
Timaios te
gar hode,
eunomôtatês
ôn poleôs tês en Italiai Lokridos,
ousiai kai
genei oudenos husteros ôn tôn ekei,
tas megistas
men archas te kai timas tôn en têi polei metakecheiristai,
philosophias
d' au kat' emên doxan ep' akron hapasês elêluthen:
Superest igitur solum vestrae eruditionis ingenium
nutritum cura publica philosophiaeque naturali studio flagrans,
siquidem Timaeus iste
ex Locris, quae urbs Italiae flos est,
nobilitate divitiis
rerum gestarum gloria facile princeps
idemque ad hoc tempus arcem obtineat amoris sapientiae;
So bleiben nur Männer eures Schlages übrig, denen vermöge
ihrer Erziehung und Naturanlagen beides zuteil ward.
Denn unser Timaios da,
aus Lokris, dem unter allen Staaten Italiens der besten Gesetzgebung
sich erfreuenden, stammend,
gelangte, an Reichtum und Herkunft keinem seiner Mitbürger nachstehend,
zu den größten Würden und Ehrenbezeugungen im Staate;
in der gesamten Philosophie aber hat er, meiner Meinung nach, das Höchste
erreicht.
Kritian de
pou pantes hoi têide ismen oudenos idiôtên
onta hôn legomen.
tês
de Hermokratous au peri phuseôs kai trophês, pros hapanta taut'
einai hikanên
pollôn
marturountôn [20b] pisteuteon.
Critiam vero, utpote civem, sciamus in studiis
humanitatis omnibus apprime vigere;
de Hermocratis porro natura educationeque facta
et accommodata
rebus his de quibus agimus explicandis dubitare
nullum puto.
Vom Kritias aber wissen wir hierzulande alle, daß ihm von dem,
wovon wir sprechen, nichts fremd ist;
und daß ferner Hermokrates durch Naturanlagen und Erziehung zu
dem allen vollkommen befähigt sei,
zu diesem Glauben berechtigt uns das Zeugnis vieler.
diho kai chthes
egô dianooumenos, humôn deomenôn
ta peri tês
politeias dielthein, prothumôs echarizomên, eidôs
hoti ton hexês
logon oudenes an humôn ethelontôn hikanôteron apodoien
Ideoque iubentibus vobis hesterno die facile
parui
quaeque mihi visa sunt de publicis disserenda
esse impigre sum executus
illud cogitans reliquas partes instituti operis
a nullo commodius posse explicari.
Diese Ansicht bewog mich auch gestern, euren Bitten,
meine Gedanken über den Staat euch mitzuteilen, bereitwillig zu
willfahren,
da ich weiß, daß, wenn ihr wollt, niemand geschickter ist,
über das Weitere Auskunft zu erteilen;
– eis gar
polemon preponta katastêsantes tên polin
hapant' autêi
ta prosêkonta apodoit' an monoi tôn nun –
eipôn
dê tapitachthenta antepetaxa humin ha kai nun legô.
denn wenn ihr unsern Staat in einen seiner würdigen Krieg versetztet,
möchtet wohl ihr allein unter den jetzt Lebenden in allem die
geziemende Rolle dabei ihm zuerteilen.
Nachdem ich nun euern Wunsch erfüllte, habe ich dagegen an euch
den eben erwähnten ausgesprochen.
sunômologêsat'
oun koinêi skepsamenoi pros humas [20c]
autous
eis nun antapodôsein
moi ta tôn logôn xenia,
pareimi te
oun dê kekosmêmenos ep' auta
kai pantôn
hetoimotatos ôn dechesthai.
Denique impleto competenter officio finitoque
sermone
contendi a vobis quoque mutuum fieri vosque imperatum
munus recepistis;
et adsum, ut videtis,
paratus ad desponsam dapem.
Ihr sagtet mir demnach zu, nach gemeinsamer Beratung unter euch selbst,
jetzt meiner Rede Gastgeschenk zu erwidern.
So habe ich mich also dazu auf das schönste geschmückt
und, bereitwilliger als irgend einer, das eurige in Empfang zu nehmen,
eingefunden.
HE: kai men
dê, kathaper eipen Timaios hode, ô Sôkrates,
oute elleipsomen
prothumias ouden oute estin oudemia prophasis hêmin tou mê
dran tauta:
hôste
kai chthes, euthus enthende epeidê para Kritian pros ton xenôna
hou kai kataluomen aphikometha,
kai eti proteron
kath' hodon auta taut' eskopoumen.
H. Nos quoque omnes, ut pollicitus est modo Timaeus,
iniunctum nobis a te munus pro viribus exequemur,
praesertim cum nulla excusandi competat ratio;
Namque et praeterito die mox conventu soluto
cum ad hospitium rediremus quo suscepti a Critia sumus
et ibidem postea de ipsa re habuimus tractatum
non otiosum.
HERMOKRATES: Gewiß, Sokrates, bereitwillig wollen wir versuchen,
es, wie Timaios da sagte,
an nichts fehlen zu lassen, auch haben wir keine Ausflucht, dem uns
zu entziehen;
so daß wir auch sogleich gestern, als wir von hier aus zum Kritias
nach unserer Einkehrwohnung gelangten,
und noch früher unterwegs, eben diesen Gegenstand in Betrachtung
zogen.
[20d] hode
oun hêmin logon eisêgêsato ek palaias akoês:
hon kai nun
lege, ô Kritia, tôide,
hina sundokimasêi
pros tên epitaxin eit' epitêdeios eite anepitêdeios esti.
Hic igitur nobis ex historia vetere narrationem
recensuit
quam velim, Critia, reperas,
ut, cum cognoverit Socrates, aestimet sitne futura
utilis ad imperatae remunerationis effectum.
Dieser teilte uns nun eine Sage aus alter Überlieferung mit,
welche du auch jetzt diesem Freunde berichten magst, Kritias,
damit er mit uns prüfe, ob sie unserer Aufgabe angemessen sei
oder nicht.
KR: tauta
chrê dran, ei kai tôi tritôi koinônôi
Timaiôi sundokei.
C. Sic fieri convenit, si tertio consorti muneris
Timaeo non aliter videtur.
KRITIAS: Das muß ich wohl tun, wenn auch unser dritter Genosse,
Timaios, derselben Meinung ist.
TI: dokei
mên.
TIMAIOS: Gewiß bin ich es.
KR: akoue dê,
ô Sôkrates, logou mala men atopou, pantapasi ge mên alêthous,
hôs
ho tôn hepta sophôtatos [20e]
Solôn pot' ephê.
ên men
oun oikeios kai sphodra philos hêmin Drôpidou tou propappou,
kathaper legei
pollachou kai autos en têi poiêsei:
pros de Kritian
ton hêmeteron pappon eipen, hôs apemnêmoneuen au pros
hêmas ho gerôn, hoti megala kai thaumasta têsd' eiê
palaia erga tês poleôs hupo chronou kai phthoras anthrôpôn
êphanismena, pantôn de hen megiston, [21a]
hou nun epimnêstheisin prepon an hêmin eiê soi te apodounai
charin kai tên theon hama en têi panêgurei
dikaiôs te kai alêthôs hoionper humnountas enkômiazein.
Audi, o Socrate, miram quidem sed plenam fidei
veritatisque rem,
ut e numero septem sapientium primarius Solo
recensebat,
quem avi mei et consortis in nomine Critiae
fuisse aiunt admodum familiarem.
Quo referente puer ego accepi res gestas huius
urbis memorabiles diuturnitate interituque hominum annullatas evanuisse,
inter quas unam prae ceteris illustrem, cuius fiet commemoratio, quo tam
penes te gratia collocetur quam debita deae, cuius hodierna pompa est,
instauretur veneratio.
KRITIAS: So vernimm denn, Sokrates, eine gar seltsame, aber durchaus
in der Wahrheit begründete Sage,
wie einst der weiseste unter den Sieben, Solon, erklärte.
Dieser war nämlich, wie er selbst häufig in seinen Gedichten
sagt, unserem Urgroßvater Dropides
sehr vertraut und befreundet;
der aber erzählte wieder unserm Großvater Kritias, wie der
alte Mann wiederum uns zu berichten pflegte, daß gar große
und bewunderungswürdige Heldentaten unserer Vaterstadt aus früher
Vergangenheit durch die Zeit und das Dahinsterben der Menschen in Vergessenheit
geraten seien, vor allem aber eine, die größte, durch deren
Erzählung wir dir wohl uns auf eine angemessene Weise dankbar zu bezeigen
und zugleich die Göttin bei ihrem Feste nach Gebühr und Wahrheit
wie durch einen Festgesang zu verherrlichen vermöchten.
SÔ: eu legeis.
alla dê
poion ergon touto Kritias ou legomenon men,
hôs
de prachthen ontôs hupo têsde tês poleôs archaion
diêgeito kata tên Solônos akoên;
SOKRATES: Wohl gesprochen!
Welches ist denn aber die Heldentat, von welcher Kritias als von einer
nicht bloß in einer Sage erhaltenen,
sondern einst von unserer Vaterstadt wirklich, wie Solon vernommen
hatte, vollbrachten erzählte?
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